Über irgend einen unbekannten Gott und die Welt reden heißt, über nichts Bestimmtes reden. Damit ist namenloser Gott und die Welt Synonym für nichts Bestimmtes.
Interessant und manchmal erschreckend ist, wie die Menschen hier bei Religionsforum mit diesem Nicht-Wissen namens Gott umgeht.
Welchen Namen der Gott der Ewigen Religion hat, fragst Du? Das kann ich Dir schon beantworten. Diese Frage stellte schon mal Moses. Die Antwort Gottes war folgende:
2.Mose 3,14 Ich bin, der ich bin. Dann sprach er: So sollst du zu den Söhnen Israel sagen: [Der] `Ich bin' hat mich zu euch gesandt. 3,15 Und Gott sprach weiter zu Mose: So sollst du zu den Söhnen Israel sagen: JHWH, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt. Das ist mein Name in Ewigkeit, und das ist meine Benennung von Generation zu Generation.
Hallo? Hast Du mich und die Gruppe am Treffen in Konstanz mitgezählt? Da waren wir tausende im Saal. Nach deiner Rechnung wäre das wohl nur deine Familie gemeint? Schau, wieviele es wirklich gibt: http://www.ewige-religion.info
@Ano Hi Ano, Ich habe mir die Seite http://www.ewige-religion.info mal genau angeschaut und muss zugeben, dass das alles auf den ersten Blick sehr interessant ist. Meine Fragen hierzu für's erste: - wie nennen sich denn ihre aktiven Mitglieder? - Akzeptieren Sie denn, den kompletten Koran, neben AT und Evangelien? - Gibt es eine Hölle ?
Judentum: Entstand vermutlich aus Anhängern der Zarathustra-Religion, die sich in Babylon ansiedelten. Zumindest enthält es elemente beider Religionen(die Opferung isaaks auf einem hohen Berg erinnert an die Bergschreine der Zarathustras und die 10 Gebote sind z.B. teilweise 1:1 aus dem Kodex Hammurabi.
Da ist der Vorschlag meines Gottes einer demokratisch-psychologisch entworfenen Religion(Siehe "Heiliges Nilpferd!")vermutlich näher an einer Urreligion dran als alles, was man nach Jahrtausenden der Verfälschung, Synkretismus etc. noch von einer solchen rekontruieren könnte.(Vorrausgesetzt, es hat je eine gegeben. Ich bezweifle ernsthaft, dass Eskimos JEMALS dasselbe angebetet haben wie afrikanische Nomaden.)
Es gibt keine Urreligion. Und wie kommst du darauf, dass ausgerechnet die die "richtige" wäre? Weil sie original vom richtigen Gott gesandt wurde? Wie kommst du denn auf sowas?
Die Völker der Menschheit haben sehr früh damit begonnen, Religionen zu entwickeln - jede für sich. Warum? Weil sie sich fragten: Wir machen so schöne Faustkeile. Wie sind die Schöpfer der Faustkeile! Aber... wer machte den uns? Die Frage nach dem Schöpfergott und den Schöpfer- und Hütergöttern der Naturphänomene waren die nahestehenden Fragen eines erkenntnisbegehrenden Wesens, der noch keine Erkenntnisse hatte! Jedenfalls nicht über die Natur (für die die polytheistischen Gottheiten zuständig waren) und die Gesellschaft (für die ein monotheisischer Gesetzesgott zuständig war. Und leider immer noch zuständig ist.)
_____________________________________________ "Ich bin vom Glauben zum Wissen konvertiert!" (Hamed Abdel-Samad)
Zitat Meine Fragen hierzu für's erste: - wie nennen sich denn ihre aktiven Mitglieder? - Akzeptieren Sie denn, den kompletten Koran, neben AT und Evangelien? - Gibt es eine Hölle ?
Hier die Antwort zu deinen Fragen:
Sie haben keinen bestimmten Begriff, der sie als Anhänger definiert. Alle wissen, dass es keinen Weg gibt, der an der Ewigen Religion vorbei führt. Der Schöpfergott hat alle Religionen geschaffen und schaut jetzt zu, was wir daraus machen. Sie anerkennen alle heiligen Schriften. Aber sie sind, wenn ich das richtig verstanden habe, vor allem als historische Schriften zu verstehen. Es gibt keinen Zwang in diesem Glauben, ausser Gott zu dienen und die Zehn Gebote zu erfüllen. Die einen glauben an eine Hölle, die anderen an den Letzten bzw. jüngsten Tag nach dem Ende der Welt, wie es auch das Evangelium berichtet.
Zitat Es gibt keine Urreligion. Und wie kommst du darauf, dass ausgerechnet die die "richtige" wäre? Weil sie original vom richtigen Gott gesandt wurde? Wie kommst du denn auf sowas?
Alle Weltreligionen kennen einen Schöpfer und eine Schöpfungsgeschichte, die von den Anhängern der Religionen selbst erzählt werden. Nun zähl doch mal unsere Erde(n). So viele Erden, wie es gibt, so viele Schöpfer gibt es. Also nur den einen, welche alle Religionen kennen. Auch der Buddhismus und der Hinduismus, welche aus der Vedischen Religion (Urreligion der östlichen Religionen) entstanden sind.
