Die zahlenmäßig größte Gruppierung im deutschen (und möglicherweise auch im europäischen) Buddhismus ist die Anhängerschaft des 'Diamantwegs' des dänischen Lama Ole Nydahl. Wenn man einen Anhänger einer anderen buddhistischen Richtung darauf anspricht, erntet man meist nur ein oder ein Stöhnen - die öffentlichen Auftritte des ew. Lama waren schon allzuoft Anlass zu Vorwürfen von Rassismus und Hetze, zu öffentlichen Klarstellungen und Forderungen zur Mäßigung durch nationale buddhistische Organisationen - und natürlich ein 'gefundenes Fressen' für Angriffe und Verallgemeinerungen im Stil von Trimondi. Vor ein oder zwei Jahren habe ich ihn mir nochmals angehört und dazu geschrieben:
... war ich - nach 10 Jahren wieder - bei einem Vortrag von Lama Ole Nydahl. Damals konnte ich schon seinen Ansichten nicht viel abgewinnen, aber sein Vortrag war immerhin provozierend und mitreißend - diesmal war's von der Sache her nicht viel anders, der Ton aber eher schwafelnd und einschläfernd. Ein kleiner Überblick über die Geschichte des Buddhismus im Allgemeinen und der Kagyüs im Besonderen, mit kurzen Erklärungen, warum alle Anderen außer seiner eigenen Bewegung letztlich erfolglos bleiben müssten, ein paar Witzchen auf Kosten der 'Südländer', ein paar Bemerkungen zur aktuellen Politik (hauptsächlich dass 'Kulturen unter sich bleiben' sollten - also die Türken aus der EU draußen - warum wir uns dann eigentlich mit Buddhismus beschäftigen, hab' ich nun nicht ganz begriffen), das dick aufgetragene Ja zur Sexualität, die mehrfache Erwähnung der Adresse der örtlichen 'Diamantweg'-Gruppe und des Ladens, der den Blumenschmuck gespendet hatte - ja, das war's dann eigentlich auch schon... Wenn ich seinem Buddhismusverständnis folge, muss ich jedenfalls komplett umlernen - so wie sich das anhört, hat der Buddha gelehrt, die Dinge zu sehen wie sie sind - und wenn man das tut, dann kann man Leid vermeiden und Freude genießen - bis zum Letzten: der Kernpunkt der Lehre ist nämlich, dass höchste Weisheit identisch ist mit höchster Freude - was im Umkehrschluss auch heißt, dass höchste Weisheit nur dann erlangt werden kann, wenn man höchste Freude genießt. Wer 'aussieht wie sieben Tage Regenwetter', der ist als Lehrer schon ungeeignet. Der nördliche Buddhismus zeichnet sich vor dem südlichen dadurch aus, dass er nicht das passive südländische Mönchsideal unterstützt und deshalb gute Kämpfer hervorbringt [ein Beispiel seien die Vietnamesen, die dem ersteren anhingen ]. Der Körper wird im Buddhismus, im Gegensatz zum Christentum, als völlig neutral gesehen - wenn der Geist gut ist, wird auch der Körper Gutes tun [Zitat: "Auch in der Nacht dem Bettpartner"]. Sich mit irgendwelchen Lehren [Sutras] näher zu beschäftigen ist nur Flickwerk, einzig Tantra ist unlösbar mit dem tatsächlichen Leben verbunden; Ontologie nichts Anderes als "das nicht Erklärbare durch das nicht Definierbare Ersetzen" und dergleichen mehr... Der Eintritt hat € 10.- gekostet, das Abgeben des Regenschirms an der Garderobe € 1.50 - ich würde denken, die Relation stimmt ungefähr...
___________________________ Nichts bedarf so sehr der Reform wie die Meinungen anderer Leute. [Mark Twain]
Von denen hab ich eben in der Zeitung gelesen und zwar das sie ein Besucherzentrum bauen. An sich nix besonderes nur kriegen sie dafür 2,5ha Naturschutzgebiet abgezwackt. Frage mich wie in dem Ding ein Buddist dann noch ruhig Meditieren kann ist ja fast wie ein Indianerfriedhof
Vorsicht, ist gruselig. Vor allen Dingen für die, welche sich in der buddhistischen Sterbebegleitung ein bisschen auskennen.
Ist eben wirklich Buddhismus Light.
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nydal ist ja auch durchaus umstritten. viele tibetische lamas halten ihn wohl für einen wandelnden witz. trotzdem hat er in der spirituellen welt seine existenzberechtigung, da nun mal jeder da abgeholt werden muß,wo er gerade steht und dieser buddhismus light ist eben gut für diejenigen die sonst überhaupt keinen zugang dazu hätten und von einem wirklich strengen und forderndem meister nur verschreckt würden, von daher ist nydal für manche besser als nichts. viele westler die sich mit dem buddhismus beschäftigen, sehen ja nur die netten und lieben seiten an der religion - sobald man aber an jemanden gerät der das ego mal so richtig in bedrängniss bringt, machen viele einfach nur zu und laufen davon. ist ja auch zu verstehen. einem meister in die augen zu schauen, hat was von beidem: die seele sieht und fühlt die liebe zu allen wesen in diesem blick, das ego fühlt sich als würde es in den lauf einer schrotflinte schauen
In Antwort auf:einem meister in die augen zu schauen, hat was von beidem: die seele sieht und fühlt die liebe zu allen wesen in diesem blick, das ego fühlt sich als würde es in den lauf einer schrotflinte schauen
Ein Buddhist mit Seele und Ego??? Gibt es das auch???
Aber, mal ernst. Ich finde an Ole Nydal am ekeligsten, das er sich brüstet schon mit tausenden Schülerinnen geschlafen zu haben. Das ist nicht Buddhismus, das ist, in meinen Augen, bereits sexueller Missbrauch.
Ausserdem ging ich hier auf die buddhistische Sterbebegleitung ein, und da hat der liebe Nydal mal wieder daneben gegriffen. Jeder der sich mal ein bisschen damit beschäftigt hat, gruselt sich bei diesem Menschen.
Und, man kann sich ja auch mit Esoterik beschäftigen. Ist doch auch eine Art Buddhismus light. Oder?
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streng genommen gibt es im buddhismus keine seele im westlichem sinne, aber du wirst schon wissen was ich damit meine, ich bleibe lieber bei unserer terminologie als mich in buddhistischen fachbegriffen zu suhlen. und ein ego? gibt es nicht - aber jeder halluziniert sich eins zurecht und hält sich dann auch noch dafür ja, nydal und der sex - ich wette er nennt es "tantrische einweihung"
In Antwort auf:streng genommen gibt es im buddhismus keine seele im westlichem sinne, aber du wirst schon wissen was ich damit meine,
GRÖHL, Du bist aber auch nicht schlecht. Find ich echt gut.
In Antwort auf:ja, nydal und der sex - ich wette er nennt es "tantrische einweihung"
Bis dann und hab einen schönen Tag.
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