Steinplatte löst Debatte über Messias und Auferstehung aus
87 Zeilen Text auf einem uralten Kalkstein könnten das Christentum erschüttern: Schon vor Jesu' Tod soll eine Wiederauferstehung beschrieben worden sein, erklärt ein israelischer Bibelforscher. Doch er stützt seine in der "New York Times" verbreitete These auf ein einziges, unleserliches Wort.
Selbst wenn das da steht, erschüttert das das Christentum so, wie wenn in China ein Sack Reis umfällt. Zentraler Punkt im Christentum ist doch, das Jesus Christus auferstanden ist und das mit dem Kreuz nicht alles zuende ist. Wir werden alle am Jüngsten Tag auferstehen (so der christliche Glaube).Die Forscher sind sich ja selbst nicht sicher, wie sie das Geschriebene interpretieren sollen. Auferstehung kann alles mögliche bedeuten, selbst die in der Schrift belegten Totenauferweckungen durch Jesus könnte man so interpretieren. Der Prophet Elia ist in den Himmel aufgefahren (gut der war vorher nicht tot).Mich wundert doch etwas das der Spiegel aus so einer fragwürdigen Steinplatte einen solchen reißerischen Artikel drausmacht, sowas kennt man ja eher vom Hause Springer. Man kann viel auf einer Steinplatte eingravieren und behaupten.
In Antwort auf:Zentraler Punkt im Christentum ist doch, das Jesus Christus auferstanden ist und das mit dem Kreuz nicht alles zuende ist.
Aber zentraler Glaube ist doch auch, das alles wäre nur passiert um die Erbsünde aufzuheben. Da sieht der Spiegelartikel das Problem. Jesus starb nicht für unsere Sünden, sondern für die Freiheit Israels. Warum das allerdings so sein soll, hab ich nicht kapiert.
Das aber dadurch das Christentum erschüttert wird, ist wirklich mehr als unwahrscheinlich. Da gab es schon wichtigere Entdeckungen ohne große Nachwirkungen.
Die Geschichte ist doch kalter Kaffee - auch Osiris ist schon 'am dritten Tage auferstanden', und im AT gibt's auch einige Stellen dazu (Hos 6,2 u.a.) - warum das jetzt wegen einer neuentdeckten Steinplatte plötzlich eine politische Bedeutung haben soll...
Die Sache mit der Aufhebung der Erbsünde ist auch nicht so klar - gerade moderne Theologen gehen häufig von der 'Sündenlammtheorie' ab und meinen "Jesus ist nicht für uns gestorben, er hat für uns gelebt!"
___________________________ Nichts bedarf so sehr der Reform wie die Meinungen anderer Leute. [Mark Twain]
Jesus hatte doch vermutlich nie vor am Kreuz zu enden Er wollte Israel von den Römern befreien und nicht das Sündenlamm spielen. Und dass er auferstanden ist, dafür gibt es außer Berichten aus dritter Hand nicht den Schimmer eines Beweises. Daher rate ich jedem Christen sein Leben so zu führen dass er auch ohne Jesus ein ehrbares Leben führt.
Dasselbe hat irgendein moderner Theologe mit etwas anderen Worten auch schon gesagt - ich weiß nicht, war's Rahner? - vielleicht kann da Fuente aushelfen...
Schon Brecht schrieb
In Antwort auf:"Einer fragte Herrn K., ob es einen Gott gäbe. Herr K. sagte: "Ich rate dir, nachzudenken, ob dein Verhalten je nach der Antwort auf diese Frage sich ändern würde. Würde es sich nicht ändern, dann können wir die Frage fallenlassen. Würde es sich ändern, dann kann ich dir wenigstens noch so weit behilflich sein, daß ich dir sage, du hast dich schon entschieden: Du brauchst einen Gott."
Aber dafür, dass Jesus Israel von den Römern befreien wollte, gibt's IMHO auch nicht den Schimmer eines Beweises - nicht mal aus dritter Hand
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"Daher rate ich jedem Christen sein Leben so zu führen dass er auch ohne Jesus ein ehrbares Leben führt."
Was heißen soll, das für den Fall das das alles nicht stimmt und das Christentum nur Fiktion ist, der Christ vor einer anderen Macht sich rechtfertigen werden muss? In welche Richtung denkst du da? Aus atheistischer Sicht gibt es ja keine Rechtfertigung vor etwas am Lebensende, da wäre es ja wurscht wenn man sich wie ein Schwein benimmt (nur in Bezug auf eine Rechtfertigung am Ende des Lebens, mir ist schon klar das auch Atheisten eine Ethik vertreten und danach leben können).
Eine Zweite Rückfrage ist, wenn ich nach christlicher Ethik lebe, was ist so schlecht daran, das ich im Falle der Nichtexistenz Jesu, in irgendwelche Schwierigkeiten komme?
@qilin
"Dasselbe hat irgendein moderner Theologe mit etwas anderen Worten auch schon gesagt - ich weiß nicht, war's Rahner? - vielleicht kann da Fuente aushelfen..."
Rahners Werk ist überaus groß und komplex, erklär bitte noch mal kurz was du meinst, vielleicht komm ich dann drauf. Mich hauts ja fast aus den Schuhen das hier jemand Karl Rahner kennt, und das nicht nur vom Namen her.
