Zitat von QtipieHallo Stan, ich erhebe mit meinen Theorien und Anschauungen ja keinen Unfehlbarkeitsanspruch, wie leider gewisse andere Vertreter des christlichen Glaubens. Was meintest Du mit den "Opfern der bösen Entscheidungen, die keine Wahl oder Willensfreiheit haben"? - Opfer von sexuellem Mißbrauch durch katholische Geistliche? Da habe ich wie gesagt auch meine Probleme damit, warum Gott so etwas zulässt. Genauso (oder noch schlimmer) bei den Holocaust-Opfern. Oder bei den Opfern von Naturkatastrophen (z.B. dem Tsunami im Dezember 2004). Wenn mir mal Gott persönlich über den Weg läuft, und ich dazu kommen sollte, den Mund aufzukriegen, werden das wohl einige meiner Fragen sein. Von dem, was ich in der Bibel gelesen habe, erwarte ich aber eher nur so eine Antwort wie die oben ("das ewige Heil überwiegt das vergängliche irdische Heil bei weitem, weswegen auch die Leiden anzunehmen und zu ertragen sind..."). @!
In Antwort auf:"Kann die "Strafe" auch einfach Folge der "bösen Tat" sein?"
Nur, wenn sie sich von selbst ohne Gottes Wirken einstellen würde. Da er ja aber alles geschaffen hat, einschließlich der Regeln nach denen alles zu laufen hat, ist natürlich auch er immer der Verantwortliche. Einfach nur mal so ne Folge ist da gar nicht möglich. Vor allem nicht bei solchen Strafen wie dem ewigen Schmoren in der Hölle usw.
Das sehe ich nicht so. Denn dann wären ja auch unsere Gesetzgeber verantwortlich dafür, wenn Straftäter das Gesetz übertreten (z.B. Steuerhinterziehung), und nicht der Straftäter.
Das läuft dann also auf die Frage hinaus, ob Gott den Menschen dann auch befähig hat, das Gesetz zu halten? Dafür würde aber die Bibel einige Beispiele liefern (die Gerechten unter den Völkern), z.B. Hiob, Moses, Noah, Jesus,...
In Antwort auf:Das läuft dann also auf die Frage hinaus, ob Gott den Menschen dann auch befähig hat, das Gesetz zu halten?
Nein.
Es läuft darauf hinaus, ob jemand, der nun mal so geschaffen worden ist, wie er ist, der außerdem unter ständiger Kontrolle dessen steht, der ihn geschaffen hat und nichts ohne dessen Willen tun kann, selbst für seine Taten verantwortlich ist oder der, der ihn genau so geschaffen hat und unter dessen Kontrolle er steht.
Nein - eine Frage wäre z.B., warum [wenn man die biblische Begründung ernst nimmt] Gott nach dem Gießkannenprinzip Ungerechte und Gerechte bestraft - so wie wenn der Gesetzgeber Wohnviertel bombardieren lassen würde, wo Steuerhinterzieher wohnen...
___________________________ Nichts bedarf so sehr der Reform wie die Meinungen anderer Leute. [Mark Twain]
Zitat von QtipieDas läuft dann also auf die Frage hinaus, ob Gott den Menschen dann auch befähig hat, das Gesetz zu halten? Dafür würde aber die Bibel einige Beispiele liefern (die Gerechten unter den Völkern), z.B. Hiob, Moses, Noah, Jesus,...
Was ist denn mit den "armen" Menschen die nie etwas von Hiob,Moses,Jesus und all diesen Figuren gehört haben?
Denk mal nach....deine Theorien muß man sich schon mit dem Vorschlaghammmer passend machen.
Dazu gibt es Bibelstellen, dass Gott es regnen und die Sonne scheinen lässt, über Gerechten, wie Ungerechten. Und es gibt Bibelstellen zum babylonischen Exil, wo die Kinder darüber klagen, für die Fehler ihrer Eltern mitbestraft worden zu sein.
Puh.....die Welt ist groß. Und ohne Zeitung,Radio und Fernsehen war sie noch viel größer.
Wievielen Menschen war es,und ist es z.T. bis heute,nicht "vergönnt" Gottes Wort oder von Gottes Boten zu hören? Hat der liebe Gott die vergessen,waren die ihm nicht wichtig. Hatte er eine Vorliebe für den Mittelmeerraum? Gab es auch Menschen vor Moses,Noah und Co.? Wußten die von Gott? War die Welt ein schlimmere Ort vor 3000 Jahren? Hat es seitdem weniger Unrecht,Kriege,Mord und Totschlag gegeben? Was hat Jesus tatsächlich bewirkt...ich mein in der Praxis,nicht theoretisch. Fragen über Fragen.
In Antwort auf:Hat es seitdem weniger Unrecht,Kriege,Mord und Totschlag gegeben? Was hat Jesus tatsächlich bewirkt...ich mein in der Praxis,nicht theoretisch.
Ja - wir hatten hier vor einiger Zeit einen thread wo ein Historiker belegt hat, dass es heute weniger [!] Gewalt und Krieg gibt als jemals in der Menschheitsgeschichte - ob das allerdings an Jesus oder an sonstwas liegt, lässt sich schwer abschätzen... In der Geschichte waren desen Nachfolger ja - äh - nicht unbedingt die Friedlichsten
___________________________ Nichts bedarf so sehr der Reform wie die Meinungen anderer Leute. [Mark Twain]
In Antwort auf: Was ist denn mit den "armen" Menschen die nie etwas von Hiob,Moses,Jesus und all diesen Figuren gehört haben?
