Für (echten) Säkularismus und freie Religionskritik!
Seit dem 16. März '21 ist dieses Forum deaktiviert! Ich danke allen bis dato aktiven Mitgliedern und Exmitgliedern für ihre teilweise sehr guten Beiträge und Dialoge, mit denen sie zu dem Erfolg der 16-jährigen Existenz dieses Forums beigetragen haben!
Aber ab nun gibt es dafür ein neues Forum, das WRITERS-CORNER-Politik-Forum, in das ich alle Interessierten herzlich einlade! Link siehe unten.
Also bitte, stelle doch nicht einfach Colin Goldners Meinung unkritisch als ganze Wahrheit dar! Schau dir doch mal das hier an: http://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Tenzin_Gyatso, auch das Zitat der IP 213.39.181.47 aus "Mythos Tibet". Aufschlussreich: http://www.ris.bka.gv.at/Dokument.wxe?Ab...=50&Suchworte=; dort steht: "Auch wenn die Schreibweise des Klägers [Goldner] mit jener der 'Neonazis über die Probleme Israels' verglichen wird, ist der Vorwurf des Rassismus in dem Zusammenhang, in dem er erhoben wird, als noch adäquate Reaktion auf die massive Attacken des Klägers auf den tibetischen Buddhismus, dessen Führer und Anhänger und - teils direkt, teils indirekt - auf das ganze Volk der Tibeter zu qualifizieren."
An anderer Stelle schriebst Du, Bruder Spaghettus, du hättest dich bereits kritisch mit Goldner auseinandergesetzt. Hiermit gebe ich Dir die Gelegenheit, dies fortzusetzen.
27 von 48 Kunden fanden die Rezension hilfreich. Was ja nicht mal bedeutet, dass sie ihr zustimmen. Sieht, scheints, nicht mehr so gut aus mit dem Ruf des Gottkönigs.
Wie wärs wenn du dich mal anhand sowohl der positiven Bewertung als auch der negativen mit der jeweils meisten Zustimmung kritisch mit dem Dalai Lama auseinander setzt? Oder hast du Angst davor? Immerhin bescheinigt sogar die am besten bewertete negative Kritik von Collins Buch diesem: "Ein gut recherchiertes, aber zu polemisches Werk"
Da ich mich hier bisher rein auf die "gut recherchierten" Fakten bezogen und kaum polemisiert habe, finde ich mich ganz auf der sicheren SEite.
Zitat von Bruder Spaghettus27 von 48 Kunden fanden die Rezension hilfreich. Was ja nicht mal bedeutet, dass sie ihr zustimmen. Sieht, scheints, nicht mehr so gut aus mit dem Ruf des Gottkönigs. Wie wärs wenn du dich mal anhand sowohl der positiven Bewertung als auch der negativen mit der jeweils meisten Zustimmung kritisch mit dem Dalai Lama auseinander setzt? Oder hast du Angst davor? Immerhin bescheinigt sogar die am besten bewertete negative Kritik von Collins Buch diesem: "Ein gut recherchiertes, aber zu polemisches Werk" Da ich mich hier bisher rein auf die "gut recherchierten" Fakten bezogen und kaum polemisiert habe, finde ich mich ganz auf der sicheren SEite.
Wie amazon-Kunden ihre Rezensionen gegenseitig bewerten, ändert doch nichts am Thema. In diesem Forum sind ja viele Anhänger von Goldners Thesen vertreten. Mich interessiert nur die wissenschaftliche Stichhaltigkeit, deswegen möchte ich den Inhalt der Rezension von "Felix Steinebeißer" nochmal betonen: trotz der harschen Diskussionen (in denen Steinebeißer selbst unnötig pauschalisiert und diskreditiert) mit Goldner-Anhängern konnte bisher keiner von diesen seine Argumentation widerlegen, die ja mit der Einsicht beginnt, dass Quantität nicht gleich Qualität ist - dort meint er Fußnoten, das lässt sich aber problemlos auf solche Abstimmungen übertragen. Steinebeißer weist Goldner eine ganze Reihe wissenschaftrlicher Mängel und bewusster Verdrehungen nach.
