Für (echten) Säkularismus und freie Religionskritik!
Am 17. März '21 wird dieses Forum versiegelt. Dann kann es noch gelesen werden, aber es nimmt keine neuen Mitglieder und Beiträge mehr auf! Ich möchte mich bei allen aktiven Foristen für ihr Engagement in den letzten 16 Jahren bedanken! Macht's gut!
bin ja nun schon einige Zeit hier im Forum ein recht reger User. Nun ist mir aufgefallen, wie ich immer wieder den Gedanken habe, dass es Gott nicht gibt, weil es ihn gar nicht geben kann. Ich war ja lange, lange Zeit selber auf der Suche nach Gott und habe dabei Mathematik, Physik und Co. abgeklappert. Gott war nirgends zu sehen.
Verwirrend dabei sind meine tranzendenten Erfahrungen, die ich im Rahmen der Palliativpflege machen durfte.
Sie sind alle neurologisch erklärbar und kein wirklicher Beweis für Gottes Existenz.
Die gläubigen Mituser jedes nur vorhandenen Forums weigern sich ja bis jetzt beharrlich einen Beweis zu liefern - klar, denn es gibt keinen wissenschaftlich fundierten Beweis für Gott, Himmel, Hölle usw. Also bin ich auf die Idee gekommen das Pferd ein bisschen von hinten aufzuzäumen. Wir suchen einfach Beweise die eindeutig GEGEN Gottes Existenz sprechen (und klammern dabei am Besten gleich mal die Evolution aus, denn da kam schon oft mal das Argument, dass diese ja von Gott initialisiert worden wäre - wie will man das entkräften???).
Bin mal gespannt was da so zusammenkommt, will auch schon den ersten Beweis liefern.
Gläubige jeder Religion behaupten, dass man Gottes Segen (ich bezeichne es lieber als Glück im Leben) nur von Gott gegeben werden kann. Es gibt viele, viele Atheisten die besagtes Glück oft haben und nur aus eigener Kraft heraus (was mich nicht wundert). Wie soll aber ein Atheist Gottes Segen erfahren, wenn er doch eh nicht an ihn glaubt und daher Gottes Segen gar nicht haben dürfte und warum sind da soviele gläubige Menschen, denen das Pech an den Beinen kleben bleibt, soviel sie auch beten und sie sollten doch am ehesten Gottes Segen erfahren?
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In Antwort auf:Also bin ich auf die Idee gekommen das Pferd ein bisschen von hinten aufzuzäumen. Wir suchen einfach Beweise die eindeutig GEGEN Gottes Existenz sprechen
Du meinst sicher Argumente bzw. Indizien. Da man Nichtexistenz nicht beweisen kann, lassen sich auch keine Beweise gegen Gott finden. Ich würde es schon für völlig falsch halten, die zu suchen. Damit kommt es doch zu einer Beweislastumkehr. Denn es muss immer der, der etwas als existent erklärt diese Existenz beweisen, nicht umgekehrt.
Es gibt keine Indizien für Gott. Alle, die als solche bewertet wurde, wurden auch als nicht beweisfähig entkräftet. Die ganze Existenz ist naturwissenschaftlich zu erklären. Reicht das nicht als Indiz gegen eine Gottesexistenz?
_____________________________________________ "Ich bin vom Glauben zum Wissen konvertiert!" (Hamed Abdel-Samad)
In Antwort auf:Du meinst sicher Argumente bzw. Indizien.
Im Grunde genommen ja. Also geht es mir darum Argumente gegen Gott zu finden.
Sicher kann man die Nichtexistenz nicht beweisen und darum geht es mir hier eigentlich auch gar nicht. Mir geht es hier mehr um die gängigen Gottesbilder, die von den jeweiligen Religionen geschaffen werden (also vom Menschen selber und so wie es ihm gerade passt).
Kenn ich ja gut von mir selber. Ich habe mir noch vor gar nicht so langer Zeit mein eigenes Gottesbild geschaffen, um mir meine transzendenten Erfahrungen besser erklären zu können.
