Für (echten) Säkularismus und freie Religionskritik!
Seit dem 16. März '21 ist dieses Forum deaktiviert! Ich danke allen bis dato aktiven Mitgliedern und Exmitgliedern für ihre teilweise sehr guten Beiträge und Dialoge, mit denen sie zu dem Erfolg der 16-jährigen Existenz dieses Forums beigetragen haben!
Aber ab nun gibt es dafür ein neues Forum, das WRITERS-CORNER-Politik-Forum, in das ich alle Interessierten herzlich einlade! Link siehe unten.
In Antwort auf:Dieses Buch ist schlicht und einfach purer Hass, und Jeder dem es gefällt...sollte...vorzugsweise mit Zwangseinweisung in eine Anstalt für Geisteskranke, auf medizinischem Weg korrigiert und der Gesellschaft als produktiver, gesunder und seinen Beitrag leistender Bürger wiedergegeben werden.
nicht auch ziemlich nazistisch vor? Aber wenn du sagst, das ist typisch jüdisch, lasse ich mich gerne korrigieren.
@BS: Ja, das hat wohl eine Jude geschrieben. Natürlich ist es dumm! Aber sind deswegen gleich alle Juden so? Warum haben die Juden von den Nazis gelernt?
Ok, ich ziehe mich zurück auf: Da hat ein Jude wohl von den Nazis gelernt.
Wenn allerdings ein solcher Kommentar veröffentlicht wird, scheint der nicht der Einzige zu sein. Ich kann mir nicht vorstellen, in Deutschland könnte so ne Bemerkung in ner angesehenen Zeitung stehen, bzw. in deren Forum, ohne riesige Diskussionen auszulösen.
Der jüdische Journalist und Schriftsteller zum Ferkelbuch-Streit in Deutschlandradio Kultur:
Versuch, das Kinderbuch Wo bitte gehts zu Gott zu verbieten, ist lächerlich! Sendezeit: 08.02.2008 14:12 Autor: Broder, Henryk M. Programm: Deutschlandradio Kultur Sendung: Thema Länge: 06:34 Minuten
Das Buch ist Broder "zu Gutmenschenartig". War wirklich ein wichtiger Beitrag zur Entkräftung des lächerlichen Antisemitimusvorwurfs! Meine Buchhandlung kann momentan nicht liefern - Auflage vergriffen. Wird aber nachgedruckt!
__________________________________________________ Wenn du es nicht wagst, den Sinnen zu trauen, stürzen die Pfeiler des Lebens ein. De nihilo nihil. Aus Nichts wird nichts. Zu soviel Unheil hat schon die Religion die Menschen verleitet. (Lukrez)
Und heute ein Buchtipp übers "Nichts". Wir haben immer wieder von unserer christlichen Fraktion zu hören bekommen, was nichts ist und das dieses nichts vor Gott da war usw.
Da gibt es ein sehr schönes Buch, was Nichts von allen Seiten betrachtet. Hamlet ist dabei genauso vertreten wie auch Kant und Heidegger oder Augustinus.
Wer mehr wissen will, es gibt eine Buchbeschreibung bei Amazon.
---------------------------------------------------------------------------------------------------- So wie die Lotosblume lieblich und unbefleckt aus dem Schlamm sich erhebt... () Tao-Ho
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Die Anzeige der Diözese Rottenburg-Stuttgart ist gescheitert:
ASCHAFFENBURG. Das umstrittene Kinderbuch "Wo bitte geht''s zu Gott, fragte das kleine Ferkel" enthält nach Auffassung der Staatsanwaltschaft Aschaffenburg keine strafbaren Inhalte. Allerdings sei das Buch ein "perfides Machwerk in der Maske des religiösen Kinderbuchs", sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Ernst Wich-Knoten am Freitag.
Die Staatsanwaltschaft hatte das Buch auf Antrag der katholischen Diözese Rottenburg-Stuttgart strafrechtlich geprüft. Kritiker halten das Buch für blasphemisch. Die Entscheidung der Staatsanwaltschaft sei zu respektieren, sagte ein Diözesan-Sprecher. Man habe mit der Bitte um Prüfung ein deutliches Zeichen setzen wollen, "dass die Inhalte des Buches nicht hinzunehmen sind."
