Zitat von SnookerDas 3. Reich wird ja nicht gerne als demokratisch gewählte Regierung anerkannt, aber das war so ein Beispiel, wo eine gewählte Regierungsform die Übertretung göttlicher Grundsätze gefordert hat. Dem muss sich ein Christ dann entgegensetzen.
Der Kriegsdienst zählte also dazu. Und der Holocaust?
Die ansonsten weitgezogene Toleranz derer, die an die "himmlische Regierung" glauben gegenüber den weltlichen Regierungen ist Weltabgewandtheit, Gleichgültigkeit gegenüber dem Dasein hier und jetzt. Du schmeißt Despotien und Demokratien als gleich wert oder unwert zusammen. Du vertraust nur auf Gott (den es nicht gibt). Das Leben im Hier und Jetzt scheint dir nichts wert zu sein.
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Zitat von GysiDer Kriegsdienst zählte also dazu. Und der Holocaust?
Ich schrieb ja: Kein Christ darf zur Waffe greifen, weil eine menschliche Regierungsform es fordert. Welche Waffe es nun auch sei, Schusswaffen oder Gas, das spielt keine Rolle. Es geht um den Grundsatz!
Zitat von GysiDie ansonsten weitgezogene Toleranz derer, die an die "himmlische Regierung" glauben gegenüber den weltlichen Regierungen ist Weltabgewandtheit, Gleichgültigkeit gegenüber dem Dasein Hier und Jetzt.
Aber Gysi: Es gibt doch nicht nurden extremistischen Gläubigen oderden gleichgültigen Gläubigen. Denkst du in diesen Kategorien? Gerade die Gläubigen, die bestrebt sind in ihrer Ehrfurcht dem Wort Gottes gegenüber auch das Menschenwort in Relation zu achten, zeigen doch gerade, dass ihnen das Dasein Hier und Jetzt nicht gleichgültig ist. Es setzt die Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit vorraus.
Zitat von Gysi Du schmeißt Despotien und Demokratien als gleich wert oder unwert zusammen.
Hier muss ich dir klar widersprechen. Diese Wertung habe ich ganz bewusst nicht vorgenommen. Ich verdeutliche gerne noch mal den Unterschied:
Zitat von Snookerdie seit jeher in welcher Regierungsform auch immer mal mehr (is Despotien, Diktaturen etc.) oder weniger(in den Demokratiemodellen) "
. Vielleicht war dir diese Abgrezung nicht deutlich genug. Fest steht aber: In Relation zu Diktaturen und Despotien ist die sogenannte "Demokratie" die bei weitem überlegenere menschliche Regierungsform - momentan das Beste, was menschliche Bemühungen zu bieten haben, und doch meiner meinung nach nicht das generelle Beste für den Menschen, da es sich auch bei Demokratien letztlich um plutokratische Diktaturen handelt. Die Wirtschaft bezahlt den Wahlkampf, Lobbyisten tummeln sich in den verschiedenen Gremien und Ausschüssen und bestimmen die Politik. Der "Wähler" darf nur 3 mal in 4 jahren abstimmen, welcher Farbe des Diktats er sich unterwerfen will. Ansonsten hat er die Klappe zu halten. Das kritisierst du doch auch. Aber das ist die Wirklichkeit!
Zitat von GysiDu vertraust nur auf Gott (den es nicht gibt). Das Leben im Hier und Jetzt scheint dir nichts wert zu sein.
Nun ich würde das freilich anders ausdrücken: Ich vertraue auf Gott (den es gibt). Gerade deswegen ist mir das Leben im Hier und Jetzt so viel wert. Ich kann aber verstehen, warum du so denkst.
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Zitat von SnookerIch schrieb ja: Kein Christ darf zur Waffe greifen, weil eine menschliche Regierungsform es fordert. Welche Waffe es nun auch sei, Schusswaffen oder Gas, das spielt keine Rolle. Es geht um den Grundsatz!
