Für (echten) Säkularismus und freie Religionskritik!
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Achtung nix für Zartbeseitete!!!!!!! Lesen und Teilnehmen auf eigene Gefahr!!!!
Wie steht ihr zu diesem Thema? Wie seht ihr eure Rolle bzw euren Einfluss auf euer Leben?
Meine Erfahrung ist folgende: Jeder trägt durch sein Verhalten dazu bei welches Leben er führt. Ein Mensch der sich treiben lässt, alles dem "Zufall" überlässt oder nichts tut, erntet meist auch das was er selbst gesät hat. Ich habe in den letzten Jahren sehr viele interessante Menschen kennen gelernt und viele Gespräche geführt. Positive wie Negative. Und mir fiel auf dass es viele Menschen die quasi mit goldenen Löffeln aufwuchsen später in der Gosse gelandet sind. Während andere sich aus der Gosse empor gearbeitet haben. Verzeiht mir bitte den Ausdruck Gosse, aber er erscheint mir hier durchaus gerechtfertigt. Wir haben alle einen freien Willen, können (in gewissen Einschränkungen) über unser Leben frei entscheiden. Und diese Entscheidungen prägen unseren Lebensweg. Ein Mensch der umsichtig ist und unnötige Risiken scheut wird es warscheinlich leichter haben als einer der auf gute Ratschläge einen feuchten Furz gibt. Gut..zugegebenermaßen wird er in jungen Jahren nicht die super gut Aussehenden Mädels abschleppen die auf die Supercoolen Rebellen vom Schlage James Dean stehen und warscheinlich Berufsmäßig eher Beamte oder Buchhalter werden, aber tröstet euch. Die meisten von den super Tussis die ihr aus der Schule kanntet und bei denen ihr abgeblitzt seid haben meist mit 35 drei gescheiterte Ehen und/oder fünf Kinder von fünf Männern deren Namen sie oft nicht kennen, und haben ihre tolle Figur meist verdreifacht. Das war jetzt keine Autobiographie von mir *lach Aber ich möchte hier mit einem zwinkernden Auge klar machen dass die meisten Menschen das ernten was sie säen. Einer der in der Schule zu Gewalttaten neigte hat ein vielfach höheres Risiko später mal im Knast zu sitzen weil ihm die Hand ausgerutscht ist wie einer der das nicht gemacht hat. Egal ob er sich das nicht getraut hat weil er der schwächste in der Klasse war oder eben weil er erkannt hat dass es immer mal einen gibt bei dem die Nummer nicht zieht. Jedenfalls (und hier schliesse ich mich selbt mit ein) bestimmt jeder den Weg selbst den er einschlägt. Man kann es sich einfach machen und alles auf die Umwelt oder das soziale Umfeld schieben wenn einem der Wind des Lebens streng ins Gesicht bläst, oder man beginnt mal darüber nachzudenken, wie das eigene Leben gelaufen wäre wenn man sich in wichtigen Dingen anders entschieden hätte. ein paar Beispiele: - mach Ferrarifahrer hätte seinen Lappen noch wenn er statt Ferrari einen Fiat Uno gefahren hätte. - manch Hartz 4èr hätte heute einen guten Job wenn er früher nicht unter der Woche bis um drei in der Früh auf der Piste gewesen wäre und die Schule erfolgreich abgeschlossen hätte.(solte jetzt keine Verunglimpfung der Menschen die Hartz 4 bekommen sein, sondern nur um zu verdeutlichen dass es da auch so manchen gibt der an seiner Situation selbst schuld trägt!!!) und diese Traurige Liste könnte man sicher endlos fortsetzen
Einiges gilt und doch nicht. Schau, ich habe mich von ganz unten nach ganz oben heraufgearbeitet, um nun doch bei McDonalds Burger zu verkaufen.
Geht manchmal eben doch nicht so, wie man es will. Fleiss zählt oft auch nicht viel, denn mit meinen Diplomen müsste eigentlich auch was anderes drinnen sein als McDoof.
Meine Wahl war es nur begrenzt, denn meine Wahl war hier bei meinem Schatz und seinen Kindern (nö - sind ja jetzt auch meine) zu leben. Das meine Diplome hier nicht gelten, weil es diesen Beruf hier nicht gibt (das ich nicht lache - hallo - Palliativpflege!!!). Ich müsste meine ganzen Diplome noch mal neu machen und kann es mir einfach nicht leisten. Punkt.
