Für (echten) Säkularismus und freie Religionskritik!
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ich hab gehört und gelesen das es gebete gibt wo die mäns der juden beten"ich danke dir herr das du mich nicht als frau gebohren hast"wo stehen solche gebete zum nachlesen und kopieren und weitergeben?thannkksssss
Wer hat Dir denn sowas erzählt? Mein Grossvater war Jude. Er hat mir viel erzählt, erklärt und ich war als Kind viel in Synagogen, aber so einen chauvinistischen Schwachsinn habe ich weder dort noch von meinem Grossvater vernommen.
---------------------------------------------------------------------------------------------------- So wie die Lotosblume lieblich und unbefleckt aus dem Schlamm sich erhebt... () Tao-Ho
also diesen gebetstext gibts aufjedenfall,was dein opa macht ist nicht gefragt,sondern was das judentum dazu sagt,welche dies praktizieren,möcht nur wissen wo man so gebetsbücher kaufen kann,und ob jemand weiß wo diese texte drin stehn,ich habe persönlich diese texte gelesen,hab leider nicht gefragt wo man so bücher herbekommt
Zitat von hauptschülerich hab gehört und gelesen das es gebete gibt wo die mäns der juden beten"ich danke dir herr das du mich nicht als frau gebohren hast"wo stehen solche gebete zum nachlesen und kopieren und weitergeben?thannkksssss
Diese B'racha ist eine von jenen, die zu Beginn des täglichen Morgengebetes gesprochen werden: Boruch ata Hashem elohejnu melech haojlam shelo osani isho - Gesegnet seist Du G-tt, unser G-tt, König der Welt, der mich nicht zur Frau geschaffen.
Die Frauen sprechen anstatt: Boruch ata Hashem elohejnu melech haojlam she'osani kir'tzojnoj - Gesegnet seist Du G-tt, unser G-tt, König der Welt, der mich nach Seinem Wohlgefallen geschaffen.
Mit Chauvinismus hat auch dieser "Segensspruch" nichts zu tun. Wenn so etwas jemand hineininterpretieren will, zeigt dies nur, wie wenig derjenige von "jüdischer Denke" versteht. Derjenige liest diesen Spruch mit seinen eigenen nicht-jüdischen Denkmustern, Vorstellungen von Begrifflichkeiten und Kategorien, ohne den tatsächlichen Sinn erfassen zu können. Es gibt etliche talmudische, rabbinische und kabbalistische Erklärungen für ihn, die allesamt sehr faszinierend sind. Ich will nur eine davon erwähnen u.z. die von Rabbiner Samson Raphael Hirsch sel. A.: "....auch diese Beracha ist kein Dank, dass uns G-tt nicht zur Frau geschaffen, sondern es lässt uns die Aufgabe erwägen, die uns G-tt erteilt, indem Er uns zum freien jüdischen Mann erschaffen, und lässt uns geloben, dieser Aufgabe gerecht zu werden....Und wenn unsere Frauen ein geringeres Maß von Mitzvos (Geboten/Pflichten/gute Taten) als die Männer zu lösen haben, so wissen sie, dass die Aufgabe, die sie als freie jüdische Frau zu lösen haben, nicht minder dem g-ttlichen Willen und Wohlgefallen entspricht."
Grundsätzlich ist die religiöse jüdische Frau G-tt näher als der Mann, sie ist auf der rein spirituellen Ebene "höher". Der Mann muss mehr dafür tun (also mehr Mitzvos ausüben, vor allem jene, die an bestimmte Zeiten gebunden sind) als die Frau, um das Schlechte in ihm zu besiegen und auf der spirituellen Leiter weiter nach oben zu kommen.
In jedem "Siddur" (Gebetsbuch) steht natürlich auch dieser Segensspruch. Ein Siddur mit deutscher Übersetzung ist beispielsweise der "S'fat Emes" nach ashkenasischem Ritus oder der sogenannte "Hirsch-Siddur". Beides kann man über den Buchhandel beziehen, denke ich zumindest.
Solche Texte klingen nur für den chauvienistisch, der sie so sehen will. Im Islam gibt es auch viele solche Dinge, die im Laufe der jahrhunderte durch dieses Verhalten sogar leider diese Bedeutung erhalten haben.
Islamische Frauen sind den Männern z.B. im Punkto Gebet und Glaubensvollzug bevorzugt. Es steht ihr Frei zu gewissen Zeiten zu beten, zu Fasten, den Koran zu lesen . . . Denn eine Frau die menstruiert, schwanger ist oder stillt, ist in einem, nach muslimischer Überzeugung, Dauergebet das noch wesentlich umfassender und bedeutungsvoller ist, als die einfachen religiösen Pflichten die ein Mann erfüllt.
Es gibt verschiedene solcher Sonderbehandlungen. Aber anstatt sie als das zu betrachten, wird es oft umgedreht: die Frau sei nichts Wert, schutzig, unrein. Da ist Ausdruck von Dummheit und Unwissendheit.
So stellen sich mir auch die o.g. Verse dar. Es ist Ausdruck der unterschiedlichen Aufgaben und Besonderheiten.