Mir ist in diesem Forum aufgefallen, dass oft plötzlich mitten im Thread die Usersignaturen diskutiert werden. Ehrlich gesagt finde ich das destruktiv, nehmt es mir nicht übel *GGG*. Nur kommen die Leute dadurch wirklich oft vom Thema ab bzw. streiten sich sogar hitzig. Mit der Eröffnung dieses Threads würde ich es einfach der Übersicht halber schön finden, wenn Signaturen dann hier diskutiert werden :). Hat jemand eine diskutable Signatur, kann man ihn hierher verweisen und es ihm hier sagen, nicht mitten im Thread wo es das Thema auseinanderreißt. Hoffe, es findet Anklang :). Wenn ihr dagegen seid, habe ich auch kein Problem damit :), war nur ein Vorschlag.
In Antwort auf:Mir ist in diesem Forum aufgefallen, dass oft plötzlich mitten im Thread die Usersignaturen diskutiert werden.
Ich vermute, das kommt häufig davon, dass nicht alle ihre Signatur so deutlich vom übrigen Text trennen wie du hier z.B. mit deiner Sternchenreihe. Dadurch wird jemand, dem die Signatur nicht schon vorher als solche aufgefallen ist, gar nicht merken dass er nicht den "normalen" Text diskutiert.
Zitat von Regens KüchlMein Lieblingspsalm in der Bibel : Psalm 137.9Wohl dem, der deine Kindlein nimmt und sie zerschmettert am Felsgestein!
Ein wunderbares Beispiel dafür, aus dem Zusammenhang gerissene Textstellen in die eigene bevorzugte Sichtweise zu projezieren. Es wird der Eindruck vermittelt, ein biblischer Gott gibt dieses von sich oder heißt es zumindest gut. Dem ist natürlich nicht so.
Der 137. Psalm wird zu den sogenannten 'Rache- od. Feindespsalmen' gerechnet. Gottes Volk befindet sich im Exil und ist in der Fremde am Boden zerstört, da eine baldige Rückkehr ins heilige Land nicht in Aussicht steht. Sie sind Menschen und auch von Rache-oder Vergeltungsgedanken getragen. Sie nehmen diese Rache nicht für sich in Anspruch, sondern befehlen sie ihrem Gott an. Es ist das Gebet von Opfern. Ihre in den Dreck getretene Menschenwürde versuchen sie so zu waren, das sie die Konsequenzen ihrer Vertreibung bzw. deren Vergeltung Gott überlassen.
Luther hat diesen Psalm bzw. dessen letzten Vers sogar neutestamentarisch umgedeutet und meinte: "„Der Fels ist Christus, die kleinen Kinder aber sind unsre bösen Triebe und Wünsche. Was soll man tun, wenn man diese Triebe und Wünsche spürt? Wie soll man sie überwinden? Antwort: wenn man sie an den Felsen Christus schmettert...."
Ich habe auch einen Lieblingspsalm, den 49gsten :
"Hört dies an, ihr Völker alle, vernehmt es, alle Bewohner der Erde,
ihr Leute aus dem Volk und vom Adel, Reiche und Arme zusammen!
Warum soll ich mich in bösen Tagen fürchten, wenn mich der Frevel tückischer Feinde umgibt?
Sie verlassen sich ganz auf ihren Besitz und rühmen sich ihres großen Reichtums.
Loskaufen kann doch keiner den andern noch an Gott für ihn ein Sühnegeld zahlen
- für das Leben ist jeder Kaufpreis zu hoch, für immer muss man davon abstehn -,
damit er auf ewig weiterlebt und niemals das Grab schaut.
Denn man sieht: Weise sterben; genauso gehen Tor und Narr zugrunde, sie müssen andern ihren Reichtum lassen.
Das Grab ist ihr Haus auf ewig, ist ihre Wohnung für immer, ob sie auch Länder nach ihren Namen benannten.
Der Mensch bleibt nicht in seiner Pracht; er gleicht dem Vieh, das verstummt.
So geht es denen, die auf sich selbst vertrauen, und so ist das Ende derer, die sich in großen Worten gefallen.
Der Tod führt sie auf seine Weide wie Schafe, sie stürzen hinab zur Unterwelt.
Geradewegs sinken sie hinab in das Grab; ihre Gestalt zerfällt, die Unterwelt wird ihre Wohnstatt.
Doch Gott wird mich loskaufen aus dem Reich des Todes, ja, er nimmt mich auf.
Lass dich nicht beirren, wenn einer reich wird und die Pracht seines Hauses sich mehrt;
denn im Tod nimmt er das alles nicht mit, seine Pracht steigt nicht mit ihm hinab.
