Folgende Idee/folgender Vergleich ist mir durch den Kopp gegangen.
Vlt. macht dieses Beispiel deutlich wie Ich,als Atheist..und vlt. auch andere Atheisten, die Sache über die wir uns hier austauschen, sehen.
Nun stellen wir uns vor,wir würden einem Prozess beiwohnen. Es geht darum die Schuld bzw. die Unschuld eines Angeklagten zu beweisen. Es gibt keine Zeugen und auch kein Geständnis...wir müßen uns auf Indizien verlassen. Jeder Besucher des Gerichtsaals hat bei Anblick des Angeklagten und nach Kenntniss der Sachlage eine Meinung,wenn auch nur eine unbewußte..die einen finden den Angeklagten sympathisch,die anderen weniger..einige könnten die Tat,sollte sie denn vom Angeklagten verübt worden sein,nachvollziehen..andere keinesfalls. Nun gilt es für den Strafverteidiger,als auch für den Staatsanwalt,überzeugende Belege für die Schuld bzw. Unschuld des Angeklagten zu finden und die Geschworenen bzw. das Gericht zu überzeugen.
Gott ist sowohl der Angeklagte,als auch dessen Tat bzw. dessen Schuld. Die Staatsanwaltschaft besteht aus Atheisten und die Verteidigung aus Gläubigen. Das Publikum ist gemischt,mehr oder weniger unentschlossen,z.T. auch unfrei und befangen. Jetzt gilt es sowohl Beweise,Belege ,Motive,Indizien für die Tat zu finden.
Ich behaupte,das die Staatsanwaltschaft den Prozess,vorausgesetzt die Jury besteht aus wirklich unvoreingenommen Personen,gewinnen würde. Andererseits hätte die Staatsanwaltschaft auch nichts dagegen,von der Unschuld des Angeklagten überzeugt zu werden. Was hätte sie davon einen Unschuldigen zu verknacken,wenn der wahre Schuldige noch draussen rumläuft??
Mal angenommen, Gott wäre unschuldig - wer wäre es denn dann gewesen? Deine Metapher als Solche finde ich höchst interessant. Bzw. ist "Gott" ein Verbrechen Gottes oder ist "Gott" ein Verbrechen der Menschen, die andere Menschen beeinflussen und unterjochen wollten und somit freizusprechen? Wobei man ein Wesen das nicht existiert nicht freisprechen kann,.
Zitat von FSMQueen of damnedMal angenommen, Gott wäre unschuldig - wer wäre es denn dann gewesen? Deine Metapher als Solche finde ich höchst interessant. Bzw. ist "Gott" ein Verbrechen Gottes oder ist "Gott" ein Verbrechen der Menschen, die andere Menschen beeinflussen und unterjochen wollten und somit freizusprechen? Wobei man ein Wesen das nicht existiert nicht freisprechen kann,.
Man kann sich ruhig weiterführende Gedanken machen.....ich werde es aufmerksam verfolgen.
Zitat von StanMan kann sich ruhig weiterführende Gedanken machen.....ich werde es aufmerksam verfolgen.
Ich frage mich, wer auf die Anklagebank gehört. Einen Gott kann man nur drauf setzen, wenn man einen solchen hat. Wenn es aber keinen gibt, dann kann man auch keinen anklagen, höchstens eine "Gottesvorstellung". Die Idee an sich kann man aber auch nicht anklagen, sondern allenfalls diejenigen, die eine solche Idee vertreten. Es heisst aber, "Die Gedanken sind frei" und für eine blosse Idee bzw. Vorstellung kann man auch niemanden anklagen.
Wenn diese "Idee" allerdings eine Lüge ist und wenn sich die Vertreter dieser Lüge damit Vorteile verschaffen, die Gutgläubigkeit und Leichtgläubigkeit ihrer Mitmenschen also ausnützen um daraus Profit zu schlagen, dann kann man das als Betrügerei anklagen. Es gilt also, die Gottesidee als Lüge zu entlarven, das Problem dabei ist, daß jeder Gläubige eine eigene individuelle Vorstellung von Gott hat, ausserdem profitiert nicht jeder Gläubige davon, daß andere das Gleiche oder Ähnliches glauben. Eine solche "Prozesslawine" dürfte ziemlich aufwendig werden, aber man kann zumindest die Menschen davor warnen, leichtfertig irgendwelchen Glaubensideen zu folgen und sich dabei manipulieren und ausnehmen zu lassen.
Hätten wir noch den Gotteslästerungsparagrafen und dessen strenge Anwendung, dass säße jetzt der gute alte Stan auf der Anklagebank. Vor paar Jahren noch hat Stoiber ernsthaft Gefängnisstrafe für Gotteslästerung gefordert. Es sollte nach seiner - und nicht nur nach seiner - Meinung wieder hart bestraft werden, wer "die religiösen Gefühle gläubiger Menschen verletzt".
