Für (echten) Säkularismus und freie Religionskritik!
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Hi, ich bin Atheist. Einige in meiner Umgebung glauben es mir nicht ganz, weil ich „ein viel zu netter Kerl“ bin. Irgendwie haben religiöse Menschen Nettigkeit für sich gepachtet, so dass Nettigkeit mit Religiosität verwechselt wird. Ich habe eine Theorie, die beweisen soll, dass Gott nicht wirklich existiert. Sagt mir eure Meinung ^^
Modell auf dem Bild
Nehmen wir mal die Frage: Gibt es einen Gott?
Grübeln -> Ja oder Nein
Ja -> man glaubt, dass er existiert Nein -> Resignation oder über andere Fragen nachdenken bzw. neue Theorien aufstellen, was zu neuen Vermutungen führt.
Das Problem mit der Bejahung/Bestätigung ist: Nur weil man glaubt, dass etwas existiert, heisst es noch lange nicht, dass es wirklich existiert. In den U.S.A. hat sich ein Junge mal ein Superman-Kostüm angezogen und „glaubte“, er könne fliegen. Natürlich hat er sich schwer verletzt, als er aus dem Fenster sprang.
Meine Theorie ist, dass die Wahrheit relativ ist. Wenn ein Christ sagt, Gott existiere, dann hat er relativ Recht. Nämlich für ihn persönlich existiert ein solcher Gott. Seine (Wahn-)Vorstellung davon ist echt.
Gott existiert nicht, er ist bloß eine Vorstellung, damit diejenigen, denen eine andere Erklärung zu komplex, zu aufwendig oder (und das ist einfach nur menschlich) zu objektiv erscheint, noch Hoffnung auf einen Sinn haben. Der Mensch denkt sehr oft subjektiv, egal, wie viel „die Menschheit“ in puncto objektiver Wissenschaft und Forschung erreicht hat, das eigene Individuum steht immer im Mittelpunkt eines jeden Menschen. Die Leute bekommen Kinder, damit „ihre“ eigenen Gene weiterleben, etc.
Zusammenfassend möchte ich die These mit diesen Sätzen beenden: Es gibt nur subjektive Götter. Der objektive Gott existiert NICHT, denn Gott müsste andernfalls logisch sein. Wäre Gott logisch, wären alle Menschen bereits mit dem WAHREN Glauben auf die Welt gekommen, statt dass es die fanatischen Eltern oder die menschliche Umgebung einem indoktrinieren. Irren ist menschlich und nicht zugeben wollen, dass man sich geirrt hat, erst recht.
In Antwort auf:ich bin Atheist. Einige in meiner Umgebung glauben es mir nicht ganz, weil ich „ein viel zu netter Kerl“ bin. Irgendwie haben religiöse Menschen Nettigkeit für sich gepachtet, so dass Nettigkeit mit Religiosität verwechselt wird.
Natürlich - schließlich sind alle Atheisten per Naturgesetz eiskalte Verstandesmenschen und Egoisten, und Gläubige nett und warmherzig...
In Antwort auf:Nur weil man glaubt, dass etwas existiert, heisst es noch lange nicht, dass es wirklich existiert.
Aber umverkehrt ebenfalls - auch der Glaube an eine Nichtexistenz ist kein Indiz dafür, dass es sich wirklich so verhält.
In Antwort auf:Meine Theorie ist, dass die Wahrheit relativ ist.
Zweifellos sind die Wahrheiten die wir haben immer relativ - das sagt aber nichts darüber aus, ob es nicht auch eine absolute Wahrheit gibt. Auch die Wahnvorstellung, die Du dem Gläubigen bescheinigst, ist eine relative Wahrheit...
In Antwort auf:Gott existiert nicht, er ist bloß eine Vorstellung, damit diejenigen, denen eine andere Erklärung zu komplex, zu aufwendig oder (und das ist einfach nur menschlich) zu objektiv erscheint, noch Hoffnung auf einen Sinn haben.