Preist er sich im Leben auch glücklich und sagt zu sich: "Man lobt dich, weil du dir's wohl sein lässt",
so muss er doch zur Schar seiner Väter hinab, die das Licht nie mehr erblicken.
Der Mensch in Pracht, doch ohne Einsicht, er gleicht dem Vieh, das verstummt. "
Bruder Spaghettus
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17.01.2009 12:04
#5 RE: Einfach mal ein Thread zur Diskussion von Signaturen
In Antwort auf:Gottes Volk befindet sich im Exil und ist in der Fremde am Boden zerstört, da eine baldige Rückkehr ins heilige Land nicht in Aussicht steht.
Was aber sagst du zu Hosea 14. Da geht es um die Bestrafung durch Gott für falsches Verhalten:
1Samaria wird wüst werden, denn sie sind ihrem Gott ungehorsam; sie sollen durchs Schwert fallen, und ihre jungen Kinder zerschmettert und ihre schwangeren Weiber zerrissen werden. Lutherbibel 1912
In Antwort auf:Wohl dem, der deine Kindlein nimmt und sie zerschmettert am Felsgestein! -------------------------------------------------------------------------------- Ein wunderbares Beispiel dafür, aus dem Zusammenhang gerissene Textstellen in die eigene bevorzugte Sichtweise zu projezieren. Es wird der Eindruck vermittelt, ein biblischer Gott gibt dieses von sich oder heißt es zumindest gut. Dem ist natürlich nicht so.
Für mich ein wunderbares Beispiel dafür, wie religiöser Glaube ("Gotteswahn") den gesunden Menschen- verstand völlig vernebelt und außer Kraft setzt. Wie sonst könnte man auf die Idee kommen einen Satz der so eindeutig ist wie "Wohl dem, der deine Kindlein nimmt und sie zerschmettert am Felsgestein!" noch zu rechtfertigen und schönzureden? Woher weisst Du was ein biblischer Gott von sich gibt oder gut heisst, wenn nicht aus der Bibel? Der biblische Gott hat seinem Volk Israel die Anweisung gegeben, alle Völker die im gelobten Land leben mit Stumpf und Stiel auszurotten (Frauen, Kinder, Alte und Tiere komplett abzumurksen!), was die Israeliten dann auch mit Begeisterung und Gottes Unterstützung getan haben. (vgl. 4.Buch Mose 31 "Sieg über die Midianiter und Verteilung der Beute") Dieser Gott selbst hat sämtliche Erstgeburt in Ägypten ermordet, hat Abraham zum Mord an seinem Sohn angestiftet, hat zugesehen wie Jephtah seine Tochter Gott zu Ehren ermordet. Da passt das Zerschmettern von Kindlein am Felsgestein doch wunderbar ins Bild!
In Antwort auf:Der 137. Psalm wird zu den sogenannten 'Rache- od. Feindespsalmen' gerechnet. Gottes Volk befindet sich im Exil und ist in der Fremde am Boden zerstört, da eine baldige Rückkehr ins heilige Land nicht in Aussicht steht. Sie sind Menschen und auch von Rache-oder Vergeltungsgedanken getragen. Sie nehmen diese Rache nicht für sich in Anspruch, sondern befehlen sie ihrem Gott an. Es ist das Gebet von Opfern. Ihre in den Dreck getretene Menschenwürde versuchen sie so zu waren, das sie die Konsequenzen ihrer Vertreibung bzw. deren Vergeltung Gott überlassen.
Also erstmal ist das Volk Israel laut Bibel von Gott selbst in die Verbannung gegeben worden (was schon vorher prophezeit war), weil sie ihrem gott nicht genügend Gehosam entgegen gebracht haben. Zum Zweiten ist das Zerschmettern kleiner Kinder meiner Meinung nach durch NICHTS zu rechtfertigen und ich wundere mich sehr, daß du das offenbar anders siehst. Drittens ist es bezeichnend, was für eine Vorstellung die armen Irren (Israeli) von ihrem Gott haben, daß sie ihn mit solchen Perversitäten belästigen, aber die müssten ihn eigentlich ja am besten kennen.
In Antwort auf:Luther hat diesen Psalm bzw. dessen letzten Vers sogar neutestamentarisch umgedeutet und meinte: "„Der Fels ist Christus, die kleinen Kinder aber sind unsre bösen Triebe und Wünsche. Was soll man tun, wenn man diese Triebe und Wünsche spürt? Wie soll man sie überwinden? Antwort: wenn man sie an den Felsen Christus schmettert...."
