Schwülstig klingende Hirnwixerei, um den Eindruck tiefsinniger Spiritualität zu erwecken. Im den abrahamitischen Religionen läuft das, zugegemenermaßen, weit plumper ab - die Östlichen stehen da aber ganz besonders drauf. Was dahinter steckt? Mehr der minder begabte Autoren mit zuviel Zeit...
Meine "nicht gar so beschränkte" Sicht der Dinge.
______________________________________________ "Philosophie besteht aus Fragen, die niemals beantwortet werden können. Religion besteht aus Antworten, die niemals hinterfragt werden dürfen." -Anonym
Ich verstehe deine Haltung im moment nicht so ganz Relix
Sicherlich steckt da "spiritueller" und "religiöser" Schwachsinn dahinter. Ich würde es nur nicht unbedingt "Hirnwix" nennen. Mann kann das Ganze auch auf seine philosophischen Aspekte reduzieren.
Du kannst dann auch Sokrates bzw. Platons Ideenlehre als Hirnwixx bezeichnen. Die klingt auch etwas "spirituell" und lässt sich nicht be- oder widerlegen. So wie viele andere philosophische Ansätze. Trotzem macht es keinen Sinn das alles als Hirnwixx abzutun. Ich finde du solltest nicht ständig so pauschalisieren.
Diene Selbstdefinition als "Wertekiller" ist schon sehr treffend. Du bist ja anscheinend Konsequent gegen alles.
_______________________________________________ Nichts ist wahr, alles ist erlaubt! Die Realität ist das, was du daraus machst!
Zitat von AlinardusMann kann das Ganze auch auf seine philosophischen Aspekte reduzieren.
Ja, ganz genau: Hirnwixerei.
Zitat Du kannst dann auch Sokrates bzw. Platons Ideenlehre als Hirnwixx bezeichnen.
Das ist sie auch, und zwar in Reinform.
Zitat Ich finde du solltest nicht ständig so pauschalisieren.
Es ist doch ganz einfach: Was empirisch belegt ist, ist keine Hirnwixerei. Was allerdings ausschließlich, ohne erkennbaren Bezug zur Realität, lediglich dem Gehirn eines Kreativen entsprungen zu sein scheint, das ist es.
Zitat So wie viele andere philosophische Ansätze.
Ja, in der Philosophie gibt nahezu ebensoviele phantastische Unsinnigkeit wie in der Religion. Nur weil man es jetzt "Philosophie" stempelt, erhöht sich auch nicht der Wahrheitsgehalt. Und da ich selbst Student der Philosophie bin, und noch dazu selbst Schöpfer zahlreicher geistiger Ejakulationen, traue ich mir solche Urteile durchaus zu.
Zitat Diene Selbstdefinition als "Wertekiller" ist schon sehr treffend. Du bist ja anscheinend Konsequent gegen alles.
Nicht gegen alles, nur vieles. So viel Unsinn da draußen, das nichts vermag, außer schön zu klingen... Das hat natürlich auch seine Daseinsberechtigung, eine ganz starke sogar(!), solange es sich nicht als mehr als das zu verkaufen sucht...
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Zitat Ja, in der Philosophie gibt nahezu ebensoviele phantastische Unsinnigkeit wie in der Religion.
Da will ich dir nicht widersprechen.
Zitat Es ist doch ganz einfach: Was empirisch belegt ist, ist keine Hirnwixerei. Was allerdings ausschließlich, ohne erkennbaren Bezug zur Realität, lediglich dem Gehirn eines Kreativen entsprungen zu sein scheint, das ist es.
Ich denke hier solltest du vorsichtig sein. Etwas das einem kreativen Geist entspringt kann ja durchaus noch in Zukunft empirisch belegt werden. Sonst würde es ja keinen Sinn machen sich überhaupt mit irgendetwas auseinander zu setzen. Sich etwas einfallen zu lassen und dann zu versuchen es zu belegen.
