"Nimm eine Bao, wenn Du nicht abergläubisch bist!" (Anmerkung: eine Bao ist ein Brötchengroßes mit Fleischfüllung versehenes Gebäck, dessen Verzehr angeblich Unglück bringen soll, nach singaporesischem Aberglauben)
EINFÜHRUNG: Singapurer sind abergläubisch, und das medizinische Personal ist keine Ausnahme der Regel. Wir führten einen Studie durch, um das Vorherrschen des abergläubischen Glaubens und der Methoden unter Ärzten, Krankenschwestern und medizinischen Studenten in Singapur zu bestimmen. METHODEN: Es wurden Internet- und persönliche Fragebögen von 68 Befragte erhoben, von denen alle den Fragebogen vollendeten nachdem sie mit Flüchen und Hexenzauber bedroht worden waren. ERGEBNISSE: Achtundsechzig Ärzte, Krankenschwestern und medizinische Studenten antworteten auf unseren Fragebogen. Nur 11 gaben ihren Aberglauben zu, 31 glaubten, das mit dem Essen der Bao oder den Fleisch-Klößen Unglück verbunden ist, 6 an die Schändlichkeit von schwarzen (5) oder roten (1) Ausrüstungsgegenständen, und 14 glaubten, dass das Baden während man einen Anruf bekommt (6 Beharrten auf der Macht des Sieben-Blumen-Bades) Glück vorbedeutet. Vierundzwanzig glaubten an "schwarzen Wolken", d. h. Leute, die Pech anzogen, während sich 32 weigerten, die Wörter auszusprechen "ich werde einen guten Anruf haben" (das dürfe man erst danach sagen). Wir entdeckten 2 bisher unbeschriebenen und unentdeckten Aberglauben, nämlich dass Brot zu essen vor Unglück schützt, während Rindfleisch zu vermeiden sei. DISKUSSION: Abergläubische Methoden sind lebendig im modernen-alltäglichen Singapur. Die Praxis von Aberglauben hängt nicht mit schlechter Bildung oder geringer Intelligenz zusammen.
Der Aberglaube unter perioperative Krankenschwestern
Es wurde eine beschreibende Studie ausgeführt, die einen geschickten Fragebogen verwendete, um das Vorherrschen des Arbeits-bezogenen Aberglaubens unter perioperative Krankenschwestern zu bestimmen. Die Datenanalyse schloss den T-Test für die Daten und den genauen zweiseitigen Fischer-Test für binäre Daten ein. Die Studienergebnisse zeigen, dass, obwohl nur 23 % von Befragten sich als "allgemein abergläubisch ansehen", der spezifische Arbeits-bezogene Aberglaube weit verbreitet ist. Der spezifische Aberglauben hing nicht statistisch signifikant mit dem Alter oder der Berufserfahrung zusammen. Eine Analyse der Literatur zum medizinischen Arbeitsplatz-Aberglauben half, mögliche zu Grunde liegende Erklärungen für das Phänomen des Nahrungsmittelaberglaubens aufzuhellen.
In Antwort auf:Bei der Kanonenkugel, oder der Steinigung sind es ja immer noch die Menschen, die dem Stein Energie und Richtung verleihen
Das ist bei den Heilsteilen genauso. Die "wirken" auch erst, wenn ein Mensch den Betroffenen von der Wirkung der Steine überzeugt hat. Die Steine selbst machen gar nichts. Die Wirkung geht auch hier vom Menschen aus. Grüsse Till
Welchen Teil von "Eine Geschichte" hast du nicht verstanden?!?
Wenn du so Intellekt-Besessen bist das es nicht in deinen Kopf geht, das ein Arzt auch ein Esoteriker sein kann ist das nicht mein Problem sondern deine Engstirnigkeit.
Und wenn du dich mehr mit dem Lesen befasst hättest als mit dem Verleumden müsstest du seltener den Pantoffelhelden spielen.
In Antwort auf:Das ist bei den Heilsteilen genauso. Die "wirken" auch erst, wenn ein Mensch den Betroffenen von der Wirkung der Steine überzeugt hat. Die Steine selbst machen gar nichts. Die Wirkung geht auch hier vom Menschen aus.
Das ist keine Wirkung sonder ein Paceboeffekt, wenn überhaupt.
Daraus ergibt sich, dass in Singapur auch medizinisches Personal keine Ausnahme vom allgemein dort verbreiteten Aberglauben ist. Daraus abzuleiten, gleiches gelte für deutsches medizinisches Personal halte ich nicht für möglich. Erst recht nicht deine verallgemeinerte Aussage, Akademiker wären abergläubisch.
Ja, es ging aber um Akademiker, allgmein. Nicht nur um die deutschen Akademiker. In der heutigen Leipziger Volkszeitung (26.11.2008) stand drin, dass derzeit noch viele Mediziner dem Glauben anhängen würden, die Häufigkeit der Geburten hänge mit dem Mondzyklus zusammen, was aber ein Wissenschaftler widerlegt hat.