Ach ja, der gute Luther, der bei "Unsere Besten" auf Platz 2 gelandet ist. Der hat unter anderem die Hexenverbrennung befürwortet und auch die Judenverfolgung propagiert.
In Antwort auf:"die kleinen Kinder aber sind unsre bösen Triebe und Wünsche"
Was für ein blödsinniger Vergleich und ein weiterer Beweis, daß Glaube dem gesunden Menschenverstand schadet. Mich wundert es eh, warum Luther hier versucht den realen Mord an Kindern abzuwiegeln und die Geschichte ins metaphorische zu ziehen. Man stelle sich nur vor, die kleinen Kinder wären Juden oder gar Kinder von Hexen, nicht auszumalen! Was würde Luther dann sagen? Verbrennen oder zerschmettern oder doch lieber gleich vergasen?
Lieber Maleachi, ich will Dir keinesfalls unterstellen, daß Du die Unmenschlichkeit propagieren willst, aber man sollte auch dann, wenn man meint an Gott glauben zu müssen, deswegen das Denken nicht ganz einstellen!
mit freundlichen Grüssen Till
maleachi 89
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17.01.2009 20:30
#7 RE: Einfach mal ein Thread zur Diskussion von Signaturen
Zitat von B.S.Was aber sagst du zu Hosea 14. Da geht es um die Bestrafung durch Gott für falsches Verhalten:
Mit einer gewanden, spitzfindigen Exegese wird natürlich jeder gutwillige Theologe einiges zurechtdeuten. Ich habe da bewusst jetzt nicht im Internet nach irgendwelchen Auslegungen gesucht, sondern mir dieses Buch eines sogenannten kleinen Propheten in 3 verschiedenen Bibelübersetzungen zu Gemüte geführt. Und da gibt es nichts zu deuteln. Gott ist wahrscheinlich den Menschen ähnlicher, wie befürchtet. Schließlich schuf er diesen auch nach seinem Bild, angeblich. Das erschreckende an dem Buch ist nicht mal das barbarische Vorhaben, Ungehorsam (auch wenn dieser nur seinem eigenen Besten entgegen steht) so zu bestrafen. Das Merkwürdige ist die Unstetigkeit der Gefühlsregungen Gottes. Wenige Sätze zuvor meint er noch: "5 So will ich ihre Abtrünnigkeit wieder heilen; gerne will ich sie lieben; denn mein Zorn soll sich von ihnen wenden. 6 Ich will für Israel wie ein Tau sein, dass es blühen soll wie eine Lilie, und seine Wurzeln sollen ausschlagen wie eine Linde 7 und seine Zweige sich ausbreiten, dass es so schön sei wie ein Ölbaum und so guten Geruch gebe wie die Linde. 8 Und sie sollen wieder unter meinem Schatten sitzen; von Korn sollen sie sich nähren und blühen wie ein Weinstock. Man soll sie rühmen wie den Wein vom Libanon."
So ist nichts zu beschönigen oder zu korregieren, das Leben ist grausam, und Gott ebenfalls.
Zitat von Eulenspiegelaber man sollte auch dann, wenn man meint an Gott glauben zu müssen, deswegen das Denken nicht ganz einstellen
Du darfst mir vieles vorwerfen, lieber Till, ungesundes religiöses Empfinden, einen schwer definierbaren Glauben an Gott, Voreingenommenheit gegenüber eifernden Atheisten und sonstigen Leuten die die Weißheit und die Erkenntnis des Lebens mit riesengroßen Löffeln gefressen haben, beschränkte Sicht auf vermeindlich heilige Bücher (da sie zu meinem Leben gehören wie die tagtägliche Schilddrüsentablette) oder auch Wischiwaschi-Deutung von Bibelversen.
Was ich aber nicht akzeptiere, ist der Vorwurf, das Denken eingestellt zu haben. Das mag in Sphären, dieses deinen Wald und Wiesen Atheismus so eingordnet werden, ansonsten hast du die Deutung, die ich gegeben habe in keinem Detail begriffen, tut mir leid. Deswegen werde ich auch nicht auf deine Antwort eingehen.
Nur soviel, natürlich rufen solche Teile einer Prophetie alle gutwilligen, herzensguten Menschenfreunde auf den Plan. Aber mit Empörtheit ist es nicht getan. Geschichtliche und kulturelle Zusammenhänge können außer acht gelassen werden, aber dienen nur denjenigem, der seinem Weltbild entsprechende Schlussfolgerungen ziehen will oder möchte oder muss.
In Antwort auf:ansonsten hast du die Deutung, die ich gegeben habe in keinem Detail begriffen, tut mir leid.
