Für (echten) Säkularismus und freie Religionskritik!
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Wie oft muß sich ein Atheist anhören ein "hoffnungsloses Leben" zu führen..einer "hoffnungslosen Gruppe" anzugehören. Grund genug danach zu fragen was diese Hoffnung ist bzw. was man darunter versteht oder verstehen kann.
Die Definition der ich mich anschliessen kann die wikipedia angibt ist folgende
"Hoffnung (vgl. mittelniederdt.: hopen „hüpfen“, „(vor Erwartung unruhig) springen“, „zappeln“) ist eine zuversichtliche innerliche Ausrichtung gepaart mit einer positiven Erwartungshaltung, dass etwas Wünschenswertes in der Zukunft eintritt, ohne dass wirkliche Gewissheit darüber besteht"
Also hoffen wir alle,egal welchen Glaubens oder Nichtglaubens wir anhängen. Allerdings finde ich es befremdlich, das dieser Zustand des Hoffens für Gläubige (zumindest für Christen) derart ausgeprägt ist und nach eigenen Aussagen geradezu ein Dauerzustand. Heißt das nicht,das man mit dem Hier und Jetzt nicht zufrieden ist,und immer erwartet,das es besser wird? Warum diese Unzufriedenheit,selbst bei gesunden,gut situierten Gläubigen?? Wirklich die Erwartung auf das (noch) bessere Jenseits.....warum das Diesseits derartig abwerten??
Wenn ich schwer erkranken würde,würde ich auch hoffen.....hoffen darauf,das der Arzt oder die Ärzte sich vlt. geirrt hätten,das es vlt. doch gut ausgeht, oder das noch zu meinen Lebzeiten ein geeignetes Medikament entwickelt würde. Diese Hoffnung ist durchaus rational,weil all dies schon geschehen ist...Ärzte haben sich geirrt,Menschen sind plötzlich wieder gesundet (das waren dann natürlich Gottes Wunder) und die Medizin macht laufend Fortschritte. Aber darauf zu hoffen,das einem selbst und der Welt,der Menschheit, Gerechtigkeit widerfährt,das der Gute belohnt,und der Schlechte bestraft wird...das es ein Weiterleben,möglichst ein noch besseres,nach dem Tode gibt,ist dagegen weniger als eine Spekulation. Wer schließt denn eine Versicherung mit einer Agentur ab, von der man gar nicht genau weiß,ob es sie gibt, oder von der man noch nie gehört hätte,das sie im Ernstfall bezahlt hätte (für Schäden aufkommt)??
Sind Gläubige Zocker,die Aktien und Anteile von Firmen kaufen,von denen sie weder gehört,noch für deren Existenz es irgendwelche Belege gibt?? Oder sind wir Atheisten die Zocker...wie Blaise Pascal vermutete
Ich denke es ist offensichtlich,das Glaube nicht das geringste mit Vernunft zu tun hat. Und "vernünftig" kommt von Vernunft...somit sind Gläubige,wenn es um Glauben geht,"unvernünftig"..vlt. eine Art Zustand des "Dauerverliebtseins"??
In Antwort auf:Aber darauf zu hoffen,das einem selbst und der Welt,der Menschheit, Gerechtigkeit widerfährt,das der Gute belohnt,und der Schlechte bestraft wird...das es ein Weiterleben,möglichst ein noch besseres,nach dem Tode gibt,ist dagegen weniger als eine Spekulation.
Ich denke der Unterschied liegt darin, dass Gläubige im besonderen, immer wieder darauf hingewiesen werden, dass alles um einen herum böse und ungerecht ist. Bei ZJ ist das extrem ausgeprägt. Die "böse Welt". Das beeinflusst selbst junge Menschen dermaßen, dass man sich einfach nach einem Paradies und somit eine Erlösung sehnt, dabei hätte man alles was man zum Leben braucht. Ein Dach über den Kopf, Kinder gesund, aber für viele sind 50-70 Jahre leben einfach viel zu wenig. Daher sind sie bereit ihr jetziges Leben vollständig aufzugeben im Vertrauen auf Gott, der ihn dann später segnet. In der ZJ-Literatur wird da sehr genau darauf eingegangen. Es geht immer wieder darum, dass man in seinem jetzigen Leben Gott und sein Missionswerk an die erste Stelle setzt und auf annehmlichkeiten verzichtet. Es ist leider sehr schizophren, dass die Leute die am lautesten davon predigen, es finanziell gesehen sehr gut geht - gut bezahlter Job, ein paar Mal Urlaub im Jahr, schickes Auto. All das ist nicht verwerflich, aber es hinterläßt einen faden Beigeschmack, wie sehr man wirklich Gott an die erste Stelle setzt.