Rein theoretisch und nach der Schrift sind diese bei der 2. Auferstehung dran, nachdem Jesus 1000 Jahre mit den Erstauferstandenen regiert hat.
Viele, die Gott während ihrer ersten Lebenszeit nicht kannten, werden dann die Gelegenheit bekommen:
"Und ihr sollte erfahren, dass ich der Herr bin, wenn ich eure Gräber öffne und euch, mein Volk, aus euren Gräbern heraufhole." (Hesekiel 37.13)...
...und was passiert dann....?...
"Und ich will meinen Odem in euch geben, dass ihr wieder leben sollt und will euch in euer Land setzen, und ihr sollt erfahren, dass ich der Herr bin." (Hesekiel 37.14)
Zitat von maleachi 89 nachdem Jesus 1000 Jahre mit den Erstauferstandenen regiert hat.
Soll das jetzt heissen, dass diejenigen der ersten Welle, obwohl sie Hinz und Kunz und das komplette Betriebsreglement kannten, nicht ihre wohlverdiente Pension im Paradies kriegen sondern noch 1000 Jahre als "Beamte" molochen müssen? Hätte der von Anfang an eine vernünftige Marketing-Strategie gehabt, dann wäre solch ein Leerlauf gar nicht nötig, aber nein er musste ja unbedingt in der Kommunikations-Steinzeit seine Message loswerden. Ist ja kein Wunder, dass bei solch einem Weitblick der Bonzenetage am Schluss wieder die kleinen Angestellten die Zeche bezahlen müssen.
__________________________________________________ *Das Tier taugt zu allem, was es soll, vollkommen. Der Mensch zu nichts recht, als was er lernt, liebt und übt. (Johann Heinrich Pestalozzi 1746-1827)*
In Antwort auf:Soll das jetzt heissen, dass diejenigen der ersten Welle, obwohl sie Hinz und Kunz und das komplette Betriebsreglement kannten, nicht ihre wohlverdiente Pension im Paradies kriegen sondern noch 1000 Jahre als "Beamte" molochen müssen?
So könnte man es sagen. Aber für die ist es kein malochen, die standen eh im aufopferungsvollen Dienst für den Herrn.
In Antwort auf:die kleinen Angestellten die Zeche bezahlen müssen.
Die Zeche müssen jene bezahlen, die öfters gefehlt haben in der Firma, andauernd krank gefeiert haben oder auch noch während der Arbeitszeit Alkohol tranken und die Rauchpausen ungebührlich ausdehnten. Die bekommen ein schlechtes Arbeitszeugnis und finden höchstwahrscheinlich keinen Arbeitgeber mehr, oder bzw. müssen die vorher verweigerten Überstunden nachholen.
Fein, fein. Dann kann ich ja ohne jede Sorge fleißig weiter Schulden machen. Hat tatsächlich was für sich, so ein reicher Übervater, der alles für uns bezahlt.
Zitat von Stan Was ist denn mit den "armen" Menschen die nie etwas von Hiob,Moses,Jesus und all diesen Figuren gehört haben?
ignorantia invincibilis
Der Wille, dem die Sittlichkeit im eigentl. Sinn zukommt, kann sich für od. gegen ein Verhalten in seiner sittl. Beschaffenheit nur entscheiden, soweit dem Menschen diese Beschaffenheit bewußt wird (eigentl. Menschl. Akt). Soweit diese Beschaffenheit nicht erfaßt wird, kann auch der Wille nicht zu ihr Stellung nehmen; U. (unentwickeltes Werterfassen) schließt ein Tun aus dem Bereich der menschl. (sittl.) Akte u. damit aus dem Bereich der Anrechenbarkeit aus.
Das gilt freil. nur von echter U., die der Mensch bei bestem Willen nicht ablegen kann (unüberwindl. U., ignorantia invincibilis; vgl. Thomas v. A., S. Th. 1,2 q.6 a.8; q.76 a.2). Das, was man auf solche Art nicht weiß, kann für den Willen keine Rolle spielen; dafür, daß man es nicht weiß, kann der Wille bei unüberwindl. U. auch nichts. Ein Verhalten, das aus solcher U. entspringt, kann dem Menschen nicht angerechnet werden. Das kirchl. Lehramt muß folgerichtig die Auffassung ablehnen, daß Verhaltensweisen, die auf unüberwindl. U. zurückgehen, den Menschen als Sünden belasten, z.B. das Nichtleisten des Glaubens an Christus durch jene, die von der christl. Botschaft nichts gehört haben (D 1968), od. das Übertreten naturrechtlicher Vorschriften aus unüberwindl. U. (D 2302).
Das kirchl. Gesetz anerkennt, daß echte U. die Anrechenbarkeit eines Vergehens mindert od. aufhebt (CICc. 2199); für den äußeren Rechtsbereich muß sie freil. bewiesen werden (c.16 §2). Gekünstelte U. des Gesetzes od. der Strafe entschuldigt nicht (c. 2229 §1). Das bürgerl. Gesetz läßt die U. hinsichtl. des Gesetzes od. der Strafe meistens nicht als Entschuldigungsgrund gelten, häufig aber doch als Strafmilderungsgrund. http://stjosef.at/morallexikon/unwissen.htm