Ich war zur Zeit des Kalten Krieges als einsatzverpflichteter Soldat relevant. Und ich habe mich gegen das Konzept des Kalten Krieges sehr zur Wehr gesetzt. Aber den Radikal-Pazifismus konnte ich nie nachvollziehen. Was machst du, wenn zwei Jugendliche sich vor deiner Nase die Fressen einhauen? Und einer von denen ist dein Sohn?
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Zitat von GysiIch war zur Zeit des Kalten Krieges als einsatzverpflichteter Soldat relevant. Und ich habe mich gegen das Konzept des Kalten Krieges sehr zur Wehr gesetzt. Aber den Radikal-Pazifismus konnte ich nie nachvollziehen. Was machst du, wenn zwei Jugendliche sich vor deiner Nase die Fressen einhauen? Und einer von denen ist dein Sohn?
Ich rate dringend davon ab, diese zwei völlig unterschiedlichen Situationen in einen Topf zu schmeißen. Darüber hinaus geht es doch auch gar nicht um das Extrem "Radikal-Pazifismus", was ja in sich schon wieder ein Widerspruch ist.
Als Christ muss man es ablehnen, sich für die staatlichen Interessen im Hinblick auf Habgier in Form von Machterhalt und Erweiterung, Ressourcenkontrolle, und ähnlichem durch kriegerische Handlungen einzusetzen. Worum geht es denn in bewaffneten Konflikten die die Menschlichen Regierungen ausfechten? Um Menschenrechte? Frieden? Wohlstand für alle Menschen? Gerechte Ressourcenverteilung? Ist das das Ziel von Putin, Obama, Merkel oder wem auch immer? Oder sind solche Konflikte nicht vielmehr ein Ausdruck - na sagen wir mal - unterschiedlicher geschäftlicher Interessen?
Wenn ich sehe, dass zwei Jugendliche miteinander raufen, sehe ich zu, dass ich die Polizei informiere. Mehr darf man in diesem Staat nämlich schon nicht mehr tun - siehe die tragischen Berichte über die Zivilcourage mancher Bürger. Soweit ich informiert bin, hat einzig die Polizei das Recht Waffen in Bürgernähe mit sich zu führen und auch nötigenfalls einzusetzen. Mir bliebe also gar nichts anderes übrig, wenn ich nachher nicht noch als Täter vor Gericht enden wollte. Und doch würde ich angepasst an die Situation und ihre Umstände eingreifen, wenn einer der Betroffenen mein Kind wäre, welches sich vorab nicht aus der Situation hätte befreien können. Da ich kein Radikal-Pazifist bin, werde ich vernünftiger Weise das tun was mir möglich und im Rahmen der Notwehr auch gestattet ist, um mein Kind aus dieser Situation zu befreien.
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Zitat von SnookerWenn ich sehe, dass zwei Jugendliche miteinander raufen, sehe ich zu, dass ich die Polizei informiere.
Das würde ich persönlich auch so tun. Aber ich würde mir in dem Fall schon wünschen, kampfsporterfahren zu sein. Wir brauchen eine demokratisch legitimierte Ordnungskraft. Und wir brauchen auch für internationale Konflikte eine Ordnungsmacht. Für die Niederschlagung der Nazis dürfen wir den Amis dankbar sein. Wenn auch nicht immer ihre militärische Übermacht hilfreich war und ist. Wir brauchen die demokratisch legitimierte Gewalt! D.h., die Gewalt des MENSCHENworts. Gott wird dir nicht helfen, es besser zu tun. Eine Flucht aus der menschlichen Verantwortung arbeitet den Kräften der Un-Menschlichkeit zu.
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Zitat von GysiAber ich würde mir in dem Fall schon wünschen, kampfsporterfahren zu sein.
Das sollte dann aber niemand erfahren, schon gar nicht der Anwalt des Täters, an dem du deine Kampfsporterfahrung unter Beweis gestellt hast. Dazu gibt es schlimme Urteile vor Gericht.
Zitat von GysiWir brauchen eine demokratisch legitimierte Ordnungskraft. Und wir brauchen auch für internationale Konflikte eine Ordnungsmacht.
Unter Einbezug kriegerischer Maßnahmen und all ihrer Konsequenzen`?
