Als Kiddusch ha-Schem bezeichnet man das "Festhalten am Glauben", bzw. an der "Heiligung des [göttlichen] Namens". Damit wird bezeichnet, dass es unter allen Umständen erste Priorität sein sollte, den Namen Gottes zu schützen, um ihn nicht zu entweihen. Ferner ist damit auch die ganze Praxis des jüdischen Lebens gemeint. Das Schützen geht soweit, dass man sein eigenes Leben hingibt, also eine Art jüdischer Märtyrertod, oder sich für seinen Glauben töten läßt, um letzten Endes die "Heiligung des Namens" zu schützen. Der Tod kann also demnach freiwillig sein.
Das Kiddusch ha-Schem zieht sich durch die ganze Geschichte des Judentums, bis hin zur Schoa.
Aber ist nicht das Handanlegen an den Tempel Gottes eine zu unterlassende Handlung? Wie ist ein Kiddusch ha-Schem gerechtfertigt?
Zitat Aber ist nicht das Handanlegen an den Tempel Gottes eine zu unterlassende Handlung?
Wann sollen Juden am Tempel Hand angelegt haben?
Zitat Dann stellt sich für mich die Frage: Starben die ermordeten Juden des Holocaust als Märtyrer?
Im Prinzip: Nein. In der Liturgie, vor allem im Gedächtnisgebet für die Opfer(El Malej Rachamim), werden sie als solche bezeichnet, dass sie "al kiddusch haSchem", in der Heiligung G'ttes, gestorben sind. Diese Bezeichnung rührt aber nicht aus einem von den Opfern gefassten Entschluss her, sondern wurde gewählt, da sie wegen ihres Judeseins ermordet wurden.
Zitat von Milarepa Aber ist nicht das Handanlegen an den Tempel Gottes eine zu unterlassende Handlung? Wie ist ein Kiddusch ha-Schem gerechtfertigt?
Nein. Der Tempel wird (soweit ich weiss) erst bei Ankunft des Messias wieder aufgebaut. Den Kiddush ha-Shem finde ich albern, da es nur eine rabbinische Auslegung ist, das man Gottes Namen gegen eine Entweihung schützen musste. Nicht seinen Namen finde ich wichtig sondern sein Wirken oder "Unwirken".