Für (echten) Säkularismus und freie Religionskritik!
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auch hier ist ja angefragt worden, ob es wahr ist, dass Buddhisten in Bangladesch Christen zwangsrekonvertieren.
Ist sicher nicht wahr.
Aber die Situation der Christen in Vietnam ist mal beachtenswert. Dort haben die Christen ja nicht viel zu lachen, weil deren Kirchen immer und immer wieder eingerissen werden usw.
Klar - die Christen haben in Vietnam viel Scheisse gebaut (erst die Franzosen, dann die Amis usw.), aber das sollte so ein Handeln nicht rechtfertigen, finde ich. Ist die Verfolgung der Christen durch die Buddhisten in Vietnam nur Angst davor wieder unterwandert und von Innen heraus noch einmal übernommen zu werden oder liegt da noch was anderes mit im Busch?
Und sind es wirklich die Buddhisten (die treibende Kraft) oder ist es doch eher das Regime selber (wie z. B. in China)?
Was meint Ihr so dazu?
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Lt. wiki sind 81% der vietnamesischen Bevölkerung atheistisch, und die Regierung bemüht sich neuerdings um bessere Beziehungen zum Vatikan, aber auch zu den Buddhisten - was da genau läuft, lässt sich nur schwer abschätzen. Der Anlass der 1883 erfolgten Kolonialisierung waren allerdings Ausschreitungen der Bevölkerung gegen christliche Missionare in den Jahren vorher - wohl aber auch nicht wegen deren Christentum, sondern als Protest gegen den europäischen Einfluss überhaupt - die Europäer hatten seit ihrem Auftauchen 1516 die andauernden innervietnamesischen Machtkämpfe weidlich ausgenutzt...
___________________________ Nichts bedarf so sehr der Reform wie die Meinungen anderer Leute. [Mark Twain]
Dann hat sich eine eventuell kontroverse Diskussion schon von vornherein erledigt, da bestimmte Konstellationen von Beginn an ausgeschlossen werden und die Richtung der Herangehensweise an das Thema bereits feststeht.
Womit ich nicht irgendwelchen fanatisierten, christlichen, fundamentalistischen Nachrichtenmagazinen zusprechen möchte, aber die Vehemenz, mit der von vorn herein ein Missionsakt der Buddhisten ausgeschlossen wird, ist doch erstaunlich. Und auch da schimmert die Losung durch: 'es kann nicht sein, was nicht sein darf'.
Nun, ich will mir keinen Ärger mit Irgendjemandem einhandeln -"Ist sicher nicht wahr" würde ich auch nicht sagen - wie ich vor ein paar Tagen schon mal geschrieben habe:
Zitat von qilinIch war nicht dabei, kann es also nicht vollständig ausschließen - aber unter diesen Umständen scheint mir die Sache äußerst suspekt...
- aber von der Aussage
In Antwort auf:Ist sicher nicht wahr. Aber die Situation der Christen in Vietnam ist mal beachtenswert...
zu schließen auf
In Antwort auf:'es kann nicht sein, was nicht sein darf'
scheint mir doch etwas abenteuerlich...
Der Dialog Christentum - Buddhismus läuft [außer bei schweren Fundamentalisten ] i.A. recht problemfrei - trotz der grundlegenden Unterschiede in den Zugängen.
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Tja, qilin. Da muss wohl bei jemanden der Wunsch Vater des Gedanken gewesen sein.
Aber zum Glück sprichst Du ja besser Deutsch und hast es gut erklären können.
Wenn ich der Meinung wäre, dass es im Buddhismus nichts zu beobachten oder gar zu bekritteln gäbe, würde ich sicher nicht solche Fragen wie z. B. über Vietnam stellen.
Wäre fein, wenn dazu auch mal was käme...
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Nein, auf die Situation in Vietnam war das auch nicht gemünzt. Es war vielmehr auf diese Zwangsmissionierung in Bangladesch bezogen. Das ist, trotz allem, nicht ganz auszuschließen. Auch Buddhisten sind nur Menschen und mitunter in Ausnahme-od. Zwangssituationen, die sie vielleicht die grundlegensten Lehren ihrer Religion od. Weltanschauung verkennen lassen. Und sie selbst befinden sich in dem Land ja wohl genauso in einer Ausnahmestellung wie die Christen.
