Zitat von qilindas Verschwinden des Buddhismus im heutigen Indien , Pakistan und Afghanistan geht auf die islamischen Eroberungen zurück
In Indien ist es m.E. der Hinduismus, der den Buddhismus zurück gedrängt hat, obwohl ja selbiger aus dem anderen hervor gegangen ist. Moslems machen heut' 13 % der indischen Bevölkerung aus. In der Zeit des Mogulreiches, vor der Abspaltung Pakistans, hatte Indien wahrscheinlich schon mehr Moslems als jedes andere Land der Welt, blieb aber doch hinduistisch. Ein Element, was aus jener Zeit hervor gegangen ist, ist ja die Sikh-Religion, die Elemente des Hinduismus und Islam mischt.
In Antwort auf:So kann man diesen Artikel leicht zerpflücken, wenn man will.
Das ist sicherlich möglich. Ich habe ja auch nicht behauptet, dass es eine objektive Site ist, nur eine interessante, ebend aus (geschönter) muslimischer Sicht.
Mir sind jetzt aber auch noch gegenteilige Aspekte des toleranten Buddhismus unter gekommen. So wird das Kalachakra-Tantra, was der Dalai Lama oft zelebrieren lässt, auch als 'Rad der Zerstörung' bezeichnet. Es wird gemeinhin als ökumenisches Ritual gutgeheißen. Doch darin wird der Islam z.B. zum metaphysischen Hauptfeind der Buddhisten erklärt und die höchsten Religionsvertreter des Juden- und Christentums gebrandmarkt.
Ich kann schlecht einschätzen, ob die Quelle zweifelhaft ist. Das Buch heißt "Hitler, Krishna, Buddha. Eine unheilige Allianz vom 3. Reich bis heute" und ist 2002 im Ueberreuter-Verlag in Wien erschienen. (Naja, hört sich schon etwas schräg an )
Das ist m.E. eine betont freundliche, um nicht zu sagen 'geschönte' Deutung. Dass irgendwann in der Geschichte der Buddha vom Islam als Prophet, und Buddhisten als 'Menschen des Buches' gesehen worden wären, wäre mir neu - das Verschwinden des Buddhismus im heutigen Indien , Pakistan und Afghanistan geht auf die islamischen Eroberungen zurück, und da war m.W. niemals die Rede davon, dass Buddhisten den Dhimmi-Status erlangen könnten - ganz im Gegenteil: Gerade bei buddhistischen Klöstern gab's nur die Alternative 'auf der Stelle konvertieren, oder sterben...' Dass es dazu keine buddhistischen, sondern nur muslimische Quellen gibt, spricht ja eine deutliche Sprache Nur in Tibet blieben drei Eroberungsversuche erfolglos - aus dieser Zeit existiert dort noch eine muslimische Minderheit, die dort unangefochten lebt, aber nicht gerade hochangesehen ist...
Hm, ja ich musste auch erstmal schmunzeln. Als ich das lass, schoss mir gleich der Gedanke in den Kopf: Aha, Buddisten sind also Schriftbesitzer! Haben die das wirklich so gemeint oder eher unüberlegt, ausversehen. Den wie zunächst geschrieben wurde ist es keine monotheistische Religion aber sie sind Schriftbesitzer
Wie dem auch sei, trotz des vielleicht nicht ganz korrekten Inhaltes (lt. qilin und Tao Ho) hat mir der Link den Horizont erweitert und ich kann nun nachvollziehen warum ein Attheist ein Buddist sein kann.
Und gefallen hat es mir auch noch. Da bleib ich mal dran . . .
In Antwort auf:In Indien ist es m.E. der Hinduismus, der den Buddhismus zurück gedrängt hat, obwohl ja selbiger aus dem anderen hervor gegangen ist.