Wenn ich mich nicht längst kritisch mit dem Dalai Lama auseinandergesetzt hätte, würde ich das hier nicht schreiben.
Zudem muss ich wohl nicht nochmal auf das österreichische Urteil hinweisen, das Goldner Rassismus bescheinigt.
Zitat von Bruder Spaghettus27 von 48 Kunden fanden die Rezension hilfreich. Was ja nicht mal bedeutet, dass sie ihr zustimmen. Sieht, scheints, nicht mehr so gut aus mit dem Ruf des Gottkönigs. Wie wärs wenn du dich mal anhand sowohl der positiven Bewertung als auch der negativen mit der jeweils meisten Zustimmung kritisch mit dem Dalai Lama auseinander setzt? Oder hast du Angst davor? Immerhin bescheinigt sogar die am besten bewertete negative Kritik von Collins Buch diesem: "Ein gut recherchiertes, aber zu polemisches Werk" Da ich mich hier bisher rein auf die "gut recherchierten" Fakten bezogen und kaum polemisiert habe, finde ich mich ganz auf der sicheren SEite.
Wie amazon-Kunden ihre Rezensionen gegenseitig bewerten, ändert doch nichts am Thema. In diesem Forum sind ja viele Anhänger von Goldners Thesen vertreten. Mich interessiert nur die wissenschaftliche Stichhaltigkeit, deswegen möchte ich den Inhalt der Rezension von "Felix Steinebeißer" nochmal betonen: trotz der harschen Diskussionen (in denen Steinebeißer selbst unnötig pauschalisiert und diskreditiert) mit Goldner-Anhängern konnte bisher keiner von diesen seine Argumentation widerlegen, die ja mit der Einsicht beginnt, dass Quantität nicht gleich Qualität ist - dort meint er Fußnoten, das lässt sich aber problemlos auf solche Abstimmungen übertragen. Steinebeißer weist Goldner eine ganze Reihe wissenschaftrlicher Mängel und bewusster Verdrehungen nach.
Wenn ich mich nicht längst kritisch mit dem Dalai Lama auseinandergesetzt hätte, würde ich das hier nicht schreiben.
Zudem muss ich wohl nicht nochmal auf das österreichische Urteil hinweisen, das Goldner Rassismus bescheinigt.
In Antwort auf: Zudem muss ich wohl nicht nochmal auf das österreichische Urteil hinweisen, das Goldner Rassismus bescheinigt.
Der Dalai Lama ist eine Rasse?
Dann zitiere ich es eben noch mal:
"Auch wenn die Schreibweise des Klägers [Goldner] mit jener der 'Neonazis über die Probleme Israels' verglichen wird, ist der Vorwurf des Rassismus in dem Zusammenhang, in dem er erhoben wird, als noch adäquate Reaktion auf die massive Attacken des Klägers auf den tibetischen Buddhismus, dessen Führer und Anhänger und - teils direkt, teils indirekt - auf das ganze Volk der Tibeter zu qualifizieren."
Hier wird nicht, wie von dir behauptet, Colin Rassismus bescheinigt, sondern hier wird ein rassistischer Ausfall gegen ihn mit skuriler Begründung entschuldigt.
Zitat von Bruder SpaghettusGut, dass du es noch mal geschrieben hast. Hier wird nicht, wie von dir behauptet, Colin Rassismus bescheinigt, sondern hier wird ein rassistischer Ausfall gegen ihn mit skuriler Begründung entschuldigt.
Wie jetzt? Ein rassistischer Ausfall gegen Goldner? Also ist der nun eine eigene Rasse?
Das Gericht sieht den "Vorwurf des Rassismus in dem Zusammenhang, in dem er erhoben wird" als "noch adäquate Reaktion auf die massiven Attacken des Klägers auf den tibetischen Buddhismus, dessen Führer und Anhänger und - teils direkt, teils indirekt - auf das ganze Volk der Tibeter". Da steht es doch schwarz auf weiß: Goldner kann, jedenfalls nach dem Obersten Gerichtshof Österreichs, aufgrund seiner "massiven Attacken [...] auf das ganze tibetische Volk" mit Recht als Rassist bezeichnet werden.