Zitat von GysiFür die Niederschlagung der Nazis dürfen wir den Amis dankbar sein. Wenn auch nicht immer ihre militärische Übermacht hilfreich war und ist.
Ja das war die Nebenwirkung ihres Eintritts in den Krieg, bei der es primär nicht um die Entnazifizierung Deutschlands ging, sondern um die Sicherung des "Partners" Großbritannien, der zu dieser Zeit bedrohlich schwankte. Der Fall Großbritanniens hätte tatsächlich eine enorme Bedrohung für die USA dargestellt. Ab da wurde ein Kriegseintritt auch dem amerikanischen Bürger als notwendig dargelegt.
Zitat von GysiWir brauchen die demokratisch legitimierte Gewalt! D.h., die Gewalt des MENSCHENworts.
Haben wir die nicht schon? Nicht nur die Bilderbuchdemokratien der USA, Russlands und Deutschlands, nein auch in Afghanistan und dem Irak ist doch jetzt das Volk der Souverän - nach dem Vorbild der USA. Weitere Länder folgen...Nein - Satire beiseite -
Unterwelchen Umständen ist denn für dich eine demokratisch legitimierte Gewalt erreicht?
Zitat von GysiGott wird dir nicht helfen, es besser zu tun. Eine Flucht aus der menschlichen Verantwortung arbeitet den Kräften der Un-Menschlichkeit zu.
Für mich stellt es sich eher so dar, dass Gott mir hilft meiner menschlichen Verantwortung, nach besten Möglichkeiten bewusst zu sein, und aktiv an einer gemeinsamen Gegenwart und Zukunft mitzuarbeiten. Ein Gott, wie du ihn ablehnst hätte allerdings wenig Nutzen, um dieses Ziel zu erreichen.
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Zitat von SnookerUnter Einbezug kriegerischer Maßnahmen und all ihrer Konsequenzen`?
Ich bin gegen Krieg! Ich bin gegen Aufrüstung, ich bin für Abrüstung. Ich bin für die Abschaffung aller Atomwaffen! Ich wäre dafür, dass die USA 80 % ihrer Waffen an die UNO abtritt! Ich bin für eine europäische Armee, die schrittweise Entnationalisierung der Armeen.
Du kannst die Kriege nicht abschaffen, wenn es Aggressoren gibt, die unsere Demokratien bedrohen.
Zitat Ab da wurde ein Kriegseintritt auch dem amerikanischen Bürger als notwendig dargelegt.
Klar. Trotzdem war es gut, die Juden aus den KZs zu befreien. Trotzdem war er richtig, die Europäer und auch die Deutschen vom Joch des Nazi-Terrors zu befreien!
Was wir aus der Geschichte lernen, ist, dass wie eine überproportionale Aufrüstung einer Nation nicht mehr zulassen dürfen! Darum ist es auch nicht gut, sich den waffenstrotzenden USA gegenüberstehen zu sehen... Wir brauchen mehr internationale militärische Absprechungen, auch mit Russland und China.
Zitat Ein Gott, wie du ihn ablehnst hätte allerdings wenig Nutzen, um dieses Ziel zu erreichen.
Ich lehne Gott nicht ab, ist stelle fest, dass es ihn nicht gibt! Das ist echt was anderes, als seine Ablehnung.
Du verlässt dich übrigens nicht auf deinen Gott, du verlässt dich - so scheint es mir erfreulicherweise - mehr auf dein Gewissen. Aber andere verleitet eine angenommene Gottesexistenz, ihm zu DIENEN! Sie fragen nicht ihr Gewissen, sie fragen, was sie zu tun haben, um ins Paradies zu kommen.
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Zitat von GysiIch wäre dafür, dass die USA 80 % ihrer Waffen an die UNO abtritt! Ich bin für eine europäische Armee, die schrittweise Entnationalisierung der Armeen.
