Zitat Walter Brandmüller: Mit Philosophie kommen Sie nur bis an die Schwelle des Glaubens. Zur Erklärung von Glaubenswahrheiten genügt die Philosophie nicht. Wir sollten uns abgewöhnen, an den Unendlichen die Messlatte unserer durchaus begrenzten Vernunft anzulegen. Der Tod des Gottessohnes, ja die Menschwerdung des Logos in Jesus von Nazareth überhaupt, ist natürlich eine Provokation, aber nur für eine Vernunft, die in rein irdischen Kategorien gefangen ist. Es bedarf einer grundsätzlichen Offenheit für das Größere, um zu dem, was wir Mysterium nennen, Zugang zu finden. Weil der am Kreuz hingerichtete Jesus von Nazareth auferstanden ist und lebt, wurde das Kreuz zum Zeichen des Lebens, der endgültigen Überwindung von Sünde, Leid und Tod. Es gibt die Antwort auf die tiefsten Sehnsüchte des Menschen. Der Wahlspruch der Karthäuser heißt zu Recht: Stat crux dum volvitur orbis – Das Kreuz steht fest, auch wenn die Welt sich dreht.
--------------------------------------------- Intelligent Design hat ganz ein anderes Problem: Es gibt sich als Wissenschaft, will aber gar kein Wissen schaffen - die wollen überhaupt nichts herausfinden. Weil sie ja eh schon die Antwort kennen. Ihre Antwort ist immer: Gott. Wer glaubt, die Antwort schon zu kennen, macht keine Wissenschaft - er macht Propaganda."
Zitat Der Tod des Gottessohnes, ja die Menschwerdung des Logos in Jesus von Nazareth überhaupt, ist natürlich eine Provokation, aber nur für eine Vernunft, die in rein irdischen Kategorien gefangen ist.
Ja, natürlich: Wenn man sich dem Wahnsinn hingibt, dann kann man auch das problemlos glauben - wie auch absolut alles andere.
Zitat Und Geschichte sagt auch aus was geglaubt wurde.
Und deswegen ist es wahr? Weil es geglaubt wurde - und dabei erfolgreich war? Was hält dich dann davon ab, den Hinduismus, der ebenfalls sehr erfolgreich ist und war, als "wahre Religion" zu betrachten?
______________________________________________ "Philosophie besteht aus Fragen, die niemals beantwortet werden können. Religion besteht aus Antworten, die niemals hinterfragt werden dürfen." -Anonym
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Zitat Der Tod des Gottessohnes, ja die Menschwerdung des Logos in Jesus von Nazareth überhaupt, ist natürlich eine Provokation, aber nur für eine Vernunft, die in rein irdischen Kategorien gefangen ist.
Im Klartext der Mensch muss sich darüber klar werden das er nicht alles weiss. Und das er seine Vorstellungen vielleicht korrigieren müsste.
Die Erkenntnis, das man nicht alles weiß, haben auch genug Atheisten. Mich eingeschlossen. "Wir" wissen eben nicht alles und werden es, bedingt durch unser kruzes Leben, auch nie wissen. Dafür bedarf es aber keines Gottes oder eines Messias!
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Zitat Dieser Erkentniss bedarf es aber, wenn man Gott verstehen möchte.
Oder wenn man jemanden benötigt, der einem die "Wissenslücke" füllt.
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Daß die Mutter Jesu im NT als Jungfrau bezeichnet wird, ist im historischen Kontext trivial. Bis zur Geburt ihres Kindes galt die Frau gesellschaftlich als Jungfrau und anschließend, nach der Geburt des Kindes trägt sie den Ehrentitel "Mutter". Aus dem Mädchen wurde so die Frau. Bis dahin sehe ich ja auch kein Problem!
Kann einer von euch eine Aussage dazu machen, wann und wo in der Geschichte Europas die "Sexualfeindlichkeit" eigentlich begann? Wann begann das Gerede davon, daß ein Mädchen "seine Unschuld verliert"? Wann wurde "Jungfrau" zum sexuellen Topos? Zur Zeit der Abfassung der Evangelien kann ich das noch nicht erkennen.
Selbst in unserer zivilisierten Gegenwart wäre es ein ungeheuerlicher Affront, dem Ehemann gegenüber Zweifel an seiner Vaterschaft öffentlich zu verbreiten. Stan, deine - wie auch immer gemeinte - Bastardisierung des Sohnes einer ehrenhaften Frau wird und wurde niemals und in keinerlei Kultur akzeptiert.
Maria, Miriam...mar jam... deutet schon richtigen Ärger an. "Bitteres Wasser" war eine Prüfung. Und Maria hat sie offenbar bestanden. Was bleibt dann noch übrig als Erklärung für ihre Schwangerschaft?
