Zitat von Tao HoWollen wir ein Rezeptethread aufmachen?
Da wir festgestellt haben, dass einige ganz gern kochen und Kommunikation und Essen und Trinken auch zusammenhängen, nehme ich nun doch Tao Ho 's Vorschlag auf und wage es, diesen Thread aufzumachen.
Vielleicht kann der ein oder andere gewisse Anregungen mitnehmen und da diskutieren hungrig und auch durstig machen kann, ist es vielleicht ganz angebracht.
Beginnen möchte ich mit einem profanen 'Spanischen Bohnensalat', den es heute bei uns zum Abendessen gab.
Spanischer Bohnensalat
Zutaten (2 Portionen): 250 g grüne Bohnen 2EL Weißweinessig 3EL Olivenöl Pfeffer, Salz 1 Zwiebel 1 Knoblauchzehe 1 kleine Dose Mais 5-10 Cocktailtomaten 2EL Petersilie
Bohnen in Salzwasser 5 min kochen, dann noch 10 min bei geringer Temperatur köcheln lassen. Inzwischen aus Essig und Öl, frisch gemahlenen Pfeffer und Salz, sowie den feingehackten Zwiebeln, Knoblauch und Petersilie eine Salatsauce anrühren. Die noch heißen Bohnen, den Mais und die halbierten Cocktailtomaten mit der Sauce vermengen. Mindestens 1 Stunde durchziehen lassen.
Dazu essen wir Schwarzbrot und vielleicht noch etwas Käse.
Terpel (Klassisches Tiroler Arme-Leute-Essen; in Nordtirol bekannt als Eardäpfelwiarler - lecker, aber schwer. Hier die - etwas abgewandelte - Version eines Tiroler 4-Sterne-Hotels)
300 g speckige Kartoffeln kochen, über Nacht auskühlen lassen, schälen und zerdrücken, salzen, mit je 50 g Dinkelmehl und Weizenschrot [sonst 100 g Mehl] gut vermengen. Das Gemisch soll sich trocken anfühlen und grießig, aber ziemlich glatt aussehen. [Ziemlich viel] Butterschmalz und 1 EL Öl [sonst Butter oder Margarine] in einer Pfanne heiß werden lassen und unter häufigem Wenden darin schön braun anrösten. Dazu Kompott, Apfelmus, Buttermilch - meine Ex-Frau hat ihn mit Staubzucker bestreut, ich mag ihn gern mit Sauerrahm (Schmand).
___________________________ Nichts bedarf so sehr der Reform wie die Meinungen anderer Leute. [Mark Twain]
Noch was Tirolerisches. Mag ich persönlich viel lieber als Terpel, denn der liegt mir immer drei Tage lang im Magen.
Tiroler Muas:
1 l Milch 1 l Wasser Salz 50 g Butter 80 g Mehl 250 g Weizengrieß
Man streicht eine weite Pfanne mit der Butter aus, gibt Milch und Wasser hinein, salzt, lässt dies aufkochen und mengt Mehl und Griess ein. Die Hitze nun verringern und das Muas unter leichten weiterkochen dicklich werden lassen. Danach die Pfanne zur Seite stellen und zudecken. Vor dem Anrichten werden kleine Butterflocken über die Oberfläche verteilt. Variationen: Vor dem Servieren Kirschen einrühren und mit Zucker bestreuen.
Zusatz: Das „Muas“ war früher ein weit verbreitetes Bauerngericht und wurde in einigen Gegenden sogar als „Frühstück“ verzehrt.
Mal schauen ob ich Euch noch mein Rezept für den Arabischen Honigkuchen verrate und den echten und wahren Borrschtsch (so wie ihn mein Opa liebte).
Bis dann.
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Hallo Maleachi 89. Das sind festkochende Kartoffeln. Die kochen aber besonders fest, wenn ich das so sagen darf.