Bereits weiter oben in der Urteilsbegründung heißt es: "Der Zweitbeklagte [Peter Riedl, Autor der von Goldner beklagten Rezension] untermauerte seine kritsche Stellungnahme mit zahlreichen Buchzitaten [aus "Dalai Lama - Fall eines Gottkönigs"], deren korrekte Wiedergabe vom Kläger [also Goldner] gar nicht bestritten wurde. Schon allein aus diesen Zitaten ergibt sich, dass der Kläger in seinem Buch nicht nur die geistige Führungsschicht des tibetischen Buddhismus und deren Lehren mit kraftvollen Ausdrücken herabwürdigte, sondern auch die Tibeter selbst mit einer Reihe ausschließlich negativer Eigenschaften belegte ('menschenverachtend, gewalttätig, frauenfeindlich, raffgierig und skrupellos') [...]." (Hervorhebungen wieder von mir)
Eben das meinte ich ja mit skuriler Begründung: Eine Religion bzw. deren Oberhaupt und Oberschicht mit dem Volk gleichzusetzen, in dem diese Religon verbreitet ist.
Auch wenn das Richter waren, dämlicher gehts meiner Meinung nach nicht.
Zitat von Bruder SpaghettusEben das meinte ich ja mit skuriler Begründung: Eine Religion bzw. deren Oberhaupt und Oberschicht mit dem Volk gleichzusetzen, in dem diese Religon verbreitet ist. Auch wenn das Richter waren, dämlicher gehts meiner Meinung nach nicht.
Du gehst also davon aus, dass Goldner nur den Dalai Lama angreift. Die Richter aber sehen "massiven Attacken auf das ganze Volk der Tibeter". Auch wenn Goldner behauptet, "im Interesse der Tibeter" zu schreiben, ist der Oberste Gerichtshof zu dem Schluss gekommen, dass dies nicht stimme und Goldner die Tibeter allgemein herabsetze. Diesem Gericht ist wohl zuzutrauen, sich mit dem Buch, um das es geht, eingehend beschäftigt zu haben; daraus wurde dann der Schluss gezogen, dass Goldner die Tibeter als Volk angreift (entgegen seiner Behauptung, dies nicht zu tun). Das Gericht setzt also weder die "geistige Führungsschicht" noch den Dalai Lama mit dem tibetischen Volk gleich, sondern sieht außerdem Angriffe auf dieses an sich.
In Antwort auf:Das Gericht setzt also weder die "geistige Führungsschicht" noch den Dalai Lama mit dem tibetischen Volk gleich, sondern sieht außerdem Angriffe auf dieses an sich.
Wenn "außerdem", dann also doch.
Ich hatte ja schon gesagt, dass mir das Buch zu teuer war um es zu kaufen. Zu einzelnen Passagen des Buches kann ich nichts sagen. Nicht für undenkbar halt ich, dass in einem Buch dieses Umfangs sowohl Fehler sind als auch Sentenzen, die bei entsprechender Betrachtungsweise als rassistisch ausgelegt werden könnten.
Mein Urteil bilde ich mir aus dem sehr interessanten Abend mit Colin Goldner, MSS und Herbert Steffen sowie aus Colins Vortrag am nächsten Tag. Nach diesem persönlichen Erleben halte ich es für undenkbar, dass Colin wirklich rassistisches Gedankengut hat.
Zitat von Bruder SpaghettusWenn "außerdem", dann also doch.
Ich korrigiere mich: Das Gericht setzt weder den Dalai Lama noch die "geistige Führungschicht" mit dem ganzen tibetischen Volk gleich, sondern sieht neben den Angriffen auf Erstere auch Angriffe auf Letzteres. So besser?
In Antwort auf: Ich hatte ja schon gesagt, dass mir das Buch zu teuer war um es zu kaufen. Zu einzelnen Passagen des Buches kann ich nichts sagen. Nicht für undenkbar halt ich, dass in einem Buch dieses Umfangs sowohl Fehler sind als auch Sentenzen, die bei entsprechender Betrachtungsweise als rassistisch ausgelegt werden könnten.
