Wir waren die Krone, wir waren das Verstehen und die Weisheit. Wir waren Eins, von Anbeginn der Zeiten an. Wir teilten die Ewigkeit, teilten Zeit und Raum, konnten nicht fühlen wo der eine Endet und der andere Begann, waren eines Geistes und einer Stimme. Und dann sprach der andere Teil die Worte, welche das Licht erschufen aus der Dunkelheit. Er befand es sei gut, und so beließ er es dabei. Ich sehnte mich zurück zu der Zeit in der wir gemeinsam in der Dunkelheit dem raunen der Zeit lauschten. Er bot mir an mit ihm gemeinsam im Licht zu leben, in seinem Glanze zu weilen und der Dunkelheit zu entsagen. Doch das Licht erfüllte die Dunkelheit, blendete mich, raubte mir den Schlaf, peinigte mein Innerstes. Alle meine Bitten es erlöschen zu lassen, ignorierte Er. Das Licht, trennte uns, entzweite uns, trat zwischen uns und löste den Bund, die Bruderschaft einfach auf. So entstand aus der der Einheit die Entfremdung. Das Licht fraß sich durch die Finsternis, vertilgte sie, ließ nichts von ihr übrig. Da schuf ich die Kelipot, Schalen deren Hülle nicht von vom Licht durchdrungen werden konnten, und ich, Thaumiel schuf meine eigene Welt. Ich zog mich in die Dunkelheit zurück, die uns seit Anbeginn an Heimat war und beließ es dabei.
Dann begab es sich dass er Wesen aus Licht schuf, Engel lieblich anzusehen die ihn preisten und umsorgten, die seine Diener waren und er ihr Herr. Und auch ich erschuf mir Wesen, mir zu dienen. Doch nicht nach Musikern und eitlen Lakaien gelüstete es mich, sondern nach Wesen die Stark waren, große Kämpfer, deren Geschrei die liebliche Musik übertönte, deren Lachen die Harfenklänge der Engel nicht mehr vernehmbar machte. Und Er wurde Zornig, wollte meinen dunklen Geschöpfen verbieten ihre stimmen zu erheben, ihn nicht mehr in seiner Muße zu stören. In meiner Wut befahl ich meinen Geschöpfen die Boten, die er mit seinen Wünschen zu mir schickte zu ergreifen und zu binden. Doch diese Widersetzten sich und es kam zum ersten Blutvergießen. Obgleich die Engel meiner Dunklen Gefolgschaft körperlich unterlegen waren kämpften sie mit grimmiger Entschlossenheit, und entkamen. Die anderen Engel, außer sich vor Zorn rotteten sich zusammen, mit Schwertern reinen Feuers ausgestattet, erschlugen sie meine dunklen Kinder. Da ihrer nur wenige waren wurden sie überwältigt und wer mit dem Leben davon kam wurde verbannt. Mich selbst band er und ließ mich bewachen. Doch er war noch immer mein Bruder, wohl wissend dass er mich nicht vernichten konnte, ohne dass er sich selbst damit vernichten würde.
Er legte seinen Fluch über mich, und aus mir Thaumiel, dem Zwilling wurde Samael, das Gift G“ttes, wie er mich fortan nannte.
jo ich bemühe mich mal die Geschichte um Lucifer und die Dämonen mal aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Gerade mit dem Hintergrund, dass die Rolle G"ttes ja sehr Interpretationsfähig ist und vieles sich nicht mit der Klischeevorstellung vom " Lieben G"tt " deckt. Alles in der Welt hat zwei Seiten, nichts ist nur Gut oder nur Böse. Es ist immer eine Sache des Blickwinkels. Ich empfehle die Lektüre des Gedichts "das verlohrene Paradies" von John Milton
In Antwort auf:Ich empfehle die Lektüre des Gedichts "das verlohrene Paradies" von John Milton
Ich Anatol France: Aufruhr der Engel
Das verlorene Paradies ist sprachlich nicht ganz meins. Beim Aufruhr gefällt mir vor allem die Weisheit Luzifers, der fürchtet bei einer erfolgreichen Rebellion genau so zu werden wie Gott es jetzt ist und dankend verzichtet.