In Antwort auf:Denn es muss immer der, der etwas als existent erklärt diese Existenz beweisen, nicht umgekehrt.
Eben, und dazu sind die gläubigen Mituser dieses Forums grundsätzlich nicht bereit oder verstricken sich in die feinsten Widersprüche.
Reicht mir aber momentan nicht aus und ich mag da weiter in die Tiefe gehen. Wenn wir nun Argumente gegen das allgemein gültige Gottesbild zusammensammeln, können die strenggläubigen Mituser uns auch mal ein wenig besser verstehen und auch mal Verständnis dafür aufbringen, dass ein Atheist bzw. ein Agnostiker nicht so gläubig geprägt ist, wie sie selber, denke ich. (dabei ist mir die Religion nicht so wichtig wie alleine schon aufzuzeigen wieviele widersprüchliche Meinungen es alleine dabei gibt und jeder möchte Recht haben und selbstverständlich nur seine Religion ist die einzig Wahre und zur Seligkeit führende...) Ich meine, wie oft wird einem von einem strenggläubigen Menschen gesagt, dass man für seine Sünde, nicht an Gott zu glauben, so wie es sich gehört (allgemein gültiges Gottesbild) Dieses und Jenes von Gott zu erwarten hat? Dafür mag ich eben (wie auch für die allgemein gültigen Gottesbilder) Gegenargumente aufzeigen, die Beweisen, dass wir gar nichts von Gott zu befürchten haben. Hach, ist echt schwierig und qilin runzelt schon wieder die Stirne...
Ich red nachher mal eine Runde mit qilin und ich lasse ihn (wenn er mich verstanden hat) mal für mich posten, was ich gemeint habe. Seufz, in französisch wärs so einfach... aber, wir sind in einem deutschsprachigen Forum und da muss man es halt auch deutsch sagen.
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__________________________________________________________________ Im Grunde genommen ja. Also geht es mir darum Argumente gegen Gott zu finden. __________________________________________________________________
Alle Religionen behaupten, daß ihr Gott gütig und weise sei. Das alles, was geschieht, mit seiner Zustimmung und durch seinen Willen ensteht. Und daß Gott die Menschen liebt.
Also sind Kriege und alle Scheußlichkeiten, die Menschen anderen Menschen antun von diesen Göttern gewollt? Das kann doch nicht sein, das ist doch ein Widerspruch.
Vielleicht hilft es weiter, wenn man versucht an den Anfang von Gottesglauben zu gehen. Bereits die ersten Menschen werden für die Naturgewalten, denen sie hilflos und ohne Verständnis ausgeliefert waren irgendwelche übersinnlichen Kräfte verantwortlich gemacht haben. Daraus hat sich im Lauf der -zig Jahrtausende der Begriff Gott bezw. Götter entwickelt. Man hat dann versucht eigene Verhaltensweisen zu entwickeln, um diese Gottheiten freundlich zu stimmen. Was sich da im Laufe der Zeit alles abgespielt und entwickelt hat wissen wir nicht oder kaum.
Und dann kamen findige Leute auf die Idee diese Furcht vor den Gottheiten für eigene Zwecke auszunutzen. Man mußte nur etwas finden, was glaubhaft war, womit man die Menschen lenken und beeinflussen konnte. Und so entstanden die Religionen mit ihren Heilsversprechen - wenn sich die Menschen entsprechend den Anweisungen der erfunden Gottheiten benehmen und leben würden. Da der Mensch wahrscheinlich schon immer träge war, mußte man Druck ausüben und gleichzeitig etwas versprechen. Zuckerbrot und Peitsche, ein uraltes System. Druck konnte man mit Angst ausüben, Angst vor einer Hölle, ewiger Verdammnis, etc. Zur Angst kam dann noch die Verteufelung der Sexualität hinzu und hierfür besonders perfide Srafen. Andererseits wurde Belohnung für die Unterwerfung unter den angeblichen Willen der jeweiligen Gottheit versprochen, die es allerdings erst im Jenseits geben würde. Daß dann alle selbständigen Götter abgeschafft und jede Religion nur noch einen Gott hatte, vereinfachte die Sache.