Dagegen werden vor allem die Rüstungsbauer sein. Zumindest so lang, bis sie einen Weg gefunden haben, den Einsatz ihrer Waffen und damit deren Verbrauch zu sichern. Was die Atomwaffen angeht - so reicht es nicht aus sie enfach nur abzuschaffen. Nicht nur die Pläne dazu müssten vernichtet werden (diese bleiben nämlich trotz "Abrüstung" erhalten); Der Wunsch in den Köpfen der demokratisch gewählten Regierungen, diese Atomwaffen zu besitzen und damit eine Drohkulisse aufbauen zu können - dieser Wunsch müsste "abgerüstet" werden.
Zitat von GysiDu kannst die Kriege nicht abschaffen, wenn es Aggressoren gibt, die unsere Demokratien bedrohen.
Das mag schon stimmen, und das zeigt auch die begrenzte Handlngsfähigkeit selbst der demokratisch gewählten Ordnungen. Zusätzlich dürfte es aber ebnso stimmen, dass man die Aggressoren nicht durch Kriege "abschaffen" kann. Wie man aktuell im Irak und in Syrien beobachten kann, können solche Konflikte auch der Nährboden für Feinde ganz anderen Formates sein.
Zitat von GysiKlar. Trotzdem war es gut, die Juden aus den KZs zu befreien. Trotzdem war er richtig, die Europäer und auch die Deutschen vom Joch des Nazi-Terrors zu befreien!
Sicherlich war das gut! Darum ist wohl jedes vernunftbegabte Wesen froh! Ich stelle nur infrage, dass das die Hauptmotivation für die USA war, in den Krieg einzutreten.
Zitat Was wir aus der Geschichte lernen, ist, dass wie eine überproportionale Aufrüstung einer Nation nicht mehr zulassen dürfen! Darum ist es auch nicht gut, sich den waffenstrotzenden USA gegenüberstehen zu sehen... Wir brauchen mehr internationale militärische Absprechungen, auch mit Russland und China.
Welches Ziel sollen diese vermehrten, internationalen, militärischen Absprechungen deiner Meinung nach verfolgen? Ich frage dich, weil du ja gegen Krieg bist, und für Abrüstung...
Zitat von GysiIch lehne Gott nicht ab, ist stelle fest, dass es ihn nicht gibt! Das ist echt was anderes, als seine Ablehnung.
Ich habe mir schon des öfteren die Einleitung des Kapitels über Religionen aus deinem Buch durchgelesen. Dein Weg zum lupenreinen Atheisten. Die Angst vor Gott; die Verzweiflung! Das Gefühl der Befreiung von dieser Angst! Diese Belebung! Es ist verständlich, dass du aus deiner persönlichen Erfahrung heraus zu dieser Entscheidung gekommen bist. Ich habe Gott anders kennengelernt - und bin deswegen auch zu einer anderen Entscheidung gekommen.
Zitat von GysiDu verlässt dich übrigens nicht auf deinen Gott, du verlässt dich - so scheint es wir erfreulicherweise - mehr auf dein Gewissen.
Der Glaube, das Vertrauen, das sich Verlassen auf Gott einerseits und das Gewissen andererseits müssen sich ja nicht ausschließen, im Gegenteil. Es gibt ein Gottesverständnis, in dem beides einander bedingt. Möglicherweise ist dir das ganze zu suspekt; allerdings stellt es sich für mich so dar: Weil ich mich auf mein Gewissen verlasse, verlasse ich mich auf Gott und umgekehrt!
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Zitat von SnookerWelches Ziel sollen diese vermehrten, internationalen, militärischen Absprechungen deiner Meinung nach verfolgen? Ich frage dich, weil du ja gegen Krieg bist, und für Abrüstung...
Ökonomische Vernetzung, gegenseitige Abhängigkeiten, Absprachen, Abrüstung, Transparenz. Dank der verdichteteren Kommunikation durchs Internet geht das auch alles besser.
Zitat Es ist verständlich, dass du aus deiner persönlichen Erfahrung heraus zu dieser Entscheidung gekommen bist. Ich habe Gott anders kennengelernt - und bin deswegen auch zu einer anderen Entscheidung gekommen.