Und im Gegensatz dazu können sich Dinge, die in beschränkter Sicht der Dinge mal als empirisch belegt galten sich auch schliesslich als Hirnwixxerei (um bei der von dir gewählten Begrifflichkeit zu bleiben) herrausstellen. Denn die Realität,die du ja zu Rate ziehst ist im Grunde genommen ja auch rein subjektiv. Oder wie würdest du Realität bezeichnen. Wenn du Realität als etwas universelles und übergeordnetes betrachtest bist du damit auch schon bei etwas "Spirituellem" und sogar im Bereich der Ideenlehre, die du ja als Schwachsinn entlarvt hast.
Du bist im gewisser Weise ein Nihilist. So hört sich das für mich jedenfalls an.
Aber mit Krischna hat das schon nur sehr bedingt zu tun, stelle ich fest.
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Zitat Ein übergeordneter nicht zu "definirender Geist" oder ein "Etwas".
Möglicherweise vielleicht auch ein "Nichts" (in Anlehnung an Meister Eckardt)?
Zitat Ein etwas das nicht zu definieren ist und auch undefiniert bleiben darf und soll.
Ein ganz konkretes bestimmtes Etwas das nicht zu definieren ist und auch undefiniert bleiben darf und soll, oder eher jedwedes beliebige Etwaige das nicht zu definieren ist und auch undefiniert bleiben darf und soll? Grüsse Till
Zitat Etwas das einem kreativen Geist entspringt kann ja durchaus noch in Zukunft empirisch belegt werden.
Nur, wenn der kreative Geist seine Ergüsse auch auf realen, d.h. empirischen, Gegebenheiten aufbaut.
Zitat Sich etwas einfallen zu lassen und dann zu versuchen es zu belegen.
Gerade das findet ja bei allen Religionen nicht statt - etwas "von Menschen nicht definierbares" kann man per Definition auch nicht belegen. Und das ist auch der Zweck solcher "nicht definierbaren" Wesen- und Warheiten - um darüber hinweg zu täuschen, das es nicht den Hauch eines Beleges für sie gibt, und auch niemals geben wird.
Zitat Und im Gegensatz dazu können sich Dinge, die in beschränkter Sicht der Dinge mal als empirisch belegt galten sich auch schliesslich als Hirnwixxerei (um bei der von dir gewählten Begrifflichkeit zu bleiben) herrausstellen.
Nicht wirklich. Wenns auf Fakten beruht, dann ist es ja nicht aus der Luft, sprich der Phantasie, gegriffen. Ganz egal, ob es jetzt stimmt. Die wissenschaftlichen Kriterien für Hypothesen und Theorien sind schon ziemlich gut, um aufzudecken, was (reinste) Hirnwixerei ist: Alles, was diese Maßstäbe nicht erfüllt.
Zitat Wenn du Realität als etwas universelles und übergeordnetes betrachtest bist du damit auch schon bei etwas "Spirituellem" und sogar im Bereich der Ideenlehre, die du ja als Schwachsinn entlarvt hast.
Der Vergleich hinkt nicht nur, der liegt querschnittgelähmt im Krankenbett und röchelt nach Luft. Platons Lehre von einer überiridischen, nicht sichtbaren Ebene, auf der immaterielle "Ideen" herumschwirren, hat ja wohl nix mit der simplen Vorstellung zu tun, dass das, was wir eigenständig sehen, spüren und (vorallem) messen, auch der Realität entspricht und auch unabhängig von ihrem Beobachter existiert. Das Materielle - und diese Vorstellung ist nichts weiter als Materialismus - ist das Gegenteil vom "Spirituellem". Gleichwohl bin ich nicht unbedingt Materialist- es ist nur schlechthin die so ziemlich einzig rationale, konsistente und logische Position, mit der man überhaupt leben kann. Ob's jetzt "wahr" ist (was auch immer das auf der Ebene, auf der wir uns gerade befinden, sein mag), oder nicht, es funktioniert.
Zitat Du bist im gewisser Weise ein Nihilist. So hört sich das für mich jedenfalls an.
Dann hast du wohl was auf den Ohren. Und keine Ahnung von Definitionen. Wenn du mir schon oben den Materialismus zum Vorwurf machen willst, kannst du mir jetzt nicht den Nihilismus an den Kopf werfen. Man kann nicht Materialist und Nihilist sein.
