Für (echten) Säkularismus und freie Religionskritik!
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In diesem Jahr sollen eventuell norwegische Kampftrupppen in Afghanistan gegen deutsche ausgetauscht werden. Erst letztes Wochenende wurde in Kabul ein Hotel in die Luft gesprengt, da dort gerade der norwegische Außenminister zu Gange war und man natürlich ein Zeichen setzen wollte gegen das Engagement der Norweger.
Wie wird das hier überhaupt gesehen, haben wir bzw. deutsche Truppen etwas dort unten zu suchen, oder schüren die Anwesenheit der 'fremden' Soldaten nur noch den Hass und die Konfrontation?
Ich befürchte, nicht nur humanitäre Motivation ist der Grund für diese Einsätze, sondern übergreifende Interessen lassen die Truppen dort unten über die Klinge springen. Ich bin dagegen, das ist vielleicht blauäugig, seis drum, aber müssen Europäer ihr Leben lassen, damit da eine eh' fürchterlich verfahrene Situation in Grenzen gehalten wird?
Ich habe das in 's Islamisten-Forum gestellt, weil ich denke, dass diese Einsätze unmittelbare Folge dessen sind.
Nun, dass die Anwesenheit der 'fremden' Soldaten nur noch den Hass und die Konfrontation schüren, kann ich mir gut vorstellen, wenn ich mir die Vorstellung des Buches eines deutschen ISAF-Soldaten ins Gedächtnis rufe, die gestern im TV begracht wurde - dort wird z.B. beschrieben, wie deutsche ISAF-Soldaten Äpfel in die Gegend werfen, denen dann hungrige einheimischen Kinder nachlaufen und sie einsammeln - und die Fahrzeuge folgen ihnen, weil dort ja keine Minen liegen... Ein zu dieser Methode befragter Offizier konnte das nicht dementieren und erklärte, dass eine 'state of the art' Minenräumung wohl zu aufwendig wäre...
___________________________ Nichts bedarf so sehr der Reform wie die Meinungen anderer Leute. [Mark Twain]
Tja ... was soll man dazu sagen... Am besten wir ziehen alle Truppen ab. Die Afghanen sind dann wieder jahrelang damit beschäftigt sich gegenseitig zu massakrieren.
... und wir hätten wieder mehr Geld und eine herrliche Ruhe. Ich kann sowieso nicht nachvollziehen, warum die ganzen Soldaten immer noch da rummachen. Die wollen doch nicht, also soll man die doch machen lassen. ABER: Ohne unsere Hilfe, soll heissen, keine Schulsachen, keine Medikamente, kein Geld aus dem Ausland usw.
Dann würden die sicher schnell wieder vernünftig werden.
---------------------------------------------------------------------------------------------------- So wie die Lotosblume lieblich und unbefleckt aus dem Schlamm sich erhebt... () Tao-Ho
Zitat von kadeschTja ... was soll man dazu sagen... Am besten wir ziehen alle Truppen ab. Die Afghanen sind dann wieder jahrelang damit beschäftigt sich gegenseitig zu massakrieren.
Dafür braucht es eine gute Politik und eine Polizei, die von eben dieser nicht immer so im Stich gelassen wird.
Vor den hiesigen Knästen haben diese Jungs eh keine Angst. Wissen wir ja alle. Also: Raus mit denen, die hier Scheisse bauen und Punkt.
Ist doch lachhaft, wenn ich lese, dass diese **** einem alten Mann die Rübe einhauen und dann Asyl beantragen. Warum sollte man sowas Asyl gewähren?
Wir sind da eher selber gefordert, in dem wir härter vorgehen, uns nicht alles gefallen lassen und einen Dialog einfordern, in dem kein Reporter verprügelt wird, sondern diese Menschen Rede und Antwort stehen müssen.
Aber die Bundeswehr brauchen wir dafür sicher noch lange nicht.
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Jetzt schwenken wir wieder zur Heimatfront , aber was ist mit den Menschen dort unten und was ist mit den Menschen von hier, die diesen dort angeblich zu einem besserem Leben verhelfen sollen?
Aber ganz davon abgesehen, die Soldaten sind mehr oder weniger freiwillig da, denn niemand wird gezwungen, Offizier oder ähnliches zu werden.
Interessant wäre, wenn alle Truppen von heut' auf morgen abgezogen werden, diese Situation ist doch auch nicht denkbar, dann versinkt doch alles in Blut und Chaos. Also sind 'wir' eigentlich unten, um die Leute da vor sich selbst zu schützen?