Der richtige Borschtsch
½ kg Rindfleisch, mit Knochen 1 Bund Petersilie Sellerie 2 grosse Rote Bete 1 EL Essig 1 Zwiebel 2 Möhren 1 grosse Paprikaschote 1 kl. Dose Tomaten 200 g Weisskohl 5 grosse Kartoffeln 3 Zehen Knoblauch 50 g Schweineschmalz Lorbeerblatt
Zubereitung:
In einem grossen Topf das Rindfleisch aufsetzen. Zur Bouillon Petersilienwurzel, ein wenig Sellerie und Salz zugeben. Rote Bete klein schneiden, mit Essig oder Zitronensaft beträufeln und mit Butter oder Öl 20 min in einer Pfanne schmoren. Dann die Tomaten dazugeben und noch 15min schmoren. (Ist die Rote Bete ganz sauer, kann man auch ein Esslöffel Zucker zugeben). Zwiebel, und Möhren fein schneiden. Die Zwiebel hellbraun rösten, zu ihr die Paprika und Möhren geben und ebenfalls schmoren lassen (bis zu schöne goldene Farbe). Wenn das Fleisch gar geworden ist, es rausnehmen und in kleine Stücke schneiden. (Man kann das kleingeschnittene Fleisch erst beim Reichen auf die Teller verteilen oder wenn der Borschtsch fertig ist, dann es zurück in den Topf geben Nun die Kartoffel klein schneiden, zusammen mit Rote Bete und Tomaten in den Topf mit der Brühe geben und ca. 10-15 min kochen lassen. Die Kartoffel soll FAST fertig sein, wenn man den kleingeschnittenen Kohl, Zwiebel, Möhren, Paprika und (wer will) Knoblauch, Schmalz und Lorbeerblatt in die Brühe zugibt. (Ich mache ohne Schmalz) Der Borschtsch ist fertig. Aber um das echte Aroma zu bekommen, muss er für ein paar Stunden an einem warmen Platz stehen lassen werden.(Oder man kann ihn auch einfach in ein paar Stunden oder am nächsten Tag warm machen) Man reicht Borschtsch mit gewiegten frischen Kräutern (Petersilie und Dill), mit saurer Sahne und mit rotem Paprika (Ist hier das scharfe Paprika gemeint, mein Opa mochte es genau so)
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Als "Halbungar" stehe ich auf Kesselküche. Eins der einfachsten Gericht und doch schmackhaft ist Slambuc (Schlambutz gesprochen) Ein Gericht der Hirten, die halt verwendeten, was sie hatten: Speck(geräuchert und mit kleiner Fleischleiste), Kartoffeln und Nudeln. Verhältnis ungefähr 500 - 750 gr. Kartoffeln, 250 gr. Nudeln, 150 gr. Speck.
Den Speck im Kessel auslassen. Blattnudeln (so ähnlich wie Lasagneplatten, aber klein gebrochen) im Speck anbraten, bis sie braune Blasen werfen. Dann die klein geschnittenen Kartoffen (ich selbst mache dünne Scheiben) dazu und kurz anschwitzen. Salzen, Wasser drauf und auf ganz, ganz kleinem Holzfeuer gerade mal am köcheln halten. Den Kessel immer mal anrucken, damit nichts anbrennt. Der Slambuc ist gut, wenn die Kartoffeln ziemlich oder ganz zerkocht sind und das ganze einen festen Brei ergibt. Ist schwierig, wegen des Anbrennens. Echt Hirten sollen es aber geschafft haben den Kessel so gut zu schwenken, dass der Slambuc am Ende in Ballform im Kessel lag. In Wirklichkeit hab ich das aber noch nie gesehen. In der "gehobenen" Variante kommt in den Kessel noch nach dem Anbraten der Nudel etwas scharfe Paprikapulver (aufpassen dass es nicht anbrennt, vom Feuer nehmen oder sofort die Kartoffeln drüber und umrühren), dann eine ganze Zwiebel, nach dem Wasser noch 1 Tomate und eine grüne Spitzpaprika. Der pure Luxus ist dann noch mit Rauchwurst.
Als kleine Appetithäppchen mach ich gerne hartgekochte Eier auf Lachs.