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Zitat Der Vergleich hinkt nicht nur, der liegt querschnittgelähmt im Krankenbett und röchelt nach Luft. Platons Lehre von einer überiridischen, nicht sichtbaren Ebene, auf der immaterielle "Ideen" herumschwirren, hat ja wohl nix mit der simplen Vorstellung zu tun, dass das, was wir eigenständig sehen, spüren und (vorallem) messen, auch der Realität entspricht und auch unabhängig von ihrem Beobachter existiert. Das Materielle - und diese Vorstellung ist nichts weiter als Materialismus - ist das Gegenteil vom "Spirituellem".
Na was soll ich sagen, vllt verstehe ich ja auch die Ideeenlehre falsch. Ist ja auch nicht so leicht. Aber die Ideen auf ihrer, wie du sagst immateriellen Ebene haben ja durchaus einen Bezug zur Realität, wenn man so will. Die Idee des Guten, hat ja eine Beziehung z.B. zu der guten Tat die ein Mensch begeht! Wobei man hier erst wieder "gut" definieren müsste. Aber ist ja auch egal. Ich sage ja nicht das die Ideenlehre der Weisheit letzter Schluss ist oder ich sie zur Gänze verstehe.
Das man sich oft nur auf das verlassen kann was man messen kann etc. da will ich dir ja auch nicht widersprechen. Aber es liegt ja in der Natur des Menschen seinen Geist auch auf Dinge zu richten, die nicht so einfach zu definieren sind. Dann befinden wir uns wieder im Bereich von Thesen und Annahmen etc. Aber wie du sagst, du bist ja kein kompletter Materialist. und es wird dir warscheinlich auch schwer fallen alles nur auf das Materielle zu begrenzen. Naturgesetze sind ja auch nicht materiell. Sie beeinflussen Materie. Dun kannst ihre Auswirkungen messen und daraus Rückschlüsse auf die Gesetze ziehen. Aber die Gesetztmässigkeiten an sich sind ja immateriell.
Und was Nihilismus angeht. Ich denke für die Definition müsste man einen eigenen Thread starten. Bezogen auf die Abwesenheit von Ethik, Erfahrungswerte oder des Seins an sich. Sicherlich wirst du da als Student der Philosophie mehr wissen als ich.
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Hinduismus ist mir sehr sympathisch; macht mir Spass. Er ist auch nicht so tierisch ernst. Im Hinduismus hat alles Platz, sogar der Atheismus.
War vor einiger Zeit zufällig in einem Tempel von Tamilen, in einem Industriegebäude. Er war leer; ich lief herum und betrachtete die bunten Götter. Ich denke, man muss das aufgeblähte abstrakte monotheistische Gottesbild ablegen, wenn man an die (höchsten) indischen Götter denkt. Für mich sind die indischen Götter Seelenprinzipien. Neben Krishna gibt es auch noch Shiva, der tanzende Gott. Nietzsche hat sich einen tanzenden Gott gewünscht. Shiva/Shakti wird auch als Mann/Frau in einer Gestalt dargestellt - Sex und Erotik sind göttlich - oder als schlafendes Baby. Er ist der wilde, freundliche Gott, der die Menschen die Weisheit lehrt. Als solcher hat er Ähnlichkeit mit Apollo.
__________________________________________________ RELIGION IST HEILBAR! (Buch von J. Hochstrasser, Ex-Priester) Die einzige Entschuldigung Gottes ist, dass er nicht existiert (Stendhal). Denken ist eine Anstrengung; Glaube ein Komfort (Ludwig Marcuse). Philosophie ist, über die Welt und das Leben der Menschen nachzudenken (Schopenhauer). Ich würde nur an einen Gott glauben, der zu tanzen verstünde (Nietzsche, Zarathustra).
Zitat von FSMQueen of damnedWenn das Kastensystem nicht wäre, könnte man die ganzen Götter auch einfach als Symbole für verschiedene Extremcharaktere sehen.
Na den Film könnte man in den meisten Religionen weiterspinnen...im Christentum ist Jesus der sanfte, "gutherzige", der ewige Nachgeber, der Selbstbemitleider....seine keusche Mama, die Maria, ist eine ganz verkappte, sie treibt es hinter den Kulissen auch mit den allerhöchsten Instanzen und ist auch nicht abgeneigt, die langweilige Missionarsstellung gegen was lustigeres zu tauschen.....Joseph, Jesu' Stiefvater, bleibt der ewige Trottel, der introvertiert und in sich gekehrt sein müdes Tagwerk mit tödlicher Monotonie bis ans Lebensende vollbringt....und dann wäre noch der Übervater, der liebe Gott selbst, er ist der schrägste, extremste, weil perverseste Charakter....warum? Man muss sich nur seine Biographie im AT ansehen....
sorry, jetzt war ich etwas von Krishna & Co abgekommen....
