http://www.welt.de/politik/article384023...rchten-sie.html Die Türkei will in die EU, aber nur ohne Ungläubige als Nachbarn. -Ich bin der Meinung dass man die ständige Diskussion um den Türkeibeitritt mal vergessen solle.- Geht gar nicht.
------------------------------------------------- Taqiyya bitte nicht mit Tequila verwechseln, kommt auch nicht aus Mexiko!
Zitat von Welt onlineDie Studie zeigt eine zutiefst religiös orientierte Türkei, 62 Prozent der Befragten nennen Religion als höchste Priorität in ihrem Leben, nur 13 Prozent sagen das gleiche über Demokratie. 75 Prozent wünschen Koranschulen für ihre Kinder; 33 Prozent meinen, Frauen verdienen manchmal Prügel, 58 Prozent meinen, Frauen sollten ihrem Mann gehorchen, und 22 Prozent würden Ehebrecherinnen steinigen.
Viel Intoleranz zeigt sich in den Antworten zu der Frage, wen man gerne als Nachbarn hätte. 64 Prozent wollen keine Juden, 66 Prozent keine Atheisten, 72 Prozent wollen niemanden als Nachbarn, der Alkohol trinkt. 52 Prozent wollen nicht neben Christen leben.
Na, dann: Prost!
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komisch wenn einer hier zu Lande sagt dass er nicht neben einem Türken wohnen will, oder neben einem anderen Muslim etc. dann ist er automatisch ein Nazi. Also wenn die Türkei in die EU kommt, wäre ich der meinung dass wir aus der EU austreten sollen. Ich denke wir sollten der Türkei noch etwa 300 - 500 Jahre Zeit geben bevor wir über den Beitritt ernsthaft nachdenken.
Die Diskussion wird, ähnlich wie beim Thema Kurdenverfolgung, vollkommen verfehlt, wenn man sich auf die Rolle der Religion in der Türkei konzentriert. In erster Linie ist der türkische Staat(und es geht bei diesem Thema in erster Linie um den Staat als Institution und nicht um die Menschen) eine streng laizistische Republik, in der nicht der Islamismus, sondern der Nationalismus eine Gefahr darstellt. Das Militär ist ein Staat im Staat, jederzeit in der Lage, die bestehenden Verhältnisse zu kippen, um Atatürk wird eine Art Führerkult betrieben und nationale und ethnische Minderheiten werden unter Zwang "türkisiert". Das sind die echten Probleme. Ja, es gibt auch Probleme jenseits des Glaubens.
Für viele etablierte Parteien ist die Türkei quasie bereits in der EU! Wie man unschwer am Grünen-Wahlplakat sieht, ist die Türkei bereits EU-Zone http://www.gruene.de/index.php?id=143&tx_ttnews[tt_news]=790&cHash=d313bc7f97 (Da das Wahlplakt - Reiter ungefähr auf 3/4 schieben) (Europagrundriss)
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In Antwort auf:Das Militär ist ein Staat im Staat, jederzeit in der Lage, die bestehenden Verhältnisse zu kippen, um Atatürk wird eine Art Führerkult betrieben und nationale und ethnische Minderheiten werden unter Zwang "türkisiert". Das sind die echten Probleme. Ja, es gibt auch Probleme jenseits des Glaubens.
Der Nationalismus kommt als Problem verschärft hinzu. Der schmälert den religiösen Chauvinismus aber um keinen Deut!
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Zitat von pamukDie Diskussion wird, ähnlich wie beim Thema Kurdenverfolgung, vollkommen verfehlt, wenn man sich auf die Rolle der Religion in der Türkei konzentriert.
Deshalb hat es vielleicht auch gar niemand gemacht?
Lies dir bitte noch mal die Punkte durch, die Gysi herausgehoben hat. Auch wenn ich selbstverständlich fest überzeugt bin, dass dies alles auch Folgen der Religion sind, die selbst wurde nur zwei mal benannt (Religion selbst und Koranschulen).