Du nimmst von den hartgekochten Eiern das Gelbe heraus und mischt es mit Remouladensauce. Das kommt dann wieder ins Ei. Dann kommt das nun gefüllte Ei auf ein Lachsbett und etwas falscher Kaviar oben drauf.
Ist ganz lecker.
Als Grillsauce (Marinade) mach ich immer folgendes:
Putensteaks in eine Marinade aus aus Olivenöl, Knoblauch, Salz, Pfeffer einlegen. Ein bischen exotischer wird das wenn man den Knobi weglässt und dafür etwas Sojasauce und Honig dazu mischt. Auch sehr lecker ist die Mischung mit Kräutern aller Art. Ich nehme sehr gerne italienische Kräuter oder Kräuter der Provence (tiefgefroren oder frisch). Das Fleisch lasse ich dann mindestens 30 Minuten in der Marinade liegen. Aber je länger desto intensiver der Geschmack.
Lecker sind auch diverse Spiesschen. Z. B. mit Garnelen oder Wurststückchen (gerade Kinder lieben Wurstspiesschen). Oder der klassische Fleissspiess. Kann man ja schon fertig kaufen - ich mach sie lieber selber, weil ich da alles was in der Küche ist mit auf den Spiess tun kann.
Man kann auch Gemüsescheibchen mit auf den Grill legen und / oder Folienkartoffeln in die Glut des Grilles hineintun. Zu den Folienkartoffeln kann man Tzaziki selber machen. Geht einfach:
125 Gramm Quark 60 Gramm Joghurt 1 Salatgurke 2 Knoblauchzehen 1/2 Teelöffel Zitronen Saft etwas Salz und Pfeffer
Zubereitung:
Den Quark mit Joghurt cremig rühren. Die Gurke gut waschen, grob reiben und unter den Quark rühren. Die Knoblauchzehen dazupressen und das Tzaziki mit Salz, Pfeffer sowie auf Wunsch mit Zitronensaft abschmecken.
Kriege langsam wieder hunger und ich glaube, ich sollte am Wochenende mal wieder mein Krautserbchen machen.
1 grosser Weisskohlkopf Pro Person 200 Gramm Gehacktes (von mir aus kann man es auch Faschiertes nennen) 250 Gramm Sahne (flüssig) etwas Salt und Pfeffer ganz wenig süsse Paprika
Zubereitung:
Den Kohl in Streifchen schneiden und ca. 10 min. in Salzwasser kochen. In der Zwischenzeit kann man das Gehackte wie für Frikadellen (oder Fleischlaberl) würzen und in einer Pfanne gut anbraten. Nun eine Auflaufform einfetten. Erst eine Lage Kohl hineinfüllen, dann das Gehackte obendrauf und nun den Rest Kohl auf das Gehackte aufschichten. Über das Ganze kommt die Sahne, in die vorher etwas Salz, Pfeffer und der süsse Paprika reingetan wurde. Mit etwas Alufolie abdecken und für 45 min. in den Backofen (bei 180 Grad).
Meine Familie liebt dazu Kartoffeln und / oder Kohlrabi.
Hab Dir hoffentlich noch rechtzeitig helfen können, Liebes. War gestern nicht mehr online.
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In Antwort auf:Du nimmst von den hartgekochten Eiern das Gelbe heraus und mischt es mit Remouladensauce.
Bei uns nennt man das gefüllte Eier. Ich vermenge das Eigelb mit Mayonnaise, eine Spitze Tomatenmark, Senf und Chili-Pulver oder auch frischen Kräutern.
Hallo Schatz. Hatte ich schon drauf geantwortet. Aber danke für Deine etwas ausführlichere Antwort.
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LOL, wir Weiber und das kochen. Neee, geklaut habe ich Dein Buch sicher nicht.
Jou, Du stillst ja noch und da kommen Kohl und Co. echt nicht gut...
Ich schau auch mal nach. Kann aber bis abends dauern, weil ich erst den Tisch meiner Tochter lackieren und verfugen muss und alles vor der Arbeit. Hab Spätschicht... BÄRG
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Das habe ich letzte Woche probiert (zum Borschtsch bin ich leider noch nicht gekommen...)