Nun, die Aussage 'Akademiker sind abergläubisch' hat nur dann einen speziellen Wert, wenn Akademiker grundsätzlich abergläubischer sind als a) der Durchschnitt der Bevölkerung oder b) als üblicherweise angenommen. Bei diesen Untersuchungen dürfte wohl die zweite Variante gemeint sein - die übliche Annahme wäre, dass Akademiker eben für Aberglauben nicht anfällig wären - und dieser Aberglaube sollte damit wohl widerlegt werden - ich kann mir aber kaum vorstellen dass der viele Anhänger hatte...
___________________________ Nichts bedarf so sehr der Reform wie die Meinungen anderer Leute. [Mark Twain]
Nö, die Aussage hat schon dann einen "Wert", wenn die Akademiker genauso abergläubisch wie der Rest der Bevölkerung sind. Dann ist nämlich gezeigt, dass die Wissenschaft doch nicht so "kurierend" bzgl. des Aberglaubens ist...
Das wäre interessant nachzuprüfen - es würde nämlich dann heißen, dass es zwischen Glauben und Aberglauben tatsächlich einen gewissen Unterschied geben muss - weil, wie anderswo schon erwähnt, Akademiker signifikant weniger gläubig sind als Nichtakademiker. Dann müsste also Aberglaube für Akademiker attraktiver sein als Glaube...
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Dass ne Schwarze Katze, die es ja nachweislich gibt, Pech bringen kann hört sich doch sehr viel logischer an, als dass ein erfundener Gott Einfluss auf mich hätte.
Hier kommt der Text und der Link zu den abergläubischen deutschen Ärzten:
Leipziger Volkszeitng vom 26.11.2008, S. 1
Mond ohne Einfluss auf Geburten
Hallenser Mathematiker analysiert Daten aus 37 Jahren
Halle (dpa) - Entgegen der volkstümlichen Meinung hat der Mond keinen Einfluss auf die Zahl der Geburten. Das fand der Mathematiker Oliver Kuß von der Universität Halle in einer umfangreichen Studie heraus, wie die Hochschule am Dienstag mitteilte.
Dazu analysierte er mehr als vier Millionen Geburten zwischen 1966 und 2003 im Bundesland Baden-Württemberg, wo er selbst 1969 zur Welt kam. Einen Zusammenhang der Anzahl der Geburten zum Mondzyklus habe er bei der Analyse der Vielzahl an Daten aus 37 Jahren nicht feststellen können. Diese Studie gilt nach Angaben der Universität als eine der weltweit größten Mondzyklen-Untersuchungen. So liefen in diesen 37 Jahren 470 Mondzyklen ab.
Hintergrund der Studie sei, dass selbst in Gesundheitsberufen vielfach der Aberglaube herrsche, dass zum Beispiel beim Wechsel der Mondphasen besonders viele Kinder geboren werden. Zudem gebe es viele weitere Gerüchte um den Einfluss des Mondes auf die Geburt - zum Beispiel, wenn der Bauchumfang bei einer Schwangeren bei zunehmendem Mond mehr als 100 Zentimeter beträgt, stehe die Geburt unmittelbar bevor.Stattdessen fand der Mathematiker den Angaben zufolge bei seiner Analyse heraus, dass montags und dienstags die meisten und am Wochenende die wenigsten Kinder in Baden-Württemberg geboren wurden. Eine mögliche Ursache dafür sei, dass künstlich eingeleitete Geburten in den Kliniken auf Anfang der Woche gelegt wurden. Jahreszeitlich gesehen kamen in dem Bundesland Ende September die meisten Kinder zur Welt.
Die Studie wurde im Amtsblatt der Nordischen Föderation der Gesellschaften für Gynäkologie und Geburtshilfe (NFOG/Reikjavik/ Island) «Acta Obstetricia et Gynecologica Scandinavica» (02/2008), veröffentlicht. Hintergrund für die Studie allein zu Geburten in Baden-Württemberg war, dass dem Mathematiker vom dortigen Statistischen Landesamt die Daten kostenlos und für so einen langen Zeitraum zur Verfügung gestellt wurden, sagte ein Sprecher der Universität. Auslöser für die Studie, die er allein geführt habe, sei ein Streitgespräch um den Einfluss des Mondes im privaten Umfeld gewesen. Kuß ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Medizinische Epidemiologie, Biometrie und Informatik der Martin- Luther-Universität Halle.