Man mußte ja nicht wissen, glauben genügte und so konnte man ganz selbstverständlich nur männliche Gottheiten erfinden. Die Männer hatten also das Sagen und je nach Denkweise wurden Frauen von Anfang an unterdrückt und ausgebeutet. Daß diese Götter auch Frauen sein könnten, daran dachte man nicht. Obgleich diese Version logischer gewesen wäre - denn ohne Männer könnte die Welt existieren, ohne Frauen jedoch nicht. ODER???
Wenn man diese Gedanken weiter spinnt braucht man nicht mehr lange nach Beweisen gegen Götter und Religionen zu suchen. Wenn Menschen trotzdem an Gott glauben, egal an welchen, damit sie sich wohlfühlen, dann gibt es hierfür kein Problem. Eine Urangst steckt seit Anbeginn der Menscheit in jedem Menschen. Nur - wenn eine Religion zur Unterdrückung und Terror führt, dann muß man sich dagegen wehren.
Allerdings gibt es eine "Religion", die weltweit und mächtig existiert und keinen Got braucht, gegen die jede Gegenwehr scheinbar sinnlos ist. Das ist die Macht des Geldes und des Besitzes, die Gier nach weitere Macht und noch mehr Besitz und noch mehr Geld. Und wenn es Millionen von Toten bedeutet - was soll`s. Geld stinkt nicht, wußten schon die alten Römer.
Bedarfs es noch weiterer Suche nach Gründen gegen angeblich mächtige und gütige Göttheiten? Höre ich gern.
Warum aber die Religionen immer noch und verstärkt mächtig sind, das wäre ein anderes Thema.
Zitat von Tao-HoIm Grunde genommen ja. Also geht es mir darum Argumente gegen Gott zu finden.
Zitat von TitusAlle Religionen behaupten, daß ihr Gott gütig und weise sei. Das alles, was geschieht, mit seiner Zustimmung und durch seinen Willen ensteht. Und daß Gott die Menschen liebt.
Hm - da müssten wir zuerst mal rausklamüsern, welche Art von Gott gemeint ist. Den gütigen, weisen, allwissenden und allmächtigen Gott haben die Abrahamsreligionen abonniert. Andere Religionen haben einen, mehrere oder gar keinen Gott, der diese Eigenschaften nicht hat...
Argumente gegen [oder für] diese Gottesbilder lassen sich finden, Argumente pauschal gegen alle zugleich wohl kaum - außer dem einen, dass ihre Annahme unnotwendig ist - und das ist zweifellos nicht so ganz neu, gilt aber auch nur für den 'Lückenbüßergott', der als 'Lösung' abdeckt, was jeweils eben noch nicht erforscht ist...
___________________________ Nichts bedarf so sehr der Reform wie die Meinungen anderer Leute. [Mark Twain]
In Antwort auf:Wir suchen einfach Beweise die eindeutig GEGEN Gottes Existenz sprechen
Zwei Gdanken kommen mir dazu in den Sinn, der erste ist kein Beweis, aber eine wichtige Überlegung der zweite ist meiner Meinung nach ein Beweis, richtet sich jedoch nur gegen einen speziellen Gott.
1. Wieviele verschiedene Religionen gibt es?
Jede beschreibt ein völlig unterschiedliches Bild von Gott/den Göttern und den notwendigen Handlungen Ritualen und Vorschriften um diesem Gott zu gefallen. Die Religionen schließen sich also gegenseitig aus. Schmeißt man alle Religionen in einen großen Topf und zieht dann per Zufall 10 Religionen heraus, dann sind MIT SICHERHEIT 9 davon falsch, höchstwahrscheinlich sogar 10 (weil die Zahl der Religionen im Ausgangstopf sehr hoch ist)! Dies ist kein direkter Beweis gegen Gott, aber ein eindeutiger Beweis dafür, daß mit dem religiösen Denken auf unserem Planeten etwas nicht stimmen kann. Zwar glauben sehr viele Menschen sehr überzeugt an irgendeinen Gott, doch müssen aus logischen Gründen die meisten davon völlig falsch liegen. Da liegt der Gedanke nahe, daß nicht nur die meisten (was ja bewiesen ist), sondern womöglich alle religiös denkenden Menschen im Irrtum sind.
