Trotzdem treten als Gastredner zu den Maikundgebungen Vertreter der Kirchen ins Rampenlicht. Da ich an den "Gottesdiensten" am Tag der Arbeit nicht mehr teilnehmen werde, gilt meine Aufmerksamkeit nur noch dem Hauptreferat. Ich erscheine später. So komme ich nicht in Versuchung, dem Dekan oder der Dekanin Beifall zu klatschen, wenn sie ausnahmsweise mal etwas Vernünftiges von sich geben. Heute werden sich die Verlautbarungen der Kirche vermutlich etwas anders anhören als an einem normalen Sonn- oder Feiertag mit religiösem Hintergrund.
Sollte eine Dekanin heute reden, fällt mir unwillkürlich das Pauluswort "Das Weib schweige in der Gemeinde" ein. Mir persönlich ist es egal, wer seiner freien Meinungsäußerung in der Kirche oder anderswo freien Lauf lässt.
Ja, ein Tag, der die zerschlagenen Gewerkschaften am Strohhalm des Neoliberalismus empor klettern lässt, und von dort, im Chor, die alten Gewerkschaftslieder erklingen lässt. Weiß jemand warum es noch Gewerkschaftsmitglieder gibt die SPD wählen? Der Dekan aus meiner Nachbarschaft, im vorigen Jahr verstorben war immer gegen Gewerkschaften, weil er sie für antichristlich eingestellt sah.