Ich habe soviel begriffen, daß Du den Satz "Wohl dem, der deine Kindlein nimmt und sie zerschmettert am Felsgestein!" versuchst schön zu reden. Und warum willst Du das Ungeheuerliche beschönigen? Weil es in der Bibel steht und weil es nicht sein kann und nicht sein darf, daß in der Bibel etwas schlechtes steht oder daß der Gott der Bibel gar schlecht gemacht wird, auch wenn da etwas offensichtlich schlechtes steht.
Etwas ganz anderes wäre es, wenn dieser Satz z.B. in "Mein Kampf" stehen würde, dann würdest Du Dir keine Gedanken machen, wie man diesen Satz positiv verstehen kann und was Hitler wohl "in Wirklichkeit" damit gemeint haben könnte.
Da der Satz aber in der Bibel steht, kann man ihn so nicht stehen lassen. Und dann wird heruminterpretiert und metaphorisiert und gebogen bis aus einem minus ein plus wird und bis 1+1=3 ergibt und dann ist man noch stolz auf seine Denkleistung.
Tut mir leid, aber für mich hat das mit Denken nichts zu tun, auch dann nicht, wenn sich ein ganzes Geschwader von Theologieprofessoren mit solchen Fragen und Methoden beschäftigt. Für mich ist das Verschwendung von Gehirnschmalz und Mißbrauch von Gehirnzellen, weiter nichts.
Das ist in meinen Augen zwar keine Dummheit, wohl aber Sinnlosigkeit.
Grüsse Till
Bruder Spaghettus
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17.01.2009 22:27
#9 RE: Einfach mal ein Thread zur Diskussion von Signaturen
In Antwort auf:..Buch eines sogenannten kleinen Propheten..
Er ist nicht der einzige, der über Gottes höchstpersönliche Strafaktionen zu berichten weiß:
Samuel 15 3So zieh nun hin und schlage die Amalekiter und verbanne sie mit allem, was sie haben; schone ihrer nicht sondern töte Mann und Weib, Kinder und Säuglinge, Ochsen und Schafe, Kamele und Esel!
Weil die das aber nicht gemacht haben, sondern nur die Leute totgeschlagen, aber das Vieh für sich behalten haben, gibts dann vom "lieben" Gott noch mal richtig eins auf die Mütze.
Oder Jermia 48 10Verflucht sei, der des HERRN Werk lässig tut; verflucht sei, der sein Schwert aufhält, daß es nicht Blut vergieße!
Aber auch Mose 5 kennt die Wünsche des HERRN 40Denn ich will meine Hand in den Himmel heben und will sagen: Ich lebe ewiglich. und euch bringt in das Land, darüber ich habe meine Hand gehoben, daß ich's gäbe Abraham, Isaak und Jakob; das will ich euch geben zu eigen, ich, der HERR. So sprich zu ihnen: So wahr als ich lebe, spricht der Herr, HERR, ich habe keinen Gefallen am Tode des Gottlosen, sondern daß sich der Gottlose bekehre von seinem Wesen und lebe. So bekehret euch doch nun von eurem bösen Wesen. Warum wollt ihr sterben, ihr vom Hause Israel? 41Wenn ich den Blitz meines Schwerts wetzen werde und meine Hand zur Strafe greifen wird, so will ich mich wieder rächen an meinen Feinden und denen, die mich hassen, vergelten. 42Ich will meine Pfeile mit Blut trunken machen, und mein Schwert soll Fleisch fressen, mit dem Blut der Erschlagenen und Gefangenen, von dem entblößten Haupt des Feindes.
wie auch Mose21 34Und der HERR sprach zu Mose: Fürchte dich nicht vor ihm; denn ich habe ihn in deine Hand gegeben mit Land und Leuten, und du sollst mit ihm tun, wie du mit Sihon, dem König der Amoriter, getan hast, der zu Hesbon wohnte. {Psalm.136,17} 136,17 der große Könige schlug, denn seine Güte währet ewiglich 35Und sie schlugen ihn und seine Söhne und all sein Volk, bis daß keiner übrigblieb, und nahmen das Land ein.
Der Bibelaufkleber, den Ahriman übersetzt hat, ist nur zu gut begründet.
maleachi 89
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18.01.2009 11:30
#10 RE: Einfach mal ein Thread zur Diskussion von Signaturen
In Antwort auf:Ich habe soviel begriffen, daß Du den Satz "Wohl dem, der deine Kindlein nimmt und sie zerschmettert am Felsgestein!" versuchst schön zu reden.