2. Warum es den abrahamitischen Gott nicht gibt:
Dieser abrahamitische Gott ist ja gleich "Chef" von 3 konkurierenden und sich widersprechenden Religionen von denen wiederum nur (maximal) eine richtig sein kann, zwei also schon mal definitiv falsch sind.
Wenn meine nachfolgende Argumentation richtig ist, gibt es diesen Gott nicht, folglich sind dann alle drei Religionen falsch.
Dieser Gott soll folgende Eigenschaften haben: - Allmächtigkeit - Allwissenheit - Güte / Menschenliebe - den Wunsch, daß die Menschen an ihn glauben, ihn anbeten und seine Gesetze befolgen.
(Die ersten beiden Eigenschaften schliessen sich geau genommen gegenseitig aus, ist das schon ein Beweis für seine Nichtexistenz?)
Damit die Menschen an diesen Gott glauben können usw. hat er sich "offenbart", d.h. er hat bestimmten Leuten (Moses, Jesus Mohammed und viele mehr) erzählt wer er ist und was er will.
Das erste, was dabei auffällt ist, daß Gott immer wieder andere Regeln aufstellt, das ist für einen Gott mit den oben genannten Eigenschaften schon sehr merkwürdig. Das zweite, was auffällt ist, daß die Menschen zu denen Gott angeblich gesprochen hat, alle in einem eng umgrenzten Gebiet unserer Erde lebten und daß sie alle schon vorher von diesem Gott/dieser Religion wussten. Dieser Gott hat nie mit einem Australier, nie mit einem Amerikanr, nie mit einem Europäer, nie mit einem Afrikaner (Ägypten mal ausgenommen) und nie mit einem Chinesen oder einem Inder gesprochen.
Das Resultat dieser merkwürdigen "Offenbarungs"-Praxis ist, daß drei große Religionen entstanden sind die sich seither gegenseitig bekämpfen (unzählige Tote sind die bisherige Billanz und kein Frieden in Sicht). In den Gebieten der Welt, die Gott bei seiner Offenbarung "vergessen" hat, herrschen entweder noch immer "falsche" Religionen oder mussten diese Regionen erst gewaltsam missioniert werden. Das kann doch alles absolut nicht im Sinne eines Gottes mit den genannten Eigenschaften sein. Daraus folgt, daß es diesen Gott gar nicht gibt.
Betrachtet man die Entwicklung dieser Religionen, dagegen als einen geschichtlichen Prozess von Menschen gemacht, dann ergibt das ganze einen Sinn: Die wdersprüchlichen Gesetze resultieren daraus, daß Menschen mit neuen revolutionären Ideen (z.B. Jesus Mohammed) sich zwar auf die alte Religion berufen haben, aber ihre eigenen Ideen dazugefügt haben. Das erklärt auch warum sich dies auf einem eng begrenzten Raum abgespielt hat, nämlich da, wo die Idee dieses Gottes bereits Fuß gefasst hat, während der Rest der Welt davon zunächst vllig unbeeinflusst blieb.
im Prinzip schon richtig und klar. Aber Gott (oder in diesem Fall - verschiedene Götter) haben auch in Indien mit den Menschen kommuniziert und heilige Bücher hinterlassen, um die Menschen zu leiten.
Was mir gleich mal auffällt ist (mal wieder), dass Gott in sovielen verschiedenen Religionen vorhanden ist, immer mal wieder anders und immer ist es die richtige und einzig wahre Religion. Wann ist Gott konvertiert und wie ist er drauf gekommen, dass "sein" Wort, das er den Menschen übermittelt hat, falsch ist. Ist für mich der Beweis, dass Gott sicher nicht unfehlbar und damit auch nicht allwissend sein kann (sollte es ihn geben).
