So, dann wollen wir mal schnell einige Worte zum Shôdôka schreiben, denn das wurde zu einer Zeit geschrieben, wo ZEN noch CH´AN hiess...ca. 700 n. Ch.
Cheng Tao Ko (von Yung Chia Hsüan Chüeh) hieß es damals, und hier ist eine kommentierte deutsche Übersetzung...
---------------------------------------------------------------------------------------------------- So wie die Lotosblume lieblich und unbefleckt aus dem Schlamm sich erhebt... () Tao-Ho
So ist es - Ch'an wurde erstmals im 7. Jh. in Japan eingeführt, hat sich aber nicht lange gehalten. Um 1200 hat dann Eisai die Lin-chi-(Rinzai-), etwas später Dogen die Ts'ao-tung-(Soto-)Linie nach Japan verpflanzt. Im Laufe der Zeit hat sich natürlich eine nationale Eigenständigkeit des Zen entwickelt - ebenso wie beim vietrnamesischen Thien und beim koreanischen Seon - trotzdem ist und bleibt es dieselbe Schule - Mönche reisen seit Jahrhunderten zwischen diesen Ländern hin und her, um die anderen Ausprägungen kennenzulernen und ihren Gesichtskreis zu erweitern. Hier ist auch der Westen seit einigen Jahrzehnten beteiligt... Wenn man z.B. Dogens 'Shobogenzo' liest, nimmt er beinah in jedem Kapitel Bezug auf die 'niemals unterbrochene' Traditionslinie, die chinesischen Patriarchen und die indische Quelle - er geht sogar so weit, Menschen, die von einer eigenen 'Zen-Schule' innerhalb des Buddhismus reden, als 'Teufel' zu bezeichnen...
___________________________ Nichts bedarf so sehr der Reform wie die Meinungen anderer Leute. [Mark Twain]