In Antwort auf:Also sind 'wir' eigentlich unten, um die Leute da vor sich selbst zu schützen?
Guten Morgen,
ist schon klar, aber wozu? Was geht uns der Sch*** da unten noch an? Immer wieder werden dort Menschen entführt und Bombenterror ist immer noch trauriger Alltag. Sie wollen doch unsere Hilfe gar nicht.
Fakt ist, dass wir in den sauren Apfel beissen sollten, wirklich ALLES dort wegbringen sollten, damit endlich wieder die Vernunft in die Köpfe dieser Menschen einzug hält.
Habe ich oft genug bei Drogensüchtigen erlebt. Die müssen auch erst so richtig tief in der Klemme sitzen und um Hilfe betteln, bevor man ihnen helfen kann. So hart wie das manchmal sein kann ist es doch das Richtige.
Hormonell bedingt schreibe ich noch einen Zusatz, der nicht ganz in diesen Threat gehört: Wie wäre es, wenn wir die straffällig gewordenen Jugendlichen in dieses Land ausweisen? Ab in den Flieger und mit dem Fallschirm dort abgeworfen.
(auch wenn das nicht qilins Meinung ist und er lieber eine andere Lösung bevorzugen würde)
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In Antwort auf:Aber ganz davon abgesehen, die Soldaten sind mehr oder weniger freiwillig da, denn niemand wird gezwungen, Offizier oder ähnliches zu werden.
Genau meine Meinung. Die sind alle freiwillig dort, Gedanken um deren Wohlergehen mache ich mir deshalb überhaupt nicht. Wer Berufssoldat wird oder sich als Wehrpflichtiger freiwillig in solche Gebiete schicken lässt, muss auch damit rechnen, verletzt oder getötet zu werden. Berufsrisiko halt, wie in anderen Berufen auch.
Das Besetzung eines Landes durch Truppen immer Terror als Abwehr fördert, ist sicher unstrittig. Die Frage ist, ob es die Afghanen als Besatzung oder als Hilfe empfinden. Das kommt nun wieder sehr auf das Verhalten der Truppen an. Da die aber, wenn sie nicht ganz scharf kontrolliert werden, immer eine Eigendynamik entwickeln, wird zumindest auf Dauer immer das Gefühl der Besatzung aufkommen.
Allerdings sind das sicher nicht die einzigen Entscheidungsgründe für oder gegen. Wir sind in einem Bündnis, da sind halt auch Verpflichtungen zu berücksichtigen.
Ob wir aber wirklich nur dort sind, um die Leute vor sich selbst zu schützen? Solange die Amerikaner ein oder das wichtigste Wort in Bündnisfragen haben, zweifle ich stark daran. Außerdem geben unsere Politiker doch selbst zu, dass es in der heutigen Zeit nicht mehr unwichtig für uns ist, wenn sich die Völker in der Region gegenseitig die Köpfe einschlagen. Sei es wegen der Flüchlinge, der Verbrecher, die sich aus solchen Gebieten immer aufmachen, dem Mohnanbau usw.
Selbstlos ist dieser Einsatz mit Sicherheit nicht. Die Frage ist nur, ob die Kosten den Nutzen aufwiegen.
In Antwort auf:Wer Berufssoldat wird oder sich als Wehrpflichtiger freiwillig in solche Gebiete schicken lässt, muss auch damit rechnen, verletzt oder getötet zu werden. Berufsrisiko halt, wie in anderen Berufen auch.
Richtig, aber es gibt viele Berichte, wo einzelne Wehrpflichtige nicht dort hin wollten und solange einem Mobbing ausgesetzt wurden, bis sie gegangen sind, damit kein falsches Bild von der Truppe entsteht. Das sich die amerikanischen Truppen wie die Axt im Walde aufführen ist mir auch klar und dass damit der eigentliche Nutzen nicht gegeben sein kann ist auch richtig. Also wäre die Alternative dort abzuziehen und nicht mehr so viel Geld in einen Einsatz zu stecken, der eh nichts einbringt. Für mich stellt sich schon lange nicht mehr die Frage, ob der Einsatz unserer Soldaten in Afghanistan einen Nutzen bringt. Für mich stellt sich die Frage, wieviele Menschen dort noch sterben sollen, bis wir es endlich begriffen haben und unsere Truppen dort abziehen?