Alles andere zeigt nur, wie weit die Masse der Türken noch von demokratischen Verhältnissen entfernt sind. Wenn eine solchen Masse intoleranter "Undemokraten" plötzlich in der EU wäre, hätte das ganz sicher Auswirkungen. Und ganz sicher keine, die diese Demokratie und Toleranz weiter stärken würden.
Zitat von Bruder Spaghettus Auch wenn ich selbstverständlich fest überzeugt bin, dass dies alles auch Folgen der Religion sind, die selbst wurde nur zwei mal benannt (Religion selbst und Koranschulen).
Ich bin mir sicher, dass in den deutschen "Qualitätsjournalen" höchstens durch die Blume ein Bezug zum Islam hergestellt wird. Alles andere wäre ein Grund zum "Nazialarm". Welcher Journalist tut sich das an? -"Islamkritik = Nazialarm"-
Ab vom Thema, aber vorbildlicher Beitrag der gleichen Zeitung: http://www.welt.de/politik/article383004...zum-Glueck.html umgedingt die Kommentare lesen, -der Artikel gibt lediglich die Vorlage, (Rest steht im Kommentar) aber diesmal wohl doch zu plump u. einseitig.
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ich glaube, die Türkei wäre in der EU unglücklich. Sicher, jetzt wollen sie, weil sie sich schnellen Wohlstand erhoffen, aber der wird nicht (schnell) kommen, darum muss sich selbst in der EU jedes Land selber kümmern, auch wenn gute Projekte gefördert werden. Statt dessen gibt es recht viel Einmischung (die ich vermutlich gut fände) in Bereiche, in denen sich die Türken, so denke ich, nicht gerne dreinreden lassen. Ich denke, es würde nicht lange dauern, bis die Bevölkerung wieder raus wollen würde, eben weil sie noch nicht so weit sind. Bestimmte Änderungen muss man aus sich selbst schaffen.
___________________________________ Die Wendung "das ist doch bloß ein Strohmann" ist auch bloß ein Strohmann.
In Antwort auf:Der Nationalismus kommt als Problem verschärft hinzu. Der schmälert den religiösen Chauvinismus aber um keinen Deut!
Der Laizismus ist seit der Staatsgründung (zumindest vorgeblich) ein Grundpfeiler der türkischen Republik und auch seit der Verankerung des Laizismus in der türkischen Verfassung, also seit der Staatsgründung, betreibt der türkische Staat eine zwanghafte Assimilationspolitik mit dem Ziel, alle ethnischen und nationalen Unterschiede abzuschaffen, einen reinen türkischen Staat zu schaffen. Die Betonung liegt auf türkisch, nicht auf islamisch. Der Nationalismus kommt als Problem also nicht verschärft hinzu, sondern er ist das Problem und der religiöse Chauvinismus ist lediglich ein Gespenst innerhalb der türkischen Gesellschaft, welches das eigentliche Problem, nämlich den staatlich verordneten Nationalismus verschärft. Der Islam ist also für die Bevölkerung ein kultureller und damit auch nationaler Grundpfeiler, aber die kriminelle Politik des türkischen Staates bedient sich nicht der Religion.
In Antwort auf:seit der Verankerung des Laizismus in der türkischen Verfassung, also seit der Staatsgründung, betreibt der türkische Staat eine zwanghafte Assimilationspolitik mit dem Ziel, alle ethnischen und nationalen Unterschiede abzuschaffen, einen reinen türkischen Staat zu schaffen. Die Betonung liegt auf türkisch, nicht auf islamisch.
Atatürk ist zu der Zeit der europäischen Nationalismen aufgekommen. Also war der auch nationalistisch. Aber er suchte eine Anbindung an Europa, und sein Nationalismus war daher nicht gegen die anderen gerichtet. Aber er sah im Islam den Hemmschuh zur Anbindung. Daher war es für ihn eine Notwendigkeit, dem Islam die politischen Zähne zu ziehen. In der Türkei kämpfen aber eine islamische und eine kemalistische Strömung einander. Sind die Islami(s)ten um Erdogan jetzt die Demokraten und die Kemalisten die Nationalisten?