Das stimmt - Shankara hat Anfang des 9. Jh. den Hinduismus reformiert und den Buddhismus zurückgedrängt, die Buddhisten wurden zu einer (immer noch bedeutenden) Minderheit, die aber respektiert wurde - sonst wären buddhistische Klöster und Universitäten nicht möglich gewesen. Nach hinduistischer Lesart ist der Buddhimus ja eine hinduistische Sekte. Nach der muslimischen Eroberung gab es jedoch keinen Buddhismus mehr...
http://www.buddhismus-heute.de sind die Seiten der schon erwähnten Diamantweg-Schule des Dänen Ole Nydahl. Gerade was die Beziehung zwischen Buddhismus und Islam anlangt, ist die im totalen Widerspruch zu allen anderen Richtungen des Buddhismus, die Aussprüche Oles, die immer wieder in Rassismus und 'Kulturkampf' abgleiten, wurden oft von DBU und noch mehr ÖBR kritisiert (vgl. das aktuelle Heft von 'Ursache & Wirkung') - aber es gibt eben keine Zensur und keine Inquisition...
"Hitler, Krishna, Buddha" ist - ebenso wie das vorhergegangene Buch 'Im Schatten des Dalai Lama' das Werk des Ehepaars Trimondi (früher Roettgen), die früher mal den linken Trikont-Verlag geleitet haben, dann Anhänger des Dalai Lama wurden, sich später vom Vajrayana abwandten und dann Verbindungen zwischen Buddhismus, Hinduismus und Nazismus 'aufdeckten'... Allerdings wurden diese 'Enthüllungen' nicht mal von der - sicher nicht 'buddhismusfreundlichen' - GWUP ('Skeptiker online') ernst genommen.
___________________________ Nichts bedarf so sehr der Reform wie die Meinungen anderer Leute. [Mark Twain]
Zitat: "Jedenfalls sind in den Aussprüchen von Jesus und Buddha zu Fragen des Lebens so viele weitgehende Übereinstimmungen festzustellen, daß dies seit Jahrzehnten Einige dazu brachte, zu vermuten, Jesus habe Buddhismus gelehrt."
Die vermeindliche Friedfertigkeit Jesu könnte das nahe legen, nur hat er mehr vom Paradies als vom Nirvana gepredigt. Oder könnte das identisch sein?
Das würde völlig neue Perspektiven eröffnen. (..und alle heiligen Bücher wären für die Katz')
In Antwort auf:Allerdings wurden diese 'Enthüllungen' nicht mal von der - sicher nicht 'buddhismusfreundlichen' - GWUP ('Skeptiker online') ernst genommen.
Ich wusste, das ist nicht ganz koscher (Swot vergieb' mir).
In Antwort auf:"Jedenfalls sind in den Aussprüchen von Jesus und Buddha zu Fragen des Lebens so viele weitgehende Übereinstimmungen festzustellen, daß dies seit Jahrzehnten Einige dazu brachte, zu vermuten, Jesus habe Buddhismus gelehrt."
Das ist nicht verwunderlich - in der Ethik sind alle Religionen i.A. sehr ähnlich.
In Antwort auf:Die vermeindliche Friedfertigkeit Jesu könnte das nahe legen, nur hat er mehr vom Paradies als vom Nirvana gepredigt. Oder könnte das identisch sein?
Die Friedfertigkeit ist nicht Monopol des Buddhismus, Ansätze dazu gab's überall und immer wieder, nur sie auf Dauer durchzusetzen war schwierig. Die 'Weltmeister' auf diesem Gebiet sind zweifellos die Jaina...
Die Darstellung in http://www.christuswege.net/themen/buddhismus.htm ist genau verkehrt - im Hinayana ist der anatta-Begriff als 'Nicht-Ich' noch ganz zentral, im späteren Mahayana entwickelt sich daraus sunyata (die 'Leere' aller Dinge) als philosophische Lehre.
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In Antwort auf:Die Darstellung in http://www.christuswege.net/themen/buddhismus.htm ist genau verkehrt - im Hinayana ist der anatta-Begriff als 'Nicht-Ich' noch ganz zentral, im späteren Mahayana entwickelt sich daraus sunyata (die 'Leere' aller Dinge) als philosophische Lehre.