Geflügelleber mit Wildem Reis
100 ml Sahne 300 g Geflügelleber 2 St Zucchini 250 g Champignons 1/2 Bund Thymian 50 g Butter 2 Prisen Salz 1 Prise Pfeffer 1 Prise Thymian
In einem großen Topf den Reis nach Packungsanweisung in Gemüsebrühe (nicht in Wasser) garen. Nach Garzeitende die Sahne zugießen und ein wenig eindicken lassen.
In der Zwichenzeit die Geflügelleber waschen und trocken tupfen. Zucchini und Pilze putzen, die Zucchini in feine Streifen, die Pilze in Scheiben schneiden. Die Thymianblättchen in der Hälfte der Butter erhitzen, die Leber zugeben und von allen Seiten anbraten. Herausnehmen, mit Salz und Pfeffer würzen und warm stellen.
Die restliche Butter in die Pfanne geben, das Gemüse darin andünsten. Mit Pfeffer, Salz und Thymian abschmecken und vorsichtig unter den Wilden Reis heben. Den Reis auf vogewärmte Teller geben und die Leber darauf anrichten.
Hörte sich erst für mich gräulich an, hat aber super geschmeckt (zu den Champignons habe ich noch getrocknete Maronen gegeben...und die Leber nicht vor dem braten salzen))
Ich brate Geflügelleber immer mit Salbeiblättern. Das schmeckt toll. Die Blätter werden richtig knackig. Es macht sich auch gut, sie einfach in Öl zu braten, dann auf ein Küchentuch zum Fettabsaugen und nun so wie Kartoffelchips essen. Probierts mal.
Endlich auch Männer, die gerne und gut kochen. FREU
Zum Rezept kann man nur eines sagen:
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Jajajajaja, ich weiss: Musste selber essen, Tao-Ho. Ich würde Euch wieder mal ein extra Essen zubereiten wie, wenn es was mit Paprika gibt... (stellt Euch mein Leid vor, Mituser: Gulasch OHNE Paprikastreifchen... GÄRG)
Ihr wisst nicht was gut ist. Kalbsleber mit Zwiebeln und / oder Apfelscheibchen z.B.
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Männer kochen so gut, weil sie sich auch mal trauen etwas ganz aussergewöhnliches zu probieren und auch mal von dem althergebrachten weggehen.
Frauen halten sich zu oft an Mutti´s Rezeptbuch und trauen sich einfach zu wenig. Schade eigentlich.
qilin kocht übrigens auch sehr gut und backen tut er noch viiiieeel besser (lecker).
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In Antwort auf:Kochen ist Männersache, denn zum Kochen gehört Charakter.
Gewagter Spruch, aber...naja...
Zitat von qilinLeber? - igitt!!!
Bis vor einiger Zeit gehörten noch süß-saure Nierchen zu meinen Leibspeisen, bis dann einmal der Koch es doch nicht so genau mit der dringend erforderlichen Sauberkeit hielt, da konnte man sagen iiieegitt.... Seitdem sind mir alle Innerein, bis auf Leber, suspekt..
Backen kann ich hingegen gar nicht, oder nur sehr begrenzt. Flodni, dessen Rezept ich von einem hiesigen User hatte, war mir sehr gut gelungen, ist aber sehr aufwendig und süß aber trotzdem lecker. Meine Familie nervt mich schon seit einiger Zeit, es wieder mal zu zaubern.
Zitat von Tao Ho
(stellt Euch mein Leid vor, Mituser: Gulasch OHNE Paprikastreifchen... GÄRG)
Paprika ist in meinem Gulasch auch drin, aber ich kenne jemanden, der verhunzt (um nicht versauen zu sagen) das Gulasch mit... Ketchup... das grenzt fast an Folter...
In Antwort auf:aber ich kenne jemanden, der verhunzt (um nicht versauen zu sagen) das Gulasch mit... Ketchup... das grenzt fast an Folter
Da gehen meine Nackenhaare hoch und nie wieder runter. Und der isst das Zeug freiwillig? GÄRG!!!
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