"Aber dafür, dass Jesus Israel von den Römern befreien wollte, gibt's IMHO auch nicht den Schimmer eines Beweises - nicht mal aus dritter Hand "
Das ist wohl war. Eine sehr gewagte und zudem kaum belegbare These. Und auch wenn das Neue Testament hier nicht als Beleg anerkannt wird, so muss man doch sagen, das darin das ganze Gegenteil steht, siehe Steuerzahlung, freiwillige Festnahme ect.
ooch, das ist lange her - ich denke der Satz ging ungefähr so wie's auch Brecht [von der 'anderen Seite'] meinte: "Man müsste so leben als ob es keinen Gott gäbe" [im Sinn von 'es sollte in der Ethik keinen Unterschied machen']
Natürlich kenne ich Rahner, wenn ich ihn auch knapp verpasst habe - hier von der Uni 'wurde er gegangen' auf Druck des Innsbrucker Bischofs und wechselte nach München, kurz bevor ich selbst hier mit dem Studium anfing - und damals war ich noch stramm katholisch...
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In Antwort auf:kadesch schrieb: Jesus hatte doch vermutlich nie vor am Kreuz zu enden Er wollte Israel von den Römern befreien und nicht das Sündenlamm spielen.
Naja, aber gerade das machte es mehr oder minder sicher, dass sich die Römer irgendwann mit ihm beschäftigen würden; weltfremde Wanderprediger störten das römische Imperium eher wenig, aber auf eine Infragestellung ihrer Macht reagierten die sehr negativ.
Die Chance, als Revoluzzer zum Märtyrer zu werden ist größer als als langhaariger Peacenic, wie ihn die Bibel darstellt.
In Antwort auf:qilin schrieb: Aber dafür, dass Jesus Israel von den Römern befreien wollte, gibt's IMHO auch nicht den Schimmer eines Beweises - nicht mal aus dritter Hand
Aber... Aber die Judäische Volksfront...
P.S.: Ich halte kadesch Thesen zwar für interessant, aber für nur sehr schwer beweisbar.
Beweise dass Jesus die Römer vertreiben wollte. 1.) Unter den 12 Jüngern befanden sich mehrer Sikarier ( der Beiname von Judas Ischariot ist eine Verballhornung des Begriffes Sikarier) Diese waren als Meuchelmörder berüchtigte Zeloten, die einen regelrechten Kleinkrieg gegen die Römer führte. Die Bezeichnung kommt vom Lateinischen Begriff Sica = Dolch) 2.) Jesus lässt sich durch die Salbung mit Nardenöl zum König krönen. Denn Nardenöl wird einzig und allein für die Krönung von Könige verwendet, da es sehr teuer ist. 3.) Jesus schicke 70 !!!! Jünger nach dieser Salbung in alle Landesteile aus. dh. er schickt seinen eigenen Sanhedrin aus um die Krönung zu proklamieren. 4.) Er weist seine Gefolgsleute an sich mit Waffen einzudecken. 5.) seine Hinrichtung am Kreuz. Das Kreuz war als Strafe für Aufrührer gedacht. Vor einem jüdischen Gericht wäre es mit Sicherheit zum Tod durch Steinigung verurteilt worden. 6.) die Römer schickten zur Verhaftung eine volle Kohorte Legionäre und einige Tempelwachen aus. Ds waren ca. 10 % aller Römischen Truppen die in Judäa stationiert waren und vermutlich 80% aller Legionäre die in Jerusalem stationiert waren. Um einen einfachen Rabbi mit ein paar Jüngern zu verhaften wäre dieser Aufwand sicherlich nicht gerechtfertigt gewesen. Das lässt nur den Schluss zu dass die Römer sich von ihm tatsächlich massiv bedroht sahen.
Also m.E. sind das keine Beweise, sondern [schwache] Argumente aus der Bibel [warum wird die hier plötzlich als historisch getreuer Bericht angesehen, wenn ihre Angaben doch sonst immer als reichlich fragwürdig betrachtet werden ], aber gegen ihre erklärte Intention und gegen andere Bibelstellen...
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Fakt ist ...es gibt kein einziges echtes Indiz dass Jesus wirklich gelebt hat. Alles was wir über ihn Wissen stammt aus 2. oder 3. Hand. Man kann sich nur aus diesen Berichten über ihn etwas zusammen reimen. Und wenn wir das ganze mal ehrlich betrachten sind meine indizien doch sicher etwas stichhaltiger als die dass Jesus vom Kreuz auferstanden ist und dass er der Sohn G"ttes war. Denn alles was über ihn geschrieben steht lässt sich in einen jüdischen Kontext interpretieren. Der Theologe Pinchas Lapide hat ein buch darüber verfasst in dem er auf alle möglichen Details einging und mit üblichen Fehlinterpretationen aufräumte.
Ich kann die Frage ob es ihn gab nicht beantworten, aber falls es lebte und der echte Jesus mit dem biblischen auch nur die geringste ähnlichkeit hatte, dann sehe ich ihn eher als politische Figur. Ich vermute aber dass in die Geschichte von Jesus einiges hinein interpretiert wurde was nicht direkt mit ihm in zusammenhang steht.