Der 36-Seiten-Band von Michael Schmidt-Salomon und dem Zeichner Helge Nynke ist im Alibri Verlag (Aschaffenburg) erschienen. Derzeit untersucht die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften, ob das Buch indiziert wird. Am 6. März soll ein Gremium, dem auch Vertreter der Kirche, der Jugendhilfe und Autoren angehören, darüber entscheiden, ob das Buch auf den Index kommt. Auch die Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen will die Überprüfung des Buches. Es verletze religiöse Orientierungen und Gefühle, so Zentralstellen-Leiter Reinhard Hempelmann. (epd)
Zwei Bücher die wohl nur für Fachleute erschwinglich sind, aber die Rezension von einem Fachmann ist wohl auch nicht ganz uninteressant - ich fasse hier die zwei Seiten lange Besprechung von Dr. Reinfandt (Inst. f. Orientalistik, Univ. Wien) kurz zusammen:
K.-H. Ohlig/G.-R. Puin (Ed.): Die dunklen Anfänge. Neue Forschungen zur Entstehung und frühen Geschichte des Islam. Berlin: Schiler 2005, 2007, € 58.-
Karl-Heinz Ohlig (Ed.): Der frühe Islam. Eie historisch-kritische Rekonstruktion anhand zeitgenössischer Quellen. Berlin: Schiler 2007, € 68.-
In beiden Bänden geht's um dasselbe - was später als 'Islam' bezeichnet wurde, war ursprünglich eine christliche Sekte, deren Lehren ursprünglich in syro-aramäischer Schrift niedergelegt waren, und die im 9. Jh. um einen fiktiven Gründer, Muhammad, im Nachhinein neu konzipiert wurde. Die westliche Islamwissenschaft habe das verklärende Bild dieser Anfänge zu unkritisch übernommen und die Autoren würden jetzt endlich die 'wahre Geschichte' aufdecken. Diese Geschichte (und der besserwisserische Tonfall) erinnern zwar an 'Aufklärungsjournalismus' à la BILD, hinter dem 'Reißer' steckt aber ernste Forschungsarbeit - nur geben die zitierten Quellen nicht so besonders viel her und werden auch nicht wirklich objektiv untersucht. Trotzdem ein interessanter Ansatz, den man weiterverfolgen sollte...
___________________________ Nichts bedarf so sehr der Reform wie die Meinungen anderer Leute. [Mark Twain]
BUCH DER WOCHE: MINA AHADI/SINA VOGT: ICH HABE ABGESCHWOREN!
Vor wenigen Tagen wurde das Buch von Mina Ahadi und Sina Vogt: "Ich habe abgeschworen. Warum ich für die Freiheit und gegen den Islam kämpfe" in Berlin offiziell vorgestellt. Das Buch ist ebenso Streitschrift wie Autobiographie. Es schildert die bewegende Lebensgeschichte einer Frau, die früh in Konflikt mit dem iranischen Mullahregime geriet und nach der Hinrichtung ihres erstens Manns zehn Jahre als Partisanin im kurdischen Grenzgebiet zwischen Iran und Irak überlebte. 1990 floh Mina Ahadi nach Österreich und zog 1996 nach Deutschland. Ihren Kampf für die Frauen- und Menschenrechte führte sie auch in Europa fort, wo sie 2001 das „Komitee gegen Steinigung“ und 2007 den „Zentralrat der Ex-Muslime“ mitbegründete. Das Buch von Mina Ahadi, in der auch das Engagement der Giordano Bruno Stiftung Erwähnung findet, ist seit Ende Februar im Buchhandel erhältlich und kann auch über unseren Kooperationspartner http://www.denkladen.de bezogen werden.