UND, last but not least: Warum treibt sich Gott nur auf der Erde rum und vergisst seine andere Schöpfung (das Universum)? Oder waren die anderen Planeten (nehmen wir mal nur unser Sonnensystem) nur ein Übungsprojekt. Dann kann er nicht allmächtig sein, denn dann braucht er keine Übung. Alles klappt direkt und auf anhieb.
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In Antwort auf:Warum treibt sich Gott nur auf der Erde rum und vergisst seine andere Schöpfung (das Universum)? Oder waren die anderen Planeten (nehmen wir mal nur unser Sonnensystem) nur ein Übungsprojekt. Dann kann er nicht allmächtig sein, denn dann braucht er keine Übung. Alles klappt direkt und auf anhieb.
Hm - das können wir erst dann feststellen, wenn wir dort waren und mit den evtl. Adressaten der dort evtl. hinterlassenen Offenbarungen geredet haben. Ich kann mich an eine SF-Erzählung erinnern, wo ein religiöser Typ mit seinem Raumschiff jahrzehntelang alle möglichen bewohnten Planeten abgeklappert hat, um endlich mal mit Jesus höchstpersönlich reden zu können - denn er hatte sich ausgerechnet, dass der ja schließlich nicht auf allen gleichzeitig erscheinen konnte...
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In Antwort auf:Wir suchen einfach Beweise die eindeutig GEGEN Gottes Existenz sprechen
Ehrlich gesagt, ist es mir generell schleiherhaft, wie man etwas, was angeblich nicht existiert, beweisen will. Wahrscheinlich bin ich da philosophisch zu wenig beschlagen, aber mir kommt das unsinnig vor. Die Beweislast läge bei uns, den Gläubigen, also Beweise für die Existenz Gottes.
Das wird nicht gelingen, genauso wenig, wie das Gegenteil. Meiner Meinung nach spielen da Objektivität und Subjektivität eine entscheidente Rolle. Wenn man die Bezeichnung 'objektiver Beweis' (etwa für die Existenz Gottes) hernimmt, denkt man an die Naturwissenschaft. Da geht es, so meint man, objektiv zu. Wenn man alles auf Ursache und Wirkung reduziert, mag das so sein. Wenn man weiß, wie etwas funktioniert, gibt es gewisse kausale Zusammenhänge, die feststehen, sich ständig wiederholen und die Sache ist gegessen. So erklärt man fast alles und die 'Hypothese Gott' ist überflüssig. Mann braucht dann Gott nur noch als 'Lückenbüßer - od. füller', falls etwas nicht erklärt werden kann.
Man kann alle Dinge sicherlich ohne Gott erklären, das ist dann der Objektivität geschuldet. Die Naturwissenschaftler haben eine Entscheidung getroffen und vorentschieden, ohne die 'Hypothese Gott' auszukommen. Das nennt man dann wohl 'methodischen Atheismus'. Dieser Entschlus sagt aber noch nichts über dessen Wahrheitsgehalt aus.
Wenn Feuerbach schrieb: '..der Gott des Menschen ist nichts anderes als das vergötterte Wesen des Menschen. Nicht Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde, sondern der Mensch schuf Gott nach seinem Bilde. So entstehen die jeweiligen Gottesvorstellungen aus den Wünschen des Menschen:'....ist diese Aussage in der HInsicht irrig, da sie noch nichts über irgendeine Realität aussagt. Man könnte das auch umdrehen und behaupten, es gibt einen Gott, nur viele ignorieren oder negieren ihn, weil mit gewissen Konsequenzen gerechnet werden könnte, falls er doch existiert. In beiden Fällen ist es Wunschdenken, fern der Realität. Da kann man noch so oft von 'Fakten' reden wie Fakt 1: Die Bibel lügt....Fakt 2: Jesus ist lange im Erdreich vermodert... (Da...er läuft ja nicht mehr rum..)...Fakt 3: Die Religionen sind eh' alle Scheiße...Fakt 4: Die Sonne geht schon immer im Osten auf und deshalb sind die anderen doof....etc
Es ist ein ewiges Patt, denn die Objektivität der Betrachtung ist immer mit Subjektivität einhergehend, selbst in der Physik (die immer gern zur Widerlegung Gottes herangezogen wird) in deren Bereiche ich mich aber gar nicht vorwagen will, da dort andere besser Bescheid wissen. Aber auch da gibt es Individualisten od. meinetwegen auch 'Subjektivisten', siehe Max Planck und sein 'Gottesbekenntnis'.