So kann man es auch sagen... Aber gut.
In Antwort auf:Mein Urteil bilde ich mir aus dem sehr interessanten Abend mit Colin Goldner, MSS und Herbert Steffen sowie aus Colins Vortrag am nächsten Tag. Nach diesem persönlichen Erleben halte ich es für undenkbar, dass Colin wirklich rassistisches Gedankengut hat.
Da ich weder "Fall eines Gottkönigs" gelesen habe noch Goldner persönlich begegnet bin, kann ich dazu nichts sagen. Persönliche Eindrücke sind subjektiv, und für das Oberlandesgericht zählt natürlich nur trockenes Papier.
Zitat von AlinardusJa auch im Buddhismus ist nicht alles Gold was glänzt.
Ja, der Buddhismus 'glänzt', aber Gold ist er ganz gewiss nicht, wieso auch, es ist eine Religion, mit all den Eigenheiten, Abgründen und Verwerflichkeiten, die eine Religion ausmachen. Der Buddhismus wird immer gemeinhin als die 'sanfte' Religion abgetan oder verehrt und fristet so ein weitesgehend unreflektiertes Dasein in der Öffentlichkeit...der Dalai Lama kichert wie immer leicht debil vor sich hin, die Mönche haben schöne (oftmals) leuchtend-orangene Kittel an und die Gebetsglocken klingen so schön dumpf und geheimnisvoll und mystisch und hintergründig....kaum einer beschäftigt sich mit den Kehrseiten. Im Grunde ist es eine ziemlich verkappte Religion, die gut PR-Arbeit leistet, um im günstigen Licht der Öffentlichkeit zu stehen.
Zitat kaum einer beschäftigt sich mit den Kehrseiten
Ja ich habe mich auch lange mit dem Buddhismus befasst, aber mit den Kehrseiten kommt man natürlich schlechter in Kontakt.
Für die Adeligen und Priester mag das ganze ja schön und gut sein. Aber die Bevölkerung, die in Armut lebt, kann in der Regel eh nicht lesen und schreiben. Für die läuft dann auch der Buddhismus wieder aufs "Opium fürs Volk" raus, um das Leben erträglicher zu machen.
_______________________________________________ Nichts ist wahr, alles ist erlaubt! Die Realität ist das, was du daraus machst!
Zitat von 89"Seine Heiligkeit" wird 75. Ein (zwar langer) aber passender "Glückwunsch" von Colin Goldner
Dann lies den Rest des Threads bitte (nochmal?).
Zitat von 89Ja, der Buddhismus 'glänzt', aber Gold ist er ganz gewiss nicht, wieso auch, es ist eine Religion, mit all den Eigenheiten, Abgründen und Verwerflichkeiten, die eine Religion ausmachen.
Aha? Welche denn so?
Zitat von 89Der Buddhismus wird immer gemeinhin als die 'sanfte' Religion abgetan oder verehrt und fristet so ein weitesgehend unreflektiertes Dasein in der Öffentlichkeit...der Dalai Lama kichert wie immer leicht debil vor sich hin, die Mönche haben schöne (oftmals) leuchtend-orangene Kittel an und die Gebetsglocken klingen so schön dumpf und geheimnisvoll und mystisch und hintergründig....kaum einer beschäftigt sich mit den Kehrseiten.
Ich habe es schon häufiger bemerkt, und es ist komisch: Nicht nur die Argumente, auch die Rhetorik wird von Goldner-Anfälligen übernommen, wenn sie mit diesem "Virus" erstmal infiziert sind. Die typischen tibetischen Glocken klingen übrigens alles andere als dumpf - wer schon mal in einem Raum mit ca. 20 Leuten gesessen hat, die gleichzeitig anfangen, die Glocken zu spielen, weiß man wie das klingt.
Mit Verlaub Walter, du versuchst dir, verständlicher Weiße, deine Religion schön zu reden. Das machen Christen auch immer.
Ich denke nicht, das solche Dinge, die in dem Artikel angesprochen werden, einfach so erfunden sind.
