Für (echten) Säkularismus und freie Religionskritik!
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In Antwort auf:Ich würde den 5 Punkte Plan schon für eine gute Gesprächsgrundlage mit den Chinesen halten. Mehr soll er wohl auch gar nicht sein.
Mehr kann er ja so auch nicht sein. Der DL ist ja in erster Linie das geistige Oberhaupt der Tibeter. Mit Politik hatte er immer nur gezwungener Massen zu tun, weil er sich für sein Land einsetzt.
Aber nun mag ich noch mal auf das eigentlich angesprochene Thema zurückfinden.
Es ist zum Weinen, dass immer wieder sog. Grossmächte sich auf Kosten kleinerer Länder bereichern. China ist ja nicht alleine mit einer solchen Politik...
Nun geht es ans Eingemachte, denn die grössten Klöster dort werden von der Aussenwelt abgeschirmt, die Mönche dürfen diese Klöster nicht mehr verlassen und Tibeter werden nicht mehr medizinisch Behandelt. Was mich betrifft steht jetzt schon fest, dass zumindest ich diese Spiele boykottieren werde. Ich werde sie nicht anschauen und gegen Chinas Politik demonstrieren gehen. Selbst wenn ich alleine auf den Strassen herumwandeln muss. Mich kotzt es so langsam an, dass jeder China in den Arsch kriecht, nur weil da wirtschaftlich was losgeht. Die Menschenrechte werden dort mit Füssen getreten, aber Hauptsache man konnte einen guten Deal machen.
---------------------------------------------------------------------------------------------------- So wie die Lotosblume lieblich und unbefleckt aus dem Schlamm sich erhebt... () Tao-Ho
In Antwort auf:Ich denke eher, die Sache mit dem Verzicht auf Selbstständigkeit ist einfach ein pragmatischer Akt. Alles andere wäre doch irreal.
Ja, das hatte ich mir auch gedacht. Und auch ich bin gegen die Menschenrechtsverletzungen der Chinesen. Ich bin allerdings nicht in der Lage, Leute zu unterstützen, von denen ich gar nicht weiß, wie deren politischen Pläne aussehen. Ich denke an die Bremer Demo 1979, auf der wir Studenten damals die Abdankung des Schahs zugunsten des Ayatollah Khomeini unterstützten... Ich erhoffe für die Tibeter alles Glück der Erde und das rechte politische Geschick. Aber ich sehe deren Pläne nicht, die sie dazu befähigen könnten.
_____________________________________________ "Ich bin vom Glauben zum Wissen konvertiert!" (Hamed Abdel-Samad)
In Antwort auf:Ich erhoffe für die Tibeter alles Glück der Erde und das rechte politische Geschick. Aber ich sehe deren Pläne nicht, die sie dazu befähigen könnten.
Na, ehrlich gestanden seh' ich die auch nicht - nicht mal 'ne ernsthafte Möglichkeit dazu. Was der DL - wie vermutlich alle Tibeter - will, ist mehr Freiheit. Politisch, religiös, rechtlich - was auch immer - und das finde ich richtig und auch unterstützungswürdig. Nur was man außer Protestieren faktisch tun kann - keine Ahnung. Zumindest seine klare Stellungnahme gegen jede Gewalt scheint mir schon positiv. Von Khomeini gab's die nicht...
___________________________ Nichts bedarf so sehr der Reform wie die Meinungen anderer Leute. [Mark Twain]
In Antwort auf:Zumindest seine klare Stellungnahme gegen jede Gewalt scheint mir schon positiv.
Ich bin nur gespannt, ob seine Rücktrittsdrohung auch wirklich ernst gemeint war. So wie ich das sehe nimmt die Gewallt eher zu als ab, ich denke es ist wohl nur noch eine Frage der Zeit bis dort die Gewallt eskaliert.
In Antwort auf: In Antwort auf:Was der DL - wie vermutlich alle Tibeter - will, ist mehr Freiheit.
Das ist gut. Auch mehr Religionsfreiheit im Sinne von - Freiheit von der Religion?