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Ein möglicher EU-Beitritt ist nur eine hinterliste Falle. http://www.islaminstitut.de/Nachrichtena...e1679112.0.html Zitat: "Mit unserem geistlichen Führer, dem heiligen Mohammed und unserem politischen Führer Mustafa Kemal Atatürk wird niemand es schaffen, unser Land zu teilen" Ich glaube die EU sollte nicht so gemein sein und die Türkei aufnehmen.
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Der gewinnt vielleicht die Wahl, aber letztlich verlieren wir alle bei einem EU Beitritt der Türkei. Zumindest wenn in der Türkei nicht schnell ein Grundlegender Wandel von Statten geht.
Wer auch immer jetzt "wir" sind; wenn das bspw mich einschließen soll möchte ich darauf hinweisen, dass nur ich festlege, was ich als Gewinn oder Verlust begreife; zumindest wenns nicht um einen simplen finanziellen Gewinn-/Verlustbegriff geht.
In Antwort auf:dass nur ich festlege, was ich als Gewinn oder Verlust begreife; zumindest wenns nicht um einen simplen finanziellen Gewinn-/Verlustbegriff geht.
Und? Gewinnst oder verlierst du durch eine Einbindung der Türkei in die EU?
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Ich habe zu dem Thema keine abschließende Meinung, reagiere aber einigermaßen allergisch auf solche Vereinahmungen, daher der Einwurf.
Man könnte aber argumentieren, dass die Türkei sich weiter Richtung Osten bzw Richtung Islam orientiert, wenn die Westbindung bzw EU-Mitgliedschaft keine Alternative mehr ist; die Türkei als islamischer, nicht mehr laizistisch geprägter Staat wäre in meinen Augen ein klarer Verlust.
Zitat von welfen2002Wer sich den Türken kulturell annähert, gewinnt.....
Jeder nimmt die Annäherung zu türkischen Kulur anders wahr. ( So auch Reinecke) Die etablierten Parteien (selbst CDU knickt ein) sehen die Annäherung an die Türkei als positiv. Wenn sich die Türken bei uns nicht integrieren, müssen wir es halt tun. (Kann ich seitens der Politiker verstehen, dass Sie egal von wem, auch gerne ein Sitz im Parlament haben möchten) In muslimisch türkischen Kreisen sieht man eine Annäherung der EU in ca. 30 Jahren, bis wir hier wirklich türkische Verhältnisse haben und uns integriet haben, bzw. sollten. Also kein Grund zur Panik, da die meisten dieses wohl nicht mehr wirklich erleben werden. Ich finde die Entwicklung Europas hin zum Islam erstaunlich rassant. Hätte ich mir vor 10 Jahren so nicht träumen lassen.
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Ich frage mich, wie die Türkei die Spagatspreizug zwischen dem Islam und ihrer islamischen Praxis mit der Demokratie und den Menschenrechten wirklich schaffen will. Atatürk wollte das diktatorisch hinkriegen. Aber der Islam lässt sich nicht unterdrücken. Die Türkei selber ist der islamisch geprägten Kultur näher als einer demokratischen. Sie haben in der EU wirklich nichts zu suchen. Das soll kein Affront gegen die Türken oder die Muslime sein. Das ist ein Ratschlag in aller Freundschaft, nicht in einem Haus mit uns wohnen zu wollen, that's all!
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In Antwort auf:Ich frage mich, wie die Türkei die Spagatspreizug zwischen dem Islam und ihrer islamischen Praxis mit der Demokratie und den Menschenrechten wirklich schaffen will.
Erdogan will Europa unter islamischer Leitung. Ich wollte jetzt nicht in den Blauen Dunst behaupten, dass alle Türken - oder die Mehrheit - das wollen.
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