Dann gibt es noch jene, die sich von diesem Schöpfergott, den alle Religionen kennen, abgewandt haben. Das ist eine zweite Gruppe für sich. Über die ganze Menschheit gesehen gibt es also nur Gläubige (glauben an Gott) und Ungläubige (glauben nicht an Gott). Und das ist nicht von Religion zu Religion gemeint.
Übrigens, ich hatte einst ein Buch gelesen. Das ist wirklich spitze, wie er alle Religionen in eine Religion vereint. Es ist zwar nicht die Ewige Religion, aber man könnte es wirklich meinen, wenn man die 64 Seiten liest. Der Titel des Bucher ist "Das Wort Gottes für Kinder und Erwachsene"
Zitat von AnoEs gibt keinen Zwang in diesem Glauben, ausser Gott zu dienen und die Zehn Gebote zu erfüllen.
Besonders die ersten drei. Und wenn jemand niemand bestiehlt, seine Frau nicht betrügt, keine andere anschaut, Pazifist ist, auch privat niemanden umbringt, aber sams- und sonntags arbeiten geht, statt in die Kirche, Synagoge, den Ashram, die Moschee - dann holla, die Waldfee...
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Arbeiten am Samstag oder Sonntag ist kein Problem. Am siebten Tag sollst Du ruhen muss nicht zwingend am Samstag oder Sonntag sein. Jedes Arbeitsgesetz ist so ausgelegt, dass der Arbeitnehmer seine Ruhetage bekommt.
Zitat von AnoArbeiten am Samstag oder Sonntag ist kein Problem. Am siebten Tag sollst Du ruhen muss nicht zwingend am Samstag oder Sonntag sein.
Was denn nun? Ich denke, dass sich alle an die 10 Gebote halten müssen. Wenn die Gebote-Exegese der Ewige-Religion-Chefs bindend für alle ist, soll nicht nur die Schnittmenge der abrahamitischen Religionen über mich bestimmen, die ER-Chefs wollen das auch! Etwas überzogen, deren Führungsanspruch, meinst du nicht? Ich halte mich an die Gesetze, zudem ist der evolutionäre Humanismus bindend für mich.
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Zitat Es gibt keine Urreligion. Und wie kommst du darauf, dass ausgerechnet die die "richtige" wäre? Weil sie original vom richtigen Gott gesandt wurde? Wie kommst du denn auf sowas?
Alle Weltreligionen kennen einen Schöpfer und eine Schöpfungsgeschichte, die von den Anhängern der Religionen selbst erzählt werden. Nun zähl doch mal unsere Erde(n). So viele Erden, wie es gibt, so viele Schöpfer gibt es. Also nur den einen, welche alle Religionen kennen. Auch der Buddhismus und der Hinduismus, welche aus der Vedischen Religion (Urreligion der östlichen Religionen) entstanden sind.
Dann gibt es noch jene, die sich von diesem Schöpfergott, den alle Religionen kennen, abgewandt haben. Das ist eine zweite Gruppe für sich. Über die ganze Menschheit gesehen gibt es also nur Gläubige (glauben an Gott) und Ungläubige (glauben nicht an Gott). Und das ist nicht von Religion zu Religion gemeint.
Das ist so IMHO einfach falsch. Weder Buddhismus, noch Jainismus, noch Taoismus, noch Konfuzianismus, kennen einen Schöpfergott. Die Idee eines Gottes scheint z.B. dem chinesischen Denken total fremd zu sein. Sicher gibt es in manchen theistischen Religionen Schöpfungsmythen, aber sie sind grundverschieden. Also gibt es auch unendlich viele Schöpfer. (Ich hab in meiner Küche schon zwei ). Die Vedische Religion ist nicht Urreligion der östlichen Religionen. (Interessanterweise kannten die Veden weder Karma noch Wiedergeburt). Nur der indischen. Und sowohl Buddha als auch Mahavir (eigentlich auch die upanischadische und die tantrische hinduistische Bewegung) entstanden in Abgrenzung zu den Veden.
Aber ich bin schon zufrieden, daß sowohl die ewige Religion und die Bahais den Taoismus nicht okkupiert haben.
In beiden Fällen ist auch interessant, das kein wirklicher Synkretismus entsteht, sondern die anderen Religionen nur dazu benutzt werden, das eigene Dogma/die eigene Lehre zu bekräftigen.
Falls es überhaupt eine Essenz von Religion gibt, so scheint sie mir nicht in etwas dogmatischem und glaubensmäßigen zu liegen. Was mir in vielen Religionen begegnet ist, ist ein sich Einlassen auf Stille (mit einer durchaus wichtigen lauschenden Komponente) und eine Betonung der Einfachheit im Leben. (Aber es gibt auch säkulare Atheisten, für die beides wichtig ist).