Der Weg zum Atheismus war keine politische Entscheidung aus der Konsequenz meiner Erfahrungen heraus. Er war eine Entscheidung für die Wahrheit! Und als ich rauskriegte: Mensch, das mit der Ewigkeit, das ist nicht von deiner Willfährigkeit vor einem Gott abhängig, da fühlte ich mich erstmals GEDANKENFREI - und war auf einen Schlag lupenreiner Atheist! Als die ANGST abfiel, fiel ich sofort zum Atheismus hin.
Zitat Der Glaube, das Vertrauen, das sich Verlassen auf Gott einerseits und das Gewissen andererseits müssen sich ja nicht ausschließen, im Gegenteil.
Das kann nur funktionieren, wenn dir gewiss ist, dass der Teufel dich nicht kriegt... Wenn dir gewiss ist, dass du deiner Intuition unendlich trauen kannst. Dann setzt du dich selbst mit Gott gleich.
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Zitat von GysiÖkonomische Vernetzung, gegenseitige Abhängigkeiten, Absprachen, Abrüstung, Transparenz. Dank der verdichteteren Kommunikation durchs Internet geht das auch alles besser.
Teilweise bestehen ja schon solche Abschlüsse und Vereinbarungen. Und sie werden gerne als Drohungen verwendet, was mich daran zweifeln lässt, ob es auf diesem Weg tatsächlich zu Transparenz kommen kann. Das Internet ist wie eine Autobahn; aber wenn auf ihr gedanklich nicht Aufbau sondern Abriss transportiert wird, ist es kaum zu was nütze. Nun sind wir in einer Position auf der wir den "Verkehr" beobachten können.
Zitat von Gysi Der Weg zum Atheismus war keine politische Entscheidung aus der Konsequenz meiner Erfahrungen heraus. Er war eine Entscheidung für die Wahrheit!
Welcher Art war und ist diese Wahrheit denn? Ist diese Wahrheit Teil eines "kollektiven Bewusstseins", oder ergibt sie sich aus diesem? Wie erklärst du dir dann die Unterschiede im Bewusstsein der Menschen, was nur diese eine Frage angeht: Gibt es Gott oder nicht? Wie kann es überhaupt zu dieser Frage kommen? Wie kollektiv ist das Bewusstsein deiner Meinung nach?
Zitat von GysiDas kann nur funktionieren, wenn dir gewiss ist, dass der Teufel dich nicht kriegt... Wenn dir gewiss ist, dass du deiner Intuition unendlich trauen kannst. Dann setzt du dich selbst mit Gott gleich.
Es funktioniert auch ohne die Gleichsetzung mit Gott. Gewissheit lässt sich nur durch das Streben nach Gewissheit erarbeiten. Das ist ein fortlaufender Prozess. Weder ist gewiss, dass der Teufel (solange es ihn gibt) mich nicht kriegt, noch ist gewiss, dass ich meiner Intuition, die ja subjektiv sein muss, unendlich trauen kann.
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Zitat von SnookerWeder ist gewiss, dass der Teufel (solange es ihn gibt) mich nicht kriegt, noch ist gewiss, dass ich meiner Intuition, die ja subjektiv sein muss, unendlich trauen kann.
Noch weniger als deiner Intuition darfst du der Johannes-Offenbarung als Real-Prophetie glauben. Das scheinst du zu tun.
Zitat Welcher Art war und ist diese Wahrheit denn?
Die Wahrheit um mich herum, gemäß meiner Fähigkeit zur Wahr-Nehmung. Als meine Angst weg war, war der verzweifelte Wille zum Glauben auch weg!
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Zitat von Gysi im Beitrag #34Das kann nur funktionieren, wenn dir gewiss ist, dass der Teufel dich nicht kriegt...
.. was muß das denn für ein beschissenes Leben sein , wenn man immer in der Angst und Ungewissheit lebt , am Ende packt dich der Teufel und wird dich im Höllenfeuer in der Ewigkeit schmoren lassen und man sieht dann oben die hübschen bezaubernden Jungfrauen rumfeicksen ..