Allerdings liegen zwischen diesem historisch nachvollziehbaren Ärger und der aktuellen "Marienverehrung" der Gegenwart Welten. Mancher Forscher sucht in Rennes le Chateau nach einem Bindeglied von da nach hier. Und dann ist die Madonna manchmal eine Schwarze.
Lokale Volksfömmigkeit erscheint dem eiligen Beobachter mitunter als katholisch-christliche Religion. Bei genauerem Hinschauen sind das dann aber ganz eigenständige Traditionen. In Süddeutschland und anderswo in Europa ist die Chritsianiserung eher Makulatur.
Ich möchte darauf hinweisen, daß es vor allem in der Kirche der 3.Welt Bestrebungen gibt, ein neues Marien-Dogma zu etablieren. Für Luis Kardinal Aponte Martinez aus Puerto Rico ist der Titel “Miterlöserin” für Maria schon heute “sensus fidelium”. Deshalb lädt er Würdenträger weltweit ein, mit einem persönlichen Brief an Papst Benedikt XVI. diese Bitte zu unterstützen. http://www.zenit.org/article-19295?l=ger...nit.org/g-19295 Die Unterzeichner des Schreibens sind neben Luis Kardinal Aponte Martinez die Kardinäle Varkey Vithayatil aus Indien; Kardinal Riccardo Vidal von den Philippinen und Ernesto Corripio y Ahumada aus Mexiko. Die Bitte wird in Afrika von Erzbischof Felix Job, dem Präsidenten der Katholischen Bischofskonferenz von Nigeria unterstützt. Aus Europa stellt sich Erzbischof Kramberger aus Slovenien hinter die Bitte.
Persönlich sehe ich nicht die Notwendigkeit, ein neues Mariendogma einzuführen, denn die Marienverehrung ist bereits heute ein wichtiger Liturgieteil in der katholischen Kirche. Es gibt den Marienmonat Mai und die Marienfeste. Am 8.Dezenber, feierten wir das Fest Mariä Empfängnis, das in einigen Staaten sogar ein gesetzlicher Feiertag ist. Ich glaube nicht, daß an der bestehenden Situation etwas geändert und ein neues Mariendogma verkündet werden muß, denn die Rolle Mariens als Mutter Jesu Christi ist wohlbegründet und tief im religiösen Bewußtsein der Menschen verankert.
---------------------------------------------------- SAPERE AUDE - Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen. Immanuel Kant (1724-1804)
Zitat Allerdings liegen zwischen diesem historisch nachvollziehbaren Ärger und der aktuellen "Marienverehrung" der Gegenwart Welten. Mancher Forscher sucht in Rennes le Chateau nach einem Bindeglied von da nach hier. Und dann ist die Madonna manchmal eine Schwarze.
Lokale Volksfömmigkeit erscheint dem eiligen Beobachter mitunter als katholisch-christliche Religion. Bei genauerem Hinschauen sind das dann aber ganz eigenständige Traditionen. In Süddeutschland und anderswo in Europa ist die Chritsianiserung eher Makulatur.
Sollte man nicht unterscheiden zwischen einem Dogma und der unterschiedlichen Auslebung dieses Dogmas? Kann es nicht sein das die Gründe tatsächlich in den damaligen Ereignissen liegen und heute das Volk das etwas abgewandelt hat?
dein Beitrag ist ein wichtiger Hinweis darauf, daß Volksfrömmigkeit weiterhin eine wichtige und entscheidende Kraft ist. Und in diesem Sinne sind die Dogmen der katholischen Kirche auch Ausdruck für ihre Demokartiefähigkeit. Gleichzeitig zeigt dein Beitrag auf, daß Rom seine gegenwärtige Stellung zugunsten neuentstehender christlicher Zentren überdenken wird.
Maria , ist nichts besonders , sie war eine Frau wie alle andere vor und nach ihr. Aber ich sah mal in ein Dokumentar film , dass die alten Canaaniten und Israeliten , die ja auch zu fremden götter betteten, eine göttin hatten und sie nannten sie die Frau vom YHWH. Und wer ein wenig über die Alte Römer und Griechen bescheid weiss , weiss das sie auch x götter hatten und viele waren weiblichen götter. Ich denke zum Beispiel an diana oder Athena. Für mich haben die alles mit den Christentum vermischt und es kann heraus das Maria jetzt so was wie eine heillige ist . Aber MAria ist nichts besonders. ES gibt nur ein G`tt, das ist der G`tt Abrahm yzak und Ysrael.
Die Katholen waren so schlau, Maria in den Rang einer Quasi Göttin (die Himmelskönigin) zu erheben. Sie suchen nun anscheinend ein neues Dogma für die "Miterlöserin". Die Protestanten haben keine weibliche-mütterliche Gottheit sondern nur fromme Frauen und die Moslems haben diesbezüglich gar nichts.