Und wie ich es schon mal angedeutet habe. Die arme Bevölkerung hat sowieso keinen wirklichen Zugang zur eigentlichen Lehre, weil die meisten ausserhalb der Klöster ja nicht mal richtig lesen können. Für die ist das Grusel und Spoock, Unterwerfung etc. ...usw.
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Zitat von 89Ja, der Buddhismus 'glänzt', aber Gold ist er ganz gewiss nicht, wieso auch, es ist eine Religion, mit all den Eigenheiten, Abgründen und Verwerflichkeiten, die eine Religion ausmachen.
Aha? Welche denn so?
Die Aufzählung kann ich mir sparen, die sind detailliert im Goldner-Artikel dargestellt und es sind sicher nicht die Einzigen. Was meinst du eigentlich zu diesen konkreten Anschuldigungen?
Zitat Nicht nur die Argumente, auch die Rhetorik wird von Goldner-Anfälligen übernommen, wenn sie mit diesem "Virus" erstmal infiziert sind.
Tschuldigung, das is meine ureigenste Rhetorik, in ähnlichen Stil schrieb ich schon, als ich den Namen Goldner noch nicht mal gehört hatte. Aber interessant ist es schon, mit welcher Wortwahl du auf Kritik an "Seiner Heiligkeit" reagierst. Da ist man "infiziert" und "anfällig" und "virenbefallen" etc........Alinardus hat Recht, ähnliche Argumentationsmuster verwenden auch verletzte Christen. Aber warum sollte dies nicht so sein...Religion bleibt Religion....
Als Buddhist (kein tibetanischer) werde ich hierzu mal Stellung beziehen. Zunächst einmal ist das Pamphlet von Goldner absolut monokausal und mit steifer Polemik durchzogen. Es soll Aufklärung sein - nun gut, wer sich derart aufklären lassen will, nur zu! Eine andere Perspektive lässt diese Haltung zwar nicht zu, aber warum auch, ist ja alles valide.
Vom Bardo Thodöl hätte Goldner die Finger lassen sollen, denn davon versteht er offenbar gar nichts.
China als großer Befreier, ja so kennt mans schon lange und es ist womöglich wahr, dass ein minimaler Anstieg des Lebensstandard zu verzeichnen war als die Chinesen einmarschiert sind, aber es bleibt offen, ob sich Tibet nicht hätte selbständig aus seinem Schlacken befreien können. Denn alles was dahin hätte führen können, wurde von Peking einfach abgewürgt.
Ich glaube zudem nicht, dass der Kolumnist auch nur eines der vielen Bücher des 14. Dalai Lamas gelesen hat, dem man das wünschen sollte, was auch er sich wünscht, so finde ich zumindest.
Dass die Karmalehre instrumentalisiert wird, um damit jeden Missstand zu rechtfertigen - was gerade in Indien ausgiebig praktiziert wird -, wobei die dortigen Inhalte hinduistisch und nicht buddhistisch, also ziemlich anders gehalten werden, ist nicht zu bestreiten. Die buddhistische Erleuchtung aber ist jedem überall zugänglich und zu jeder Zeit. Sie leitet eine "Neugeburt" ein, befreit augenblicklich vom Karma und lässt alles Gewesene hinter sich - deshalb auch die hohe Wertschätzung des Mönchtums in Tibet, der Mönch begibt sich ja auf einen Weg, der zur Beendigung der karmischen Bindungen führen soll. Doch das kann auch mitten im Leben passieren, uns allen.
Warum ich dich fragte, ob du Atheist bist? Ich möchte gerne deine Position verstehen, aus der heraus du den Buddhismus ziemlich unreflektiert angreifst und einen Text, der sich gegen einen Repräsentanten des tibetanischen Buddhismus, der sogar laut Autor nicht viel mit der eigentlichen Lehre Buddhas gemein hat, als Grundlage verwendest. Damit erreichst du sicherlich den einen oder anderen Hobby-Querulanten, bleibst aber bar jeder mehrdimensionalen Kritikfähigkeit.