Ist das wirklich der wichtigste Aspekt? Freiheit von einer Sache, die vielleicht sogar im Moment alles andere als kontraproduktiv ist, sondern beflügelt oder Menschen stärkt?
- Freiheit von der Religion wird eine religiöse Leitfigur wohl kaum fordern - Du forderst ja auch keine 'Freiheit vom Atheismus'
Ganz abgesehen davon, ob die Religion wirklich beflügelt und stärkt oder nicht - die meisten Menschen in Tibet sind religiös, und das sollte man akzeptieren, denke ich. Dass eine Religion Gedanken- und Gefühlsterrorismus ist, wenn man nicht die Freiheit hat zu gehen, unterschreibe ich jederzeit - ist aber im Buddhismus sowieso kaum ein Problem. 'Kirchenaustritt' gibts nicht, weil es keine Mitgliederlisten gibt (zumindest in Asien - bei uns ist's ja anders, da verlangt es der Vater Staat ), und selbst Mönche können jederzeit das Kloster verlassen und ins zivile Leben zurückkehren, ohne schief angesehen zu werden.
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In Antwort auf:die meisten Menschen in Tibet sind religiös, und das sollte man akzeptieren,
Ja sicher. Aber wie wird man religiös? Ach, ich will ja nicht meine Konzepte als Allheilmittel auf alle Nationen und Befreiunsgbewegungen aufpfropfen. Die Tibeter werden ihren Weg gehen. Und dass die gegen die chinesischen Korsette aufmüpfen, ist allemal gut. Die Welt braucht auch mehr chinesisches Glasnost. Kann man von einem UNO-Staat erwarten. Ich bin für die tibetische Befreiungsbewegung. Sie ist besser als nichts, als schweigen und sich ducken. Probleme wird es auch nach der Autonomie geben - wenn die mal kommt. Aber irgendwann wird sie kommen. Geht gar nicht anders. Tibet - toi, toi, toi!
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Gestern lief auf Phoenix eine interessante Doku zu dem Thema. Traurigerweise natürlich nur wegen der Olympischen Spiele in Peking... Was mich dabei ein wenig erstaunt hat war die Aussage eines Journalisten, dass die Tibeter nur mit Hilfe ihres Glaubens zu einem gewaltigen Aufstand in der Lage sind. Erstaunt hat mich das Ganze insofern, als dass sich mir die Frage aufdrängt wie man sich denn einen gewaltigen und radikalen Aufstand unter dem Banner des Buddhismus vorstellen soll?! Kann mir da jemand helfen
Ich will ja nicht gegen alle Buddhisten hetzen aber ich denke das Tibet oft durch eine rosarote Brille gesehen wird. Wird ja auch in der älteren Panorama Doku gezeigt, vor allem die Lamaismus wird häufig geschönt von daher sollte man das Ganze nicht so ernst nehmen. Allerdings rechtfertigt das die Maßnamen der Chinesen keineswegs.
Zitat von Pamuk Was mich dabei ein wenig erstaunt hat war die Aussage eines Journalisten, dass die Tibeter nur mit Hilfe ihres Glaubens zu einem gewaltigen Aufstand in der Lage sind. Erstaunt hat mich das Ganze insofern, als dass sich mir die Frage aufdrängt wie man sich denn einen gewaltigen und radikalen Aufstand unter dem Banner des Buddhismus vorstellen soll?!
Hm - da frage ich mich erstmal, wieviel dieser Journalist tatsächlich verstanden hat. Ein 'gewaltiger Aufstand' - wo soll der denn herkommen In Tibet lebt heute ein beträchtlicher Prozentsatz Chinesen - und der DL ist ja nicht umsonst 1959, als er noch pro forma tibetisches Staatsoberhaupt war, nach Indien geflüchtet, nachdem die chinesische Armee die tibetische schon 1950 geschlagen hatte... Aufstände gab's dort ja schon mehrere - alle unorganisiert und ohne irgendeinen Erfolg. Vielleicht könnte die tibetische Exilregierung einen etwas größeren Aufstand organisieren - sie wäre aber schön blöd wenn sie's versuchen würde - und der DL hat sich m.W. immer mit seinem vollen persönlichen Gewicht gegen solche Ideen ausgesprochen, auch 'gedroht', im Falle eines Aufstandes ganz offiziell zurückzutreten - offenbar für Tibeter ein 'schlagendes' Argument...
