Für (echten) Säkularismus und freie Religionskritik!
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Wer kennt diese Auswüchse des linken Spektrums? Wer weiß wirklich was hinter diesen ominösen antideutschen Kritik steht? Kann mir jemand beantworten was mensch genau unter diesem Begriff versteht?
Wenn Du konkrete Fragen hast, frag nach. Aber erst mal mit den verlinkten txten beschäftigen, auch denen von Antideutschen...
P.S.: Ich bin kein Antideutscher (sondern gegen jede Form von Nationen & Patriotismus), und tue mich seit dem irakkrieg auch schwer, dieses Spektrum wirklich noch als links zu rezipieren; wobei meine persönliche "Links"-Definition evtl zu sehr auf die soziale Frage abstellt.
Zahlreiche Menschen aus dem antideutschen Spektrum begrüßten den Irakkrieg und allgemein den "Krieg gegen den Terror" der Bush-Regierung; dabei ging in meinen Augen die soziale Frage klar unter, auch die Innenpolitik der Bush-Regierung wurde unterstützt. Ich war damals Leser der jungle world und habe mich häufiger über deren antideutsche Positionen geärgert; aber das ist Jahre her...
BTW, was passt Dir an dem Wiki-Artikel nicht? Ich fand den recht ausgewogen & informativ, zumindest bis zum Abschnitt "Ideologie" (der dann ja auch als nicht ausreichend belegt gekennzeichnet ist).
P.S.: Die "andere Seite" (Antiimperialisten) sind mE genauso meschugge; zumindest rezipiere ich in dem Spektrum überwiegend autoritäre K-Gruppen, arbeitslose Berufsrevolutionäre und Möchtegern-Kader...
Naaaaja. Also das Ich mich selbst für die Frankfurter Schule interresiere udn Adorno lese stimmt schon Dennoch sehe ich im Irak-Krieg (zu Beginn) einen antifaschsitischen Kampf gegen den teokratisch-faschistisichen Saddam.
In Antwort auf:Dennoch sehe ich im Irak-Krieg (zu Beginn) einen antifaschsitischen Kampf gegen den teokratisch-faschistisichen Saddam.
Sag doch gleich, dass Du selber auch dazu gehörst...
Nein, im Ernst: Für mich ist eine militärische Problemlösung alles, aber nicht "links"*. Zum "Linkssein" gehört für mich Antimilitarismus einfach dazu, und das schließt Invasion in andere Länder ziemlich deutlich aus.
Auch hatte ich z.T. das Gefühl, dass die Bush-Administration selbst gegen innenpolitische Gegner hochgejubelt wurde, und diese Regierung war selbst für US-Verhältnisse zielich rechts-außen.
Dennoch bleibt wohl ein Fakt, dass ich beim Thema Nation/Patriotismus/Nationlismus antideutschen Positionen näher bin als denen des "Otto-Normal-Faschos" = Durchschnitts-Deutschen...
In Antwort auf:Nein, im Ernst: Für mich ist eine militärische Problemlösung alles, aber nicht "links"*. Zum "Linkssein" gehört für mich Antimilitarismus einfach dazu,
Hmm. Und wo steht Che?
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ad Gysi: Ich war gerade bei nem EDIT, und der ist jetzt weg. Wegen Dir!!!
(nicht ernst nehmen )
Zum EDIT & ad contra: 'Ne Theokratie war der Iran; der Irak war unter Saddam Hussein eine stinknormale Allerwelts-Diktatur, die Ideologie der herrschenden baath-Partei war geprägt vom arabischen Nationalismus und staatssozialistischem Gedankengut.
Zu Che & ad Gysi: Das waren revolutionäre Aufstandsversuche; sowohl Kuba als auch Angola als auch Bolivien: Eine winzig kleine Gruppe Revoluzzer nimmt den militärischen Kampf gegen die "Unterdrücker" auf, und wenn man sich nicht massiv auf die Hilfe des "unterdrückten Volkes" verlassen kann ist das ganze zum Scheitern verurteilt. Ein Vergleich mit dem Irakkrieg ist sowohl aus politischer Sicht als auch aus militärischer ziemlich unmöglich.
