Habe gerade in den Nachrichten gesehen und bin geschockt! Ein Man ist in einer Kirche in den USA Amok gelaufen; er erschoss den Prister, zwei Diakone und fünf Gläubige wurden verletzt. Zu den Umständen und Hintergründen ist noch nichts weiter bekannt.
Danke für diese Info. Ich guck gleich mal die Nachrichten.
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Ich habe mir gerade die Nachrichten im Ersten angesehen - die halten es nicht für nötig von der Sache zu berichten! Halten die das nicht für blutig genaug?!
Anscheinend nicht, denn auch die anderen Sender haben kein Wort erwähnt...
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Ist mir unerklärlich, woran kann das liegen? Wenn irgendwo jemand entführt wird, wird deswegen das Programm unterbrochen, aber das scheint niemanden zu interessieren.
Könnte es nicht einfach sein, dass die noch genauere Informationen abwarten? Warum hältst du die Nachricht für besonders wichtig? In den einzelnen Ländern hält man vielleicht auch bestimmte Nachrichten für unterschiedlich wichtig. In afrikanischen Ländern sterben täglich wesentlich mehr Menschen durch Waffen. Warum stört kaum jemand die dort fast völlig fehlende Berichterstattung? Verdienen die USA besondere Beachtung? Du als Dresdner weißt doch sicher, dass in der USA damals nichts lief, als Weißeritz und Elbe verrückt spielten.
Das hat nichts mit den USA selbst zu tun, ich kann den Staat (also die Regierung) nicht ausstehen, aber wenn unschuldige Zivilisten in einen zivilisierten Land getötet werden und dazu noch in einer Kirche, so denke ich wäre es nicht zu viel verlangt dies wenigstens in den "Kurz-News" zu erwähnen, oder gibt es bei den Medien jetzt schon so etwas wie eine "Untergrenze von Toten" die überschritten werden muss damit von etwas berichtet wird? Meinetwegen könnten (mindestens) 5 Minuten aller nachrichten den Titel tragen: Menschen die heute gestorben sind
In Antwort auf:oder gibt es bei den Medien jetzt schon so etwas wie eine "Untergrenze von Toten" die überschritten werden muss damit von etwas berichtet wird?
Ja, gibt es. Je weiter weg das Land ist, desto mehr Menschen müssen sterben/verletzt werden damit es bei uns in den Nachrichten kommt. Ich möchte ja nicht gefühlskalt wirken, aber es sterben täglich mehr Menschen auf wesentlich unangenehmere Weise...
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Weltweit starben 2006 3,1 Millionen Menschen Weltweit an AIDS, pro Tag sind das statistisch rund 8500. 2006 gab es nach vorläufigen Zahlen 5094 Todesopfer im Straßenverkehr. usw. usf. Willst du bei 6 Milliarden Menschen (oder sinds schon mehr?) wirklich drauf bestehen über jeden zu berichten? Stumpft man da im dauernden Angesicht des Todes nicht gerade gegen ab?
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Denk doch mal nach! Wenn z.B. in der Werbung eine Zahl gezeigt wird: "3,1 Millionen..." und dann kommt: "...Menschen starben 2006 an AIDS..." Ich könnte mir vorstellen das dass mithelfen könnte Menschen wach zu rütteln. Es gibt vermehrt wieder Jugendliche(!) die ernsthaft meinen das AIDS jetzt heilbar wäre, andere haben ungeschützten Geschlechtsverkehr weil sie keine Kondome "mögen"... und das nicht irgendwo, sondern hier in Deutschland.
Um etwas konkret zu unternehmen, sicher. Aber wir brauchen keine Info drüber, wenn in der hintersten Amerikanischen Provinz ein Wahnsinniger um sich schießt. Wenn wir Krankheiten, Hunger und Krieg in den Griff bekommen haben wär das eine Nachricht wert, aber nicht wenn zeitgleich wo anders Menschen sterben wo man das auf Monate hinaus vorher gewusst hat.
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Zitat von Christian D!Ist mir unerklärlich, woran kann das liegen? Wenn irgendwo jemand entführt wird, wird deswegen das Programm unterbrochen, aber das scheint niemanden zu interessieren.
Nach verschiedenen Angaben produziert die Entführungsindustrie jährlich etwa 200 Mio US$ Einnahmen. In Südamerika ist das Risiko mit etwa 6000 Entführungen weltweit am grössten. Kolumbien trägt den Löwenanteil von ca 4000 bekannten Fällen, wovon über die Hälfte nicht von Rebellen durchgeführt wird, dass bei misslungene Lösegeldforderungen die Angehörigen der Opfer umgebracht werden, unterstreicht wohl, dass hier die Verhandlungsbedingungen auch am widrigsten sind. Brasilien bringt etwa 800 Entführungen im Jahr, vorzugsweise schnelle Geschäfte, davon mehr als 100 in Rio de Janeiro. Ecuador und Venezuela stehen jährlich zusammen für ca 200 Entführungen, Venezolaner fordern vergleichsweise wenige Lösegeld, dafür entführen sie in erster Reihe Kinder. Die zehn Guerillagruppen in Honduras sorgen für 120 Entführungen jährlich. Ca 100 Menschen werden jeweils in Guatemala und Peru entführt, in Guatemala meist Kinder reicher Familien, ausländische Manager oder Technologieträger, Peruaner drängen auf schnelle Geldübergabe.
