Für (echten) Säkularismus und freie Religionskritik!
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Zitat von Tao HoSchau. Ich hab mich auch erst gegen Integration gesträubt, weil ich dachte dass ich dadurch meine Kultur verlieren würde. Aber dann hab ich begriffen und mich mit der hiesigen Kultur auseinander gesetzt. Dabei habe ich erkannt das ich nichts verliere, im Gegenteil, ich gewinne etwas dazu, wenn ich die österreichische Kultur annehme. Jetzt bin ich um eine ganze Kultur reicher geworden.
Herzlichen Glückwunsch! Ich bin sicher, nun wird dir automatisch vieles leichter fallen.
Ansonsten denke ich, Religion ist Teil der jeweiligen Kultur. Sie ist aber nicht zwingende Voraussetzung für Kultur. Sie beeinflusst die ganz maßgeblich. Ganz gewiss nicht immer positiv. Jedenfalls wenn sie gesellschaftlichen Einfluss hat. Ich denke da nur an den vom Christentum völlig versauten Umgang mit Sex. An das muslimische Verbot bildlicher Darstellungen usw.
In Antwort auf:Ich denke da nur an den vom Christentum völlig versauten Umgang mit Sex.
Da kann ich nur zustimmen. Was hstte ich als Christin noch für versauten Sex. Und erst der Umgang...
Aber mal ernst. Unsere Kultur ist auch aus und mit der hier ansessigen Religion (kann man glaube ich so nennen) entstanden. Du gehst wahrscheinlich vom christlichen Glauben aus. Das tu ich diesbezüglich nicht. Woher kommt z. B. die wunderschöne Kultur des Sonnwendfeuers? Wird bis heute noch hier in der Gegend praktiziert. Für die Christen gibt es separat noch mal ein anderes Feuer (heisst glaube ich Herz-Jesu-Feuer oder so).
Oder Ostern. Viele denken dabei an Kirche, Christen und ihnen wird übel. Aber das war mal ein heidnisches Fest und ist so zu einem Kulturgut geworden. Und wir wollen doch nicht so Feste wie Ostern abschaffen, nur weil einige denken dass das ein christliches Fest ist?
Und jetzt zu einem moslemischen Kulturgut. Das Kaffee trinken. Erst nach dem Abzug der Türken begann die eigentliche Kaffeekultur in Wien. Wer könnte sich Wien ohne ein Kaffeehaus vorstellen? Ich nicht.
Viele Dinge sind es auf die ich nicht verzichten möchte. Und diese Dinge sind auch aus einer Religion entstandenes Kulturgut.
Sucht einfach mal bitte selber nach Beispielen und ihr werdet sehen dass es wohl doch eher die Abneigung zum christlichen Glauben oder Religion an sich ist, die Euch den Magen rumdreht. Also wird eine Kultur ärmer, wenn man ihr alles religiöse wegnimmt. Auch wenn man es vielleicht auf den ersten Blick nicht sieht.
---------------------------------------------------------------------------------------------------- So wie die Lotosblume lieblich und unbefleckt aus dem Schlamm sich erhebt... () Tao-Ho
In Antwort auf:Also wird eine Kultur ärmer, wenn man ihr alles religiöse wegnimmt. Auch wenn man es vielleicht auf den ersten Blick nicht sieht.
Ich würde der Kultur am Liebsten nicht nur das Religiöse wegnehmen, sondern gleich die Kultur zur Gänze streichen. Als konsequenter Individualist verachte ich, ehrlich gesagt, jede Form von "Kultur", "Brauchtum", "Tradition" oder sonst alles, "was man halt so tut, weils alle tun". Mangelnde Kreativität und geistige Faulheit, das ist für mich Kultur.
______________________________________________ "Philosophie besteht aus Fragen, die niemals beantwortet werden können. Religion besteht aus Antworten, die niemals hinterfragt werden dürfen." -Anonym
du weißt aber schon, dass die Sprache auch Teil der Kultur ist? (und ich glaube nicht, dass eine Kultur ärmer wird, wenn das Religiöse wegfällt. Anders, aber nicht ärmer)
___________________________________ Die Wendung "das ist doch bloß ein Strohmann" ist auch bloß ein Strohmann.
In Antwort auf:du weißt aber schon, dass die Sprache auch Teil der Kultur ist?