In Antwort auf:Die Beweislast läge bei uns, den Gläubigen, also Beweise für die Existenz Gottes.
Richtig - das hat ja auch Bruder Spaghettus schon bemerkt. Aber wäre ein beweisbarer Gott nicht ein verdammt kleiner Gott? Wie sagt Mephisto so schön im 'Prolog im Himmel': "Der kleine Gott der Welt ist stets vom gleichen Schlag, und ist so lächerlich als wie am ersten Tag."
In Antwort auf: Man kann alle Dinge sicherlich ohne Gott erklären, das ist dann der Objektivität geschuldet. Die Naturwissenschaftler haben eine Entscheidung getroffen und vorentschieden, ohne die 'Hypothese Gott' auszukommen. Das nennt man dann wohl 'methodischen Atheismus'.
Nicht unbedingt - das heißt nur, dass Gott nicht notwendig ist, um die Welt zu erklären. Trotzdem gibt's auch eine Menge Wissenschaftler, die eine religiöse Überzeugung haben, ohne die in ihren Job mitzuschleppen. Auch ein Astrophysiker einer kirchlichen Universität wird mit Gott nicht rechnen, ihn nicht in seine Formeln einbeziehen... Natürlich ist "Jesus ist tot und vermodert" ebensowenig Fakt wie "Jesus ist am dritten Tag auferstanden und dann in den Himmel aufgefahren" - für beides gibt es keinen Beweis, also sind beides Meinungen - und solange man nicht a) seine Überreste findet oder b) er wirklich 'auf den Wolken des Himmels gefahren kommt' bleibt es auch so.
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P.S. zu der erwähnten SF-Erzählung fällt mir gerade ein - wie erschien wohl Jesus auf Deneb VII - wie die Bewohner, mit Saugnäpfen, drei Augen und schuppigen Flügeln? Oder hatten die Denebianer vielleicht gar keine Erlösung nötig, weil sie nicht von den verbotenen lila Flugquallen gekostet hatten und Jesus darum dort nicht den Kelch mit dem todbringenden H2O leeren musste, um sie von der Erbschuld zu befreien?
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In Antwort auf:für beides gibt es keinen Beweis, also sind beides Meinungen
...das sollte eigentlich die Quintessenz meines Postings sein.
Wie gesagt, eine Patt-Situation, bei der die eine Seite versuchen kann zu blöffen oder zu mosern und die andere das Gleiche in ebensolcher oder abgewandelter Form tut, aber keines hat Beweiskraft und Methode wahrscheinlich gleich gar nicht (und wenn, dann eine sehr verschrobene).
Naja, man kann natürlich Argumente sammeln und bringen - das war wohl auch die Absicht von Tao-Ho, und darum geht's ja auch grundsätzlich in diesem Forum. Mir persönlich scheint auch die Version wahrscheinlicher dass irgendein Archäologe die Überreste Jesu ausgräbt, als dass er auf den Wolken angeritten kommt zum Letzten Gefecht - äh, Gericht - oder, wie in der Mittelschule, wo uns der Reli-Lehrer eine Geschichte vom Weltende vorlas, wo vor Moskau ein 10 km hohes Gesicht Christi erschien, und der Generalsekretär der KPdSU aufsprang und schrie: "Abschalten! Das ist reaktionäre Propaganda des Vatikan!" - aber dann erkennen musste, dass er zur Hölle verdammt war... Aber beweisen kann ich's nicht...