In Antwort auf:Der Dialog Christentum - Buddhismus läuft [außer bei schweren Fundamentalisten ] i.A. recht problemfrei - trotz der grundlegenden Unterschiede in den Zugängen.
Ebend darum kann es ja wegen der erwähnten Ausnahmesituationen auch Ausnahmen geben. Nicht umsonst entdecken ja christliche Kreise immer mehr Einflüsse und spirituelle Praktiken, die buddhistischen Ursprungs sind, da man ahnt, mit der Herausstellung des 'Wortes', sprich der Prämisse der Bibel über die vielen Jahrhunderte hinweg, gelangt man irgendwann in eine Sackgasse oder befindet sich schon da. Die Christen können zumindest in dieser Hinsicht einiges von den Buddhisten lernen.
Ich weiß nicht, ob der Thread jetzt als Aufarbeitung von christlich/buddhistischen Kontroversen gedacht ist, oder aber es auch um das prinzipielle Verhältniss beider Religionen geht. Wenn letzteres zutrifft, hier noch einige Links, die auch (um in qilins Chargon zu bleiben ...) z.T. etwas abenteuerlich sind, aber immerhin interessant (zmd. für mich).
Ein Zitat fand ich dann doch, hm, naja, bemerkenswert. Aus einer Site des 'Universellen Lebens' :
"Die Lehre Buddhas ist seit Jesus von Nazareth überholt. Buddha selbst wies auf Christus hin. Zu seinem Schüler Ananda sagte er: "Fünfhundert Jahre, Ananda, fünfhundert Jahre wird die Lehre der Wahrheit bestehen. Dann schwindet der Glaube, bis ein neuer Buddha erscheint, und abermals das Rad der Lehre in Bewegung setzt."
Das folgende Zitat ist wohl von Hans Gruber (den ich eigentlich schätze) und dieses kann auch unter christlich/buddhistischer Gemeinsamkeit laufen: "Im wohl behüteten Selbst findet sich ein Erlöser, der anderswo kaum zu finden ist. Ihr müsst euch selber bemühen; die Erwachten weisen bloß den Pfad. Die Sich-Läuternden können ihn beschreiten und so von den Fesseln des Todes frei werden."
In Antwort auf:Nein, auf die Situation in Vietnam war das auch nicht gemünzt. Es war vielmehr auf diese Zwangsmissionierung in Bangladesch bezogen.
Wenn Du diesbezüglich mehr weisst, kannst Du es ja gerne posten, lieber maleachi.
Ich denke jedenfalls nicht das sich Minderheiten in einem moslemisch geprägten Land untereinander bekriegen, wenn es ohnehin nichts einbringen würde. Entspricht nicht der menschlichen Logik.
Aber, wie schon gesagt: Wenn Du mehr weisst, dann poste es doch bitte.
In Antwort auf:Ich weiß nicht, ob der Thread jetzt als Aufarbeitung von christlich/buddhistischen Kontroversen gedacht ist, oder aber es auch um das prinzipielle Verhältniss beider Religionen geht.
Da es ein Thread ist, den ich eröffnet habe, kann ich da weiterhelfen. Es ging mir erst einmal um Vietnam, in zweiter Linie um China und, wenn es noch reinpasst, können wir mal nach Thailand schauen. Alles recht buddhistische Länder und die Situation der Christen dort ist oft alles andere als rosig.
Reicht Dir das als Anknüpfpunkt, um auch hier Deinen Senf mit dazugeben zu können, lieber maleachi? Sonst kann ich Dir noch einige andere Punkte nennen, mit denen es leichter sein könnte den Senf dazuzugeben.
Wie siehst Du es nun - ich meine die Situation der Christen in Vietnam? Ist es gerecht denen die Kirchen einzureissen, nur weil diese ohne eine Baugenehmigung erbaut worden sind (was dort eigentlich eher üblich ist)?
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Über die Situation in Bangladesch weiß ich nicht mehr, wie hier schon gepostet wurde und Links reingesetzt wurden. Ich würde die Möglichkeit einer solchen Situation nicht in Abrede stellen.