Klar doch. Sprache sollte nach Nützlichkeit (und persönlicher Sympathie) bemessen werden, nicht nach Kultur und dergleichen. Klar spreche ich Deutsch. Kann ja auch nix dagegen machen, dass ich hier geboren wurde. Meinetwegen könnten aber alle Menschen ein und dieselbe Sprache sprechen.
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Dann viel Spass beim französisch pauken - oder noch besser: Lern gleich mal russisch. Ist besonders nett mit seinen sechs Fällen...
Warum soll man Kultur ersatzlos streichen? Es steht jedem frei sich in einer Einöde selber zu versorgen und schwupps braucht er oder sie sich nicht mehr mit Menschen herumplagen.
Ich bin da eher weniger misantropisch veranlagt. Und je mehr Kultur(en), um so wohler geht es mir.
Hallo Charlie,
viele Dinge sind auf den ersten Blick nicht als religiöser Bestandteil unserer Kultur erkennbar. Wir haben uns daran gewöhnt und es wäre schon blöde auf solche Sachen wie z. B. das Osterfest zu verzichten. Ich bin keine Christin und geh sicher an diesem Tag nicht in die Kirche, aber ich habe es schon immer sehr genossen zu dem Tag für die Kinder um mich herum kleine Osternester im Haus und/oder Garten zu verstecken. Schon unsere heidnischen Vorfahren feierten dieses Fest mit Eierspielchen. Ist doch nett und ich würde es vermissen.
Anders ist auch richtig, aber für mich und viele millionen anderer Menschen wäre dann das Leben ärmer geworden. Du verstehst mich jetzt?
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In Antwort auf:Dann viel Spass beim französisch pauken
Kann ich schon (sonst könnte ich auch nix mit deinem Zen-Link anfangen...)
In Antwort auf: Warum soll man Kultur ersatzlos streichen? Es steht jedem frei sich in einer Einöde selber zu versorgen und schwupps braucht er oder sie sich nicht mehr mit Menschen herumplagen.
Leider gibt's ein bisschen zuviele Menschen und ein bisschen zu wenige Einöden, dass das großflächig funktionieren würde. Es geht auch nicht um Menschen bei meiner Ablehnung der Kultur, sondern darum, dass ich es als absurd erachte, etwas zu tun oder zu feiern, nur weil es alle tun - und noch dazu ohne sinnvollen Grund!
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Diese Dinge werden ja nicht verschwinden, sie werden sich nur abändern. Gerade Ostern und Weihnachten würden doch weiter gefeiert werden, ich würde mir da keine Sorgen machen, auch wenn alle Leute von jetzt auf gleich die Erkenntnis haben, dass es gar keinen Gott gibt. Ärmer wird das Leben nur, wenn man sichs ärmer macht. Gründe zum Feiern findet man immer, und Traditionen halten sich genau so lange, wie sich jemand findet, der sie gerne weiterträgt. Wenn sich alle Kirchen auflösen würden, würden aber nicht die Traditionen verschwinden, sie würden nur ein wenig abgeändert werden. Und das werden sie ja so und so laufend. Wenn jemand was verliert, dann nur, weil er nicht gut drauf aufgepasst hat. Wie du selbst schreibst, du bist keine Christin, und feierst dennoch Ostern, Warum solltest du damit aufhören, wenn alle anderen auch keine Christen mehr sind?
@ Relix: Ich glaube, ohne Kultur würden die menschen heute noch in Höhlen leben. Sicher, man kann (und sollte auch) aussortieren, was für einem selber nicht mehr wertvoll ist, aber ganz ohne geht nicht.
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In Antwort auf:Ich glaube, ohne Kultur würden die menschen heute noch in Höhlen leben. Sicher, man kann (und sollte auch) aussortieren, was für einem selber nicht mehr wertvoll ist, aber ganz ohne geht nicht.
Das könnte man auch umdrehen. Ohne Kultur würden die Menschen heute schon auf anderen Planeten leben. (Obgleich das vermutlich Unsinn ist, genauso wie deine Aussage.)
