Ich bin in einem anderen Forum auf diese Seite gestoßen. Kann mir gut vorstellen, dass die auch hier interessiert:
Die lange Zeit stagnierende islamwissenschaftliche Forschung ist in Bewegung geraten. Hierzu tragen vor allem die Arbeiten von Christoph Luxenberg bei, der die Sprache des Koran untersucht und feststellt, dass sie in weiten Teilen eine syrisch-arabische Mischsprache ist. So muss in vielen Fällen die syrisch-aramäische Bedeutung der Wörter herangezogen werden, um in den koranischen Texten sinnvolle Aussagen lesen zu können.
Diese lassen nun oft Inhalte erkennen, die der späteren rein arabischen Lesung widersprechen. Religionswissenschaftlich interessant ist, dass der syrisch-arabischen Mischsprache auch ein Umfeld entspricht, das von syrisch- und arabisch-christlichen Vorstellungen geprägt war. So kann Luxenberg Sure 97 als eine "Einleitung zu einer Weihnachtsliturgie der christlichen Araber" aufzeigen. Wenn Berichte aus einem Hadith der Lieblingsfrau Mohammeds sowie aus der noch späteren Sira einen historischen Kern haben, wäre damit sogar auf eine christliche Herkunft Mohammeds - nicht nur späterer Muslimgemeinden - hingewiesen, wodurch bisherige Meinungen auf den Kopf gestellt und die islamischen Anfänge in einem neuen Licht erscheinen....
In Antwort auf:Wenn Berichte aus einem Hadith der Lieblingsfrau Mohammeds sowie aus der noch späteren Sira einen historischen Kern haben, wäre damit sogar auf eine christliche Herkunft Mohammeds - nicht nur späterer Muslimgemeinden - hingewiesen, wodurch bisherige Meinungen auf den Kopf gestellt und die islamischen Anfänge in einem neuen Licht erscheinen....
Bei den Urchristen hat es ja auch Gruppierungen gegeben, die mit der Wiederauferstehungstheorie überhaupt nicht einverstanden waren. Die hatten nur nicht die Connection zu Rom gehabt, so wie Paulus. So hatte sich Paulus' Legendenversion im Westen verbreitet und nicht die - aus Sicht der Atheisten - realistischere. Diese realistischeren Gruppierungen der Christen mag es zu Mohammeds Zeiten auch noch gegeben haben, ich weiß es aber nicht. Dass Jesus nicht am Kreuz gestorben und dann wiederauferstanden sei, ist ja eine Zentralaussage im Islam. Damit macht er sich glaubwürdiger als das (heute bekannte) Christentum. Deswegen brauchen wir trotzdem nicht zu glauben, dass dem Gesandten der Erzengel erschienen ist. Dem ist da was anderes erschienen. Und wir brauchen auch nicht zu glauben, dass er die Menschen lieb gehabt hatte, so wie sein Prophetenvorläufer Jesus Christ.
_____________________________________________ "Ich bin vom Glauben zum Wissen konvertiert!" (Hamed Abdel-Samad)