Für (echten) Säkularismus und freie Religionskritik!
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Scheiß auf die Religionsausübung; da haben Muslime (Freitag) oder Juden (Samstag) ja auch Pech gehabt.
Allerdings ist ein Tag der Erholung pro Woche echt nicht zu viel verlangt; ein solcher Feiertag macht aber nur Sinn, wenn er allgemeingültig ist, sprich nicht nur ich da frei habe, sondern auch meine Freunde, Familie, Geliebte oder mit wem ich auch sonst meine Freizeit verbringe. Daher: In diesem Punkt ist die Kritik der Kirchen mal voll berechtigt, wenn auch schlecht begründet.
P.S.: Dass dieser Tag gerade der Sonntag ist, erklärt sich natürlich aus der christlich geprägten Gschichte; ich wüßte aber tatsächlich nicht, welcher Tag besser geeignet sein soll.
P.P.S.: Ein paar Leute müssen auch am Sonntag arbeiten (Busfahrer, Krankenhausärzte & -pflegepersonal, Polizei & Feuerwehr uw.). Das ist für mich allerdings kein Grund, zB einem Verkäufer oder Kassierer dieses Recht zu verwehren. Operiert werden muss notfalls auch am Sonntag, eingekauft werden nicht. Auch gehört es zum Profil der besagten Berufe, dass auch in Zeiten gearbeitet wird, die für andere Freizeit sind. Dafür sollte dann ein entsprechender Ausgleich her (mehr Freizeit, mehr Geld, kürzere Lebensarbeitszeit, irgend wie so was), nicht eine Verschlechterung für die breite Bevölkerung.
Warum soll ne Verkäuferin oder ne Kassiererin bzw. ein Verkäufer oder Kassierer nicht diesselben Bedingungen haben wie ein Bus oder Taxifahrer,ein Arzt,Polizist oder ne Krankenschwester?? Deutschland ist das Land mit den meisten Feiertagen...die meisten davon kirchliche. Das sollte in Verbindung mit dem Urlaub der einem deutschen Arbeitnehmer zusteht (ebenfalls Weltspitze) ausreichen um sich zu "besinnen".
Mein Vater als Koch gehört auch zu den Leute mit dem chaotischen Arbeitstag und der noch krasseren Arbeitswoche :(, oftmals ohne auch nur zwei freie Tage hintereinander.
Trotzdem finde ich die verkaufsoffenen Sonntage gut (die es nicht nur in Berlin gibt) - aufgrund der viel zu vielen kirchlichen Feiertage haben die Läden öfter wochentags zu. Unsere Großfamilie ist aber auf beinahe tägliche Shoppingtouren angewiesen, um genug frisches Obst und Gemüse zu haben *G*.
Zitat von StanWarum soll ne Verkäuferin oder ne Kassiererin bzw. ein Verkäufer oder Kassierer nicht diesselben Bedingungen haben wie ein Bus oder Taxifahrer,ein Arzt,Polizist oder ne Krankenschwester?? Deutschland ist das Land mit den meisten Feiertagen...die meisten davon kirchliche. Das sollte in Verbindung mit dem Urlaub der einem deutschen Arbeitnehmer zusteht (ebenfalls Weltspitze) ausreichen um sich zu "besinnen".
ich weiß ja ned was für einen Beruf du hast, aber wegen mir kannst du dir gerne bewusst einen aussuchen an dem du Sonntags arbeiten mußt. In der Regel haben auch Pflegekräfte ihre xx Stundenwoche, die haben dann hald a anderes ma frei.
Wahnsinn, ich kann nicht verstehen was manche Leute so von sich geben
Edit: Vorschlag: wandere nach Japan aus, da kannst dann mehr arbeiten!!!
Was ich nicht anfügen konnte, weil Free zu schnell geantwortet hat:
Sonntag ist in meiner Familie immer eher der Stressfaktor - die Schwester muss auf die Schule vorbereitet werden, es wird Wäsche gewaschen und Klamotten gebügelt - nichts mit besinnlich!
