Der Papst ist in der Türkei. Ich habe nicht den Eindruck, dass es ihm um den Dialog mit dem Islam geht. Es hebt eine Gemeinsamkeit heraus, nämlich dass Allah und der christliche Gott ja ein Wesen seien - und damit hatte es sich schon. Ist derzeit vielleicht keine andere Positionierung möglich und zu gefährlich? Oder ging es dem Papst nur darum, die unerwarteten Wogen, die sein Zitat gegen den Islam hervorbrachten, zu glätten? Geht es ihm nur um den Rückfall ins gegenseitige Anschweigen, statt um Dialog? Vielleicht wollte er auch nur eine Annäherung zu den Orthodoxen Christen und sonst nichts. Gibt der Papst das Projekt "interreligiöser Dialog" schon auf? Ist ihm nur an einer stillschweigenden Akzeptanz der religiösen Aufteilung der Welt gelegen, so wie damals der West- und der Ostblock sich akzeptieren mussten und nicht an den Grenzen rührten, weil das ja einen Weltkrieg provoziert hätte?
Gysi __________________________ Die Menschheit befindet sich in der Vorgeschichte der Menschheit (Karl Marx)
Der ursprüngliche Zweck der Reise war wohl auch eher die angestrebte Annäherung an die östlichen Kirchen. Das mit dem Islam ist wohl nur der Tagespolitik geschuldet.
In Antwort auf:Gibt der Papst das Projekt "interreligiöser Dialog" schon auf?
So konservativ wie der Ratzinger ist,darf man wohl nicht allzuviel von seiner Mission vom "interreligiösem Dialog" erwarten. Gibt es überhaupt nennenswerte Fortschritte seit Johannes Paul?
In Antwort auf:Der Papst ist in der Türkei. Ich habe nicht den Eindruck, dass es ihm um den Dialog mit dem Islam geht..... Oder ging es dem Papst nur darum, die unerwarteten Wogen, die sein Zitat gegen den Islam hervorbrachten, zu glätten?
Kasper: Ökumene zentraler Zweck der Türkei-Reise
Der Präsident des vatikanischen Rates für die Einheit der Christen, der deutsche Kurienkardinal Walter Kasper, bedauert, dass bei der bevorstehenden Türkei-Reise des Papstes die ökumenische Spitzenbegegnung in den Hintergrund zu geraten scheint. Statt des Treffens zwischen Benedikt XVI. und dem Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I. von Konstantinopel stünden nun interreligiöse Probleme und Europa-Fragen im Vordergrund, sagte Kasper laut "Kathpress" vor Journalisten in Rom. Dennoch hoffe er, dass das Treffen des katholischen mit dem orthodoxen Kirchenoberhaupt "neuen Elan, neue Ermunterung und Hoffnungen" in die ökumenischen Beziehungen bringen werde. Auch die Unterzeichnung einer gemeinsamen Erklärung ist vorgesehen.
(Quelle: religion.orf.at)
__________________________________________________ Das Tier taugt zu allem, was es soll, vollkommen. Der Mensch zu nichts recht, als was er lernt, liebt und übt. (Johann Heinrich Pestalozzi 1746-1827)