Und du hast es nicht begriffen. Psalm 137 steht in einem ganz anderem geschichtlichen Kontext als andere gewaltätige Aussagen in der Bibel. Dies habe ich versucht, rüberzubringen. Andere Grausamkeiten wie in Hosea habe ich zugegeben und nicht versucht schön zu reden.
Folgerichtig ist natürlich die Gleichsetzung von 'Mein Kampf' und der Bibel. An dem Punkt diskutiere ich auch nicht mehr weiter, zumal ich nicht der Bibelausleger bin. Mir war nur der Widerspruch bei Regens Zitat aufgefallen, welches in seinem gedachten Zusammenhang falsch ist.
Und was eine Denkleistung oder sinnlos oder missbrauchter 'Gehirnschmalz' ist, wird subjektiv entschieden, für dich ist es ein solches, für mich nicht. Atheistisch-aufklärerisches Überlegenheitsgefühl ist in meiner beschränkten Sichtweise ebenfalls vergeudete Energie.
In Antwort auf:Der Bibelaufkleber, den Ahriman übersetzt hat, ist nur zu gut begründet.
Natürlich. Ihr könnt euch an ihm erfreuen und euch im Recht wähnen. Das ändert nichts an meiner Sichtweise.
Also Maleachi, ich habe bestimmt nichts gegen Dich persönlich. Wir hatten auch schon schönere Debatten und da ich auch sonst einige Deiner Beiträge gelesen habe, weiss ich, daß Du kein religiöser Eiferer sondern eher ein nachdenklicher, besinnlicher und zweifelnder Schreiberling bist. Gerade deshalb wundert es mich ja so, daß Du Dich seit neuestem so für´s "Kindlein zerschmettern" begeistern kannst. Bitte den eindeutig ironischen Unterton im letzten Satz zur Kenntnis nehmen.
In Antwort auf:Psalm 137 steht in einem ganz anderem geschichtlichen Kontext als andere gewaltätige Aussagen in der Bibel.
Und ich habe versucht zu verstehen zu geben, daß es aus meiner Sicht überhaupt keinen vorstellbaren Kontext geben kann, in dem das Kindlein zerschmettern gerechtfertigt werden kann. Der Satz ist einfach nur scheisse, egal wie man es dreht und wendet.
In Antwort auf:Folgerichtig ist natürlich die Gleichsetzung von 'Mein Kampf' und der Bibel
Und da hast jetzt zur Abwechslung mal Du was nicht verstanden. Ich habe die beiden Bücher nämlich nicht gleichgesetzt sondern sie einander gegenübergestellt und gesagt, daß Du in dem einen Fall nicht im Traum darauf kommen würdest, den Satz zu rechtfertigen, im anderen Fall aber tust Du es obwohl es der gleiche Satz bleibt (zum Kontext siehe oben) Gegenüberstellung und Gleichsetzung sind zwei unterschiedliche Dinge.
In Antwort auf:Mir war nur der Widerspruch bei Regens Zitat aufgefallen, welches in seinem gedachten Zusammenhang falsch ist
Da der Satz bei Regens völlig isoliert in seiner Signatur steht, verstehe ich nicht von welchem "Zusammenhang" Du sprichst?
In Antwort auf:Und was eine Denkleistung oder sinnlos oder missbrauchter 'Gehirnschmalz' ist, wird subjektiv entschieden
Völlig richtig, deshalb habe ich auch ausdrücklich geschrieben: "Tut mir leid, aber für mich hat das" sowie "Das ist in meinen Augen"
Grüsse Till
maleachi 89
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18.01.2009 20:15
#12 RE: Einfach mal ein Thread zur Diskussion von Signaturen
Ich kann mich nicht für 's "Kindlein zerschmettern" begeistern. Die Bibel ist auch ein Geschichtsbuch, das fern jeder religiösen Deutung wahr genommen werden kann. Akzeptiert wird es natürlich nicht von Leuten wie dir, aber das ist nicht bös gemeint, entspricht nur den folgerichtigen Schlüssen.
Der Zusammenhang bei Regens besteht darin, das ein mörderisch-bestialisches Bild eines Christen bzw. dessen Grundlage, die Bibel, rüber gebracht werden soll, eine Mixtur aus grinsender Ironie und Anklage, die aber aus dem Zusammenhang gerissen genau das Gegenteil ist.
In Antwort auf:Ich kann mich nicht für 's "Kindlein zerschmettern" begeistern.