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In Antwort auf:Man kann alle Dinge sicherlich ohne Gott erklären, das ist dann der Objektivität geschuldet. Die Naturwissenschaftler haben eine Entscheidung getroffen und vorentschieden, ohne die 'Hypothese Gott' auszukommen.
Das macht doch den Erfolg von Wissenschaft und wirklicher Philosophie aus: Unnötige Erklärungen weglassen! Mit irgendwelchen Hypothesen kommt man garantiert immmer auf einen Holzweg und wird die Wahrheit niemals finden. Die Natur muss ausschließlich aus sich selbst heraus erklärt werden.
Was war eigentlich die Geburtsstunde der Philosophie? Gnau das: Die Natur aus sich selbst heraus zu erklären und nicht aus einer Gottheit. Wissenschaft gabs damals noch nicht - alle diesbezügliche war noch Philosophie.
__________________________________________________ Wenn du es nicht wagst, den Sinnen zu trauen, stürzen die Pfeiler des Lebens ein. De nihilo nihil. Aus Nichts wird nichts. Zu soviel Unheil hat schon die Religion die Menschen verleitet. (Lukrez)
Zitat von qilinAber wäre ein beweisbarer Gott nicht ein verdammt kleiner Gott?
Der unbeweisbare und unwiderlegbare Gott ist ein verdammt kleiner Gott. Man sieht ihn nicht, man hört ihn nicht, und alles was er macht, geschieht ohne ihn genauso.
Was den Beweis der Nichtexistenz Gottes erschwert, ist die Tatsache, dass Gott nicht klar definiert ist. Bei der Mission der Germanen reichte es noch, eine Wotanseiche zu fällen, um die Nichtexistenz Wotans zu beweisen.
Nö - das ist nicht ein Beweis für die Bibel, sondern für die germanische - äh, griechische, nein, babylonische - oder doch eher die ägyptische? Religion. Dort kamen nämlich noch viel mehr Riesen vor. Und die Nephilim kamen aus Südamerika...?
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Zitat von Tao-Howill auch schon den ersten Beweis liefern.
Gläubige jeder Religion behaupten, dass man Gottes Segen ... nur von Gott gegeben werden kann. ... Wie soll aber ein Atheist Gottes Segen erfahren, wenn er doch eh nicht an ihn glaubt und daher Gottes Segen gar nicht haben dürfte und warum sind da soviele gläubige Menschen, denen das Pech an den Beinen kleben bleibt, soviel sie auch beten und sie sollten doch am ehesten Gottes Segen erfahren?
Hallo, alter Vietnamese!
Das nennst du einen Beweis für die Nichtexistenz von Göttern? Ein Christ weiß, dass sein Gott für alle da ist, dass sein Jesus für alle gestorben ist und alle retten oder eben richten wird, wenn er dereinst wiederkommt. Warum sollte da ein Atheist, der nach Auffassung der Christenheit nur die Wahrheit nicht kennt, ausgenommen sein? Er wird bestraft werden für seine Ungläubigkeit - nach dem Wissen der Christenheit.
Sieh mal, auch wenn jemand nicht daran glaubt, dass Menschen auf den Mond fliegen können, so waren sie doch trotzdem da oben. Eine Tatsache existiert auch, wenn jemand nicht daran glaubt.
Es gibt weder einen klaren Beweis für und auch nicht gegen die Existenz eines oder mehrerer Götter. Das wird so bleiben, solange Menschen über diese Sache nachdenken. Die Menschheit - besser die Wissenschaft oder die Politik - kann sich nur evtl. auf eine der Anschauungen einigen, und das kann nur die Nichtexistenz sein, aber selbst das wird nicht passieren.