Ist also nicht immer alles die eigene Schuld.
Kann man sicher auch anders sehen: Wieso geht die dumme Kuh nicht wieder in ihr eigenes Land? Aber: Soll ich meinen Mann in den Wind schiessen und Kinder enttäuschen, die fest auf mich bauen? Eindeutig nein. Dann geh ich lieber weiter zu McDonalds und suche nebenher was besseres. Mal schauen wie niederträchtig dieses fremde Land noch sein kann. So einiges habe ich ja bereits durch...
---------------------------------------------------------------------------------------------------- So wie die Lotosblume lieblich und unbefleckt aus dem Schlamm sich erhebt... () Tao-Ho
Dass du bei McDonalds arbeitest ist ja deine freie Entscheidung. Genau wie deine Entscheidung umzuziehen. Und genau dies ist der springende Punkt. Du hast für dich diese Entscheidung getroffen und zwar aus freien Stücken und unter Bewusstsein der möglichen Konsequenzen und dafür möchte ich dir meine Respekt zollen *Hutzieh Aber andere zeitgenossen tragen ständig eine fatalistische Lebenseinstellung wie ein ägyptischer Fellache einher. An allem was schief läuft sind entweder andere schuld oder es war Allahs Wille. Und diese Leute brauchen sch nicht zu wundern wenn sie kein Hemd auf dem Arsch haben. Von nix kommt eben nix. Ich bin aber sicher, dass du nicht bei McDonalds deinen Lebensabend fristen wirst, und dass du sicher bald was besseres findest.
In Antwort auf:Ich bin aber sicher, dass du nicht bei McDonalds deinen Lebensabend fristen wirst, und dass du sicher bald was besseres findest.
Schaut leider momentan nicht so aus. Meine Diplome als Industriekauffrau sind etwas älteren Semesters und ich kann finanziell nicht noch mal in die Schule gehen, um meine Diplome neu zu machen.
Aber, wenn ich da fleissig bin habe ich dort bald eine Stelle als Assistentin der Restaurantleitung und verdiene zumindest ein wenig mehr und muss weniger putzen... Och, wenn man sich gewöhnt hat ist McDoof eigentlich nicht ganz so übel. Wenn die Kunden nicht wären, wärs sogar ganz fein dort *lach*
Zurück zum Thema. Lieber kadesch. Hast Du mal nachgedacht das nicht alle so eine Wahl haben (hatten) wie ich? In der Küche arbeiten einige aus Afrika und die kamen nicht so ganz freiwillig hier her. Die sind hier um eine Zukunft egal welcher Art haben zu können, ohne verhungern zu müssen und das es hier so viel Wasser gibt ist für die Paradiesisch.
Einer der Assistenten kam aus Bosnien her und hat alles verloren im Krieg - musste von Null anfangen. Hatte es auch nicht leicht.
In der Schule bin ich einer ausgebildeten Ärztin begegnet, die aus Kuba geflohen ist. Die geht momentan putzen und hofft in der Schule ein Stipendium zu bekommen (was sie sicher nicht bekommen wird) damit sie zumindest in der Altenpflege einen Job bekommen kann.
qilin hatte eine Untermieterin, die war auch ausgebildete Ärztin und hat als Tellerwäscherin gearbeitet, weil sie hier keine Stelle bekommen hat. Die ist aus Thailand gewesen.
Nicht jeder hat eine Wahl und ich bin auch nur so leichten Herzens hierher gekommen, weil ich dachte das ich als Altenpflegerin arbeiten kann. Schuld oder Nichtschuld ist hier weniger die Frage als eher: Wer bekommt welche Chancen eingeräumt.
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Zitat von kadeschJeder trägt durch sein Verhalten dazu bei welches Leben er führt.
Das stimmt sicherlich - zu einem gewissen Grad. Nur hat der/die Eine mehr Spielraum das zu verändern, der Andere weniger - und Manche [fast] keinen.
