Es gibt immer weniger gläubige Menschen in den entwickelten Ländern, dafür werden die verbliebenen Gläubigen radikaler. Sie üben zunehmend mehr Einfluss auf die Regierung aus und sie bekämpfen die Trennung von Kirche und Staat. Warum ist das so?
Grundsätzlich ist das doch zu befürworten, denn auch weniger Gläubige (oder nicht so starke Gläubige ohne kirchlichen Bezug) lehnen zuweil den Aktionismus radikalerer Gestalten ab. Insofern ist doch alles in Butter, denn die radikalen deklassieren sich doch selber, wenn die Mehrheit deren Handlungen nicht mehr unterstützen!
--------------------------------------------- Intelligent Design hat ganz ein anderes Problem: Es gibt sich als Wissenschaft, will aber gar kein Wissen schaffen - die wollen überhaupt nichts herausfinden. Weil sie ja eh schon die Antwort kennen. Ihre Antwort ist immer: Gott. Wer glaubt, die Antwort schon zu kennen, macht keine Wissenschaft - er macht Propaganda."
Was aber eben sein sollte ist, wenn Religiöse weniger werden sollte auch die Religion immer mehr Einfluss auf die Gesellschaft verlieren und nicht immer mehr bekommen.
Die Frage ist doch, inwieweit Religion heute noch massiv Einfluss hat. Sicher, in vielen politischen Gremien sitzen Vertreter der jeweiligen Großkirche, aber wie wichtig ist deren Gewicht?
Ein Umbruch ist sicher wünschenswert, aber step by step und nicht mit dem Vorschlaghammer.
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Step by step? Nur leider gehts step by step in die falsche Richtung. In der Politik werden Ideen wie eine Zwangsbesteuerung von Nicht-Christen geäußert um Kirchenaustritte zu verhindern, wir haben 'Blasphemieparagraphen', in den öffentlichen Medien werden religiöse Hirngespinste ganz selbstverständlich als Wahrheit anerkannt und zu allem Überfluss schleicht sich auch noch eine neue Religion unter dem Deckmantel von Multikulti in unsere gebeutelten Landen ein... um einen Umbruch (in die richtige Richtung) zu erreichen brauchen Atheisten erstmal eine starke Stimme in Politik & Gesellschaft, und zwar eine die sich auch mal landesweit Gehör verschafft und nicht nur 'für Interessierte' irgendwo vor sich hindämmert. Von einer solchen atheistischen Position habe ich bisher, mal abgesehen von einem Herrn Dawkins, der ein bisschen Furore veranstaltet hat, noch nicht viel mitbekommen... obs daran liegt, das ich auf dem Land wohne? Na ich weiss nicht...
Liberalgesülze mag zwar schön klingen, nur bringt das Angebot eines Dialoges nicht viel, wenn dein Gegenüber gerade dabei ist die Steine für die nächste Steinigung zu sammeln. Es brauch nur ein paar Radikalos die sich auf ihr 'Recht auf Religionsfreiheit' berufen, um eine Veränderung zu deren Gunsten zu erwirken.
Zitat Die Frage ist doch, inwieweit Religion heute noch massiv Einfluss hat.
Ich war jahrelang im Jugendhilfeausschuss des Kreistages. Dort, aber nicht nur dort, gibt es Stammsitze für stimmberechtigte Mitglieder für Kirche, Diakonie und Caritas. Die brauchen also nicht gewählt werden, die sind immer drin.
Wenn es um Vergabe von knappen Fördermitteln ging, waren solche Fronten schon wichtig. Oder um die Vergabe von Trägerschaften für Heime.
Auch sonst ist es doch ein Unding, wenn in Sachen Trauerbewältigung bei Großunglücken ständig alles in der Kirche stattfindet, wenn unsere politischen Verteter ihre Verantwortung von der Gnade Gottes abhängig machen, wenn die Kirchen pro Jahr so ca. 18 Mlrd. Euro vom Staat bekommen (ohne das, was sie zusätzlich noch für ihre sozialen Einrichtungen bekommen) usw.
Ich hätte absolut nichts dagegen, wenn da von einem Tag auf den anderen Schluss wäre.
Danke für die Informationen, das wusste ich nicht.
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