Ansonsten denk ich, das es unsinnig ist, zu versuchen, eine religiöse und weltanschauliche Monokultur zu schaffen (Mal abgesehn davon, daß das eh nicht gelingen wird, und die Tendenz meiner Meinung nach eher in Richtung Patchworkreligiösität als in Richtung Einheitsreligion geht (ich glaub nicht mal, daß es eine Einheitsreligion von Katholiken, Protestanten und Orthodoxen geben wird).) Ich finde es ja auch schön, daß es viele verschiedene Baumarten gibt, und nicht nur eine Baumart gewachsen nach Euro-Norm.
Zitat von Wu im Beitrag #314Falls es überhaupt eine Essenz von Religion gibt, so scheint sie mir nicht in etwas dogmatischem und glaubensmäßigen zu liegen. Was mir in vielen Religionen begegnet ist, ist ein sich Einlassen auf Stille (mit einer durchaus wichtigen lauschenden Komponente) und eine Betonung der Einfachheit im Leben. (Aber es gibt auch säkulare Atheisten, für die beides wichtig ist).
Ansonsten denk ich, das es unsinnig ist, zu versuchen, eine religiöse und weltanschauliche Monokultur zu schaffen (Mal abgesehn davon, daß das eh nicht gelingen wird, und die Tendenz meiner Meinung nach eher in Richtung Patchworkreligiösität als in Richtung Einheitsreligion geht (ich glaub nicht mal, daß es eine Einheitsreligion von Katholiken, Protestanten und Orthodoxen geben wird).) Ich finde es ja auch schön, daß es viele verschiedene Baumarten gibt, und nicht nur eine Baumart gewachsen nach Euro-Norm.
Da sich die Essenz der Religion einem oberflächlichen Diskurs völlig entzieht, findet dieser zwangsläufig auf der Oberfläche statt, dem Dogma eben und nicht der Essenz. Und am Dogma gibt es mit Fug und Recht viel zu kritisieren.
Eins meiner Probleme mit Verfechtern von Religionen ist, daß sie oft, das was in den Schriften steht, als faktisches sehen, wo ich finde, es ist lyrisches. Religion berührt in glücklichen Momenten die Welt wie ein Gedicht, und versucht sie nicht zu ergreifen wie ein Logiker.
Das Christentum ist die grausamste Religion der Geschichte.
Es hat Millionen Tote auf dem Gewissen. Rund 65 Prozent der Menschheit sind Christen. Damit ist das Christentum die erfolgreichste monotheistische Religion und übertrifft den Islam um das Doppelte. Mit der Ausbreitung des Christentums verbunden sind Ströme von Blut.
Etwa zehn Million Menschen, vorwiegend Frauen, werden während der so genannten Hexenverfolgungen bei der Folter und auf den Scheiterhaufen getötet. Als Freipass und Anleitung zum Pogrom gegen Frauen und «Ketzer» dienten die «Hexenbulle» von Papst Innozenz VIII. und der «Hexenhammer».
Nach der Entdeckung durch Kolumbus 1492 werden ansässige Bevölkerungen ausgerottet oder stark dezimiert. Geschätzte Zahl: 2,5 Millionen Tote.
Die Kolonialisierung Afrikas und Asiens erfolgt unter dem Zeichen des Kreuzes und mit dem Anspruch christlicher Überlegenheit; das fordert direkt mehrere Millionen tote Eingeborene und bedeutet für ganze Stämme die Vernichtung durch Arbeit in der Sklaverei.
Religionskriege wegen der Kirchenspaltung wie der Dreissigjährige Krieg, der Nordirlandkonflikt und die akuten Spätfolgen des Kampfes Serbiens gegen die Osmanen fordern direkt und indirekt Millionen von Toten.
Die Judenverfolgungen durch Christen - unter anderm begründet mit der angeblichen Kollektivschuld der Juden am Tod Jesu - erreichen mit den Kreuzzügen einen ersten Höhepunkt und gipfeln im 20. Jahrhundert in einem apokalyptischen Wahn der Selbstgerechten: Unter Hitlers Regime werden sechs Millionen Juden systematisch vernichtet.
Jeder normale und intelligenter Mensch, nach dem was die Christenheit den Menschen angetan hat, wird ein Atheist.
Religion ist sexuelle Selektion. Mit der Moral die man anderen predigt nimmt man es bei sich selbst viel weniger genau. Das Wesen der Dinge liegt im Auge des Betrachters. Schön-Gut-Böse gibt es in der Natur nicht. Das alles sind Projektionen des Empfindens. Dafür braucht man auch keine Religion und keinen Gottglauben.
Der Gottglaube ist ein Brille mit der Informationen vom eigenen Wunschdenken polarisiert werden. Wahrheit ist eine vereinfachende Pauschal-RE-Konstruktion der Realität. Aber unser Hirn konstruiert sich die Wirklichkeit auch sonst immer selber. Es gibt also nur richtig oder falsch.. und dass ist von Fall zu Fall immer genau ab zu wägen.