Dann ist es gut, dass du als Experte bereit stehst und korrigieren kannst. Man muss wirklich filtern und hinterfragen, auf nichts ist mehr Verlas.
Naja - da steht ja auch ein Interesse dahinter: die 'Christuswege' als weltweites Prinzip zu pushen - ebenso wie bei der 'Ewigen Religion', der 'Gralsbewegung', den Baha'i etc. pp
Und ich brauch' als alter 'Zwischenstuhlsitzer' auf keine 'ewigen Wahrheiten' Rücksicht zu nehmen
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à propos Zwischenstuhlsitzer und Buddhismuskritik - hier zwei Bücher, die definitiv buddhismuskritisch sind und von Buddhisten stammen - und den jeweiligen 'Gottsöbersten' natürlich wenig in den Kram passen... Zen, Nationalismus und Krieg von Brian Victoria und Göttinnen, Dakinis und ganz normale Frauen von June Campbell - die haben nicht nur Bücher quergelesen, sondern selbst erfahren, was Sache ist...
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() qilin
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Gerade das Buch: "Zen, Nationalismus und Krieg" kann ich nur wärmstens empfehlen. Zufällig lese ich dieses Buch gerade und die Autorin zeigt auf, das auch der Buddhismus Korumpierbar sein kann.
---------------------------------------------------------------------------------------------------- So wie die Lotosblume lieblich und unbefleckt aus dem Schlamm sich erhebt... () Tao-Ho
Die June Cmpbell soll wohl schon 1983 dem Buddhismus den Rücken gekehrt haben, auch wegen schlechter Erfahrungen mit einem Meister ? (heimliche Geliebte....).
Das Buch hatte ich schon mal vor einiger Zeit in der Hand, habe es aber nicht gelesen.
Hier ein Auszug einer Kritik: "Mit welcher Motivation und für wen ist dieses Buch geschrieben? Es ist in gewisser Weise eine intellektuell erscheinende Abrechnung der Frau June Campbell mit der tibetisch-buddhistischen Männer-Tradition, wobei zu bedenken ist, daß die Autorin sich als Folge ihrer bitteren Erfahrungen bereits 1983 vom Buddhismus gelöst hat. Damit ist es kein Buch, das aus der Praxis heraus als Hilfe oder zur Klärung bestimmter Sachverhalte für Praktizierende geschrieben ist."
Mag sein, dann ist June Campbell eben nicht mehr Buddhistin - dadurch wird ihr Zeugnis ja nicht unglaubwürdiger (für Manche wohl ganz im Gegenteil ) Man sollte vielleicht auch fragen "Mit welcher Motivation und für wen ist diese Rezension [in der Zeitschrift 'Tibet und Buddhismus'] geschrieben?" Dass die Autorin aus ihrer persönlichen Betroffenheit heraus den Buddhismus und besonders die tibetische Version grundsätzlich in Frage stellt, ist ja wohl nicht unverständlich. Dass diese Betroffenheit tatsächlich vorhanden ist, wird auch von den meisten Kritikern nicht abgestritten, und dass man sie in den USA vor den Kadi zerren will, damit sie Beweise für die sexuellen Kontakte vorlegen muss , spricht ja wohl für sich - ebenso die suggestive Frage, ob sie überhaupt jemals wirklich praktiziert hat. Und dass der Brauch der 'geheimen sexuellen Gefährtinnen' immer noch geübt wird, dafür gibt's noch mehr Zeuginnen...
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In Antwort auf: und dass man sie in den USA vor den Kadi zerren will, damit sie Beweise für die sexuellen Kontakte vorlegen muss , spricht ja wohl für sich - ebenso die suggestive Frage, ob sie überhaupt jemals wirklich praktiziert hat.
Soll sie wegen der Behauptungen in dem Buch vor den Kadi und wer ist der Kläger? Und noch interessanter ist....wie legt man Beweise sexuellen Verkehrs vor, der womöglich auch noch Jahre her ist.
