Ich bin gerne faul. Wenn mir irgendwas, wie z.B. ob es Götter gibt oder nicht, einfach nicht interessiert, warum sollte ich mir dann die Mühe machen mir Fakten zu suchen um mir eine Meinung zu bilden? Selbst wenn ich nicht faul wäre, wäre es bei der Fülle der Fragen überhaupt nicht möglich, sich zu allem eine Meinung zu bilden. Es ist also nur eine Frage der Auswahl, bei welchen Themen eine eigene Meinung nötig ist und bei welchen nicht. Es geht ganz prima damit zu leben, sich nicht über alles eine Meinung zu bilden. Und was wäre wichtiger, als prima zu leben?
Ich reagiere in dieser Frage etwas sensibel, da ich selbst unbedingt nicht als Agnostiker bezeichnet werden möchte! Ich lehne bestimmte Gottesdefinitionen ganz bestimmt ab - besonders den jüdisch/christlich/muslimischen Gott. Letztendlich halte ich die Gottesfrage aber nicht für klärbar. Wir können von und über Gott nichts wissen! Der Pantheismus unterscheidet sich letztendlich in nichts vom Atheismus.
__________________________________________________ Wenn du es nicht wagst, den Sinnen zu trauen, stürzen die Pfeiler des Lebens ein. De nihilo nihil. Aus Nichts wird nichts. Zu soviel Unheil hat schon die Religion die Menschen verleitet. (Lukrez)
In Antwort auf:Ich reagiere in dieser Frage etwas sensibel, da ich selbst unbedingt nicht als Agnostiker bezeichnet werden möchte!
Du wirst es überleben.
In Antwort auf:Ich lehne bestimmte Gottesdefinitionen ganz bestimmt ab - besonders den jüdisch/christlich/muslimischen Gott. Letztendlich halte ich die Gottesfrage aber nicht für klärbar. Wir können von und über Gott nichts wissen!
Sehe ich ganz genau so! Ich denke du bist Agnostiker, ob du willst oder nicht.
Na, dann nimm statt Begriffserklärung einfach Definition. Es kommt darauf an, was man unter einem Begriff versteht wenn man sich zu dem positioniert. Wenn man unterschiedliches Verständnis vom dem Begriff hat ist es völlig normal, dass man sich auch anders zu ihm verhält.
Deshalb ist es, wenn man wirklich intensiv diskutieren will, erst mal nötig die einzelnen Definitionen aufeinander abzustimmen. Das halte ich hier aber nicht für nötig, wir wissen auch so wie du und Lukrez zu Göttern stehen, also brauchen wir keinen Begriff dafür.
Was hältst du übrigens von der Aussage: Christen sind genau so auch Atheisten in Bezug auf andere Götter, denn sie glauben nur an einen von den mehr als 300000 (incl. Hinduismus) weniger als ich.
In Antwort auf:Ich lehne bestimmte Gottesdefinitionen ganz bestimmt ab
Das macht Dich noch nicht zum Atheisten - das tun die meisten Theisten ebenfalls...
In Antwort auf:Letztendlich halte ich die Gottesfrage aber nicht für klärbar. Wir können von und über Gott nichts wissen!
Das ist nach der herkömmlichen Definition der agnostische Standpunkt
In Antwort auf:Der Pantheismus unterscheidet sich letztendlich in nichts vom Atheismus.
Inwiefern? Schopenhauer war dieser Meinung - aber ich habe den leisen Verdacht, dass der einfach einen persönlichen Gott brauchte, damit er ihn besser ablehnen konnte [Auch Philosophieprofessoren brauchen ihre Bilderchen, ihre Schibboleths...]
@ B.S.
In Antwort auf:Wenn mir irgendwas, wie z.B. ob es Götter gibt oder nicht, einfach nicht interessiert, warum sollte ich mir dann die Mühe machen mir Fakten zu suchen um mir eine Meinung zu bilden? Selbst wenn ich nicht faul wäre, wäre es bei der Fülle der Fragen überhaupt nicht möglich, sich zu allem eine Meinung zu bilden.
Ja - es geht aber IMHO nicht nur um die unübersehbare Fülle, sondern um die grundsätzliche Nicht-Erkennbarkeit transzendenter Inhalte. Angenommen es gäbe einen persönlichen Gott, der nach altbekanntem Muster auf der Wolke Nr. 0001 sitzt und uns belauert, ob wir nicht irgendeine Sünde begehen, für die er uns in die ewige Hölle verfrachten könnte, dann wäre die Lösung dieser Frage durchaus interessant - andererseits wäre es nach nach unserem Ermessen eine ziemlich unmoralische Haltung, jemanden abzuurteilen nach seiner Lösung einer Frage, die er letztlich gar nicht imstande ist zu beantworten...