- OK, Du hast da allerdings einen anderen Unterschied vernachlässigt - Aberglaube ist meist falsifizierbar - und Falsifizieren gehört zu den Lieblingsbeschäftigungen aller Intellektuellen... Wir haben zwei schwarze Katzen, eine dritte kommt häufig zu Besuch, und das hat sich auf unser Pech/Glück- Gleichgewicht bisher nicht negativ ausgewirkt. Die Sache mit Gott ist echt falsifizierbar erst dann, wenn ich nach dem Tod im Bardo, der Gehenna, dem Hades - oder überhaupt nicht - aufwache, statt vor Gottes Richterstuhl
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die Sache hatte ich vor einigen Jahren schon mal gelesen, ich glaube es war in der MEDICAL TRIBUNE - dort wurden unter 'Gesundheitsberufe' aber ganz gezielt Hebammen genannt; von Ärzten ist auch in der LVZ nicht die Rede.
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In Antwort auf:Dass ne Schwarze Katze, die es ja nachweislich gibt, Pech bringen kann hört sich doch sehr viel logischer an, als dass ein erfundener Gott Einfluss auf mich hätte.
Stimmt ein erfundener Gott hat wirklich keinen Einfluss, deshalb bevorzuge ich den realen.
In Antwort auf:Das ist bei den Heilsteilen genauso. Die "wirken" auch erst, wenn ein Mensch den Betroffenen von der Wirkung der Steine überzeugt hat. Die Steine selbst machen gar nichts. Die Wirkung geht auch hier vom Menschen aus. -------------------------------------------------------------------------------- Das ist keine Wirkung sonder ein Paceboeffekt, wenn überhaupt.
Ich weiss das! Darum habe ich auch schon auf Seite 1 dieses Threats geschrieben:
In Antwort auf:http://de.wikipedia.org/wiki/Heilsteine Da steht übrigens auch, daß Heilsteine die gleiche Heilkraft besitzen wie Religion (nämlich keinen) ausser dem sogenannten Placeboeffekt (Selbstheilungskraft).
Und der Placeboeffekt ist eine Wirkung, die vom Menschen ausgeht, denn der Effekt kommt nur dann zustande, wenn der entsprechende Mensch an die Wirksamkeit des Placebos glaubt! Grüsse Till
Zitat von EleasarStimmt ein erfundener Gott hat wirklich keinen Einfluss, deshalb bevorzuge ich den realen
Klar - nur Du und Deine Bundesgenossen haben den einzig wahren Gott.
Zitat von QutipieSelbst ein erfundener "Gott" kann eine reale Wirkung haben, jedenfalls sieht man das z.B. bei Schizophrenie-Patienten
... oder bei Patienten mit gewissen Formen einer Epilepsieerkrankung.
Aber, einigen wir uns doch der Einfachheit halber darauf, das es noch mehr als nur einen wahren Gott gibt.
In Antwort auf:wenn der entsprechende Mensch an die Wirksamkeit des Placebos glaubt
Ist der Grund warum nur wer glaubt in den Himmel kommt.
---------------------------------------------------------------------------------------------------- So wie die Lotosblume lieblich und unbefleckt aus dem Schlamm sich erhebt... () Tao-Ho
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In Antwort auf:Hintergrund der Studie sei, dass selbst in Gesundheitsberufen vielfach der Aberglaube herrsche, dass zum Beispiel beim Wechsel der Mondphasen besonders viele Kinder geboren werden.
Da, vermute ich mal, wäre es erst mal angebracht, Aberglauben zu deffinieren. Dass der Mond bzw. die Mondphasen auf den Menschen Einfluss haben, z.B. bei Verkehrsunfällen und Selbstmorden, denke auch ich. Weil ich entsprechende Statistiken gesehen bzw. Berichte gelesen haben. Das hat aber mit Aberglauben nicht das Mindeste zu tun. Das ist dann einfach Wissen, dass sich inzwischen überholt erwiesen hat und korrigiert werden muss.
Mit Aberglauben hat das, jedenfalls nach meiner Definition, nicht das mindeste zu tun.
Gibt es eventuell auch den inversen Placebo-Effekt, also weil jemand abergläubisch ist, diesem Menschen dann am Freitag, dem 13. statistisch mehr Fehler unterlaufen, und weil dieser Mensch an die Mondphasen oder die Wirkung von schwarzen Katzen glaubt, diesem Menschen dann mehr Fehler bei Vollmond oder nach einer schwarzen Katze "passieren"?
Ich glaube eher an einen Placeboeffekt, wenn es um Aberglauben geht. Die Uni Regensburg hat dazu mal eine Studie gemacht und ich habe eine sehr nette Site zum Thema gefunden: Link
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"Nach Killeen entsteht abergläubisches Verhalten, wenn die Belohnung sehr wichtig und der Aberglaube nur mit geringem Einsatz verbunden ist." Aberglaube entsteht also bei Faulheit (etwas verstehen zu wollen). Sollte ich mir vielleicht hinter die Ohren schreiben (lassen).