Ich könnte indes behaupten, dass Machiavelli im Namen des Atheismus brutale Genozide durchführen ließ, die den Schandtaten der christlichen Kreuzzüge im Nichts nachstanden und der Atheismus somit der gleichen geistigen Rohheit zuwiderläuft. Ebenso müsstest du dir den Ruf als Linksfaschisten gefallen lassen, weil der von dir verwendete Artikel auf einer marxistischen Plattform veröffentlicht wird - aber das wäre mir zu stumpf.
Ich registriere hier einige "Atheisten", die jede "Religion" ad nauseam bekämpfen, was in ihrer Methodik jedoch eher bemitleidenswert, als ernstzunehmend ist.
-- „Ein vollständiger Atheist steht auf der vorletzten Stufe zum vollständigsten Glauben.“
Zitat von AlinardusMit Verlaub Walter, du versuchst dir, verständlicher Weiße, deine Religion schön zu reden. Das machen Christen auch immer.
Es ist immer das gleiche, wenn man zugunsten eine (jetzt der Einfachheit halber als solche bezeichnete) Religion argumentiert: man will ja sowieso immer nur PR-Kampagnen führen.
Zitat von AlinardusIch denke nicht, das solche Dinge, die in dem Artikel angesprochen werden, einfach so erfunden sind.
Wir reden hier über Colin Goldner - du würdest dich wundern...
Zitat von AlinardusUnd wie ich es schon mal angedeutet habe. Die arme Bevölkerung hat sowieso keinen wirklichen Zugang zur eigentlichen Lehre, weil die meisten ausserhalb der Klöster ja nicht mal richtig lesen können. Für die ist das Grusel und Spoock, Unterwerfung etc. ...usw.
So stellt es sich dar, wenn man Goldner glaubt, aber wie von mir schon - ähem - angedeutet, ist bei diesem Autor ein gehöriges Maß an Quellenkritik nötig. Ich kann ja demnächst mal eine Auswahl der schönsten Kritikpunkte liefern (dauert nur ein wenig). Als Einstieg eine aktuelle Diskussion über Goldner, in der schon ordentlich Kritik enthalten ist: http://forum.emma.de/showthread.php?2126...-und-Sex/page14. Im Verlauf dieser Diskussion ist die engagierteste Vertreterin Goldners sogar dazu übergegangen, Kritik an Goldner zu begegnen, indem behauptet wird, es gehe gar nicht um Goldner, sondern um "sexuellen Mißbrauch unter der Kutte der Gelbmützen-Lamas" - für den Goldner als einzige Quelle herhalten kann. Insgesamt lohnt es sich, auch und vor allem die Argumente zu lesen, die von Goldners VerfechterInnen im Eifer des Gefechts gerne mal übergangenv werden.
Zitat von 89Ja, der Buddhismus 'glänzt', aber Gold ist er ganz gewiss nicht, wieso auch, es ist eine Religion, mit all den Eigenheiten, Abgründen und Verwerflichkeiten, die eine Religion ausmachen.
Aha? Welche denn so?
Die Aufzählung kann ich mir sparen, die sind detailliert im Goldner-Artikel dargestellt und es sind sicher nicht die Einzigen. Was meinst du eigentlich zu diesen konkreten Anschuldigungen?
Kommt noch, und ich weise nochmal darauf hin, dass Goldner nicht als wissenschaftliche Quelle gelten kann.
Zitat von 89
Zitat Nicht nur die Argumente, auch die Rhetorik wird von Goldner-Anfälligen übernommen, wenn sie mit diesem "Virus" erstmal infiziert sind.
Tschuldigung, das is meine ureigenste Rhetorik, in ähnlichen Stil schrieb ich schon, als ich den Namen Goldner noch nicht mal gehört hatte.
Mea culpa, dann bist du wohl eine Ausnahme. Ich finde es beängstigend, wie Goldner allzu oft bedingungslos geglaubt und aus der Hand gefressen wird, was damit einhergeht, sich ebenso wie er selbst zum heroischen "Whistleblower" berufen zu fühlen.
Entschuldigt meine (auch epidemiologische) Polemik, aber bei dem Thema sind mir deutliche Worte mittlerweile am liebsten.
Zitat Entschuldigt meine (auch epidemiologische) Polemik, aber bei dem Thema sind mir deutliche Worte mittlerweile am liebsten.