Zitat von Alinardus Das diese Götter nicht existieren schert die Menschen wenig.
Zumindest scheinen sie nicht auf den Gedanken zu kommen, dass etwas faul ist oder sie ignorieren es...um ihrer Seelenfrieden willen. Vielleicht wären manche Zustände da auch gar nicht anders auszuhalten.
Zitat Vielleicht wären manche Zustände da auch gar nicht anders auszuhalten.
Ja, vermutlich. Wäre das nicht sogar eventuell besser, wenn sie es nicht aushalten würden? Damit sie es ändern?
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Zitat von Relix J Wäre das nicht sogar eventuell besser, wenn sie es nicht aushalten würden? Damit sie es ändern?
Das ist eine Option, bloß wer will schon Zustände, die unaushaltbar sind...da findet sich wahrscheinlich immer was, um die Schmerzen zu dämpfen, wenn es kein Gott ist, sind es Drogen, was auf 's Gleiche hinausläuft. Der Mensch ist inkonsequent, schon von Natur aus.
Naja ich glaube nicht, das es auf absehbare Zeit Verbesserungen in Indien und anderen armen Teilen der Welt geben wird. Von daher ist es für diese Teile der Welt sogar nützlich, ihr geistiges Opium, wie 89 Signum es sagt, zu haben.
Kommt der Sprüch nicht ürsprünglich von Marx?
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Zitat von Alinardus Kommt der Sprüch nicht ürsprünglich von Marx?
'Religion ist Opium für 's Volk' stammt von Marx, das ist richtig. Lenin hat das aufgegriffen und zu einer Revolutionsparole gemacht:
"Die Religion ist eine Form des geistigen Jochs, das überall und allenthalben auf den durch ewige Arbeit für andere, durch ein Leben in Elend und Verlassenheit niedergedrückten Volksmassen lastet. Die Ohnmacht des Ausgebeuteten im Kampf gegen die Ausbeuter läßt ebenso unvermeidlich den Glauben an ein besseres Leben im Jenseits aufkommen, wie die Ohnmacht des Wilden im Kampf gegen die Naturgewalten den Götter-, Teufel-, Wunderglauben usw. aufkommen ließ. Wer sein Leben lang schafft und darbt, den lehrt die Religion Demut und Geduld im irdischen Leben und vertröstet ihn auf den himmlischen Lohn. Wer aber von fremder Hände Arbeit lebt, den lehrt die Religion Wohltätigkeit hienieden; sie bietet ihm eine wohlfeile Rechtfertigung für sein Ausbeuterdasein und verkauft zu billigen Preisen Eintrittskarten zur himmlischen Seligkeit. Die Religion ist das Opium für das Volk. Die Religion ist eine Art geistigen Fusels, in dem die Sklaven des Kapitals ihr Menschenantlitz, ihren Anspruch auf ein auch nur halbwegs menschenwürdiges Dasein ersäufen." (Lenin)
Zitat Von daher ist es für diese Teile der Welt sogar nützlich, ihr geistiges Opium, wie 89 Signum es sagt, zu haben.
Es ist also nützlich, wenn die unteren Kasten bzw. sogar die "Unberührbaren" glauben, sie hätten ihr Schicksal verdient, und somit nichts daran ändern? Nützlich für wen?
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Für die überreichen Brahmanen . nee Spass. Naja so ertragen die Leute besser ihr Leben, an dem sie eh nichts ändern können.
Das einen aufgeklärte Gesellschaft dem vorzuziehen ist steht ausser Frage. Aber wie warscheinlich ist das? Von daher ist es aus der Sicht der armen Inder evtl. hilfreich zu glauben.
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Zitat Naja so ertragen die Leute besser ihr Leben, an dem sie eh nichts ändern können.
Wieso sollten sie nichts daran ändern können?
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