Hallo, seit kurzem interessiere ich mich für den islam und stelle mir die selbe frage: Wieso hat die arabische Sprache im Islam so eine große Bedeutung?
Immer wieder treffe ich auf auf Leute, die das Gebet auf arabisch durchführen. Es wird auch auf arabisch gegrüßt und es gibt viele arabische Redewendungen. Viele gläubige moslems sind auch der ansicht, der koran sollte auf arabisch gelesen werden und das gebet sollte auch nur auf arabisch durchgeführt werden. Ich weiß, dass der ursprüngliche Koran auf arabisch verfasst wurde, da das in der Entstehungszeit des Islam die populäre Sprache der Menschen war. Und bei nicht arabischen Texten gibt es viele Übersetzungsfehler und Fehlinterpretationen. Das ist vielleicht ein Grund, wieso man arabisch bevorzugt.
Nur, ist es aber so, dass viele Moslems gar kein Arabisch können. Ich kenne viele Leute, die auf arabisch beten, sonst aber ihre Muttersprache sprechen (türkisch). Ich finde auch, es widerspricht der Grundidee einer Religion (Zusammenführung verschiedener Kulturen zu einer Glaubensrichtung), dass alle Gläubigen ein und dieselbe sprache sprechen müssen (arabisch).
Arabisch ist nicht die Sprache Gottes, es ist nur die Sprache der Menschen, die zu der Entestehungszeit des Islam gelebt haben. Mohammed hat lediglich seine Erkentnisse auf arabisch seinen mitmenschen mitgeteilt.
Ist es wirklich notwendig, als gläubiger moslem, arabisch zu können, auf arabisch zu beten und den koran auf arabisch zu lesen?
Vielen Dank schon einmal im vorraus auf eure meinungen.
In Antwort auf:Ich finde auch, es widerspricht der Grundidee einer Religion (Zusammenführung verschiedener Kulturen zu einer Glaubensrichtung),
Wo steht denn das geschrieben? Im Koran? In der Bibel? Weiß ich nichts von! Da steht was von Unterwerfung unter eine Denkart, eine Religion. Die Annäherung der Menschen und Völker verschiedener Rassen, Religionen, Kulturen und Denkarten ist eine neuzeitliche Idee, die aus der Aufklärung geboren ist. Sie ist eine Grundidee der pluralistischen Demokratie. Davon wusste man damals nichts, als der Koran geschrieben wurde. Man hatte nur die Idee der Unterwefung, die den Frieden bringen sollte. So machten das die Römer, so versuchten es noch Napoleon und Hitler - per territorialer Expansion. So machen es die Amis noch mit ihren Angriffskriegen und einer von oben aufgepfropften Demokratie. Aber Dialog und Annäherung - das sind Kinder der Aufklärung. Nicht Kinder der Religionen oder von anderen herrschaftsorientierten Ideologien.
_____________________________________________ "Ich bin vom Glauben zum Wissen konvertiert!" (Hamed Abdel-Samad)
Der Koran gebietet es nicht. Das Gebet in arabisch zu halten soll quasi Einheit erzeugrn. Wann immer und wo immer du auf der Welt bist und eine Moschee betrittst sollst du in der Lage sein mit zu beten. Und dabei soll dir heimatliches Zugehörigkeitsgefühl vermittelt werden, da du die Gebete immer verstehst weil sie überall gleich gebetet werden. Ausserdem wird es als die Muttersprache des Islam angesehen und es gehört daher in die Überzeugung das einem die Muttersprache nicht fremd sein sollte.
Einheitlicher Gottesdienst ist also einer der Hauptgründe.
In ganz vereinfachten Form: Mohammed hat den Koran mündlich an seine Anhänger überliefert. Erst viel später wurde er zu Papier gebracht. Als Mohammedaner eifert man Mohammend nach und der hat ja nicht gelesen, sondern mit dem damaligen Arabisch nach Ansicht der Moslems den Inhalt des Korans erzählt. Konseqenter Weise sollte man als guter Anhänger Mohammeds den Koran wie Mohammed auswendig lernen und genauso frei erzählen können wie er. Damit das besonders gut kommt zieht man sich möglichst auch genauso an wie Mohammed damals und trägt genauso einen Bart und Frisur und auch alles übrige im Lebensumfeld sollte wie zu Mohammeds Zeiten sein. Da das alles schon sehr lange her ist, kommt es einem als Außenstehnder wie ein Trachtenverein vor, der eine ganz straffe Vereinssatzung hat. So ganz genau läßt sich das damalige Leben nicht in die Neuzeit beamen und so kommt es bei den Anhänger natürlich regelmäßig zu Konflikten. (Was richtig ist und was falsch) Sehr schön wird dieses deutlich, wenn Du in einem richtigen Islamforum mitließt. Grundtendenz: Koran in arabisch auswendig lernen, alles andere ist bloß ein abklatsch eines guten Moslems. Im Umfeld von Moslems kommt es aber bereits schon jetzt sehr gut an, wenn Du wenigsten die Begrüßungsfloskeln auf arabisch drauf hast. Falls Du vorhast dich mit Mohammedanern zu unterhalten kann ich Dir wärmstens empfehlen Argumente möglichst mit Gleichnissen zu umschreiben. Für den Fall das Du wissen wills wie Moslems so ticken, kann ich Dir gerne einige Moslemsforen empfehlen. Anfänglich glaubt man in einem Satireforum zu sein, aber da gewöhnt man sich dann auch dran.
