Für (echten) Säkularismus und freie Religionskritik!
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Ich habe im Netz einen wirklich sehr lesenswerten Artikel eines Ex-Moslems gefunden, der berichtet, welche innerliche Entwicklung und intensive Auseinandersetzung mit dem Koran ihn zur Abkehr von seinem Glauben bewegt hat.
Leider hat der Text keine sachlichen Argumente gegen den Islam. Der einzige aus dem Artikel hervorgehende Grund, der den Autor zur Abkehr vom Islam bewegt hat, ist, dass dessen moralische Konsequenzen dem Autor nicht mehr gefallen haben. Aber daraus geht keineswegs hervor, dass der Islam sachlich falsch ist. Der Autor des Artikels unterliegt hier dem sogenannten naturalistischen Fehlschluss, indem er aus normativen Forderungen faktische Aussagen ableiten möchte (was natürlich scheitern muss). Er verfährt somit nicht anders als viele religiöse Menschen: er projiziert seine Wunschvorstellungen davon, wie die Welt sein sollte, auf die Welt, wie sie ist. Die moralischen Implikationen des Islam gefallen ihm nicht - ALSO muss er falsch sein. Damit hat er nur den Inhalt seines Glaubens ausgetauscht, nicht aber die Methode des Glaubens selbst. Ich will mit diesem Beitrag den Islam keineswegs bestätigen: die Delegation irdischer Angelegenheiten an imaginäre Wesen in metaphysischen Sphären lehne ich ab. Aber ein falsches Argument ist ein falsches Argument, auch wenn sein Schluss für die eigene Position spricht.
@Bauchtanzkaiser Was ich an dem Artikel wirklich ganz interessant finde, ist die Tatsache dass er seine Abkehr am Widerwillen gegenüber ganz konkreten Stellen in islamischen Texten (wie dem Koran, oder dem Sahih Bukhari) festmacht. Bisher sind hier im Forum ja meist nur Leute zum Zuge gekommen, die meinen, die islamischen Texte müssten uns Ungläubige zwangläufig überzeugen, wie man sieht kann man ganz problemlos zu anderen Positionen kommen. Natürich ist seine Argumentation ebensowenig sachlich, wie die der missionierenden Muslimen hier im Forum, aber genau dass macht ihn interessant.
@Bruna Warum sollte nicht mal die Stimme eines Ex-Moslems hörbar werden? Deine Ausführungen pro Koran/Islam finden hier doch auch ihren Platz. Zudem macht der Autor des Textes seine Abkehr, wie gesagt ja am konkreten, (auch für Dich!) nachvollziehbaren Texten fest. Mir ist auch völlig unklar, warum Du glaubst, der Text wäre nicht echt oder der Mann ein Lügner. Du kannst die zitierten Textstellen doch problemlos nachschlagen.
"Überzeugungen sind gefährlichere Feinde der Wahrheit als Lügen." (Friedrich Nietzsche)
In Antwort auf:Bisher sind hier im Forum ja meist nur Leute zum Zuge gekommen, die meinen, die islamischen Texte müssten uns Ungläubige zwangläufig überzeugen, wie man sieht kann man ganz problemlos zu anderen Positionen kommen.
Zur Feststellung dessen hätte eine kurze Einführung in die Hermeneutik auch gereicht . Aber natürlich ist es schön, auch ein ganz konkretes Gegenbeispiel zu haben, da stimme ich mit dir überein. Es wäre aber trotzdem ganz fein gewesen, wenn hinter dem Artikel noch ein paar Argumente gesteckt hätten, wenn die moralischen Bedenken des Autors also zum Beispiel nur ein Aufhänger gewesen wären, sich wirklich kritisch-analytisch mit dem Islam auseinanderzusetzen.