___________________________ Nichts bedarf so sehr der Reform wie die Meinungen anderer Leute. [Mark Twain]
Zitat von Bruder SpaghettusWas hältst du übrigens von der Aussage: Christen sind genau so auch Atheisten in Bezug auf andere Götter, denn sie glauben nur an einen von den mehr als 300000 (incl. Hinduismus) weniger als ich.
Stimmt, so hab ich das auch noch nicht betrachtet - so gesehen sind Christen Atheisten, weil sie davon ausgehen das nur ihr Gott = JHWH der einzig wahre Gott ist und das alle anderen erfunden sind. Da gefiehl mir die Antike besser - da hatte jedes Land und manchmal sogar jede Stadt selbst ihre eigenen Götter (siehe Babylon, Athen...)
Atheist bin ich, weil ich nicht an Gott/Götter glaube! Warum will das hier keiner kapieren? Einfacher geht es doch wirklich nicht! Ich lasse mir keinen Agnostizismus hier unterschieben - der kann höchstens ein Teilaspekt meines Atheismus sein. Ich möchte Klarheit und keine Verwirrung. Wer nicht an Gott/Götter glaubt, der ist nunmal in erster Linie Atheist. Auch ein Agnostiker kann (wenn auch nicht zwingend) an einen Gott glauben und somit ein Theist sein. Ich behaupte sogar, dass viele Christen tatsächlich Agnostiker sind. Von Gott nichts zu wissen, bedeutet nicht, dass man nicht an Gott glauben kann! Ein Agnostiker kann die Frage nach dem Glauben sowohl mit ja als auch mit nein beantworten. Agnostizismus ist somit pure Begriffsverwirrung und vollkommen untauglich einen bestimmten Standpunkt aufzuzeigen. Allerdings ist wohl gerade das (Unklarheit der Begriffe) bei vielen Menschen beliebt. Man möchte den eigenen Standpunkt verschleiern.
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Brauchst dir auch keinen unterschieben lassen. Ich lasse mir ja auch nicht unterschieben, Atheisten würden auch glauben, nur was anderes. Ist man Atheist, wenn man an keinen Gott glaubt oder wenn man die Existenz von Göttern ablehnt? Ist man Agnostiker, wenn man sagt, es ist mir Wurscht ob es Götter gibt oder wenn man sagt, Nichtexistenz ist nicht beweisbar, also auch nicht, dass es keine Götter gibt?
Du hast für dich deine Position klar bezogen. Wie andere für sich dann diese Position mit Namen belegen, ist doch zweitrangig.
dieses Wörterbuch der philosophischen Begriffe ist ein gutes Buch. Ist von Friedrich Kirchner und Carl Michaelis verfasst worden, wurde von Johannes Hoffmeister fortgesetzt und schliesslich und endlich von Arnim Regenbogen und Uwe Meyer vollständig neu herausgegeben.
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Nun, im Kirchner und im Eisler (dort ebenfalls verlinkt) wird der Begriff, wie er allgemein gebraucht wird, ja einigermaßen deutlich. Natürlich kann sich JedeR einen eigenen Begriff schnitzen - man sollte aber vielleicht vermeiden, den vorschnell an die Stelle des allgemein üblichen setzen zu wollen:
In Antwort auf:Für einen Agnostiker ist alles gleich wahrscheinlich Agnostizismus ist lediglich Denkfaulheit. Agnostizismus ist pure Begriffsverwirrung und vollkommen untauglich einen bestimmten Standpunkt aufzuzeigen. Man möchte den eigenen Standpunkt verschleiern.
- sonst landet man schnell bei ähnlichen Begriffsverwirrungen wie der (nicht selten anzutreffende) Gläubige, der von sich sagt "Ich stütze mich ausschließlich auf die Fundamente meines Glaubens, also bin ich Fundamentalist."
In Antwort auf:Ich behaupte sogar, dass viele Christen tatsächlich Agnostiker sind.
Was natürlich ausschließt, dass auch Atheisten Agnostiker sind, weil die ja absolut nichts mit Christen gemeinsam haben dürfen...
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Nun, das hängt a) davon ab, ob Du glaubst, dass man über Transzendentes etwas wissen kann oder nicht, b) ob es Dich interessiert oder nicht, und c) ob einen Agnostiker die Antwort auf die Frage a oder die Frage b ausmacht - - beide Standpunkte gibt es ja...
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In Antwort auf:Von Gott nichts zu wissen, bedeutet auch nicht, dass man an Gott glauben müsste
AMEN
Hallo Mum,
sicher kann man das. Warum nicht?
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