------------------------------------------------- Taqiyya bitte nicht mit Tequila verwechseln, kommt auch nicht aus Mexiko!
Naja - wenn man selbst schon nichts auf die Reihe kriegt, dann braucht man zumindest einen Sündenbock, der für die Misere verantwortlich ist - hat ja auch bei Onkel Adolf schon irgendwie funktioniert...
Die Sache mit der gemeinsamen Sprache erinnert mich sehr an genau dasselbe Argument für die Beibehaltung der lateinischen Sprache in der katholischen Liturgie vor 50 Jahren. Das Problem dabei war nur, dass kaum jemand Latein so gut verstand, dass er wirklich was anfangen konnte damit, und die wenigen einschlägigen Fachleute, die sich über die Sprachgrenzen auf Latein austauschen konnten, hätten auch andere Mittel zur Verfügung gehabt... Das Hauptargument für die Beibehaltung des Quran auf Arabisch ist wohl, dass Allah ihn eben in dieser Sprache wortwörtlich herabgesandt haben soll, dass diese Sprache damit sozusagen 'vergöttlicht' wurde, und dass jede Übersetzung automatisch einen gewissen Informationsverlust bedeutet - worauf man sich natürlich auch bequem zurückziehen kann, wenn eine Diskussion zu kitzlig wird... Und Hoch-arabisch ist - zumindest für Nicht-Araber - sicherlich schwieriger zu lernen als Latein.
___________________________ Nichts bedarf so sehr der Reform wie die Meinungen anderer Leute. [Mark Twain]
um es mal auf den Punkt zu bringen. Der jüdische Glaube wird ja auch in einer für die meisten Außenstehenden in einer ihnen unverständlichen Sprache, dem hebräischen, gelebt. Aber es handelt sich bei die ursprüngliche Sprache ihrer jüdischen Vorfahren. Und darin liegt der kleine Unterschied. Bei den heutigen Juden handelt es sich zum allergrößten Teil um direkte Nachkommen der Juden die einst in Judäa, Samaria, Israel gelebt haben. Bei den Muslimen handelt es sich um bekehrte "Heiden" denen der islamische Glaube aufgepropft wurde. So wie es das Christentum geschafft hat sich (auch wenn es lange gedauert hat!) dem Gläubigen in seiner Muttersprache zu erschliessen, wäre eine ähnliche Entwicklung im Islam auch Wünschenswert. Zum tieferen Verständnis der islamischen Lehren wäre es sicher von Vorteil. Denn in einem solchen Fall wäre es einfacher der subjektiv gefärbten Meinung der Imame bei deren teilweise Hahnebüchenen Quranauslegungen auf den Zahn zu fühlen.
@welfen
wie heisst denn das Forum, vielleicht kann ich es unterwandern
Zitat von kadesch@welfen wie heisst denn das Forum, vielleicht kann ich es unterwandern
google nach " muslim forum ". Die Gängigsten tauchen sofort auf. @Kadesch, ich denke das ist nichts für Dich, das regt dich doch nur auf und ändern kannst grundsätzlich nichts. Selten das der Verfassungsschutz so ein Forum stilllegt, in anderen Fällen kommt bei Gericht lediglich raus, das die Hetze (und Aufstachelung) blos mißverstanden wird. http://de.wikipedia.org/wiki/Muslim-Markt
------------------------------------------------- Taqiyya bitte nicht mit Tequila verwechseln, kommt auch nicht aus Mexiko!
Also da wo ich gerade lese fallen konsequent sachen wie: Scheiss Juden. Ich hasse Juden und noch übleres was ich jetzt nicht wiederholen will. Das ist unmissverständlich!