Aber: Ganz anders hätte das ein Jahrzehnt vorher ausgesehen; unter Bush sen. führten die USA einen internaional gerechtfertigten Krieg gegen Irak (zur Befreiung Kuweits), und riefen die irakische Opposition (v.a. Kurden im Norden und Schiiten im Süden) zum Widerstand gegen Saddams Regime auf. Dieser Aufstand kam. Hätten die Amis das unterstützt hätte ich es richtig gefunden, und die Welt wäre Saddam zehn Jahre früher los gewprden. Aber die USA ließen ihre angeblichen "Verbündeten" fallen wie eine scharfe Handgranate; jedem war klar, der Aufruf zum Widerstand sollte es nur den Amis leicht machen, was mit diesen Menschen geschah war den Pentagon-Strategen scheißegal. DAS ist der entscheidende Unterschied zum ollen Che.
* Den ich desewegen nicht pauschal verteidigen will, daher die vielen "" oben; Revolution muss von innen kommen, und Gewalt hat die Welt noch nie besser gemacht; sie kann höchstens verhindern, dass die Welt noch schlimmer wird...
In Antwort auf:Zu Che & ad Gysi: Das waren revolutionäre Aufstandsversuche;
Die Macht, die die Interessen des Volkes durchsetzt, ist gut. Auch die militärische. SO sehe ich das. Militärische Gewalt per se als inhumanistisch - oder nicht links - zu verurteilen, halte ich nicht für richtig. Es kommt auf das Machtgefüge in der Welt an. Wir brauchen noch Soldaten, wir brauchen noch die Verteidigung nach außen.
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In Antwort auf:Militärische Gewalt per se als inhumanistisch - oder nicht links - zu verurteilen, halte ich nicht für richtig.
Habe ich so auch nicht getan; Besser wäre die Formulierung "(...) die unprovozierte Invasion anderer Länder".
Bitte unterscheide zwische Antimilitarismus (der Ablehnung des Militarismus und des militärischen Prinzips, besonders seiner Form der Subordination und des strikten Gehorsams) und Pazifismus (der prinzipiellen Ablehnung militärischer Gewalt). Als Pazifist habe ich mich nie betrachtet; dafür kenn ich aus der Geschichte zu viele Situationen, wo in militärischer Gewalt/militantem Widerstand die einzigen sinnvollen Alternativen waren; Standard-Beispiele finden sich v.a. im Kampf gegen den Faschismus.
Politische Militanz, das zB autonome Gruppen an den Tag legen (die sich natürlich selber als Antimilitaristen begreifen), ist nochmal ein anderes Feld.
Zitat von WikipediaAntimilitarismus ist eine dem Pazifismus nahe stehende Überzeugung, die sich gegen militaristische Tendenzen innerhalb von Gesellschaft und Politik wendet. Sie ist damit eine Gegenbewegung zum Militarismus in seinen verschiedenen Ausprägungen.
Der Antimilitarismus sollte vom Pazifismus begrifflich geschieden werden, weil sich der Kampf gegen militaristische Tendenzen unabhängig von der Frage führen lässt, ob militärische Gewalt als ein geeignetes Mittel zur Lösung von Konflikten gesehen wird.
In Antwort auf:Irgendwie haben wir Verständigungsprobleme...
[Ironie] Wat'n? Wir ham die janze Jewalt-Debatte in 5 bis 6 Posts abjehandelt; dis hat die bundesdeutsche Linke jahrzehntelang nich uff die Reihe jekriecht! Wir könn da eigentlich voll stolz druff sein... [/Ironie]
Na, wenn die Linke auch in Deutschland in den letzten 40 Jahren in Sachen Kommunikation mit Andersdenkenden keine Fortschritte gemacht hätte, würde ich mir auf der Stelle die Kugel geben!
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