Zitat von Klimsch Hätten wir noch den Gotteslästerungsparagrafen und dessen strenge Anwendung, dass säße jetzt der gute alte Stan auf der Anklagebank. Vor paar Jahren noch hat Stoiber ernsthaft Gefängnisstrafe für Gotteslästerung gefordert. Es sollte nach seiner - und nicht nur nach seiner - Meinung wieder hart bestraft werden, wer "die religiösen Gefühle gläubiger Menschen verletzt".
Hätten wir noch die Inquisition, dann würde nicht nur Stan und die anderen Atheisten sondern vermutlich jeder einzelne, der hier im Forum postet auf der Anklagebank sitzen (uns später auf dem Scheiterhaufen) stehen, weil wohl keiner hier den strengen Glaubensnormen des mittelalterlichen Katholizismus entsprechen würde und weil damals niemand religiöse Äusserungen öffentlich abgeben durfte, die dem kath. Glauben widersprachen.
Es hat sich also doch schon manches verbessert gegenüber "der guten alten Zeit".
Grüsse Till
Stan
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Beiträge:
29.11.2009 18:00
#7 RE: Gott vor Gericht oder doch der Stan, wenn es nach Stoiber ginge?
Hat es nicht in den USA mal eine Anklage gegen Gott gegeben? Ich glaube ein Atheist hat Gott angeklagt, weil er Schuld an der Misere in der Welt hätte. Imho wurde das fallen gelassen, weil man nicht wusste, an wen man die Anklage hätte schicken können.
--------------------------------------------- Intelligent Design hat ganz ein anderes Problem: Es gibt sich als Wissenschaft, will aber gar kein Wissen schaffen - die wollen überhaupt nichts herausfinden. Weil sie ja eh schon die Antwort kennen. Ihre Antwort ist immer: Gott. Wer glaubt, die Antwort schon zu kennen, macht keine Wissenschaft - er macht Propaganda."
Bruder Spaghettus
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gelöscht
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Beiträge:
29.11.2009 22:15
#9 RE: Gott vor Gericht oder doch der Stan, wenn es nach Stoiber ginge?
In Antwort auf:Ich behaupte,das die Staatsanwaltschaft den Prozess,...
Ich behaupte, es würde keinen Prozess geben.
Eine Jury aus wirklich unvoreingenommenen Personen könnte es nicht geben. Die müssten weder Atheisten noch Gläubige sein. Also würde auf jeden Fall eine der beiden Seiten die Jury wegen Befangenheit ablehnen. Auch Agnostiker wären nicht die Lösung, denn für Gläubige sind auch die befangen.
Zitat von MennoKlamottoHat es nicht in den USA mal eine Anklage gegen Gott gegeben? Ich glaube ein Atheist hat Gott angeklagt, weil er Schuld an der Misere in der Welt hätte. Imho wurde das fallen gelassen, weil man nicht wusste, an wen man die Anklage hätte schicken können.
Ich glaube, jemand hat das sogar hier gepostet - die gab es. Das war jedoch ein Protest dagegen, dass in den USA Gott als Person gilt.
Ich wollte mit diesem Vergleich ausdrücken, wie sich Atheisten,bzw. ich als Atheist,mich fühle,wenn ich aus allen Ecken zu hören kriege, wie "Wahrhaft" Gott wäre..wie Allgegenwärtig und es nach Ansicht vieler überhaupt keinen Zweifel an seiner Existenz geben kann. Das von "uns" der Beweis für seine Nichtexistenz eingefordert wird. Ich wollte deutlich machen,das es einen Beweis weder von der einen,noch von der anderen Seite geben kann....aber das "wir" einen Indizienprozess gewinnen würden.
In Antwort auf:Mal angenommen, jemand gibt sich als Gott aus, der es gar nicht ist? Und nimmt alle Missetaten Gottes auf sich? Was macht man mit so einem?
Freuen, dass man einen Sündenbock gefunden hat und zügig exekutieren!
Dann würde der Ausspruch "Gott ist tot" auf einmal eine sehr wörtliche Dimension erhalten.
______________________________________________ "Philosophie besteht aus Fragen, die niemals beantwortet werden können. Religion besteht aus Antworten, die niemals hinterfragt werden dürfen." -Anonym
Hm, eine interessante Wendung, William - wäre das nicht wie bei Jesus, nur in Grün? Nur dass eben jemand Gottes Sünden auf sich nimmt? *GGGGG* Dann würde dieser Jemand allerdings einen ernsthaft qualvollen Tod erleiden müssen für all die Sünden!