Zitat von ReineckeIn diesem Punkt ist die Kritik der Kirchen mal voll berechtigt, wenn auch schlecht begründet.
Die Kirche hängt sich, mit welcher Legitimation auch immer, mal wieder in Sachen rein, die sie einen Scheißdreck angehen. Mehr ist dazu nicht zu sagen.
In Antwort auf:Warum soll ne Verkäuferin oder ne Kassiererin bzw. ein Verkäufer oder Kassierer nicht diesselben Bedingungen haben wie ein Bus oder Taxifahrer,ein Arzt,Polizist oder ne Krankenschwester??
Wieso sollte Sie?
Wieso sollte ein Kassierer nicht in einem Anti-Strahlenschutzanzug hinter der Kasse sitzen? Wird von den Mitarbeitern eines AKW doch auch erwartet.
In Antwort auf: Deutschland ist das Land mit den meisten Feiertagen...die meisten davon kirchliche. Das sollte in Verbindung mit dem Urlaub der einem deutschen Arbeitnehmer zusteht (ebenfalls Weltspitze) ausreichen um sich zu "besinnen".
a) Wir können gerne diskutieren, ob in Dtld zuwenig gearbeitet wird, aber mE hat das wenig Bezug zum Thema.
b) Mir ging es primär darum, dass mir freie Tage wenig bringen, wenn nur ich da frei habe, aber niemand sonst. Ich möchte mich da nämlich eher selten "besinnen", sondern soziale Kontakte pflegen, was während einer 40-Stunden-Woche nur bedingt möglich ist.
In Antwort auf:Die Kirche hängt sich, mit welcher Legitimation auch immer, mal wieder in Sachen rein, die sie einen Scheißdreck angehen. Mehr ist dazu nicht zu sagen.
Wieso darf die Kirche als gesellschaftliche Organisation nicht zu gesellschaftlichen Themen Stellung beziehen? Sich dieses Bündnis betrachtend
Erholungstage für die Arbeiter auszuhandeln ist ein Fall für die Gewerkschaften und nicht ein Fall für die Kirchen. Und erholen kann man sich auch an einem Wochentag. Ich bin zudem für die Abschaffung aller kirchlichen Feiertage bei gleichzeitiger Aufstockung der Urlaubstage.
_____________________________________________ "Ich bin vom Glauben zum Wissen konvertiert!" (Hamed Abdel-Samad)
In Antwort auf:Erholungstage für die Arbeiter auszuhandeln ist ein Fall für die Gewerkschaften und nicht ein Fall für die Kirchen.
Äh, nein; es geht um gesetzliche Feiertage (die legen die Parlamente fest), nicht um Fragen, die in Tarifverträgen geregelt sind.
Und, wie gesagt, mE besteht ein gesamtgesellschaftliches Interesse an einem möglichst verbindlichen Feiertag pro Woche, da es um weit mehr geht als um Erholung; sondern ebenso um soziale Kontakte und Aktivitäten, Zeit für Familie etc.pp. Wie gesagt, was bringt mir ein Ruhetag am Monatg, wenn meine Frau ihren am Mittwoch hat und die Kinder freitag & Samstag Schulfrei?
Zitat von Reinecke b) Mir ging es primär darum, dass mir freie Tage wenig bringen, wenn nur ich da frei habe, aber niemand sonst. Ich möchte mich da nämlich eher selten "besinnen", sondern soziale Kontakte pflegen, was während einer 40-Stunden-Woche nur bedingt möglich ist.
Ich habe Zeit meines Lebens immer wieder Sonn und Feiertage arbeiten müßen und es oft genug auch so gewollt. Und da waren Jahre bei,da hätte ich eine 40-Stunden Woche als Urlaub angesehen...und mir ist es immer gelungen "soziale Kontakte" zu pflegen. Heute arbeite ich sehr viel weniger und versuche soziale Kontakte zu vermeiden.
