Zitat von Bruder Spaghettus Der Staat hat hier nur eine Pflicht: Solche Regelungen zu schaffen die ein selbstbestimmtes Sterben ermöglichen und Mißbrauch weitestgehend ausschließen.
Da gehe ich völlig konform mit der Forderung nach einer solchen präziesen Gesetzesregelung, die ethischen Bedenken bleiben.
In Antwort auf: ...die ethischen Bedenken bleiben.
Die werden auch bleiben, auch bei mir. Wie auch bei jeder anderen Entscheidung, die grundsätzliche Fragen betreffen. Deshalb sollte niemand gezwungen werden, die nach einheitlicher Richtschnur zu treffen.
__________________________________________________ *Das Tier taugt zu allem, was es soll, vollkommen. Der Mensch zu nichts recht, als was er lernt, liebt und übt. (Johann Heinrich Pestalozzi 1746-1827)*
Ja, diese Begründung ist wirklich der Gipfel der Hilflosigkeit. Was mich wundert: Wieso können Gemeinden Sterbehilfe verbieten wenn der Staat sie erlaubt?
In Deutschland soll nun bald ne gesetzliche Regelung folgen. Aber auch die Ärzte fangen an, von sich aus zu handeln. Hier einen Ausschnitt aus einem Newsletter:
Ankündigung Pressegespräch des Herzzentrums Lahr:
<< Vorstellung des „Lahrer Kodex“, einer Selbstverpflichtung von Ärzten
Die politische Debatte um die gesetzliche Regelung von Patientenverfügungen geht im Herbst in die heiße Phase. Wir sind der Meinung, dass ein Gesetz zwar hilfreich wäre, aber nicht ausreicht, um einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Willen des Patienten zu gewährleisten. Aus diesem Grund haben Ärzte am Herzzentrum Lahr/Baden gemeinsam mit anderen Medizinern und Experten eine Selbstverpflichtungserklärung erarbeitet: Mit dem Lahrer Kodex machen Ärzte transparent, nach welchen Grundsätzen sie an der Schwelle zwischen Leben und Tod handeln. Prominente Paten des Kodex sind zum Beispiel Prof. Dr. Herta Däubler-Gmelin, Bundesjustizministerin a. D., oder die Schauspieler Mariella Ahrens und Michael Lesch....>>
Wann? Donnerstag, 27. September 2007, 11:00 Uhr bis 12:00 Uhr Wo? Auf der Galerie der Heinrich-Böll-Stiftung, Hackesche Höfe, Rosenthaler Straße 40/41, 10178 Berlin
Gesprächspartner für die Presse / Initiatoren und Autoren des Lahrer Kodex:
- Bernd Sieber, Vorstand Kraichgau-Klinik AG, Geschäftsführer des Herzzentrums Lahr/Baden - Dr. Dr. Tejas Alexander, Chefarzt der Anästhesiologie am Herzzentrum Lahr/Baden und Initiator des Lahrer Kodex - Prof. Dr. med. Dr. h.c. mult. Roland Hetzer, Ärztlicher Direktor des Deutschen Herzzentrums Berlin und Mitunterzeichner - Gita Neumann, Bundesbeauftragte Patientenverfügung des Humanistischen Verbandes Deutschlands und Mitautorin
Moderation: Vera Lorenz, Pressesprecherin der Heinrich-Böll-Stiftung
Ja Patientenverfügung halte ich für das einzige wirklich gute Mittel.
Weil ich selbst könnte so eine Entscheidung nicht treffen, zumindest nicht was mir nahestehende Personen betrifft. Ich wäre niemals in der Lage die Geräte meiner Mutter oder meiner Kinder abzuschalten! Egal in welchem Alter und unter welchen Bedingungen. Ich hoffe sehr das meine Mutter und später meine Kinder eine solche Verfügung erstellen werden. Dann bin ich wenigstens nicht zu so einer Entscheidung gezwungen und derjenige erhält dennoch das Recht das ihm zusteht.
Zitat von Bruder SpaghettusWas mich wundert: Wieso können Gemeinden Sterbehilfe verbieten wenn der Staat sie erlaubt?
Nun sie verbieten nicht die Sterbehilfe sondern behindern die Durchführung indem sie die Bewilligung zur Ausübung, die, weil Dignitas Geld verlangt und daher als "Gewerbe" eingestuft wird, nicht erteilen.
__________________________________________________ *Das Tier taugt zu allem, was es soll, vollkommen. Der Mensch zu nichts recht, als was er lernt, liebt und übt. (Johann Heinrich Pestalozzi 1746-1827)*