Sind exzessiv extrovertierte Menschen evtl. einfach nur unsicher? Brauchen sie ständig Bestätigung durch andere, weil sie in sich zu wenig "Geisteskraft" und Selbstsicherheit besitzen? Ist es nur die Überkompensation eines Minderwertigkeitskomplexes?
Wie auch im anderen Thread lautet die Antwort wahrscheinlich in den meisten Fällen, nein.
Ich finde dieses Thema zwar weniger interessant als das andere, aber es ist schon bezeichnend, das es auch dafür eine "passende" Geistesstörung gibt. Noch bezeichnender aber für unsere Gesellschaft ist, das dieses extreme Verhalten in die andere Richtung fast nie als störend oder gar krank betrachtet wird, anders als bei zurückgezogenen Menschen.
Das sind dann tolle, lustige dufte Menschen mit etlichen Freunden und super tollen Aktivitäten. Was sich unter der Oberfläche verbirgt weiss man auch hier nicht recht.
Was ist mit den ganzen nach Aufmerksamkeit haschenden Menschen. Schon Kinder und Jugendliche haben das starke Bedürfnis nach gesellschaftlicher Anerkennung, FaceBook Freunden und "Likes" im Internet.
Ist das geistig gesund? Muss man das haben? Kann das ein deutliches Zeichen geistiger Unsicherheit und Unreife sein?
Auch hier wäre ich dankbar über eine interessante Diskussion.
PS: danke an meinen Sponsor, mein Arbeitgeber, der mir heute mal wieder so viel Zeit lässt.
_______________________________________________ Nichts ist wahr, alles ist erlaubt! Die Realität ist das, was du daraus machst!
Zitat von AlinardusSind exzessiv extrovertierte Menschen evtl. einfach nur unsicher?
Ja!
Vielleicht rüttelt er aber auch nur an deinen geschlossenen Türen und begehrt eine Aufmerksamkeit, die er wirklich braucht und verdient. Wenn er sich obzessiv darstellt und labert (den richtigen Adressaten seines Begehrens um Aufmerksamkeit verloren hat), muss man ihn wohl besser in die Schranken weisen: "Mann, du nervst!"... So vielleicht.
_____________________________________________ "Ich bin vom Glauben zum Wissen konvertiert!" (Hamed Abdel-Samad)
Ja, nur meist denken ich dieses "du nervst" lieber nur.
Aber mir ist mein "Gegenpart" also der extrovertierte Mensch, zumindest in seiner extremen Form, sehr unsympathisch. Von dem gemäsigterem Typen kenne ich durchaus welche, die recht nett sind.
Daher wie gesagt, auch hier ist es keine Krankheit. Die Menschen sind meist einfach so wie sie sind.
_______________________________________________ Nichts ist wahr, alles ist erlaubt! Die Realität ist das, was du daraus machst!
Der Unsympathische ist aber auch nicht gleich "krank". Die psychische Krankheit hat einen Graubereich als Vorfeld. So wie sie somatischen Krankheiten eigentlich auch.
Der Introvertierte kann einem auch als "unsympathisch" erscheinen. Wenn er mit seinem ganzen Gustus Ablehnung und Verachtung signalisiert. Die Angst, die der Introvertierte haben mag, wird oft nicht wahrgenommen. Oder generell als Schwäche ausgelegt. Da kommen wir auuf den "autoritären Charakter". Alles eine Sache der Erziehung. Unterdrückung führt zu Hassgefühlen. Entfaltung und Verständnis zu Liebesgefühlen. ALL YOU NEED IS LOVE! Ja, das waren Botschaften damals.
_____________________________________________ "Ich bin vom Glauben zum Wissen konvertiert!" (Hamed Abdel-Samad)