Es wäre glaube ich besser im Forum eine eigene Abteilung "Buchtipps" zu errichten! Darin können dann zum Beispiel unter verschiedene Threads wie Atheismus, Philosophie, Religionen, Sonstiges usw. Bücher vorgestellt werden! Sonst wird das Ganze mit der Zeit unübersichtlich!
Das Buch sei «ekelhaft und gefährlich», findet der Generalsekretär des Zentralrats der Juden. Die Bundesprüfstelle stuft das religionskritische Kinderbuch aber nicht als jugendgefährdend ein.
....Zur Begründung hieß es, dass in dem Buch Religionskritik geübt werde und dessen Inhalt möglicherweise das religiöse Empfinden der Gläubigen verletze, stelle keinen Tatbestand der Jugendgefährdung dar.....Kritisch wertete der Generalsekretär(Anm: des ZR der Juden) die Begründung der Prüfstelle, dass die Verletzung des religiösen Empfindens keinen Tatbestand der Jugendgefährdung darstelle. «An diesem Punkt hat die Prüfstelle ihr Ziel völlig verfehlt», sagte er.
Die vierte Auflage des Ferkelbuchs geht nun in Druck! (Meines ist auch gerade beim Buchhändler eingetroffen.) Der Verlag darf sich freuen und es sei ihm, sowie den Autoren, wirklich gegönnt. Ohne den Indizierungsantrag wäre das nicht so gut gelaufen... Der Schuss ging also nach hinten los! Auch die Presse mus sich jetzt wohl umstellen und darf/wird wohl nicht mehr so stark gegen das Buch hetzen.
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Zitat von KramerJetzt müsse die Gesellschaft aber einen Konsens über die Schmerzgrenze entwickeln, ab der die Verächtlichmachung von Minderheiten nicht mehr zulässig sei.
Interessant ist, dass der Generalsekretär des Zentralrats die Gläubigen der JCI-Religionen bereits als Minderheit sieht... Insofern mit einer gewissen Berechigung, als m.W. die Konfessionslosen in D bereits die Mitgliederzahl beider Großkirchen überholt haben...
In Antwort auf:Kritisch wertete der Generalsekretär die Begründung der Prüfstelle, dass die Verletzung des religiösen Empfindens keinen Tatbestand der Jugendgefährdung darstelle. «An diesem Punkt hat die Prüfstelle ihr Ziel völlig verfehlt», sagte er.
Also ist es Ziel der Prüfstelle, das religiöse Empfinden der Jugend zu schützen
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Eine kluge und durchaus überzeugende Abrechnung mit religiösen 'Systemen' - nicht mit 'Religion an sich', die als nützlich, ja sogar notwendig dargestellt wird - m.E nicht so ganz überzeugend... Interessant und nachvollziehbar auch für Nichtpsychologen der psychologische Zugang und die Ableitung von 'Glaubensproblemen' aus neurotisch übersteigerter perpetuierter Angst, beeindruckend die elegante Umschiffung des Problems des 'freien Willens' - und trotzdem schafft es der Autor noch, 'die Kurve zu kratzen' und an Jesus, wenn schon nicht als 'Gottessohn', so doch als 'dem Therapeuten schlechthin', festzuhalten. Hätte das Buch ein Muslim, Buddhist oder Hindu geschrieben, wäre das vermutlich Muhammad, Buddha oder Krishna gewesen... Das nicht als grundlegende Kritik, aber doch als Hinweis darauf, dass das Buch trotz aller Religionskritik und aller Hinweise, dass Manches in anderen Religionen evtl. 'besser gelöst' wurde, ein 'christliches Buch' geblieben ist.
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Ein witzig und interessant geschriebenes Buch. Wer sich für jüdische Tradition und Christentum interessiert, dem sei es empfohlen.