So gut kenne ich dich nun schon, daß mir das auch klar ist und mir ist auch bewusst, daß der überwiegend große Teil der Christen von heute keine Freude daran finden würde. Mir ist aber auch bewusst, daß in den vergangenen Jahrhunderten Millionen von Menschen ihr Leben lassen mussten und das diese Morde mit der Bibel gerechtfertigt wurden. Du hast ja selber erkannt, daß in der Bibel noch viele dieser "verbalen Entgleisungen" vorkommen, doch ich denke, das ist nicht einmal der Hauptgrund weshalb die Bibel immer wieder Menschenleben gekostet hat. Der Grund liegt darin, daß in der Bibel von Anfang bis Ende ein Grundtenor herrscht, der im Prinzip besagt: "Wenn du an den richtigen Gott glaubst, dann bist du deinen Feinden so haushoch überlegen, daß du mit ihnen machen kannst, was du willst. Wenn du an den falschen Gott glaubst, dann bist du von vorn herein erledigt" Dieser Tenor herrschte auch im Christentum der letzten 2 Jahrtausende vor und das kommt nicht von ungefähr, das kommt exakt aus der Bibel. Deshalb bin ich der Meinung, daß man der Bibel gegenüber ausgesprochen kritisch gegenüberstehen sollte.
In Antwort auf:Die Bibel ist auch ein Geschichtsbuch, das fern jeder religiösen Deutung wahr genommen werden kann. Akzeptiert wird es natürlich nicht von Leuten wie dir, aber das ist nicht bös gemeint, entspricht nur den folgerichtigen Schlüssen.
Die Bibel als Geschichtsbuch, damit kann ich sehr gut leben, denn auch in meinen Geschichtsbüchern überwiegen Mord und Totschlag, die Bibel zeichnet bestimt ein realistisches Bild uralter Zeiten. Probleme habe ich allerdings mit den "religiösen Deutungen", vor allem dann, wenn daraus Handlungs- anweisungen für richtiges Verhalten herauslesen will. Du wirst wohl selber zugeben, daß nicht alles, was in der Bibel gefordert wird richtig sein kann, doch wie soll man dann entscheiden, wo das richtige und wo das falsche steht? Darf das jeder selbst entscheiden (z.B. gemäß dem gesunden Menschenverstand") und falls ja, braucht man die Bibel dann überhaupt?
In Antwort auf:Der Zusammenhang bei Regens besteht darin, das ein mörderisch-bestialisches Bild eines Christen bzw. dessen Grundlage, die Bibel, rüber gebracht werden soll, eine Mixtur aus grinsender Ironie und Anklage, die aber aus dem Zusammenhang gerissen genau das Gegenteil ist.
Fakt ist, daß der Satz so in der Bibel steht und Fakt ist weiter, daß es sehr viele vergleichbare Sätze gibt und -wie gesagt- aus meiner Sicht gibt es keinen vorstellbaren Zusammenhang in dem solche Sätze zu rechtfertigen sind. Ich denke, daß sehr viele Menschen heutzutage (darunter auch viele Christen) die Bibel überhaupt nicht kennen, daß sie sich jedoch von den Medien gerne beinflussen lassen ("Wir sind Papst", "Luther ist einer unserer Besten") und demantsprechend: "Die Bibel ist das Buch in dem Milch und Honig fließen und in dem nur von Nächstenliebe und Engelein die Rede ist. Deshalb schadet es gar nichts, wenn man den Menschen auch mal die "Dunkle Seite der Bibel" vor Augen führt und Regens Signatur trägt dazu bei. Er hat ja auch die entsprechende Bibelstelle angeführt, damit sich jeder ein genaues Bild vom Zusammenhang machen kann: "Psalm 137.9Wohl dem, der deine Kindlein nimmt und sie zerschmettert am Felsgestein!"
"Die Wahrheit hat noch niemandem geschadet" lautet ein altes Sprichwort. (ob´s stimmt?)
Grüsse Till
Bruder Spaghettus
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18.01.2009 22:02
#14 RE: Einfach mal ein Thread zur Diskussion von Signaturen
In Antwort auf:Die Bibel als Geschichtsbuch, damit kann ich sehr gut leben, denn auch in meinen Geschichtsbüchern überwiegen Mord und Totschlag, die Bibel zeichnet bestimt ein realistisches Bild uralter Zeiten.
Das, was von den "geschichtichen" Aussagen der Bibel bisher überprüft worden ist, hat sich ganz überwiegend als falsch erwiesen. Ein realistisches Bild gibt sie wohl nicht wieder. Ich selbst halte sie auch als Geschichtsbuch für untauglich.
Aviel
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01.08.2009 18:24
#15 RE: Einfach mal ein Thread zur Diskussion von Signaturen
Also zu deiner Alten Signatur ,damit es an richtiger Stelle steht.
