Hier mal eine Erweiterte Darstellung, meines diabolistischen Gottesbildes. Einige können erkennen dass sich mein Bild verändert hat.
Ich glaube an den Teufel im sinne eines Architekten. Einem chaotischen Architekten. Er ist eine Gottheit fernab von der Differenzierung "Gut" und "Böse". Er hat alles wie eine Art Uhrwerk erschaffen, und absichtlich Zahnräder entfernt (bildlich gemeint ^^). So leben wir in einer vorchaotischen Welt. Leid, Elend, Tod aber auch alle positiven Gefühle sind Teil eines göttlichen Gefüges. Dass Menschen auf der Welt leiden ist grausam, aber notwendige Bedingung des ewigen Wandels. So wie Sklaven Könige werden können, bleibt nichts wie es ist. Eine unendliche Erfahrung sozusagen. Aber der Teufel, der diabolus, also der Verwirrer (und das nicht unbeabsichtigt) hat dem Menschen Möglichkeiten gegeben sich ihm zu nähern. Christentum, Zoroastrismus, Islam, Judentum in jeder dieser Religionen gibt es denn augenscheinlichen "Antihelden". Je länger ich mich mit seiner Figur befasst habe desto differenzierter wurde mein Bild. Ist der Luzifer in der Bibel denn wirklich der verdammte und verfluchte Verführer ? Ich meine er ist die Erleuchtung. Die Befreiung. In der Gestalt de Schlange teilte er mit uns die Erkentniss des Baumes. Allerdings gegen den Willen der Ordnung, Jahwe. Er wollte uns gefangen halten. Unter seiner Herrschaft. Vor ihm reicht es die Gebote zu befolgen und ein Platz in seiner Ordnung ist sicher. Auch ein Lebensziel. Ich suche einen Platz an einem anderen Ort. Und dazu muss man sich vom Fleische lösen, von seinem Käfig aus Knochen und Haut weg von der Ordnung die den eigenen Gedanken gefangen hält. Es kann schon sein dass Schmerz oder andere Extreme einem auf diesem Weg helfen könnnen, es gibt keinen definierten Weg man muss sich den Weg erkämpfen. Luziferanische Philosophie ist teil meiner Gedankenwelt, sowie das Gebet und die Aktion. Satan ist präsent in unseren Worten und Taten, verwirrt die Menschheit, verbreitet mal Leid, mal Ekstase und Freude. Glaube und Arbeit sind die Steine des Tempels. Glaube ohne Taten, Glaube ohne Gedanken, Glaube ohne Gehirn ist tot. Man muss sich selbst und seinen Horizont erweitern, Dinge aus allen Blickwinkeln betrachten, seine Wunder in unserem alltäglichen Leben, in unserer Umgebung entdecken. Ich glaube wenn ich diesen Schritt erreicht habe, ist die Erlösung erreicht. Die Flammen der Läuterung, nichts weiter als die Prüfungen im Leben. Der Teufel ist der deus absconditus, das Leben sein Mysterium. Je tiefer man sein Mysterium betrachtet desto näher kommt man Ihm. Viele Straßen führen nach Rom, jeder Mensch ist ein einzigartiges Individuum und muss seine eigene finden. Es gibt keinen wahren Pfad in das Mysterium. Die Hinweise sind überall versteckt, jeder muss selbst wissen ob und wie er sie wahrnimmt.
All das was ich geschrieben hab kann sich von heute auf morgen umwerfen, neue Dimensionen annehmen. Dann war ich vielleicht auf der falschen Spur ? Ich weiß es nicht aber irgendetwas gibt es was mir Zuversicht gibt. Ich muss noch herausfinden was es ist.
___________________________________________________________________ Erleuchtung erlangt man nicht, indem man sich dem Licht hingibt, sondern indem man die Dunkelheit ergründet (C.G. Jung)
Ich fang mal von hinten an, es wird wahrscheinlich sowieso 'n Fragebogen....
In Antwort auf:Ich weiß es nicht aber irgendetwas gibt es was mir Zuversicht gibt.
Warum muss es der Teufel sein?
In Antwort auf: Er ist eine Gottheit fernab von der Differenzierung "Gut" und "Böse".
Ursprünglich wurde er als Widersacher im Sinne von Ankläger bei Gericht aufgefasst, zumindest aus christlicher Sicht (Ps. 109,6) Wie kommst du auf Architekten?
In Antwort auf: Dass Menschen auf der Welt leiden ist grausam, aber notwendige Bedingung des ewigen Wandels.