Und dafür, dass es Gläubigen trotz ihrer Gebete oft ziemlich schlecht ergeht, haben sie sich ebenfalls eine Erklärung zusammengebastelt: Das sind dann eben alles nur Prüfungen durch ihren Gott. Er will damit nur ihren Glauben testen, ob er auch wirklich fest genug ist, wenn er ihnen die Frau oder die Kinder wegsterben oder ein Flugzeug abstürzen lässt, nicht? Die Pfaffen reden ihren Schutzbefohlenen, ihrer Herde, das alles ja am laufenden Band ein.
Zitat von maleachi 89Ehrlich gesagt, ist es mir generell schleierhaft, wie man etwas, was angeblich nicht existiert, beweisen will. Wahrscheinlich bin ich da philosophisch zu wenig beschlagen, aber mir kommt das unsinnig vor. Die Beweislast läge bei uns, den Gläubigen, also Beweise für die Existenz Gottes. Das wird nicht gelingen, genauso wenig, wie das Gegenteil. Meiner Meinung nach spielen da Objektivität und Subjektivität eine entscheidente Rolle. Wenn man die Bezeichnung 'objektiver Beweis' (etwa für die Existenz Gottes) hernimmt, denkt man an die Naturwissenschaft. Da geht es, so meint man, objektiv zu. Wenn man alles auf Ursache und Wirkung reduziert, mag das so sein. Wenn man weiß, wie etwas funktioniert, gibt es gewisse kausale Zusammenhänge, die feststehen, sich ständig wiederholen und die Sache ist gegessen. So erklärt man fast alles und die 'Hypothese Gott' ist überflüssig. Mann braucht dann Gott nur noch als 'Lückenbüßer - od. füller', falls etwas nicht erklärt werden kann. Man kann alle Dinge sicherlich ohne Gott erklären, das ist dann der Objektivität geschuldet. Die Naturwissenschaftler haben eine Entscheidung getroffen und vorentschieden, ohne die 'Hypothese Gott' auszukommen. Das nennt man dann wohl 'methodischen Atheismus'. Dieser Entschlus sagt aber noch nichts über dessen Wahrheitsgehalt aus. Wenn Feuerbach schrieb: '..der Gott des Menschen ist nichts anderes als das vergötterte Wesen des Menschen. Nicht Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde, sondern der Mensch schuf Gott nach seinem Bilde. So entstehen die jeweiligen Gottesvorstellungen aus den Wünschen des Menschen:'....ist diese Aussage in der HInsicht irrig, da sie noch nichts über irgendeine Realität aussagt. Man könnte das auch umdrehen und behaupten, es gibt einen Gott, nur viele ignorieren oder negieren ihn, weil mit gewissen Konsequenzen gerechnet werden könnte, falls er doch existiert. In beiden Fällen ist es Wunschdenken, fern der Realität. Da kann man noch so oft von 'Fakten' reden wie Fakt 1: Die Bibel lügt....Fakt 2: Jesus ist lange im Erdreich vermodert... (Da...er läuft ja nicht mehr rum..)...Fakt 3: Die Religionen sind eh' alle Scheiße...Fakt 4: Die Sonne geht schon immer im Osten auf und deshalb sind die anderen doof....etc Es ist ein ewiges Patt, denn die Objektivität der Betrachtung ist immer mit Subjektivität einhergehend, selbst in der Physik (die immer gern zur Widerlegung Gottes herangezogen wird) in deren Bereiche ich mich aber gar nicht vorwagen will, da dort andere besser Bescheid wissen. Aber auch da gibt es Individualisten od. meinetwegen auch 'Subjektivisten', siehe Max Planck und sein 'Gottesbekenntnis'.
Nicht schlecht, maleachi, hab ich dir gar nicht zugetraut. Die Beweislast liegt bei euch Gläubigen. Und da niemand diesen Beweis erbringen kann, bleibt es ewig eine pure Annahme, eben ein Wunschdenken. Am deutlichsten wird es vielleicht bei der Hoffnung der Gläubigen, dass nach dem Tode nicht Schluss ist, sondern das Leben weitergeht, nur "auf einer anderen Ebene", und das auch gleich "bis in alle Ewigkeit".