Das andere mit deinem Vampir , seit wann stoßen die sich in die Schläfe , nach Vampierfilmen kömmmt der Pflock da nicht immer ins Herz rein damit der Vampier stirbt?
Zitat von AvielAlso zu deiner Alten Signatur ,damit es an richtiger Stelle steht. Das andere mit deinem Vampir , seit wann stoßen die sich in die Schläfe , nach Vampierfilmen kömmmt der Pflock da nicht immer ins Herz rein damit der Vampier stirbt? Aviel
Sagen wir es so, das stimmt zwar, aber hier war der Zufall am Werk: Im Bibelzitat geht es um mehr: Nämlich darum, dass ich in meinen eigenen Geschichten die Urvampirin "Yaelle" genannt habe :). Naja, außerdem würde "Pflock in den Kopf" vermutlich ebenfalls funktionieren :). Kleiner Tipp: http://39410.dynamicboard.de/topic-threa...message=2405606 Da steht es relativ kurz und bündig, was man von den Infos aus Filmen halten soll *G*. In meinem Lieblingsvampirfilm funktioniert auch der Pflock nicht - ausschließlich Zerstückeln/Verbrennen/Sonnenbad nehmen :)
Würdest Du eigentlich auch Deinen Sohn opfern, wenn Du z.B. Deinem Nachbarn vergeben willst, weil er einen Apfel aus Deinem Garten genascht hat? (Eulenspiegel)
Weil dieser Satz, von Eulenspiegel so schön treffend jemandem an den Kopf gepostet, richtig wunderschön den meiner Meinung nach perversen Irrsinn der christlichen Glaubenslehre aufzeigt. Genau darauf läuft das Christentum im Kern doch auch hinaus: Gott opfert seinen Sohn, um den Menschen die Erbsünde zu erlassen (ihnen also zu vergeben, einen Apfel aus dem Paradiesgarten genascht zu haben).
Zitat von FSMQueen of damnedWeil dieser Satz, von Eulenspiegel so schön treffend jemandem an den Kopf gepostet, richtig wunderschön den meiner Meinung nach perversen Irrsinn der christlichen Glaubenslehre aufzeigt. Genau darauf läuft das Christentum im Kern doch auch hinaus: Gott opfert seinen Sohn, um den Menschen die Erbsünde zu erlassen (ihnen also zu vergeben, einen Apfel aus dem Paradiesgarten genascht zu haben).
Als erstens sollte man erwähnen, das nirgendwo in der Bibel erwähnt wird das es sich um einen Apfel gehandelt hat. Schon allein die Vorstellung unsere Welt wäre voll von "Bäumen der Erkenntniss" ^^
Der Tod in der Geschichte war keine Bestrafung sondern die Konsequenz der Handlung wovor er sie ja gewarnt hat.
Als Bestrafung würde ich das Unkraut und die Schmerzvolle Geburt bezeichnen mit denen er sie ja im Nachhinein belegt hat.
Zudem wird in diesem Vergleich angedeutet Gott und die Menschen wären auf der gleichen Ebene was ja nicht zutrifft.
Es gibt noch ein paar weitere Ungereimtheiten aber schon allein oben genannte lässt diesen Vergleich unpassend erscheinen.
Ist mir um ehrlich zu sein gar nicht mal so wichtig, ob sich dieser Satz bei genauerer Exegese als wahr oder falsch herausstellt - aber für mich läuft die Kernaussage des Christentums genau darauf hinaus. Ich empfinde so manche Kernaussagen dieser (und anderer) Religionen als menschenverachtend - und da ist mir ein schönes, drastisches, provokantes Sätzchen gerade richtig, um meine Meinung auszudrücken. Nochmals danke an Eulenspiegel für das Formulieren eines Ausspruchs, der mir aus der Seele spricht!
Zitat Als erstens sollte man erwähnen, das nirgendwo in der Bibel erwähnt wird das es sich um einen Apfel gehandelt hat.
Ich habe ja auch geschrieben: "zum Beispiel", im Beispiel geht es um einen Nachbarn und um einen Apfel. In der Bibel ist die Rede von einer Frucht, ein Apfel ist "zum Beispiel" auch eine Frucht.
Zitat Schon allein die Vorstellung unsere Welt wäre voll von "Bäumen der Erkenntniss" ^^
Hat ja auch niemand behauptet.
Zitat Der Tod in der Geschichte war keine Bestrafung sondern die Konsequenz der Handlung wovor er sie ja gewarnt hat.