Die relativ hohen Lösegeldforderungen in Mexiko mit über 2000 Entführungen jährlich, und einer durchschnittlichen Lösegeldforderung von etwa 5000 US$ stehen etwas im Gegensatz zu den 200 überwiegend Kindesentführungen mit mageren Forderungen auf den Philippinen, wo ein zehntel der Opfer trotz erfolgter Lösegeldübergabe nur noch tot aufgefunden werden.
Da könnten wir vor lauter "Programmunterbrechungen" das restliche Fernsehen gleich abschaffen!
__________________________________________________ *Das Tier taugt zu allem, was es soll, vollkommen. Der Mensch zu nichts recht, als was er lernt, liebt und übt. (Johann Heinrich Pestalozzi 1746-1827)*
Zitat von Christian D! und dazu noch in einer Kirche
Was macht denn einen Mord nun besonders interessant, berichtenswert oder hebt ihn unter anderen hervor, nur weil er in einer Kirche, einem profanen Gebäude, vermutlich aus Stein oder Holz, geschehen ist? Hast du Angst, das der liebe Gott auch in's Schussfeld hätte geraten können? Diese hysterische Aufregung versteh' ich nicht und ich hoffe, du unterstellst mir nun nicht irgendeine Gefühlskälte, weil ich nicht gleich aus'n Häuschen bin....
Die Kirche selbst halte ich auch nicht für interessant an sich. Aber wenn ein ausgewiesener Christ sich für seinen Amoklauf ausgerechnet die Kirche aussucht, könnte das schon Rückschlüsse zulassen.
Zitat von Bruder Spaghettus Aber wenn ein ausgewiesener Christ sich für seinen Amoklauf ausgerechnet die Kirche aussucht, könnte das schon Rückschlüsse zulassen.
Das könnte es, aber so viel wie ich jetzt mitbekommen habe, soll es wohl eine private Geschichte sein, wobei man dann natürlich wieder fragen könnte, warum er dann den Pfarrer erschießt, jedoch ist Amoklauf immer irrational. http://news.google.de/news?q=Bluttat+in+...i=news&ct=title
Zitat von 89Was macht denn einen Mord nun besonders interessant, berichtenswert oder hebt ihn unter anderen hervor, nur weil er in einer Kirche, einem profanen Gebäude, vermutlich aus Stein oder Holz, geschehen ist?
War mir klar das so etwas kommt. Es ist eben kein "Profanes Gebäude", es ist eine Kirche, ein Ort an dem so etwas al letztes passieren sollte.
@89 Könnte glatt sein, dass du da schon wieder auf nen anderen "Kirchenamok" gestoßen bist. Bei dem Link von Christian war der Pfarrer die Schwiegermutter des Täters:
Fünf Tote
NEW ORLEANS -
Ein bewaffneter Mann hat in einer Kirche in Baton Rouge (US-Staat Louisiana) ein Blutbad angerichtet und fünf Menschen getötet. Erst erschoß Anthony Bell (25) seine Frau Erica (24), dann tötete er während des Gottesdienstes auch ihre Verwandten - die Großeltern (72/78), ihre Großtante (68) und ihre Cousine (47). Pastorin Claudia Brown, die Mutter von Erica Bell, wurde durch einen Kopfschuß schwer verletzt. Der Amokläufer wurde festgenommen. Sheriff Jeff Leduff: "Auslöser für die Tat waren vermutlich Eheprobleme." ap
... gab's doch letztes Jahr auch in Deutschland irgendwo, und vor zwei Jahren wurde Fr. Roger, der Begründer der Gemeinschaft von Taizé, ebenfalls, von einer vermutlich Geistesgestörten, während der Messe in der Kirche erstochen... Das war eben näher, bzw. Fr. Roger entsprechend bekannt bei uns, also wurde es auch in der Presse gemeldet.
___________________________ Nichts bedarf so sehr der Reform wie die Meinungen anderer Leute. [Mark Twain]
In Antwort auf:@89 Könnte glatt sein, dass du da schon wieder auf nen anderen "Kirchenamok" gestoßen bist.
Oh großer Gott, man kommt jetzt schon mit den Amokläufen der Gläubigen durcheinander, naja 'meiner' war in Neosho, Missouri.
In Antwort auf:und vor zwei Jahren wurde Fr. Roger, der Begründer der Gemeinschaft von Taizé, ebenfalls, von einer vermutlich Geistesgestörten, während der Messe in der Kirche erstochen.
...der Mörder war ,glaube ich, "Stammgast" in Taizé, und Roger war wohl einer der wenigen 'Protestanten' der in Rom das 'heilige Abendmahl' bzw. dieses katholische Zeremoniell vom Papst verabreicht bekommen haben soll. Aber da sind wir schon wieder bein 'nem anderen Thema...