'Situation der Christen in Vietnam, China, (und falls noch Platz ist) Thailand' hätte man dann diesen Thread nennen können, dann hätte ich mich rausgehalten, bzw. nicht so weit aus dem Fenster gelehnt.
@ Tao Ho: Und um die Sache mal zu einem unpersönlichen Ende zu bringen, lass dein Senf-Gequatsche: Für die Streitarena war ich dir nicht fein (od. Wichtig) genug. Auf die unterschwelligen 'Botschaften' jetzt kann ich verzichten und ich werde mich in Zukunft bemühen, dir hier aus dem Wege zu gehen (was natürlich sehr, sehr schwer sein dürfte....).
Zitat von MaleachiEbend darum kann es ja wegen der erwähnten Ausnahmesituationen auch Ausnahmen geben.
Natürlich kann es - es ist nur sehr unwahrscheinlich - ungefähr so, wie wenn z.B. in einer Zeitschrift in Nordkorea zu lesen wäre, dass in Deutschland 10 Kommunisten in einem jüdischen Tempel festgehalten würden...
Zitat von 'Universelles Leben'Die Lehre Buddhas ist seit Jesus von Nazareth überholt. Buddha selbst wies auf Christus hin. Zu seinem Schüler Ananda sagte er: "Fünfhundert Jahre, Ananda, fünfhundert Jahre wird die Lehre der Wahrheit bestehen. Dann schwindet der Glaube, bis ein neuer Buddha erscheint, und abermals das Rad der Lehre in Bewegung setzt."
Das Zitat mit den 500 Jahren kenne ich - aber aus einem völlig anderen Zusammenhang: Auf mehrfache Bitten seiner Mutter und Tante ließ sich der Buddha breitschlagen, neben dem Mönchs- auch einen Nonnenorden zu gründen - bemerkte aber nachher zu Ananda, seinem Lieblingsschüler: "Allerdings wird die Lehre dann nur 500 Jahre bestehen anstatt 1.000..." Wie man sieht, hat sich diese Prophezeiung nicht bestätigt [schließlich ist das 2.500 Jahre her], und der Buddha hat sich als eher misogyn geoutet...
Die Darstellung bei wegbegleiter.ch trifft wohl ziemlich weitgehend zu, beschränkt sich aber auf Äußerlichkeiten - alles Dinge, die von allen möglichen Propheten, Heiligen und Religionsgründern erzählt wurden und werden. Die grundlegenden Unterschiede in der Theorie werden dabei großzügig übergangen. Die Verweise auf Jakob Lorber und Rudolf Steiner sind auch vielsagend... Da gebe ich Hans Gruber in Connection durchaus recht.
Den Text zu Christuswege.net müsste ich erst mal genauer durcharbeiten, aber auf den ersten Blick scheint mir nicht unvernünftig was dort steht.
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In Antwort auf:Ich denke jedenfalls nicht das sich Minderheiten in einem moslemisch geprägten Land untereinander bekriegen, wenn es ohnehin nichts einbringen würde. Entspricht nicht der menschlichen Logik.
Die menschliche logik ist wohl alles andere als klar...tao-ho, alles kann sein...du kannst es doch nicht ausschliessen...oder erwarten, das alle so denken wie du...
ganz ausschlissen kann man nicht...bei allen menschen und religionen
Hast Du Beweise, dass in Bangladesch (einem islamischen Staat) die Buddhisten irgendwelche Christen zwangsrekonvertieren? Wenn nein so gilt erst einmal die Aussage der Logik, wenn Du mich fragst.
Du wirst aber keine Beweise finden, denn im Buddhismus gibt es keinen Missions Zwang. Und Buddhisten achten Christen (was man nicht von allen Moslems behaupten kann).