Es geht ja auch nicht um den Tod von Adam, sondern um den Tod von Jesus, der angeblich von seinem "Vater" zu dem Zweck geopfert wurde, den Menschen zu verzeihen. Als ob so ein Opfer zum Verzeihen zwingend notwendig wäre.
Zitat Als Bestrafung würde ich das Unkraut und die Schmerzvolle Geburt bezeichnen mit denen er sie ja im Nachhinein belegt hat.
Was allein schon ziemlich schwachsinnig ist, denn was können die Frauen von heute für einen Obstklau vor x-tausend Jahren? Der "Sinn" dieser Geschichte war (und ist) doch, den Frauen einzureden, wie schlecht sie doch sind (als Nachfolgerinnen Eva´s), was man schon daran sieht, daß sie bis zum heutigen Tage "bestraft werden.
Zitat Zudem wird in diesem Vergleich angedeutet Gott und die Menschen wären auf der gleichen Ebene was ja nicht zutrifft.
Mit anderen Worten, wer auf der höheren Ebene steht, darf mit der unteren Ebene umspringen wie es ihm beliebt? Ausserdem geht es im Bsp. wie gesagt um Jesus, der ja angeblich auf gleicher Ebene wie Gott steht (Sohn).
Zitat Es gibt noch ein paar weitere Ungereimtheiten aber schon allein oben genannte lässt diesen Vergleich unpassend erscheinen.
Ich finde vor allem die biblische Geschichte für einen angeblich liebenden und gerechten Gott äusserst unpassend, daß die Menschen diese und viele andere biblische Geschichten einfach so schlucken und nicht kritisch hinterfragen, zeigt schon, daß Relogiosität das Denken empfindlich einschränken kann. Darauf versuche ich hinzuweisen.
Zitat Der Tod in der Geschichte war keine Bestrafung sondern die Konsequenz der Handlung wovor er sie ja gewarnt hat.
Es geht ja auch nicht um den Tod von Adam, sondern um den Tod von Jesus, der angeblich von seinem "Vater" zu dem Zweck geopfert wurde, den Menschen zu verzeihen. Als ob so ein Opfer zum Verzeihen zwingend notwendig wäre.
Aber wenn wir gerade dabei sind.^^
Wenn man es genau nimmt wird uns durch das Opfer gar nicht verziehen.
Wenn ich jemandem etwas Verzeihe erwarte ich keine Wiedergutmachung oder Strafe für den Schuldigen. Fakt ist das der Tod Jesu die Ausführung eines Urteils war. Gott sieht nicht einfach so über Sünde hinweg.
Die Gnade besteht darin das wir uns auf Jesus berufen können, da er unsere Strafe abbekommen hat und wir aus dem Schneider sind.
Zitat Der "Sinn" dieser Geschichte war (und ist) doch, den Frauen einzureden, wie schlecht sie doch sind (als Nachfolgerinnen Eva´s), was man schon daran sieht, daß sie bis zum heutigen Tage "bestraft werden.
Kann ich nicht bestätigen.
Zitat Mit anderen Worten, wer auf der höheren Ebene steht, darf mit der unteren Ebene umspringen wie es ihm beliebt? Ausserdem geht es im Bsp. wie gesagt um Jesus, der ja angeblich auf gleicher Ebene wie Gott steht (Sohn).
Hier gehts nicht um umspringen. Gott und Jesus sind schlicht und ergreifend nicht unsere Nachbarn.
Zitat Ich finde vor allem die biblische Geschichte für einen angeblich liebenden und gerechten Gott äusserst unpassend, daß die Menschen diese und viele andere biblische Geschichten einfach so schlucken und nicht kritisch hinterfragen, zeigt schon, daß Relogiosität das Denken empfindlich einschränken kann. Darauf versuche ich hinzuweisen.
Natürlich findest du sie für unpassend. Weil du Gott nach DEINER Vorstellung von Liebe und Gerechtigkeit beurteilst. Zudem spielt sich Gottes Gerechtigkeit und Liebe nicht gegenseitig aus.
Zitat von FSMQueen of damnedIst mir um ehrlich zu sein gar nicht mal so wichtig, ob sich dieser Satz bei genauerer Exegese als wahr oder falsch herausstellt - aber für mich läuft die Kernaussage des Christentums genau darauf hinaus. Ich empfinde so manche Kernaussagen dieser (und anderer) Religionen als menschenverachtend - und da ist mir ein schönes, drastisches, provokantes Sätzchen gerade richtig, um meine Meinung auszudrücken. Nochmals danke an Eulenspiegel für das Formulieren eines Ausspruchs, der mir aus der Seele spricht!
Ok aber wo genau wird beim Tod Jesu jetzt Menschenverachtung deutlich?!