Zitat von Glaubensqualle am Ende packt dich der Teufel und wird dich im Höllenfeuer in der Ewigkeit schmoren lassen und man sieht dann oben die hübschen bezaubernden Jungfrauen rumfeicksen ..
Das mit den Jungfrauen ist das islamische Paradies. Der christliche Himmel ist sexlos. Aber wenn du im höllischen Feuerkessel deine Pfunde abschwitzt, hast du sowieso keine Lust mehr auf nix...
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Zitat von GysiNoch weniger als deiner Intuition darfst du der Johannes-Offenbarung als Real-Prophetie glauben. Das scheinst du zu tun.
Und dafür habe ich miene Grunde -ebenso wie du deine Gründe dafür hast davon abzusehen. Das gehört nun mal zu den Abgrenzungen, durch die man einen Atheisten von einem Christen unterscheidet.
Zitat Die Wahrheit um mich herum, gemäß meiner Fähigkeit zur Wahr-Nehmung. Als meine Angst weg war, war der verzweifelte Wille zum Glauben auch weg!
Demnach also ein subjektives Empfinden für Wahrheit? Was ist mit denen, die keine Angst hatten und bei denen es kein verzweifelter Wille zum Glauben war der abgelöst werden musste, sondern eine tiefe, auf Argumenten der Logik basierende Schlussfolgerung, die zum Glauben führte?
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Zitat von SnookerDemnach also ein subjektives Empfinden für Wahrheit? Was ist mit denen, die keine Angst hatten und bei denen es kein verzweifelter Wille zum Glauben war der abgelöst werden musste, sondern eine tiefe, auf Argumenten der Logik basierende Schlussfolgerung, die zum Glauben führte?
Nein, diese Wahrheit muss nicht nur durch meine Intuition, sondern auch mit Logik begründet sein. Und über lange Strecken nicht falsifiziert! Logik ist ein gutes Argument! Und so war das bei dir? Durch Logik zu Gott? Dann erzähl mal. Du bist Zeuge Jehovas, richtig?
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Zitat von GysiUnd so war das bei dir? Durch Logik zu Gott? Dann erzähl mal. Du bist Zeuge Jehovas, richtig?
Richtig. Ich bezweifele aber, dass wir in Sachen Logik eine gemeinsames Level finden. Egal wie die Erklärungen aussehen - und ich habe mich im Forum schon dazu geäußert - du wirst sie an deinem Verständnis von Logik messen, und sie für unlogisch halten. Das kann ich ohne ein Wort gesagt zu haben, so akzeptieren. Über die unterschiedlichen Verständnisse von Logik ließe sich zwar trefflich streiten, aber das lenkt meiner Meinung nach vom eigentlichen Kerngedanken - nämlich der Wirkung des persönlichen Verständnisses von Logik ab.
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Zitat von GysiUnd so war das bei dir? Durch Logik zu Gott? Dann erzähl mal. Du bist Zeuge Jehovas, richtig?
Richtig. Ich bezweifele aber, dass wir in Sachen Logik eine gemeinsames Level finden. Egal wie die Erklärungen aussehen - und ich habe mich im Forum schon dazu geäußert - du wirst sie an deinem Verständnis von Logik messen, und sie für unlogisch halten. Das kann ich ohne ein Wort gesagt zu haben, so akzeptieren. Über die unterschiedlichen Verständnisse von Logik ließe sich zwar trefflich streiten, aber das lenkt meiner Meinung nach vom eigentlichen Kerngedanken - nämlich der Wirkung des persönlichen Verständnisses von Logik ab.
Wie weit darf denn die subjektive Logik eines Zeugen-Jehovas von der objektiven Logik dieser Glaubensgemeinschaft auseinanderdriften?
Zitat Wie weit darf denn die subjektive Logik eines Zeugen-Jehovas von der objektiven Logik dieser Glaubensgemeinschaft auseinanderdriften?