Ich habe eben mit qilin diskutiert und wir sind auf keinen Nenner gekommen, weil ich durch die einzelnen Vorfälle immer Islamkritischer geworden bin. Aber ist das ein Wunder? Qilin ist der Meinung, dass diese Hardcore-Islamisten so bombig reagieren ist, weil sie sehen, dass hier im Westen die Moslems aufgeweicht werden, das kann ich verstehen. Er ist der Meinung, dass sich diese Hardcore-Islamisten mit ihrem strengen Regime eh selber den Hahn zudrehen werden. (kann ich auch nachvollziehen).
Was mir dabei Sorgen macht ist, dass es vorher evtl. zu einem Krieg kommen kann (und der wird sicher nicht zwischen den einzelnen Ländern statt finden - eher innerhalb unserer Staatsgrenzen). Es wird ein Krieg der Kleinen sein, in dem verschleierte Frauen auf der Strasse angegriffen werden und Bomben in Moscheen gelegt werden. Das brauche ich nun wirklich nicht, denn ich halte es für Falsch einem Menschen nur aus Angst oder Vorurteilen seine Kultur wegzunehmen. Sollen doch alle nach ihrer Facon leben.
Nun ja, es gibt hier in unserer Stadt einen interreligiösen Stammtisch, der von Moslems ins Leben gerufen wurde und wir wollen dort einmal hingehen. (vielleicht ist da ja ein vernünftiger Dialog möglich - leider habe ich auch diesbezüglich schlechte Erfahrungen machen müssen, jedenfalls hier)
Wenn mir jemand eine andere Alternative aufzeigt, zu diesem Problem, ausser die straffällig gewordenen und / oder die nicht zu integrierenden Moslems ohne Ausnahme auszuweisen, bin ich gerne bereit meinen Standpunkt noch einmal zu überdenken.
Ansonsten kann ich nur sagen: Raus aus Afghanistan, was geht uns dieses Land an?
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In Antwort auf:Für mich stellt sich die Frage, wieviele Menschen dort noch sterben sollen, bis wir es endlich begriffen haben und unsere Truppen dort abziehen?
Ob dann weniger sterben? Irgendwie denke ich auch, es müsste einen Zeitplan geben, wann alle Truppen aus Afghanistan verschwinden.
Generell bin ich aber nicht dagegen, "Friedenstruppen" gelegentlich in bestimmte Gebiete zu schicken. ExJugoslawien war für mich so ein Beispiel. Da habe ich nur tief bedauert, dass solche Friedenstruppen nicht eingreifen dürfen, wenn es ganz klar gegen Zivilisten geht und ganze Dörfer abgeschlachtet werden.
Lass es mich anders ausdrücken: Wieviele Deutsche sollen dort noch sterben? Gehn wir dabei ruhig von den Soldaten weg und zu den Angehörigen deutscher Hilfstruppen hin. Wieviele von denen sollen noch entführt und misshandelt werden, bis wir begriffen haben, dass viele Afghanen uns dort nicht haben wollen, weil wir anders sind und nicht ihrer Kultur entsprechen.
Sollen sie doch ruhig ihre Kultur dort ausleben. Ist ja ihr Land. Aber sollen wir dafür wirklich bluten, mit Terrordrohungen (gut, die nehme ich echt nicht ernst) und Meldungen wie: Schon wieder eine Entführung? Hat mal irgendeiner daran gedacht, wie es den Angehörigen dieser Opfer geht?
Ich habe schon lange damit leben gelernt andere Menschen sein zu lassen, wie sie sind. Wenn jemand meine Hilfe nicht will, drängle ich sie ihm nicht auf - ich lasse diesen Menschen in Ruhe.
Afghanistan will offensichtlich unsere Hilfe nicht haben, also sollten wir gehen, bis sie unsere Hilfe wieder haben wollen. Alles Andere bringt doch nichts ein.
In Antwort auf:es müsste einen Zeitplan geben, wann alle Truppen aus Afghanistan verschwinden.
Warum? (ist eine ehrlich gemeinte Frage, denn ich will Deine Meinung verstehen können). So oder so werden Zivilisten abgeschlachtet. Das können wir sicher nicht mit unserer ohnehin ungeliebten Anwesenheit verhindern.
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Weil immer, wenn ein Machtvakuum entsteht, und das würde ohne Planung so sein, einfach die sich durchsetzen, die gewaltbereiter sind. Die Entwicklung wäre aber nun ganz gewiss auch für uns nachteilig. Vor allem aber für die Leute dort, die sich bis jetzt vielleicht noch für demokratischere Verhältnisse eingesetzt haben.