Und warum sollte für mich etwas wertvoll sein, nur weil es für andere Menschen wertvoll ist? (für die es allerdings widerrum nur wertvoll ist, weil es für andere Menschen wertvoll ist.)
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In Antwort auf:Es geht auch nicht um Menschen bei meiner Ablehnung der Kultur, sondern darum, dass ich es als absurd erachte, etwas zu tun oder zu feiern, nur weil es alle tun - und noch dazu ohne sinnvollen Grund!
Dann tu es doch einfach nicht und lass den anderen den Spass. Man muss doch auch mal gönnen können...
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In Antwort auf:Dann tu es doch einfach nicht und lass den anderen den Spass. Man muss doch auch mal gönnen können...
Ja, ich weiß...Meine Vorstellung einer vernünftigen Welt voller selbstbestimmter Philosophen ist totale Narretei...
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Hat das hier irgendeiner gesagt? Wenn ja: Bitte WO?
Aber eines hast Du übersehen. Wenn diese Philosophen anderen Menschen ihre Lebensweise vorschreiben wollen, wo ist da dann bitte deren Selbstbestimmtheit im Leben?
Wenn die es nicht anders wollen und es keinem weh tut, ist selbstbestimmt leben O.K.
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In Antwort auf:Wenn diese Philosophen anderen Menschen ihre Lebensweise vorschreiben wollen, wo ist da dann bitte deren Selbstbestimmtheit im Leben?
Das ist meine persöhnliche Vorstellung von Freiheit im Sinne des "Zwangsliberalismus"... Geht nicht unbedingt mit den üblichen Vorstellungen konform...
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In Antwort auf:Hmmm - diese Philosophen sind also dann zwangsselbstbestimmt
Yup.
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In Antwort auf:Das macht sie zu wahren gläubigen Menschen.
Das werte ich als persöhnliche Beleidigung!
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In Antwort auf:Also wird eine Kultur ärmer, wenn man ihr alles religiöse wegnimmt. Auch wenn man es vielleicht auf den ersten Blick nicht sieht.
Ich würde der Kultur am Liebsten nicht nur das Religiöse wegnehmen, sondern gleich die Kultur zur Gänze streichen.
Ich bitt dich Herr, erhöre diesen Narren nicht. Keine Kultur, das heißt, keine Brauerein, keine Kelterein, keine Brennerein, und keine Kühlschränke um die Getränke kalt zu stellen.
In Antwort auf:Ich bitt dich Herr, erhöre diesen Narren nicht. Keine Kultur, das heißt, keine Brauerein, keine Kelterein, keine Brennerein, und keine Kühlschränke um die Getränke kalt zu stellen.
Ach Quatsch.
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In Antwort auf:Warum denn? Da es ja eine vernünftige Welt ist, glauben sie an die Vernunft.
An die Vernunft muss man nicht glauben, die gibt es wirklich. Wo die Vernunft endet, beginnt der Wahnsinn.
In Antwort auf:Oder geht der Zwang so weit, dass ihnen die Vernunft eingeprügelt wird?
Eingeprügelt nicht, aber nahe, sehr, sehr nahe gelegt...
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Die Frage ist doch....was hat die Religion,egal welche, in den letzten Jahrzehnten,wenn nicht den letzten ein zwei Jahrhunderten, zur Kultur beigetragen??
Zitat von RelixEingeprügelt nicht, aber nahe, sehr, sehr nahe gelegt...
An die Vernunft muss man nicht glauben, die gibt es wirklich. Wo die Vernunft endet, beginnt der Wahnsinn.
Also wird Einem dort nahe, sehr, sehr nahe gelegt, die Vernunft deutlich zu sehen ohne an sie zu glauben - und wenn nicht... Ich fürchte eher, da hätte die Vernunft schon geendet...
___________________________ Nichts bedarf so sehr der Reform wie die Meinungen anderer Leute. [Mark Twain]
Dann nix. Aber in meinem "Utopia" () wird diese Person dann vermutlich gesellschaftlich keinen leichten Stand haben.
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