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Zitat von TitanIch will ja nicht gegen aber ich denke das Tibet oft durch eine rosarote Brille gesehen wird.
Das stimmt natürlich - ebenso wie auch die Indianer durch die rosarote Brille gesehen werden... Und gegen alle Buddhisten zu hetzen wäre wirklich wenig vernünftig, wo doch unter 100 Buddhisten gerade mal ein Tibeter ist
In Antwort auf: die Lamaismus wird häufig geschönt von daher sollte man das Ganze nicht so ernst nehmen. Allerdings rechtfertigt das die Maßnamen der Chinesen keineswegs.
Na, das ist ja beruhigend zu erfahren - aber was sollte man denn nicht ernst nehmen?
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Nunja wenn manche Jounalisten sagen das die Tibeter nur durch ihren Glauben so einen Protest auf die Beine stellen können. Mir geht es nicht darum alle Buddhisten oder Tibeter über einen Kamm zu scheeren aber ich erlebe oft das Leute wenn sie an den Buddhismus denken das da alles friedlich sei. Wenn ich mir den Verlinkten Panorama Bericht ansehe dann merke ich das der Daleilama wohl doch nicht so tolerant ist wie er immer dagestellt wird. Natürlich gibt es auch unter Tibetern vernünftige Leute das stelle ich ja nicht in Frage nur gibt es wie in jeder Religion auch unter Buddhisten schwarze Schaafe die problematische Dinge lehren.
Es wurde wie folgt beschrieben: Die Aufstände, die es vor wenigen Monaten gab und die Diskussion über eine Richtigkeit der Vergabe der Spiele an China überhaupt erst in die Öffentlichkeit gebracht haben, waren primär ein Ausdruck sozialer Unruhen junger Tibeter, die überall in China verteilt leben. Ihnen ging es nicht um ein autonomes Tibet oder ähnliches, sondern um die gesellschaftliche Gleichstellung als chinesischer Bürger, als was sie sich wohl folgich zu definieren scheinen. Um aber einen wirksamen Protest auf die Beine zu stellen, bei dem es um ein zumindest kulturell autonomes Tibet gehen soll, braucht es die Kraft des Glaubens der Tibeter, was mir schon schlüssig erscheint, denn ich denke, dass die tibetische Kultur hauptsächlich auf ihrer Religion basiert, aber ich frage mich wie ein solcher Protest ausshen soll?! Schließlich wirkten die Unruhen der vergangen Monate alles andere als friedlich. Während wir im Westen nur Bilder von brutalen Chinesen sehen wurden in der Doku auch Aufnahmen wütender tibetischer Mobs gezeigt, welche wahllos auf chinesische Passanten einschlugen, sie zu Boden warfen und traten. Für mich war das eine neue, mir bis dato unbekannte, Seite des Konfliktes, die mir zeigte, dass es sich hierbei nicht um einen Aufstand der Mönche, wie beispielsweise in Birma, handelt. Mit Hilfe des Glaubens soll also ein noch schlagkräftiger Protest geschaffen werden, aber wie sieht dieser aus? Das erschließt sich mir nicht so recht. Klar kann das mehr "Motivation" schaffen, aber unter dem Banner des "Buddhismus" muss sich das Auftreten der Proteste doch eigentlich mäßgen, oder liege ich da falsch?!