Genau so blöd ist es doch mit Beweisen für ihre buddhistische Praxis. Es werden doch nirgends Stempel für die Mitgliedschaft verteilt . Katolen hätten das da einfacher. Aber wenn's 'ne Suggestivfrage ist, nimmt man es ihr wahrscheinlich sowieso nicht ab.
In Antwort auf:Soll sie wegen der Behauptungen in dem Buch vor den Kadi und wer ist der Kläger? Und noch interessanter ist....wie legt man Beweise sexuellen Verkehrs vor, der womöglich auch noch Jahre her ist.
Genau das ist es ja - das kann sie nicht, und dadurch soll sie unglaubwürdig gemacht werden. Die Kläger sind andere Schüler von Kalu Rinpoche, die dessen 'Andenken reinwaschen wollen'.
In Antwort auf:Genau so blöd ist es doch mit Beweisen für ihre buddhistische Praxis.
Naja, dass sie jahrelang mit Kalu Rinpoche, einem der berühmtesten Gurus des Vajrayana, zusammengearbeitet hat, ist nachprüfbar - sie war m.W. Übersetzerin für ihn... Da hat sich der Rezensent selbst ein Ei gelegt (hier). Besonders witzig finde ich, dass diese Rezension in 'Buddhismus Heute' erschien, der Zeitschrift des 'Diamantweg', dessen Begründer sich öffentlich brüstet, schon mit mehr als tausend Frauen Sex gehabt zu haben...
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() qilin
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In Antwort auf:Besonders witzig finde ich, dass diese Rezension in 'Buddhismus Heute' erschien, der Zeitschrift des 'Diamantweg', dessen Begründer sich öffentlich brüstet, schon mit mehr als tausend Frauen Sex gehabt zu haben...
In den unvermeidlichen buddhistischen "10" (sprich 5) Geboten (neben den 4 edlen Wahrheiten) steht, Sex sollte nur mit Erwachsenen und Menschen stattfinden, die niemand anderem anhängen (od. 'sei nicht unkeusch').
Dann wäre das abgedeckt, oder nicht? Ist ziemlich auslegbar...
In Antwort auf:Dann wäre das abgedeckt, oder nicht? Ist ziemlich auslegbar...
Im Prinzip ja - es sollte ja eine allgemeine Regel für alle sein. In der Mönchsgemeinschaft des Buddha war jede sexuelle Betätigung schon ein Grund zum sofortigen und unwiderruflichen Ausschluss - für 'Haushalter' war das natürlich nicht möglich, dann wurde interpretiert und neu interpretiert, dann kam der tibetische Buddhismus mit dem vom Hinduismus übernommenen Tantra, zu dem auch sexuelle Praktiken gehören; in Japan wurde Mönchen von Staats wegen das Heiraten erlaubt (übrigens mit der interessanten Begründung, dass dadurch Verdächtigungen wegen 'unnatürlicher Neigungen' vermieden würden ) - und Ole ist sowieso ein Fall für sich
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Was den Religionsmix betrifft, habe ich noch eine Mixture in Vietnam angetroffen:....buddhistisch, taoistisch, konfuzianisch, das sogenannte 'Tam Giao'. Wie das einhergehen soll, ist mir ein Rätsel. Vertreter des Taoismus haben Konfuzius, oder dessen Anschauungen nicht sonderlich gemocht, aber scheinbar kann alles zusammen gehen, solange es dem Volk gut tut.
Ja - könnte interessant werden, wenn dort mal mehr 'Denkschulen' als der Konfuzianismus dargestellt sind. Auch unter 'Denkweisen' führen die links zu Konfuzianismus Mohismus Lehre des Mengzi Legismus Daoismus Buddhismus Neokonfuzianismus Volksglaube einstweilen mal alle ins Nirvana...
