Ich möchte das neu erschienene Buch "Die Verschwulung der Welt - Rede gegen Rede" vorstellen, es ist für Euro 10,-- im Suhrkamp-Verlag erhältlich und wurde geschrieben von Rashid al-Daif und Joachim Helfer. Die beiden trafen sich im Rahmen des Austauschprogramms "West-Östlicher Diwan" und sind der Frage nachgegangen, warum die patriarchische Welt des Nahen Ostens die Homosexualität so verfolgt. Den Israelis und den Schwulen gilt ein Haß, bei dem es radikal um Vernichtung geht. Interessant ist, daß vor der Emanzipation von Frauen wie auch Homosexuellen hier im Westen im Orient viel gefahrloser gleichgeschlechtlich gelebt und geliebt werden konnte, obwohl Homosexualität ebenfalls verboten war, das kümmerte kaum jemanden. Als im Westen die entsprechenden Paragrafen in den Gesetzesbüchern fielen, begann fast zeitgleich eine hysterische Schwulenhatz im Orient. In der islamischen Republik Iran werden Schwule öffentlich gehenkt, die Taliban begruben sie lebendig und auch im Irak werden sie von Sunniten wie auch Schiiten verfolgt. Was steckt wirklich dahinter, fragen sich die Autoren. Sie versuchen, eine Antwort zu finden.
Bruder Spaghettus
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gelöscht
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20.11.2006 13:05
#2 RE: "Die Verschwulung der Welt, Rede gegen Rede"
In Antwort auf:Interessant ist, daß vor der Emanzipation von Frauen wie auch Homosexuellen hier im Westen im Orient viel gefahrloser gleichgeschlechtlich gelebt und geliebt werden konnte, obwohl Homosexualität ebenfalls verboten war, das kümmerte kaum jemanden.
Bestimmt ein interessantes Buch. Zu diesem Detail hört es fast so an, als ob es hier nur darum ging und sicher auch noch geht, sich möglichst deutlich von der westlichen Welt abzugrenzen. Aber irgendwie klingt die Erklärung auch zu einfach.