Dabei ist aufgrund steinzeitlicher Funde offensichtlich: "Am Anfang war Gott eine Göttin" (Buch von Helmut Uhlig). Der Mythos von Maria ist die letzte Epiphanie (Erscheinung) der Grossen Mutter-Gottheit.
Bei den Griechen waren es Artemis und Demeter. Diese ist der Prototyp der Muttergottheit (s. auch Isis bei den Ägyptern), erstere nicht. Dass Maria und Demeter trotz Geburt angeblich Jungfrauen blieben, soll ihre Göttlichkeit und die ihres Sohnes betonen. Es ist naheliegend, dass die Mutter eines angeblich göttlichen oder gottgleichen Menschen ebenso ist. Das gleiche wurde von den Müttern von Dionysos und Mithras etc. erzählt. Doch seit alters wurde die Jungfräulichkeit angezweifelt. Die Legende sagte, dass einer Hebamme, welche die Jungfräulichkeit Mariens zweifelnd wie auch immer prüfen wollte, die Hand abfiel. In Polen und anderswo wurde ein Mann zu Tode geschindet, weil er die Jungfräulichkeit Mariens anzweifelte (nicht bei Uhlig).
"Dubiose Jungfrauen als letzte Epiphanien der Grossen Mutter, das ist wie ein Aufbegehren gegen den Mythos. Eine zutiefst veränderte Welt endloser Krisen, erlebt die letzten Erscheinungen weiblicher Göttlichkeit in der allein vom männlichen Prinzip geprägten Wirklichkeit. Es geht um das Überleben des Göttlich-Weiblichen in einer entmythologisierten pragmatischen Männerwelt. Doch die Menschen, v.a. die Männer brauchen den Mythos des Weiblichen (s. Archetyp der Anima bei Jung). Mit Artemis reicht das Uranfängliche das kosmische Ganzheitliche in wilder ungezähmter, dabei jungfräulicher Weiblichkeit hinein in die Zeit Roms und des frühen Christentums. Der Mythos der Artemis, die keine Muttergöttin ist, lebt noch heute in der Computer Game Figur Lara Croft. Dieser Gedanke ist von mir.
Die Götter/Göttinnen unterlagen immer einem Bedeutungswandel (siehe auch die allmähli-che Erhöhung Mariens). Artemis wurde lange als Grosse Göttin verehrt. Im Hinduismus gibt es Göttinnen, die wild, gefährlich und auch blutrünstig sein können (Kali, muss das noch vertiefen).
Zwei Erscheinungsformen der Grossen Göttin sind es, die uns in ihrer Spätzeit entgegen treten: Eine Herrschende in Gestalt der Artemis und eine Bescheidene, vom Wunder geprägte in Gestalt der Maria (Wunderglaube der Volksfrömmigkeit, im thread schon erwähnt), die ihm byzantinischen, orthodoxen Bereich auch den schönen Namen Sophia -Weisheit - und vielerorts noch immer (immer mehr, v.a. in der Dritten Welt) als Himmelskönigin verehrt wird.
Zwischen Artemis und Maria gibt es einen grossen Gegensatz. Ungezügelte Wildheit und bedingungslose Selbstverwirklichung und auf der anderen Seite ein sanftes Magdtum, vom "göttlichen" Sohn kaum anerkannte, oft geschmähte Mütterlichkeit ("Weib, was habe ich mit dir zu schaffen?). Artemis und Maria repräsentieren die beiden äussersten Pole des Weib-Seins bis in die Gegenwart: die überlegene, selbstbewusste Frau, die sich nicht unterwirft, und die dienende Frau und Mutter als Opfer ihres Geschlechts (Uhlig). Zwischen beiden gibt es keine Brücke. Doch beide (mythischen Figuren) leben in vielen Varianten und Annäherungen an den einen oder anderen Typ bis in unsere Zeit. Ziemlich frei nach: Helmut Uhlig: Am Anfang war Gott eine Göttin - Eine Weltreligion des Weiblichen, 1992 (Bastei Lübbe TB 64133)
__________________________________________________ RELIGION IST HEILBAR! (Buch von J. Hochstrasser, Ex-Priester) Die einzige Entschuldigung Gottes ist, dass er nicht existiert (Stendhal). Denken ist eine Anstrengung; Glaube ein Komfort (Ludwig Marcuse). Philosophie ist, über die Welt und das Leben der Menschen nachzudenken (Schopenhauer). Ich würde nur an einen Gott glauben, der zu tanzen verstünde (Nietzsche, Zarathustra).
maleachi 89
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gelöscht
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Beiträge:
26.02.2010 09:52
#50 RE: Die Figur der Maria hat viel tiefere Wurzeln als die Bibel