Für (echten) Säkularismus und freie Religionskritik!
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In Antwort auf:Das eine bedingt das andere. An Leere kann man sich nicht klammern
Nicht ganz richtig, maleachi, aber schon auf einem sehr guten Weg...
Du musst nicht immer über die Leerheit nachdenken, um zu erkennen was sie ist. Wenn Du den Gedanken daran loslassen kannst bist Du der Sache schon um einen Schritt näher. Leerheit kann man nicht durch denken erfahren.
In Antwort auf:dass dies eine, woran du dich klammerst, leer ist, dann bist du erleuchtet
Nein, auch nicht ganz richtig. Wenn Du alles losgelassen hast musst Du auch das noch loslassen - erst dann bist Du für einen Moment erleuchtet.
Ist nicht so, dass Du dann jede Minute Deines Lebens erleuchtet und weise durch die Gegend läufst. Auch wenn Du erleuchtet bist musst Du essen, trinken, sch***, wirst lustig, müde, traurig... Du verstehst?
---------------------------------------------------------------------------------------------------- So wie die Lotosblume lieblich und unbefleckt aus dem Schlamm sich erhebt... () Tao-Ho
In Antwort auf:Ist nicht so, dass Du dann jede Minute Deines Lebens erleuchtet und weise durch die Gegend läufst. Auch wenn Du erleuchtet bist musst Du essen, trinken, sch***, wirst lustig, müde, traurig... Du verstehst?
Meine Antwort an Dich schon, maleachi. Du könntest ein wenig Ruhe finden, wenn Du ein christlicher Buddhist werden würdest. Du könntest ohne Probleme und Sorgen beide Glauben vereinigen und Dir etwas neues draus basteln.
Es gibt viele Finger, die auf einen Mond zeigen.
Hallo Eleasar,
war mir schon klar, dass Du dieses Post nicht verstehst. War ja auch nicht für Dich. Bleib Du mal schön bei Deiner Bibel und bei Deiner Höllentheorie. Oder bist Du dabei nicht glücklich?
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In Antwort auf: Du könntest ein wenig Ruhe finden, wenn Du ein christlicher Buddhist werden würdest.
Missionieren ist verboten... Nein im Ernst, der christliche Zug ist (in seiner chritlichen Ursprünglichkeit), glaube abgefahren bei mir. Letztendlich bin ich bei noch gemächlichen Tempo rausgesprungen. Einen theistischen Gott mit Leerheit zu verbinden, finde ich trotz von Dürckheim oder ähnlichen Leuten, schlichtweg für unmöglich.
ich wollte Dich nicht missionieren. Du sollst ja Christ bleiben.
In Antwort auf:Einen theistischen Gott mit Leerheit zu verbinden, finde ich trotz von Dürckheim oder ähnlichen Leuten, schlichtweg für unmöglich
Wenn es für Dich unmöglich ist, dann ist auch das O.K., maleachi. Du solltest nichts tun, was Du selber ablehnst. Zwang gab es in unserer Generation wahrlich genug...
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scheinbar schreiben wir ein wenig aneinander vorbei. In meinen letzten Posting schrieb ich, das der christliche Zug für mich wahrscheinlich abgefahren ist (worauf du antwortest, ich soll Christ bleiben.......ähm, dafür isses zu spät, verstehste...) bzw. trotz Jäger oder von Dürckheim ich es problematisch finde, Buddhismus und Christentum miteinander zu koppeln. Vielleicht einzelne Meditationspraktiken oder anderes formales Zeug, aber die große Grundaussage geht nicht miteinander einher. Gewisse christlich-mystische Deutungen mögen auch von buddhistischer Seite der Beachtung wert sein, aber im Grunde kann nur das Christentum vom Buddhismus lernen, schon wegen dessen, zumindest größtenteils, undogmatischen Grundhaltung. Interessantes habe ich bei A. Seidl gelesen:
"Aus der Sicht des Zen schafft der 'Icherhaltungswahn' unseres Subjekts sich durch einen Setzungsakt eine erlösende Gottheit und das Paradies. Diese wichtige 'Vorstufe zum Zen' kämpft allerdings mit ewigen Glaubenszweifeln und versucht (in der Theodizee) Gott trotz aller Weltübel irgendwie zu rechtfertigen (im Abendland von Epikur über Hiob zu Leibniz)."
...die 'Vorstufe zum Zen', das hat mich zum Nachdenken gebracht....
(und das mit dem missionieren war nur ein Witz...)
Zum Thema wieder - hier eine historische Anklage gegen die Buddhisten:
Der Buddhismus war im 1. Jh. u.Z. nach China gekommen und hatte sich schnell ausgebreitet; seine Rezeption durch die div. Regierungen und im Volk wechselte stark, auch die Lehren der verschiedenen buddhistischen Schulen waren alles Andere als einheitlich. Heftige religiöse Diskussionen führten z.T. dazu, dass der Buddhismus von Kaisern massiv gefördert wurde, aber auch zu mehreren Buddhistenverfolgungen. Eine der klarsten und beredtesten Gegner des Buddhismus war Fan-chen, der um 500 am Hof von Nanking gegen die Buddhisten Stellung bezog. Interessant ist hier vielleicht, welche Methoden 'die Buddhisten' anwandten, aber auch die pragmatischen und utilitaristischen Begründungen des Fan-chen, der als einer der wenigen Materialisten in der chinesischen Philosophie gilt. Er scheint auch irgendeine vage Vorstellung von Evolution gehabt zu haben...
Zitat von Fan-chenWozu ist es gut, seinen Besitz wegzuwerfen und sich Mönchen anzuschließen, dem Buddha nachzulaufen, ohne für die Verwandtschaft zu sorgen und sich um die Armen und Elenden zu kümmern? Zweifellos ist bei solchen Leuten der Egoismus tief verwurzelt, das Mitleid mit Anderen aber gering. Das führt dazu, dass man ungern einem armen Freund etwas schenkt, aber freudig einem fetten Mönch eine großartige Zuwendung macht. Sind nicht die Klöster mit reichen Gütern gesegnet, die Armen aber müssen darben? Im Übrigen beschwatzen sie [die Buddhisten] die Menschen mit dunklen und verworrenen Worten, ängstigen sie mit den Qualen verschiedener Höllen, verführen sie mit Lügenreden und locken sie mit den Freuden der höchsten Himmel. Dafür legen [die Menschen] die traditionellen Kleider ab und Roben an, werfen die Opferschalen [für die Ahnen] weg und nehmen Kürbisflasche und Bettelschale auf. Sie verlassen ihre Verwandtschaft und zeugen keine Nachkommen mehr. So werden Soldaten zur Niederlage, Beamte zur Faulheit verführt, die Kornvorräte an faulenzende Herumtreiber verschleudert, und das Volksvermögen für Götzenbilder hinausgeworfen. Das, und nur das, ist der Grund dafür, dass Verbrechen überhand nehmen, aber von den Rezitationen [der Mönche] werden sie noch gelobt. Der Schaden ist grenzenlos, das Übel nicht zu fassen! Man weiß doch: die Erscheinungen haben ihren Grund in der Natur, die Mannigfaltigkeit der Wesen formt sich durch eigene Entwicklung: plötzlich erscheinen sie von selbst, dann verschwinden sie und sind nicht mehr da - die Zukunft wird nicht beschränkt, der Vergangenheit nicht nachgegangen. Alle nutzen die Ordnung des Himmels und sind mit ihrem Geschick zufrieden...
___________________________ Nichts bedarf so sehr der Reform wie die Meinungen anderer Leute. [Mark Twain]