Der Gott den sich jemand vorstellt ist zweifellos eine Vorstellung - über einen Gott der sich unserer Vorstellung entzieht können wir eben nichts aussagen - insofern sind Gottesgläubige in einem gewissen Argumentationsnotstand.
In Antwort auf:Der objektive Gott existiert NICHT, denn Gott müsste andernfalls logisch sein.
Warum? Wer sollte ihn dazu zwingen? Muslime z.B. lehnen diese Vorstellung größtenteils ab.
In Antwort auf:Wäre Gott logisch, wären alle Menschen bereits mit dem WAHREN Glauben auf die Welt gekommen, statt dass es die fanatischen Eltern oder die menschliche Umgebung einem indoktrinieren.
Warum? Gott könnte doch theoretisch auch verschiedene relative Wahrheiten für verschiedene Leute schaffen. Gerade wenn alle Menschen mit dem 'wahren' Glauben zur Welt kämen, gäb's doch einen extremen Gruppendruck, den bloß ja nicht zu verlassen - dem Fanatismus wäre Tür und Tor geöffnet, noch viel mehr als wir sowieso schon haben...
___________________________ Nichts bedarf so sehr der Reform wie die Meinungen anderer Leute. [Mark Twain]
In Antwort auf:Aber umverkehrt ebenfalls - auch der Glaube an eine Nichtexistenz ist kein Indiz dafür, dass es sich wirklich so verhält.
Falls es diesen "Glauben" gibt, ist das sicher so. Er sollte dann aber nicht verwechselt werden mit der Ablehnung einer Existenz auf Grund keiner oder unzureichender Hinweise auf selbige, was wohl die typisch atheistische Haltung ist.
In Antwort auf:Nehmen wir mal die Frage: Gibt es einen Gott? (...) Ja -> man glaubt, dass er existiert... Nein -> Resignation
Wieso denn das? Weil das Geschenk des ewigen Lebens wegfällt? Du bekommst das Geschenk, dein Leben realer leben zu können. Uns das heißt: erfüllter. Und frei von der Angst, mit allen möglichen "Missetaten" Gottes Zorn auf dich zu ziehen. Missetaten, wie der Zweifel an seine Existenz... Gott kennt keine Gerechtigkeit, wie die menschlichen Gerichte. Alles verschlungen und undurchschaubar. Wenn man der Bibel glauben will. Aber das bleibt =>
In Antwort auf:bzw. neue Theorien aufstellen, was zu neuen Vermutungen führt.
Die aber nicht so wild spekuliert wie der Gottesglaube sein müssen. Dafür ist die Wissenschaft ja da: Theorien schöpfen, kritisieren, verwerfen. Verbessern, neue schöpfen, kritisieren, verwerfen. Und so fort. Ganz nach dem Motto "It's getting better all the time!"
_____________________________________________ "Ich bin vom Glauben zum Wissen konvertiert!" (Hamed Abdel-Samad)
In Antwort auf:auch der Glaube an eine Nichtexistenz ist kein Indiz dafür, dass es sich wirklich so verhält.
Falls es diesen "Glauben" gibt, ist das sicher so. Er sollte dann aber nicht verwechselt werden mit der Ablehnung einer Existenz auf Grund keiner oder unzureichender Hinweise auf selbige, was wohl die typisch atheistische Haltung ist.
Nun, da sind wir bei dem grammatikalischen Problem, ob Glaube an eine Nichtexistenz und Nichtglaube an eine Existenz austauschbare Begriffe sind oder nicht... Ablehnen kann ich ja durchaus auch etwas Existierendes...
Was die Resignation anlangt, wenn man keinen Gott entdeckt, kann ich Dir nur recht geben - dafür sehe ich absolut keinen Grund - und das 'Geschenk des ewigen Lebens' scheint mir eine ziemlich unreife Idee...
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In Antwort auf:Nun, da sind wir bei dem grammatikalischen Problem, ob Glaube an eine Nichtexistenz und Nichtglaube an eine Existenz austauschbare Begriffe sind oder nicht.