Meine ehemalige Untermieterin [sie war übrigens aus Uganda] hatte in Österreich in Medizin promoviert und dann einige Zeit an der Psychiatrischen Klinik gearbeitet, um den Facharztschein zu bekommen - unentgeltlich. Als sie draufkam, dass ihr für diese Zeit eine Gehaltszahlung zugestanden wäre, wurde ihr kurzerhand gekündigt. Als Ärztin fand sie keine Stelle und arbeitete dann als Tellerwäscherin in einem Lokal, suchte einstweilen nach Stellen im Ausland - und praktiziert jetzt in Holland.
Der Fall der Thailänderin hatte kein Happy End - die war Diplomdolmetsch, hielt an der Uni Vorlesungen - Einführung in Thai, Buddhistische Philosophie u.Ä. - konnte aber von den paar Wochenstunden nicht leben. Also hielt sie Vorträge an der VHS, ging putzen - bis sie draufkam, dass sie von der Uni gar nicht als angestellt gemeldet worden war, so dass sie weder krankenversichert war noch einen Pensionsanspruch hatte... Nach Thailand wollte sie nicht zurück, weil sie in der dortigen patriarchalischen Gesellschaft nichts hätte machen können was sie interessierte - eines Tages war sie verschwunden - keine Ahnung wo sie jetzt ist...
Es sind nicht nur die Einzelnen, die sich an den Schwächeren 'abputzen' - oft genug sind es die großen und 'neutralen' Institutionen
___________________________ Nichts bedarf so sehr der Reform wie die Meinungen anderer Leute. [Mark Twain]
Das ist aber eindeutig zu einfach. Ein Leben unterliegt dermaßen vielen primären (beeinflussbaren) Umständen, aber auch sekundären Einflüssen, die weder steuerbar, noch nachvollziehbar sind. Das können Krankheit, Unglücksfälle oder auch Versagen der Umwelt sein. Nicht immer ist diese unschuldig, und nicht immer macht es das potentielle Opfer es sich leicht, wenn es mit dem Finger auf die Umgebung zeigt. Auch nichtanerkannte Diplome oder Lebensumstände, die der eigenen Planung vehement entgegen laufen, können zu einem Misslingen des eigenen Lebensplanes beitragen.
Wenn ich meine '..von nix kommt nix..' ist zu einfach gedacht, ist die Antwort..'man darf sich ebend nicht unterkriegen lassen..' auch ziemlich kurz gesprungen, nur führt an einer gewissen Sturheit, mit der man sein Leben lebenswert macht, wohl nichts vorbei.
In Antwort auf:Jeder trägt durch sein Verhalten dazu bei welches Leben er führt.
Unbestritten. Allerdings: Was trägt zum individuellen Verhalten bei? Wie ich hier ja schon gesagt habe: das Verhalten ist letztlich determiniert und Willensfreiheit eine Illusion. Ein krasses Beispiel dazu: Will sich beispielsweise ein Alkoholiker totsaufen? Will ein Raucher unbedingt am Lungenkrebs krepieren?
Und die neoliberale Mär, dass es jeder zu etwas bringen könnte, muss doch von jedem denkenden Menschen als Blödsinn erkannt werden! Die Ressourcen sind beschränkt und das Wachstum auch - folglich fällt die Mehrheit prinzipiell immer über den Rand...
__________________________________________________ Wenn du es nicht wagst, den Sinnen zu trauen, stürzen die Pfeiler des Lebens ein. De nihilo nihil. Aus Nichts wird nichts. Zu soviel Unheil hat schon die Religion die Menschen verleitet. (Lukrez)
Mit der These "von nichts kommt nichts" meinte ich jetzt nicht explizit Menschen die Aufgrund von Umständen die sich ihrer Kontrolle weitgehend entziehen in Notsituationen wiederfinden. Der Faktor Pech ist eben immer drin. Ich meinte damit Menschen die nichts zur Besserung ihrer Situation beitragen bzw. in Verhaltensmustern gefangen sind die sie immer wieder in die gleichen Unangenhemen Situationen bringen. Beispiel: Eine Frau die immer wieder "Pech" mit Männern hat, und nicht einsehen will dass sie oft unbewußt immer wieder den gleichen Typ Mann aussucht. Ich habe eine Bekannte die in ihrem Leben schon mehrfach vergewaltigt wurde, aber sich immer wieder auf brenzlige Situationen mit wildfremden Männern einlässt. Sogar von ein und demselben wurde sie zwei mal vergewaltigt!!!! Und da lagen Jahre dazwischen in denen sie hätte lernen können situationen besser einschätzen zu können. Aber sie will sich einfach nicht eingestehen dass sie da ein echtes Problem hat. Ich hab es dann irgendwann aufgegeben ihr mit Argumenten den Weg zu weisen. Sie müsste sich dann nämlich selbst eingestehen dass sie keine wirkliche Kontrolle über sich hat.