Meinst du nicht, das dieser Wandel das Grausamste überhaupt ist? Weshalb sollte man sich auf so einen unberechenbaren Gott einlassen? Die meisten Menschen wünschen sich Verlässlichkeit (ausser natürlich in der 'Sturm und Drang-Zeit')
In Antwort auf:in jeder dieser Religionen gibt es denn augenscheinlichen "Antihelden".
Vielleicht weil man ihn brauchte, um die eigenen Fundamente zu stützen. Gut-Böse, Hell-Dunkel, Schwarz-Weiß, die Pfeiler eines dualistischen Weltbildes.
In Antwort auf: Vor ihm reicht es die Gebote zu befolgen und ein Platz in seiner Ordnung ist sicher.
Wessen Gebote? Die des Teufels? Ich denke, der wirft immer alles über den Haufen? Ein Platz in welcher Ordnung?
In Antwort auf: weg von der Ordnung die den eigenen Gedanken gefangen hält.
...was dann wieder eine 'Ordnung' wäre, von der du weg willst.
In Antwort auf:Glaube und Arbeit sind die Steine des Tempels.
Glaube, Liebe, Hoffnung? oder 'Arbeit macht frei'?
In Antwort auf:Es gibt keinen wahren Pfad in das Mysterium.
Nö, entweder man steckt drin und nimmt den wahr, oder lässt es.
In Antwort auf:jeder muss selbst wissen ob und wie er sie wahrnimmt.
..und welche Schlussfolgerungen er aus welchen Hinweisen zieht.
In Antwort auf: Dann war ich vielleicht auf der falschen Spur
Will ich nicht beurteilen, aber wie wäre es, wenn ich ein stehen lasse?
Weil seine Darstellung passt. Wenn man den Blickwinkel differenziert
In Antwort auf:Ursprünglich wurde er als Widersacher im Sinne von Ankläger bei Gericht aufgefasst, zumindest aus christlicher Sicht (Ps. 109,6) Wie kommst du auf Architekten?
Die Rolle als Widersacher ist eine christliche Sicht. Ich bediene mich der satanistischen Sichtweise. Ein Unterschied Weil die ganze Welt doch prinzipiell so perfekt sein könnte. Ist sie aber nicht. Und doch birgt sie so viel Wunderbares
In Antwort auf:
Meinst du nicht, das dieser Wandel das Grausamste überhaupt ist? Weshalb sollte man sich auf so einen unberechenbaren Gott einlassen? Die meisten Menschen wünschen sich Verlässlichkeit (ausser natürlich in der 'Sturm und Drang-Zeit')
Verlässlichkeit im Sinne des Wandels wünsche ich mir. Die Ewigkeit im Sinne des gleich bleiben ist mir zuwider. Ja der Wandel ist grausam. Aber ohne Wandel ist unser Dasein sinnlos. Wofür leben wir wenn sich mit oder ohne uns eh nichts ändern würde ?
In Antwort auf:
Vielleicht weil man ihn brauchte, um die eigenen Fundamente zu stützen. Gut-Böse, Hell-Dunkel, Schwarz-Weiß, die Pfeiler eines dualistischen Weltbildes.
Das mag aus atheistischer Sicht korrekt sein.
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In Antwort auf:Wessen Gebote? Die des Teufels? Ich denke, der wirft immer alles über den Haufen? Ein Platz in welcher Ordnung?
Och bitte Text RICHTIG lesen. Dann wirst du sehen dass in dem Zusammenhang das Wort Teufel garnicht fiel = /
In Antwort auf: ...was dann wieder eine 'Ordnung' wäre, von der du weg willst.
Es wird keine ewige Ordnung geben wenn mich nicht alle meine Erfahrung, mein Glaube und mein Bild bisher getäuscht haben
In Antwort auf: Glaube, Liebe, Hoffnung? oder 'Arbeit macht frei'?
Möchtest du dazu ernsthaft einen Kommentar hören. Ich hoffe das war eine falsch verstandene Anspielung.
In Antwort auf:Nö, entweder man steckt drin und nimmt den wahr, oder lässt es.
Deine Meinung. Es gibt viele Pfade : Meine Meinung
In Antwort auf:..und welche Schlussfolgerungen er aus welchen Hinweisen zieht.
Das wollte ich eigentlich mit dem "wie" sagen
In Antwort auf:
Will ich nicht beurteilen, aber wie wäre es, wenn ich ein stehen lasse?
Von mir aus.
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In Antwort auf:Vor ihm reicht es die Gebote zu befolgen und ein Platz in seiner Ordnung ist sicher.
Wessen Gebote? Die des Teufels? Ich denke, der wirft immer alles über den Haufen? Ein Platz in welcher Ordnung?