Nichtglaube? Was soll das sein? Ein Begriff, ohne den ich komplett auskomme. Wer nicht an IHN glaubt, ist ungläubig. Basta.
Ansonsten ging es mir um die Begrifflichkeit Glauben. Das bedeutet für mich etwas anzuerkennen, ohne wirkliche falzifizierbare Hinweise darauf zu haben. Götter nicht anzuerkennen weil es diese Hinweise halt nicht gibt ist deshalb für mich weder Glaube an die Nichtexistenz noch Nichtglaube an die Existenz, sondern einfach normal.
Religion ist wie Alkohol. ^^ Die Menschen machen sich von dem Gefühl, eine Antwort auf alles "Göttliche" oder "Übermächtige" zu haben, abhängig. Die Gläubigen halten es einfach nicht aus, sich einer objektiven Welt auszusetzen und greifen zur Flasche "Religion". Sich immer schön die Welt schönsaufen, damit man ja nicht in die Wirrungen des kritischen Rationalismus gerät ^_^
Im Grunde ist Religion mit der uralten Frage zu vergleichen:
Nimmt man die nächstbeste Frau, um heute abend nicht alleine schlafen zu müssen, oder wartet man auf die richtige Frau, die perfekte Frau? Auch hier ist Relativität von Bedeutung, denn "perfekt" definiert jeder ein wenig anders. :P
In Antwort auf:Sich immer schön die Welt schönsaufen,
Die Welt ist mit Gott eben nicht schöner! Gott ist ein Angstfaktor, um sich das gewöhnliche Volk für bestimmte Zwecke (Herrschender) zu domestizieren! So war das wenigstens zur Zeit der Entstehung dieser Religionen so (Judentum, Christentum, Islam). Heute hat sich das alles von den eigentlichen Wurzeln verselbständigt. Es gibt Leute, die Religion auch als etwas Schönes sehen, o.k. Und zu denen zählst du dich auch? Also das Geschenk des ewigen Lebens? Ich hatte früher auch mal an sowas wie einen Gott geglaubt. Aber die Hinwendung zum profanen Atheismus war gewiss nicht das =>
In Antwort auf:Nimmt man die nächstbeste Frau, um heute abend nicht alleine schlafen zu müssen, oder wartet man auf die richtige Frau, die perfekte Frau?
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In Antwort auf:Irgendwie haben religiöse Menschen Nettigkeit für sich gepachtet,
Äh,Äh.....religiöse Menschen binden sich Bombengürtel um den Bauch (und jagen sich und ihren Gott anschließend in die Luft), ermorden Abtreibungsärzte, rotten ganze neu entdeckte Völkerstämme aus (indem sie sie missionieren), treiben gleichgeschlechtlich-orientierte Menschen in den Wahnsinnm, befördern Scheinheiligkeit, Missgunst, Lug, Trug und pharisäerisches Verhalten. Sie schicken ahnungslose Kinder in ein Reich des Unzumutbarem, machen ihm Angst, verderben den Geist, bevor er überhaupt zur Entfaltung kommt. Sie übersehen, dass Liebe ein Begriff oder eine Wahrnehmung ist, die nicht gottgewollt oder gottähnlich ist. Sie ist da, weil Menschen Menschen sind. Das es sie gibt, ist nicht so, weil eventuell Gott existiert, sondern trotz diesem Fakt....
Nett ist anders, deshalb die Unglaubwürdigkeit der meisten sogenannten "Religiösen.............."
Gott ist ein Begriff außerhalb jeder Wahrnehmung und somit auch außerhalb der Realität. Was Gott sein soll ist auch nicht definiert. Daher: Was soll uns diese Frage überhaupt kümmern? Ich akzeptiere einen rein persönlichen Gottesglauben - daraus aber irgendwelche allgemeingültigen Vorschriften zur Lebensgestaltung herauszulesen ist für jeden anderen Menschen eine Zumutung. Gott ist niemals ein zulässiges Argument!