Wir sind hier ja nicht so empfindlich...aber ich finde ihr seht das als Buddhisten selbst zu eng. Sicherlich mag vieles, das dieser Autor anspricht überspitzt dargestellt sein, aber es stecken auch immer wahre Elemente in solchen Andeutungen.
Mal abgesehen davon , das nicht der Buddhismus an sich also die Lehre angegriffen wird, sondern dessen Beziehung zum einfachen Volk und die Instrumentalisierung. Und hier ist es wie ich es schon angesprochen habe so, dass das Volk einen viel mystischeren Zugang zum Buddhismus hat als der Kern der Lehre es eigentlich will. Ich erinnere Walter an die Diskussion über den Schamanismus in Tibet. Und das das Analphabetentum in Tibet verbreitet ist ist glaube ich auch kein Geheimnis.
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Zitat von melv0Zunächst einmal ist das Pamphlet von Goldner absolut monokausal und mit steifer Polemik durchzogen.
Das ist mir eigentlich so ziemlich egal, ob du den Artikel monokausal oder zu wenig mehrdimensional findest oder dir die Polemik nicht in den Kram passt oder sonstiges. Mich interessiert die gleiche Problematik, die ich auch Walter angetragen habe: Was sagst du zu den Vorwürfen und Anschuldigungen, die in dem Statement erhoben werden...mal fern ab jeglichen Standpunktes: Kannst du die angesprochenen Punkte entkräften ?
- die Hungersnöte, Schuldknechtschaft und Sklaverei im 'alten' Tibet - das theokratische Unterdrückersystem - 27 Landgüter nach der Inthronisierung 1939 in Besitz der Familie des Dalai Lamas mit mehr als 40000 Menschen in persönlicher Leibeigenschaft - angewandes Strafrecht mit Strafen wie bei lebendigem Leibe die Haut abziehen, bei leichteren Vergehen Augen ausstechen oder Hände abhacken - die Lehre vom Bardo-Zwischenleben, das zwischen 49 Tagen und unvorstellbarer Länge dauert (mit all den scheußlichen Details) - die Lehre der Reinkarnation (wo die Höchststrafe ist, als Frau wiedergeboren zu werden...?) - die Aussage des D.L., daß die sadistischem Folterqualen keineswegs metaphorisch zu verstehen seien
Zitat Die buddhistische Erleuchtung aber ist jedem überall zugänglich
So lange er sich der instrumentalisierten Karmalehre unterwirft, stehen einem die Tore offen, klar.
Zitat Damit erreichst du sicherlich den einen oder anderen Hobby-Querulanten, bleibst aber bar jeder mehrdimensionalen Kritikfähigkeit.
Sorry, melv0, das ist Gelaber, du predigst und bist ganz besonders und mindestens so eindimensional, wie du mir vorwirfst.
Zitat Ich könnte indes behaupten, dass Machiavelli im Namen des Atheismus brutale Genozide durchführen ließ
Zeig mir einen Beleg, wo Machiavelli im Namen des Atheismus Genozide durchführte. Wenn...dann war es im Namen der Macht, aber nicht im Namen des Atheismus. Machiavelli war, wenn man es genau nimmt, ein früher Republikaner und er äußerte begründete Kritik an der RKK, hat aber sicher niemanden umbringen lassen, weil er nicht an Gott glaubte. Fehlt ja nur noch, dass du mit Hitler und Stalin als "atheistische" Teufel argumentierst, dies würde dann vollends belegen, dass du die Definition des Atheismus scheinbar nicht so ganz verdaut hast.
Zitat Ebenso müsstest du dir den Ruf als Linksfaschisten gefallen lassen, weil der von dir verwendete Artikel auf einer marxistischen Plattform veröffentlicht wird
Oha! Marxisten sind für dich "Linksfaschisten"? Gut zu wissen oder auch eine Ahnung zu bekommen, wessen Geistes Kind du bist.
Zitat Ich registriere hier einige "Atheisten", die jede "Religion" ad nauseam bekämpfen
Yeap, und ich registriere hier Buddhisten die sich scheinbar im Münchhausen-Trilemma befinden...