In Antwort auf:Die Kirche hängt sich, mit welcher Legitimation auch immer, mal wieder in Sachen rein, die sie einen Scheißdreck angehen. Mehr ist dazu nicht zu sagen
Hm, bei dem Thema geht es ja um die Bedürfnisse der Menschen und die Kirche sieht sich als gesellschaftliche Institutionen aufgrund ihrer Mitgliedszahlen dazu legitimiert, bei solchen Themen Stellung zu beziehen. Dass sie(die Kirche) den Mund aufmacht, halte ich für verständlich und legitim. Was den Inhalt der Forderungen angeht, wäre wieder eine andere Frage.
@ Stan: Wenn Du meinst, das wäre ein gesellschaftliches Optimum (40-StundenWoche = Urlaub, Versuch, soziale Kontakte zu meiden), dann sei Dir diese Meinung gelassen; ich würde aber höflich widersprechen wollen...
Zitat von ReineckeWieso darf die Kirche als gesellschaftliche Organisation nicht zu gesellschaftlichen Themen Stellung beziehen?
Die Kirchen sind erstens keine gesellschaftlichen, sondern religiöse Organisationen und haben zweitens bis in die heutige Zeit soviel Dreck am Stecken, dass sie tunlichst Buse tun und sich nicht als integerer Forderer verkaufen sollten.
Zitat von ReineckemE besteht ein gesamtgesellschaftliches Interesse an einem möglichst verbindlichen Feiertag pro Woche
Damit alle Leute am gleichen Tag zur gleichen Zeit unterwegs sind und sich in den Massen "erholen" können (und keine Dienstleistungen angeboten werden, weil diese Leute auch frei haben) ? Meine Eltern hatten schon immer Schichtdienst und wir haben uns trotzdem noch oft genug gesehen...
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In Antwort auf:Äh, nein; es geht um gesetzliche Feiertage
Hast du das Borchert-Gedicht "Sag Nein!" irgendwie falsch verstanden? Da oben im Thread-Titel steht "Sonntag... der Tag der Besinnung?"
In Antwort auf:Und, wie gesagt, mE besteht ein gesamtgesellschaftliches Interesse an einem möglichst verbindlichen Feiertag pro Woche, da es um weit mehr geht als um Erholung; sondern ebenso um soziale Kontakte und Aktivitäten, Zeit für Familie etc.pp.
Wir leben nicht mehr im 19. Jahrhundert, als die Leute noch bis zum Umfallen 60, 70 Stunden die Woche malochen mussten. Wie die sozialen Kontakte zeitlich angelegt werden, sollten nicht die Kirchen, sondern die Vertragspartner resp. deren Vertreter bestimmen! Hier geht es nicht um Gottesdienst, sondern um den Dienst an den Menschen! Du kannst auch an einem Mittwoch mit deinen Kumpels Minigolf spielen gehen...
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In Antwort auf:Die Kirchen [...]haben [...] bis in die heutige Zeit soviel Dreck am Stecken, dass sie tunlichst Buse tun und sich nicht als integerer Forderer verkaufen sollten.
Der Satz findet meine volle Zustimmung und... enthält eine Menge Humor :). Ich finde ihn toll!
Zitat von ReineckeUnd, wie gesagt, mE besteht ein gesamtgesellschaftliches Interesse an einem möglichst verbindlichen Feiertag pro Woche, da es um weit mehr geht als um Erholung; sondern ebenso um soziale Kontakte und Aktivitäten, Zeit für Familie etc.pp. Wie gesagt, was bringt mir ein Ruhetag am Monatg, wenn meine Frau ihren am Mittwoch hat und die Kinder freitag & Samstag Schulfrei?