So jetzt Zusammenhang dieses Zitats:
", Jahwe. Er wollte uns gefangen halten. Unter seiner Herrschaft. Vor ihm reicht es die Gebote zu befolgen und ein Platz in seiner Ordnung ist sicher. Auch ein Lebensziel."
Jetzt klick gemacht
Ich sagte doch ich sehe uns in einer vorchaotischen Welt. Natürlich existiert auf der Erde auch das Prinzip der Ordnung. Aber eben nicht nur. Er hat vom Zeitpunkt des Urknalls aus alles (aus meiner Sicht) geplant. Aber dieses Universum ist eben nicht perfekt. Wir sind nicht perfekt
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In Antwort auf:Das ist kein 'atheistische' Sicht, wenn überhaupt, ist die Verneinung eine taoistische Sichtweise.
Hätte eben auch aus dem Mund eines Atheisten stammen können
Und: Eine Selbstdarstellung war das allerdings. Steht ja auch im Thema : Für Interressierte. Da ich halt sehr oft danach gefragt werde wie mein Glaube denn nun eigentlich aussieht. Ich denke das macht das Ganze ein wenig einfacher. Ich halte es halt für den richtigen Platz im Forum um es reinzustellen. Wenns nicht so ist, mögen die Mods das korrigieren und woanders hin verschieben
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Ich hab selbstverständlich von niemandem erwartet dass er mit mir konform geht. Würde ich das tun dann würde ich mich doch wohl kaum völlig alleine mit meinem Glauben stellen oder ? Wie gesagt es ist eine Darstellung über mein Bild von "Gott", mein Glaube ist persönlich. Ich wollte damit eigentlich nur zeigen wie so ein diabolistisches Gottesbild aussehen kann. Und darüber diskutieren kann man ja sichtlich auch
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Gast
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Beiträge:
16.10.2007 07:43
#10 RE: Für Interressierte : "Mein Gott im Wandel"
Zitat von Casmiel Ich halte es halt für den richtigen Platz im Forum um es reinzustellen. Wenns nicht so ist, mögen die Mods das korrigieren und woanders hin verschieben
Ist schon der richtige Platz.
In Antwort auf:Ich sagte doch ich sehe uns in einer vorchaotischen Welt.
Wenn das jetzt 'vorchaotisch' ist, möchte ich nicht die 'nachchaotische' erleben..., oder das Chaos ansich.
Zitat von qilin ...und wenn man ihr folgt und glaubt sie in der Tasche zu haben, hat sie sich schon in eine Nicht-Wahrheit verwandelt
Das ist das Dilemma an der Wahrheitssuche. DIE Wahrheit gibt es scheints nicht und wenn man sie in der Tasche zu haben glaubt, relativiert sie sich schon wieder.
In Antwort auf:Wenn das jetzt 'vorchaotisch' ist, möchte ich nicht die 'nachchaotische' erleben..., oder das Chaos ansich.
Ich auch Da rostet man wenigstens nicht in seiner glücklichen Ewigkeit ein die man dir im Christentum verspricht. Wenn es nichts Schlechtes mehr gibt und kein Pech, dann wird man das Gute nicht mehr schätzen. Die Ewigkeit, die Unsterblichkeit wird zum Fluch
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In Antwort auf:DIE Wahrheit gibt es scheints nicht und wenn man sie in der Tasche zu haben glaubt, relativiert sie sich schon wieder.
Hm, ganz so würde ich es nicht sehen - ich würde spontan, also abseits aller philosophischen Komplikationen, eher sagen "Die Wahrheit ist das was ist, nur, da wir selbst Teil davon sind, können wir sie nicht objektiv [also von außen] wahrnehmen, sondern nur Teilbereiche aus begrenzten Blickwinkeln..."
___________________________ Nichts bedarf so sehr der Reform wie die Meinungen anderer Leute. [Mark Twain]
() qilin
89
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Gast
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Beiträge:
16.10.2007 11:06
#15 RE: Für Interressierte : "Mein Gott im Wandel"
In dem Zusammenhang passt eine Aussage von Erich Fromm:
"Wenn nicht das Richtige zu denken der Wahrheit letzter Schluß und der Weg zum Heil ist, besteht auch kein Anlaß, mit anderen zu streiten, deren Denken zu anderen Formulierungen geführt hat. Diese Toleranz kommt besonders schön in der Geschichte von den drei Männern zum Ausdruck, die aufgefordert wurden im Dunkeln einen Elefanten zu beschreiben. Der eine, der seinen Rüssel betastete, sagte: »Dieses Tier gleicht einem Wasserschlauch«; der andere, der das Ohr befühlte, sagte: »Dieses Tier sieht aus wie ein Fächer«, und der dritte, der ein Bein des Elefanten berührte, verglich ihn mit einer Säule."