Qillin wird sicher bestätigen können das nicht jeder der sich Buddhist nennt automatisch friedlich sein muss. Es ist nicht aus zu schließen das es sicher aus Demonstranten gegeben haben wird die Gewalt eingesetzt haben. Mit Gewaltfreiheit wird man das Regime nicht in der Selben weise umstürzen können wie das Volk die DDR gestürtzt hat. Interessant ist diese Seite http://www.buddhistische-sekten.de und es ist natürlich nicht aus zu schließen das es auch Buddhisten geben kann die kein Problem mit Gewalt haben. Es sind ja nicht alle Buddhisten friedfertig genauso wie nicht alle Moslems oder Juden oder Christen oder andere friedfertig sind.
Der Dalai Lama - ein "Ozean der Weisheit"? Ein Vorbild für menschenfreundlichen Umgang miteinander? Nicht ganz, sagt Colin Goldner. Auf der angeblich strahlenden Ikone hat er störende dunkle Flecken gefunden Es wird viele geben, die dieses Buch mit Mißvergnügen lesen, und mehr noch, die es in blindgläubiger Ereiferung gar nicht erst lesen, sondern es lieber sofort zum Machwerk erklären.
In Antwort auf:Qillin wird sicher bestätigen können das nicht jeder der sich Buddhist nennt automatisch friedlich sein muss. Es ist nicht aus zu schließen das es sicher aus Demonstranten gegeben haben wird die Gewalt eingesetzt haben. Mit Gewaltfreiheit wird man das Regime nicht in der Selben weise umstürzen können wie das Volk die DDR gestürtzt hat. Interessant ist diese Seite http://www.buddhistische-sekten.de und es ist natürlich nicht aus zu schließen das es auch Buddhisten geben kann die kein Problem mit Gewalt haben.
Natürlich - Gewalt und Gewaltbereitschaft ist nun mal im Menschen vorhanden (sonst würden sich die buddhistischen Schriften auch nicht so explizit damit auseinandersetzen ), und wenn ein wütender Mob unterwegs ist, wird seine reiligiöse Ausrichtung wohl keine allzugroße Rolle spielen. 'Das Regime zu stürzen' ist ein pipedream von Leuten, die die tatsächlichen Kräfteverhältnisse ignorieren. Das geht nicht, Punkt - und wer das nicht sieht, hat wohl Filzbrillen auf der Nase. Die Exiltibeter wären meschugge, wenn sie etwas in dieser Art unterstützten. Die 'buddhistische-Sekten'-Seite kenne ich, gefällt mir recht gut.
___________________________ Nichts bedarf so sehr der Reform wie die Meinungen anderer Leute. [Mark Twain]
In Antwort auf:Qillin wird sicher bestätigen können das nicht jeder der sich Buddhist nennt automatisch friedlich sein muss. Es ist nicht aus zu schließen das es sicher aus Demonstranten gegeben haben wird die Gewalt eingesetzt haben. Mit Gewaltfreiheit wird man das Regime nicht in der Selben weise umstürzen können wie das Volk die DDR gestürtzt hat. Interessant ist diese Seite http://www.buddhistische-sekten.de und es ist natürlich nicht aus zu schließen das es auch Buddhisten geben kann die kein Problem mit Gewalt haben.
Natürlich - Gewalt und Gewaltbereitschaft ist nun mal im Menschen vorhanden (sonst würden sich die buddhistischen Schriften auch nicht so explizit damit auseinandersetzen ), und wenn ein wütender Mob unterwegs ist, wird seine reiligiöse Ausrichtung wohl keine allzugroße Rolle spielen. 'Das Regime zu stürzen' ist ein pipedream von Leuten, die die tatsächlichen Kräfteverhältnisse ignorieren. Das geht nicht, Punkt - und wer das nicht sieht, hat wohl Filzbrillen auf der Nase. Die Exiltibeter wären meschugge, wenn sie etwas in dieser Art unterstützten. Die 'buddhistische-Sekten'-Seite kenne ich, gefällt mir recht gut.
Nunja mir gefällt die Seite auch vor allem da sie von einem Buddhisten selbst ist. Natürlich wird es schwierig sein China mit Gewalt zu stürzen aber ohne Gewalt ist es meiner Meinung nach total unmöglich.