Da stimme ich zu, auch wenn es manchmal Vorteile hat, wenn mein Vater mitten in der Woche frei hat.Und da ich derzeit ein paar Monate Ferien habe, könnte mir das THema wesentlich gleichgültiger sein als es mir ist. Es gibt nichts Öderes als Sonntage in den Ferien, was gegen die Forderung der Kirchen spricht - ist aber sehr egoistisch von mir, nur deswegen gegen Sonntage zu sein
In Antwort auf:Die Kirchen sind erstens keine gesellschaftlichen, sondern religiöse Organisationen (...)
Warum das ein Widerspruch sein soll erschließt sich mir nicht.
In Antwort auf:(...) und haben zweitens bis in die heutige Zeit soviel Dreck am Stecken, dass sie tunlichst Buse tun und sich nicht als integerer Forderer verkaufen sollten.
Die Meinung kannst Du gerne vertreten, aber zu erwarten, das die Kirchen sich daran halten oder das unterschreiben würden ist doch eher naiv; erinnert mich aber ein bischen an die Haltung vieler Linker, wo sich das dann etwas so anhört:
@ FSMQueen: Ich weiß nicht, was Du meinst; aber ich denke nicht, dass es viele Menschen in diesem Land gibt, die einer Organisation mit Millionen Mitgliedern absprechen wollen, sich in eine gesellschaftliche Debatte einzubringen.
BTW, diese Aussage
In Antwort auf:Da stimme ich zu, auch wenn es manchmal Vorteile hat, wenn mein Vater mitten in der Woche frei hat.Und da ich derzeit ein paar Monate Ferien habe, könnte mir das THema wesentlich gleichgültiger sein als es mir ist. Es gibt nichts Öderes als Sonntage in den Ferien, was gegen die Forderung der Kirchen spricht - ist aber sehr egoistisch von mir, nur deswegen gegen Sonntage zu sein
erschließt sich mir nicht; was willst Du sagen? Dass Du gegen einen allgemeinen Ruhetag bist, weil Dich Dein Vater dann zu Hause antrifft? Oder anders rum?
Ich würde an Deiner Stelle darüber nachdenken, wie das ist, wenn die Leute, mit denen man zusammen lebt, nicht mehr die Eltern sind, sondern evtl Menschen, mit denen man gerne Zeit verbringt, dazu in der Woche aber kaum Gelegenheit hat.
EDIT & P.S.:
Zitat von FSMQueenTrotzdem finde ich die verkaufsoffenen Sonntage gut (die es nicht nur in Berlin gibt) - aufgrund der viel zu vielen kirchlichen Feiertage haben die Läden öfter wochentags zu. Unsere Großfamilie ist aber auf beinahe tägliche Shoppingtouren angewiesen, um genug frisches Obst und Gemüse zu haben
Naja, wenn wirtschaftliche Erwägungen einer winzigen Minderheit ausreichen, eine Verschlechterung der Lebens- und Abreitsbedingungen der großen Mehrheit zu fordern, hat das Kapital gewonnen und das "Humankapital" (sprich die Menschen) mal wieder verloren...
In Antwort auf:erinnert mich aber ein bischen an die Haltung vieler Linker, wo sich das dann etwas so anhört:
Du bist nicht über die religiöse Demographie, du bist auch nicht über die politische aufgeklärt. Kein Wunder, dass du mit meinen Pi-mal-Daumen-Zahlen nichts anzufangen weißt.
_____________________________________________ "Ich bin vom Glauben zum Wissen konvertiert!" (Hamed Abdel-Samad)
Dann viel Spaß in der vollständig individualisierten Gesellschaft, wo jeder mit seinem Arbeitgeber privat regelt, wann denn Sonntag ist; wenns dann mit dem nächsten Familienfest nicht klappt freut euch, wie unglaublich frei und aufgeklärt Ihr seid.
(oder einer beliebigen sontigen sozialen Aktivität, an der viele Menschen beteiligt sind, und die aus irgend einem Grund meist auf ein Wochenende fallen...)