"Prof. Dr. Andreas Zick und Dr. Beate Küpper, Interdisziplinäres Institut für Konflikt und Gewaltforschung, Universität Bielefeld, gingen in ihrer Studie den Fragen nach, wie tolerant, menschenfreundlich oder feindselig sich religiöse Menschen, die sich selbst als religiös bezeichnen, gegenüber anderen äußern und wie sich nichtreligiöse Menschen verhalten. Die bisher größte empirische Studie über Vorurteile in Europa analysiert Ursachen und Folgen von Vorurteilen wie die Abwertung und Ausgrenzung von Menschen aufgrund ihrer Gruppenzugehörigkeit. Die Studie zeigt, dass religiöse Menschen im Durchschnitt signifikant fremdenfeindlicher sind als Nichtreligiöse und demnach in der Tendenz eher solche Einstellungen vertreten, welche die Ungleichwertigkeit anderer religiöser Gruppen, aber auch anderer ethnisch-kultureller Gruppen unterstreichen. "34 Prozent der Europäer, die einer bestimmten Religion angehören, stimmen einem Überlegenheitsanspruch eben dieser Religion zu, wobei der Prozentsatz mit der allgemeinen Religiosität zunimmt und in den katholisch geprägten Ländern noch höher ist", so Prof. Dr. Zick bei der Präsentation der Ergebnisse. "All jene, die einen einzigartigen Wahrheitsanspruch für ihre Religion erheben, vertreten besonders häufig auch abwertende Einstellungen gegenüber Frauen, homosexuellen Personen, Juden oder Muslime." Die in acht europäischen Ländern durchgeführte empirische Studie ist ein Schwesterprojekt der Forschungen zur "Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit" am Institut für interdisziplinäre Konflikt-und Gewaltforschung der Universität Bielefeld."