In Antwort auf:Dumm ist der der dummes tut (Forrest Gump)
Nicht unbedingt - wer definiert denn seine Dummheit? Und dummes tun kann manchmal recht klug sein.
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"Zwei Dinge auf der Welt sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, beim Universum bin ich mir allerdings nicht so sicher..." - Albert Einstein
In Antwort auf:Und die neoliberale Mär, dass es jeder zu etwas bringen könnte, muss doch von jedem denkenden Menschen als Blödsinn erkannt werden! Die Ressourcen sind beschränkt und das Wachstum auch - folglich fällt die Mehrheit prinzipiell immer über den Rand...
Es hat ja auch keiner gesagt, dass es alle gleichzeitig zu was bringen können. Die Chance, dass du keiner von denen bist die über den Rand fallen wird von vielen Dingen beeinflusst......ein wenig eben auch vom eigenen Tun.
In Antwort auf:Will sich beispielsweise ein Alkoholiker totsaufen? Will ein Raucher unbedingt am Lungenkrebs krepieren?
Sucht hat nichts mit Wollen zu tun. Süchtig werden auch nicht. Manche werdens manche nicht.......es hat jeder selbst in der Hand.
atz
Und hütet euch vor den leuchtenden Augen der Missionare, die vorgeben euch die Wahrheit zu bringen .... denn das Leuchten könnte auch die Sonne sein , die durch die hohle Birne scheint !!
In Antwort auf:Es hat ja auch keiner gesagt, dass es alle gleichzeitig zu was bringen können.
Kultur bedingt immer irgendeine Form der Sklaverei. Diese besteht zwingend auch heute - wenn auch nicht so offensichtlich wie noch in der Antike. Heute sind wir eben "freie" Sklaven. Wir dürfen uns den Sklavenhalter also "frei" auswählen - aber auch das nicht immer.
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Naja - heutzutage schaffen es auch Dumme, ohne Arbeit zu leben, wenn sie nur dreist genug sind... Ich kenne da Jemand der gern 'arbeiten geht' - d.h. sich einstellen lässt, aber nicht arbeitet - das schafft er immer gerade lang genug, bis er wieder Stütze bekommt, dann lässt er sich feuern - und beim nächsten Arbeitgeber beginnt dann das Spiel von Neuem...
___________________________ Nichts bedarf so sehr der Reform wie die Meinungen anderer Leute. [Mark Twain]
Nach der Energontheorie müsste das Ziel ja immer darin bestehen, möglichst viele andere Menschen für sich arbeiten zu lassen. Und genau so funktioniert ja auch unser Wirtschaftssystem - das ist der Anreiz um alles in Schwung zu halten. Mit eigener direkter Arbeit kann man wirklich nicht sehr weit kommen.
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Na, dann werde ich mich mal aufbegeben und in einer Berghöhle eine Vision haben. Die werde ich dann aufschreiben und eine neue Religion gründen, der ihr gerne beitreten dürft.
Geld dürft ihr auch reichlich mitbringen, denn sonst muss ich ja selber arbeiten gehen und habe keine Zeit mehr für meine Bergtouren *ÄHM* Bergmeditationen, um von Gott Visionen zu erhalten...
LACH, fällt mir gerade ein. In einem anderen Forum haben zwei Neuuser gepostet, dass Ihnen ein Engel erschienen ist. Dieser hat ihnen eine Formel überreicht, mit der man das Universum berechnen kann (was auch immer das heissen mag) und damit ist es dann möglich Gott zu berechnen... Weil dieses eine zu grosse Macht für Ungläubige wäre kann man nur an diese Formel kommen, wenn man vorher an einen Verein für notleidende Kinder spendet.
Auch ne Art an Geld zu kommen, denn das tolle dabei ist: Wenn man die Formel hat, dann hat man die Pflicht diese weiterzuverbreiten. Dazu muss der Neuling aber wieder erst mal Geld schicken.
Kommt mir bekannt vor, oder was sagen die hier anwesenden Scientologen?
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