"Der Sabbat ist das Stück Judentum, das Lauren Winner am meisten vermisst. Geboren als Jüdin konvertierte sie im Alter von 19 Jahren zum Christentum. In ihrem beeindruckenden Buch erzählt die überzeugte Christin nun von all den Dingen des Judentums, die ihr im Christentum fehlen: die jüdischen Gewohnheiten, Rituale und Feste, "die das Heilige ins Alltägliche herabziehen". Dabei geht es um ein spirituelles Wissen, das das Leben gehaltvoller, dichter und sprühender machen kann. "Mit `Mudhouse Sabbath ist es Lauren Winner gelungen, sich als Schriftstellerin mit spiritueller Substanz und anmutigem Stil zu etablieren."Publishers Weekly"
Ich drehe den Spieß mal um und frage in die Runde, ob ihr mir ein gutes Buch empfehlen könnt bezüglich Friedrich Nietzsches Philosophie. Mit ihm hab ich mich noch nie tiefergehend auseinander gesetzt, aber allein was man im Internet liest klingt sehr interessant. Am besten eines das auch für "Einsteiger" geeignet ist, nicht gleich ein dicker Wälzer der umständlich geschrieben ist.
Meinst du ein Buch von ihm oder ein über Nietzsche?
Ich würde erst mal in Büchern von ihm lesen. Selbst habe ich mit dem Zarathustra angefangen. Dann lass erst mal auf dich wirken ehe du nachliest, wie die unterschiedlichsten Leute ihn unterschiedlichst auslegen.
Eine gute Schrift über Nietzsche fällt mir eigentlich nicht ein - da hilft nur kritisches selberlesen seiner Werke. Es gibt aber ein ausgezeichnetes Hörbuch von Christian Liederer: Das Böse ist des Menschen beste Kraft: http://www.amazon.de/Menschen-beste-Niet...12083958&sr=8-1 Ohne die Philosophie Schopenhauers ist Nietzsche aber kaum wirklich zu verstehen. Trotz der späteren Ablehnung Schopenhauers durch Nietzsche hat er aber praktisch alle philosophischen Grundlagen Schopenhauers beibehalten und fortgeführt. Die Grundlage bleibt also dieselbe - allerdings deutet Nietsche diese dann in seinem Sinne um und aus. Daher würde ich unbedingt zum besseren Verständnis auch dieses Hörbuch empfehlen: http://www.amazon.de/Kraft-Lebens-Schope...12083958&sr=8-2
Die Hörbücher sind wirklich ausgezeichnet und bieten den perfekten Einstieg ohne Sackgasse!
Mein erstes Buch Nietzsches war in meiner Jugend "Also sprach Zarathustra" - für mich damals eine Sackgasse - ich hatte eigentlich nichts wirklich verstanden.
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Vor zwei Wochen bestellt, weil ich dachte es könnte evtl. interessant sein - aber seit ich 'reingelesen habe, konnte ich's nicht mehr aus der Hand legen - Karen Armstrong: Im Kampf für Gott - Fundamentalismus in Christentum, Judentum und Islam. Die renommierte Religionswissenschaftlerin [und kath. Ex-Nonne] nähert sich dem Problem des Fundamentalismus von der historischen Seite und bringt viel Neues ins Spiel - ich kann nur unterschreiben was Verlag und Rezensent hier schreiben - allerdings finde ich die Schreibweise absolut nicht trocken, sondern ausgesprochen lebendig und flüssig zu lesen - bei aller Neutralität. Dass ein Buch zu diesem Thema nicht wie ein Roman zu lesen ist und man auch nicht in drei Sätzen zusammenfassen kann 'was rauskommt' dabei, sondern dass 500 Seiten Text und 100 Seiten Apparat eine gewisse Geistesarbeit verlangen, sollte allerdings klar sein... Speziell die historischen Hintergründe der US-amerikanischen Evangelikalen und die des muslimischen Fundamentalismus in Ägypten und Iran [incl. Vorgeschichte der Baha'i-Religion] haben mir viel gebracht.
Jedenfalls habe ich die deutsche Übersetzung von The Great Transformation [Der große Umbruch: Vom Ursprung der Weltreligionen], die im Dezember erscheinen soll, schon vorgemerkt - und hoffe, dass die Übersetzung besser ist als bei ihrem Buch über den Buddha - oder bestelle ich lieber doch gleich die engl. Ausgabe...
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() qilin
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