__________________________________________________ Wenn du es nicht wagst, den Sinnen zu trauen, stürzen die Pfeiler des Lebens ein. De nihilo nihil. Aus Nichts wird nichts. Zu soviel Unheil hat schon die Religion die Menschen verleitet. (Lukrez)
In Antwort auf:Nun, da sind wir bei dem grammatikalischen Problem, ob Glaube an eine Nichtexistenz und Nichtglaube an eine Existenz austauschbare Begriffe sind oder nicht.
Nichtglaube? Was soll das sein? Ein Begriff, ohne den ich komplett auskomme. Wer nicht an IHN glaubt, ist ungläubig. Basta. Ansonsten ging es mir um die Begrifflichkeit Glauben. Das bedeutet für mich etwas anzuerkennen, ohne wirkliche falzifizierbare Hinweise darauf zu haben. Götter nicht anzuerkennen weil es diese Hinweise halt nicht gibt ist deshalb für mich weder Glaube an die Nichtexistenz noch Nichtglaube an die Existenz, sondern einfach normal.
Nichtglaube ist kein Wort, aber du hast doch sicher Kara Ben Nemsi gelesen und wisst daher dass "Unglaube bzw Ungläubiger" Wörter sind. Allerdings Propagandawörter, meist von Monotheisten verwendet. Ein sogenannter Ungläubiger selber aber, soll sich besser nicht so bezeichnen. Da könnte Er sich auch gleich Unrechtgläubiger nennen - Als Kontrast zu Rechtgläubiger.
In Antwort auf:Gott ist niemals ein zulässiges Argument!
Nur in theologischen Kreisen vielleicht? Warum ist Schopenhauer oder Nietzsche ein zulässiges Argument? Weil die ohne bzw. gegen Gott argumentieren bzw. ihn gar nicht in Betracht ziehen? Wer legt fest, welche Argumente zulässig sind und welche nicht? Und wer ordnet das ein? Der 'Verstand'? Der sogenannte gesunde Menschenverstand?
Zitat von LukrezGott ist niemals ein zulässiges Argument!
Nur in theologischen Kreisen vielleicht? Warum ist Schopenhauer oder Nietzsche ein zulässiges Argument? Weil die ohne bzw. gegen Gott argumentieren bzw. ihn gar nicht in Betracht ziehen? Wer legt fest, welche Argumente zulässig sind und welche nicht? Und wer ordnet das ein? Der 'Verstand'? Der sogenannte gesunde Menschenverstand?
Hm - dass 'Gott kein Argument ist' versteh' ich schon - auch 'Schopenhauer' oder 'Nietzsche' ist kein Argument, sondern das, was die von sich gegeben haben, und das ist immer hinterfragbar und widerlegbar [oder sollte es zumindest sein ]. Wenn es zum Totschlagargument wird so wie bei Fundis - "Aber in der Bibel steht [oder eben bei S. oder N.] die ewiggültige Wahrheit, dass es so ist!" - dann ist für mich beides gleich abzulehnen - kommt aber bei Schopenhauer- oder Nietzschefans definitiv seltener vor als bei christlichen Fundis...
___________________________ Nichts bedarf so sehr der Reform wie die Meinungen anderer Leute. [Mark Twain]
In Antwort auf:Wenn es zum Totschlagargument wird so wie bei Fundis.....kommt aber bei Schopenhauer- oder Nietzschefans definitiv seltener vor als bei christlichen Fundis...
In Antwort auf:Nur in theologischen Kreisen vielleicht? Warum ist Schopenhauer oder Nietzsche ein zulässiges Argument? Weil die ohne bzw. gegen Gott argumentieren bzw. ihn gar nicht in Betracht ziehen?
Weil man diesen (Gott) nicht in Betracht ziehen darf! Was man in Betracht zieht braucht einen zureichenden Grund - genau das hat ja Schopenhauer zutreffend festgestellt! Gott ist aber etwas außerhalb der Realität. Die Mystiker haben das verstanden - die Theologen basteln aber noch immer an ihren Gottesbeweisen herum. Ein Gottesbeweis ist aus obigem Grund allerdings niemals zu finden! Und darum nochmals: Gott ist niemals ein Argument!
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