Unbedingt Recht gebe ich dir, wenn du sagst, wo Hilfe nicht gewollt ist soll sie auch nicht geleistet werden. Ich bin mir aber gar nicht sicher, ob die von der Mehrheit der Bevölkerung abgelehnt wird. Anfänglich glaube ich mit Sicherheit nicht. Selbst wenn das aber inzwischen gekippt ist wäre es einfach unfair denen gegenüber, die sich auf die Hilfe verlassen haben.
Danke für die ehrliche Antwort. Das gibt mir zumindest einige Punkte über die ich gerne nachdenken werde. Z. B.
In Antwort auf:Selbst wenn das aber inzwischen gekippt ist wäre es einfach unfair denen gegenüber, die sich auf die Hilfe verlassen haben.
ist für mich ein wichtiger Punkt.
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Warum sollen unsere Soldaten dort für NICHTIGE Gründe die Köpfe hinhalten? Wenn sie dort wirklich Frieden sichern würden oder das Land aufbauen oder ähnliches, das würde ich mir ja noch gefallen lassen. Aber sie bewachen teilweise die Mohnfelder der Drogenlords. Da diese die Feinde der Taliban sind. Manchmal entstehen da echt seltsame Allianzen. Ich muss auch immer lachen wenn ich diese Marionette Namens Karsai sehe. Der ist nur Präsident von Gnaden der Amis. Sein Machtbereicht hört doch schon 3 Meter ausserhalb seines Palastes auf.
Zitat von kadeschIch muss auch immer lachen wenn ich diese Marionette Namens Karsai sehe. Sein Machtbereicht hört doch schon 3 Meter ausserhalb seines Palastes auf.
In Antwort auf:Die Entwicklung wäre aber nun ganz gewiss auch für uns nachteilig.
Inwiefern denkst du, wäre sie nachteilig?
In Antwort auf: Weil immer, wenn ein Machtvakuum entsteht, und das würde ohne Planung so sein, einfach die sich durchsetzen, die gewaltbereiter sind.
Das Machtvakuum würde bestimmt gar nicht entstehen, sobald die Truppen da raus wären, gebe es so viel Machtanspruch und der blutigste oder doktrinärste würde sich sicher innerhalb kurzer Zeit durchsetzen. Und wer das ist, kann man sich an 10 Fingern abzählen
In Antwort auf:der blutigste oder doktrinärste würde sich sicher innerhalb kurzer Zeit durchsetzen. Und wer das ist, kann man sich an 10 Fingern abzählen
Und Du denkst das wäre für uns nicht nachteilig?
___________________________ Nichts bedarf so sehr der Reform wie die Meinungen anderer Leute. [Mark Twain]
In Antwort auf:der blutigste oder doktrinärste würde sich sicher innerhalb kurzer Zeit durchsetzen. Und wer das ist, kann man sich an 10 Fingern abzählen
Und Du denkst das wäre für uns nicht nachteilig?
Nein, habe ich nicht gesagt, ich habe bei B.S. nachgefragt, was er sich darunter für Nachteile vorstellt... wirtschaftliche, friedenstechnische, moralische?
Zähle ruhig noch mehr auf, bis jetzt hattest du alles Treffer. Vielleicht gelingen dir sogar noch mehr.
Ich bin fest davon überzeugt, es würde über längere Zeit ein Machtvakuum auf Ebenen der Zentralmacht geben und alles in nahezu unregierbare Clantümer oder wie man das immer nennen mag, zerfallen. Um sofort neue Zentralmacht zu werden, ist wohl erst mal keine Gruppe stark genug.
Zitat von Bruder SpaghettusIch doch auch: wirtschaftliche, friedenstechnische, moralische
Genau das meinte ich als ich schrieb
In Antwort auf:eine hohe Mauer drumrum und sich selbst überlassen - sie wollen unsere Hilfe ja eh nicht...'
- wenn wir sie 'sich selbst überlassen' wollten, müssten wir eine Mauer herum errichten, woanders hinsehen und uns Ohren und Nasen zuhalten - eigentlich keine gute Alternative, würde ich denken - auch ohne erst von 'Schuld' und 'Verantwortung' zu reden...
___________________________ Nichts bedarf so sehr der Reform wie die Meinungen anderer Leute. [Mark Twain]