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Stichhaltige Beweise gibt es m.E. keine - ich habe inzwischen auch international recherchiert und diese und ein oder zwei ähnliche Meldungen häufig wiederholt gefunden, meist im genau gleichen Wortlaut und von Quellen, die sich speziell mit Christenverfolgungen beschäftigen. Es ist wie gesagt denkbar, dass an der Sache was dran ist und dass in einem abgelegenen Gebiet von Bangladesh (in einer Meldung wird berichtet, dass die Christen keine Anzeige erstattet hätten, weil die Gegend von hohen Bergen umgeben sei und Polizei nicht rechtzeitig hinkommen könne - Mowdok Mual, die höchste Erhebung Bangladeschs, ist 1003 m hoch...) Probleme zwischen Buddhisten und Christen aufgetreten sind - das Problem von Christen in Bangladesh sind aber sicher nicht die Buddhisten:
"In Bangladesh erfahren Christen schwere Gewalt, Verfolgung und Diskriminierung von den muslimischen Autoritäten" [Quelle]
"In der Praxis wird Christen, Hindus und Buddhisten ein Aufstieg in der Verwaltung und im Militär verweigert..." [Quelle]. Welche 'lokalen Behörden' da also pro Buddhisten und contra Christen agiert haben sollten, ist mir nicht ganz klar...
Es besteht ein Hindu-Buddhistisch-Christlicher Einheitsrat von Bangladesh, der gegen die islamische Staatsreligion Stellung bezieht - dass die sich gegeneinander stellen sollten, wäre - außer in evtl. möglichen Einzelfällen - doch völliger Irrsinn...
P.S. Diese Diskussion ist hier m.E. offtopic - wenn jemand sie weiterführen will, bitte wieder in 'Chauvinismus im Buddhismus'...
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W.J.: "In einer alten Zengeschichte wurde der Schüler, der auf dem Berg der Erleuchtung sitzen bleiben wollte, vom Meister geschlagen. Die Rückkehr in den Alltag ist das Ziel, der Marktplatz, wie die zehn Ochsenbilder im Zen zeigen. Für Meister Eckhart hat Marta das Ziel erreicht, die nicht mehr verzückt zu Füßen Jesus sitzt (Anm. d. Red.: Evangelium nach Lukas 10,38-42), sondern durch alle Verzückung und Rückzugsgedanken in den geschäftigen Alltag zurückgekehrt ist. Gott will gelebt und nicht verehrt werden. Hier und jetzt, in dieser Gestalt ist der Mensch eine einmalige und einzigartige Form dieses Urgrundes Gott."
In Antwort auf:Buddhistische Mönche und Laien nähmen jene „gewählte“ Armut auf sich, „die geistlich das Herz des Menschen nährt und so das Leben mit einem tieferen Blick auf den Sinn des menschlichen Daseins bereichert und den Einsatz für die Förderung des guten Willens der gesamten menschlichen Gemeinschaft unterstützt“.
Schöner Text. Aber man sollte nicht gleich darauf schliessen das alle buddhistischen Laien auf Armut aus sind. Auch sie haben gerne die Butter etwas dicker auf dem Brot.
Ich schreib morgen oder so ein bisschen was dazu (wenn mir mein liebevoller qilin nicht zuvor kommt...).
Ist halt ein etwas schwierigeres Thema.
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"Den Ungläubigen hat der Gott dieser Welt (Satan) den Sinn verblendet, damit sie den Lichtglanz des Evangeliums von der Herrlichkeit des Christus, der Gottes Bild ist, nicht sehen." (2. Korinther 4,4)
In Antwort auf:Lies BUDDHISMUS WIE ER SEIN SOLLTE von Christian Anders dann weisste mehr
Erzähle uns, was da im Kern so drinsteht. Und DISKUTIERE mit uns, statt nur eine undurchsichtige Billig-Propaganda von dir zu geben. Vielleicht wissen wir dann ja, dass du mehr weißt als nichts!
_____________________________________________ "Ich bin vom Glauben zum Wissen konvertiert!" (Hamed Abdel-Samad)
In Antwort auf:Selbst HIMMEL UND HÖLLE sind nicht ewig. Darum suche das UNZERSTÖRBARE. Und das ist NIRVANA.
1. Belege die Existenz des Himmels (Heaven) und die der Hölle. Und ihre Beschaffenheit der Endlichkeit. 2. Was ist das Nirwana? (Üs.: "Die erloschene Flamme") Wo ist es? Gibt es Belege für seine Existenz?
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