Die Bewohner der Schweizer Dörfer Fieschertal und Fiesch im Wallis möchten gegen den Klimawandel und den Schwund des Aletschgletschers beten. Damit würden sie aber gegen ein über 300 Jahre altes Gelübde verstoßen und brauchen nun eine Sondergenehmigung des Papstes. Deshalb haben die Dorfbewohner eine Audienz beim katholischen Kirchenoberhaupt beantragt. Wie die Informationsstelle Wallis mitteilte, haben die Bewohner von Fieschertal und Fiesch 1678 das Gelübde abgelegt, tugendhaft zu leben und zu beten, dass der Aletschgletschers nicht weiter wächst. Grund dafür waren das bedrohliche Vorrücken des Gletschers. Um die Wirkung der Gebete während des Gletscherhöchststandes Mitte des 19. Jahrhunderts noch zu verstärken, wurde ab 1862 einmal jährlich eine Prozession veranstaltet.
Entscheidung liegt beim Papst Inzwischen haben sich die Zeiten geändert. "Es ist viel Eis geschmolzen", heißt es in der Mitteilung. Jetzt soll der Gletscher wieder wachsen und das "Katastrophen-Gelübde" um den Beistand gegen den Klimawandel ergänzt werden. Die Entscheidung darüber liegt allerdings bei Papst Benedikt XVI. Die Fiescher und Fieschertaler hoffen, im September oder Oktober eine Audienz zu erhalten, und sind zuversichtlich, dass Benedikt in ihrem Sinne entscheiden wird.