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Was den Universismus und die Unterscheidungen betrifft, ist es ganz gut in der sogenannten 'Allegorie der Essigkoster' erfasst, ich stelle die hier mal rein.
Allegorie der Essigkoster
Drei Männer stehen um ein großes Fass mit Essig herum. Jeder hat einen Finger in den Essig getaucht und davon probiert. Auf allen drei Gesichtern ist eine unterschiedliche Reaktion abzulesen. Der Erste hat einen sauren Gesichtsausdruck, der Zweite trägt bittere Züge, der Dritte lächelt.
Die drei Männer stellen die drei großen Lehren des fernen Ostens dar, während der Essig die Essenz des Lebens ist.
Der Erste mit dem sauren Gesichtsausdruck stellt den Weisen Konfuzius dar. Konfuzius mutet das Leben eher sauer an. Er vertrat die Auffassung, die Gegenwart sei nicht im Einklang mit der Vergangenheit, und die Herrschaft des Menschen auf der Erde nicht in Harmonie mit dem Weg des Himmels, der das Universum regiert. Darum legte Konfuzius auch besonderen Wert auf Verehrung der Ahnen, wie auf alte Rituale und Zeremonien, bei denen der Kaiser, der Himmelssohn, als Vermittler zwischen dem grenzenlosen Himmel und der begrenzten Erde auftrat. Der Konfuzianismus mit seiner exakt intonierten höfischen Musik und den genauen Vorschriften für Bewegung, Handlung und Rede schuf somit ein überaus abgezirkeltes und kompliziertes Gefüge aus Ritualen, die jeweils für eine bestimmte Gelegenheit und einen besonderen Zeitpunkt galten.
Der Zweite mit dem bitteren Gesichtsausdruck ist Buddha. Buddha empfand das Erdenleben als leidvoll, bitter, voller Abhängigkeit und Begierden, die nur Leiden bescherten. Nach seiner Sicht stellte die Welt überall Fallen und gaukelt Illusionen vor. Um Frieden zu finden muss sich der Buddhist notwendigerweise aus der "Welt des Staubes" absentieren und endlich ins Nirwana erheben (wörtlich: Zustand der Windstille). Die lebensbejahende Einstellung der Chinesen veränderte den Buddhismus zwar wesentlich, jedoch fand auch in China der gläubige Buddhist den Weg zum Nirwana oft versperrt durch den bitteren Wind des Alltagslebens.
Der Dritte mit dem Lächeln ist der Weise Lao-tse. Nach Lao-tse konnte jeder allezeit die Harmonie finden, die von Natur aus und von Anfang an zwischen Himmel und Erde besteht. Ohne Einhaltung der konfuzianischen Regeln! Im Taoismus ist die Erde im Grunde eine Reflexion des Himmels und den gleichen Gesetzen unterworfen - nicht den Gesetzen des Menschen. Diese Gesetze wirken sich nicht allein auf die Bahnen ferner Planeten aus, sondern auch auf das Treiben der Vögel im Wald und der Fische im Wasser. Je mehr der Mensch die durch allumfassende Gesetze geschaffene und gelenkte natürliche Ausgewogenheit verändert, in desto weitere Ferne verschwindet die Harmonie. Nach Lao-tses Auffassung legt die Welt keine Fußangeln aus, sondern erteilt wertvolle Lehren. Statt sich von der "Welt des Staubes" abzuwenden, rät Lao-tse seinen Mitmenschen, sich "mit dem Staub der Welt zu vereinen". Warum aber lächelt Lao-tse beim Geschmack des Essig? Nach taoistischer Auffassung rühren das Saure und die Bitterkeit vom Verstand her, der störend und nichtachtend eingreift. Das Leben an sich ist süß, wenn man es so begreift und nutzt, wie es nun einmal ist.
...ich hab' mir schon öfters gedacht, dass bei diesem Bild ja der vierte Grundgeschmack fehlt - da würde ja vielleicht Jesus ganz gut 'reinpassen - 'scharf' wie Nägel und Dornen...
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