Letztlich bis zu dem Punkt, an dem man sich für eine andere Ideologie entscheidet. Im Christentum ist die Bibel und das Streben nach der Erkenntnis Gottes die Referenz. Innerhalb dieser Referenz gibt es natürlich Unterschiede in der Art und Weise einen Lehrpunkt auszuarbeiten... Aber ich denke mal das ist in anderen Ideologien wie dem Atheismus ähnlich.
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Zitat von SnookerIm Christentum ist die Bibel und das Streben nach der Erkenntnis Gottes die Referenz. Innerhalb dieser Referenz gibt es natürlich Unterschiede in der Art und Weise einen Lehrpunkt auszuarbeiten... Aber ich denke mal das ist in anderen Ideologien wie dem Atheismus ähnlich.
Es geht um die Wahrheit. Um sie muss gestritten werden. Nicht nur der Glaubenssatz zählt, der Zweifelssatz zählt noch viel mehr. Der wissenschaftliche Erkenntnispfad ist der der Rede - Gegenrede, der These - Antithese. Also der des Glaubens - Zweifels! Du musst immer bereit sein zur Falsifikation. Deine Theorie darf dir nicht viel wert sein, du musst bereit sein, sie sofort zu verlassen. Die ERKENNTNIS muss dir alles wert sein.
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Zitat von GysiEs geht um die Wahrheit. Um sie muss gestritten werden. Nicht nur der Glaubenssatz zählt, der Zweifelssatz zählt noch viel mehr. Der wissenschaftliche Erkenntnispfad ist der der Rede - Gegenrede, der These - Antithese. Also der des Glaubens - Zweifels! Du musst immer bereit sein zur Falsifikation. Deine Theorie darf dir nicht viel wert sein, du musst bereit sein, sie sofort zu verlassen. Die ERKENNTNIS muss dir alles wert sein.
Genau so ist es. Zweifel - und zwar nicht im Sinne von "nicht wissen können" sondern im Sinne von "wissen wollen und dieses Wissen zu erstreben" ist auch meiner Meinung nach ein wichtiges Instrument auf dem Weg zur Erkenntnis. Ich wünschte mir, darüber bestünde unter Atheisten wie Theisten Einigkeit. Dadurch könnten dann Atheisten auch Atheisten bleiben, sowie Theisten Theisten bleiben könnten. Ob wir das jemals schaffen?
Das befähigt einen zudem, andere Meinungen zu akzeptieren. Denn letztlich beschreitet jeder, der überhaupt an einer eigenständig erarbeiteten Erkenntnis interessiert ist, den Weg der These-Antithese auf seine ganz individuelle Art und Weise. Das muss und kann man akzeptieren, auch wenn man selbst eine andere Art und Weise wählt. Das betrifft dann Theisten wie Atheisten gleichermaßen, weswegen ich erwähnte, dass es wohl müßig wäre, sich über diese unterschiedlichen Betrachtungsweisen zu streiten, im Sinne von streiten. Du siehst ja selbst, wohin das hier im Forum führen kann - ich finde, dass muss nicht sein.
Die Diskussionen könnten um einiges substanzieller ablaufen, wenn der eine dem anderen seine Überzeugung lässt und wir uns stattdessen über die Wirkung, die uns ja letztlich alle betrifft unterhalten.
Axiom 1: Kein Atheist zweifelt daran, dass es Gott nicht gibt! Und kein Theist kann diesen Zweifel einfordern. Axiom 2: Kein Theist zweifelt daran, dass es Gott gibt! Und kein Atheist kann diesen Zweifel einfordern.
Die Akzeptanz dieser beiden Axiome würde den substanziellen Dialog auf die nächste Ebene heben! Was hier unter manchen Mitfroisten abläuft, verdient noch nicht einmal das Prädikat "Streitgespräch" geschweige denn Diskussion oder gar substanzieller Dialog.
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Zitat von Glaubensqualle.. na dann solltest du mal erst erklären was du mit : "Streben nach der Erkenntnis Gottes" selber meinst ..
Na eigentlich ist das doch klar: Sich selbst bei dem, was man weiß, nie zu sicher zu sein - sondern immer offen für Neues zu sein. Was wir wissen können, ist immer das, was wir für den Moment wissen.
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