Ich denke inzwischen das immer noch nicht alles super toll ist, aber Probleme lassen sich anpacken. Anstatt alles aufs Jenseits zu setzen, sollte man doch auch jetzt Menschen was gutes tun. Die Menschen in Afrika brauchen was zu beißen und keinen Wachtturm!
Manchmal hat man einfach Pech im Leben, manchmal eben auch Glück! Dahinter steckt nicht der Satan oder Gott sondern es ist einfach Zufall und manchmal eben auch die Gene/Herkunft die es einem ermöglichen zu studieren, Karriere zu machen oder sonst für sein Auskommen zu sorgen. Sein Leben selbst in die Hand nehmen halte ich für wirklich vernünftig! Entscheidungen selbst treffen, Konsequenzen tragen und nicht bibbernd zu Gott beten, dass er einem sein Laster immer wieder vergibt, was wiederrum dazu führt, dass man sich noch viel schlechter fühlt.
--------------------------------------------- Intelligent Design hat ganz ein anderes Problem: Es gibt sich als Wissenschaft, will aber gar kein Wissen schaffen - die wollen überhaupt nichts herausfinden. Weil sie ja eh schon die Antwort kennen. Ihre Antwort ist immer: Gott. Wer glaubt, die Antwort schon zu kennen, macht keine Wissenschaft - er macht Propaganda."
Also ich kann hoffen, ganz ohne gläubig zu sein. Zum Beispiel, dass mein Kind im Februar gut zur Welt kommt. Ich kann aber nicht hoffen, in "Literature française" eine gute Note zu schreiben, wenn ich mich nicht auf die Prüfung vorbereite. Kenne jedoch tatsächlich Menschen, die zwar lernen und wie verrückt, jedoch trotzdem in den einen oder anderen Tempel gehen und hoffen und beten, eine gute Note zu bekommen. Und sich hinterher nicht beim eigenen Hirn sondern bei der Gottheit bedanken.
Gerade bei den Christen scheint das Leben etwas zu sein, was man einfach erduldet in der Hoffnung, dass es danach besser wird. Dadurch verpasst man die Gegenwart und es ist keine schöne Einstellung, mit der man durchs Leben geht, oder?
Das Schiff ist soeben endgültig in den Fluten versunken, nur drei Überlebende schwimmen einsam und verlassen im weiten Meer.
Der erste sagt: "Es gibt noch Hoffnung", taucht unter und ward nicht mehr gesehen. Er hatte auf dem Schiff eine Geschichte gehört, wonach sich am Meeresgrund eine Stadt namens Atlantis befindet, in der wunderbare Menschen leben. Er hofft dort hin zu gelangen und von diesen Menschen gerettet zu werden.
Der zweite sagt: "Es gibt noch Hoffnung", faltet die Hände und beginnt zu beten. Da er aber so nicht schwimmen kann, verschwindet auch er unter der Wasseroberfläche, nicht ohne die Hoffnung, von Gott gerettet zu werden.
Der dritte sagt: "Es gibt noch Hoffnung", ich weiss, daß das Schiff Notrufe gesendet hat und dass hier ein vielbefahrener Seeweg ist. Wenn ich mich lange genug über Wasser halten kann oder wenn ich etwas finde woran ich mich festhalten kann, dann habe ich eine Chance zu überleben.
Fazit: Hoffnung kann die Überlebenschancen erhöhen, aber auch verringern, je nach dem wie realistisch das ist, worauf sich die Hoffnungen begründen.