Zitat von R.Kant zum x.ten Male: Es geht nicht um Schuldzuweisungen, sondern um die Haftung für die Folgen.
Erkannt, die Frage in solchen und explizit nicht auf diesen Fall reduziert wäre, wie weit (zurück) geht eine Haftung und ab wann ist man befreit und warum?
Das ist zugegeben eine nicht einfache Frage. Ich denke aber, mindestens so lange Opfer des Naziregimes leben, sind diese auch zu entschädigen.
Zitat von R.KantAuch wenn ich mich wiederhole: Ich betrachte es wie einen Erben, der auch die Schulden des Erblassers zu übernehmen hat. Er kann sich nicht nur die Rosinen aus dem NAchlaß herauspicken. Anderenfalls muß er das Erbe (die deutsche Staatsbürgerschaft) ausschlagen.
Meiner Meinung hinkt dieser Vergleich etwas, da Schulden sich materiell beziffern lassen was bei einer moralischen Schuld jedoch nicht möglich ist. Eine moralische Schuld kann man sich nicht durch eine Staatbürgerschaft automatisch aneignen, da man die gleiche Person bleibt, wohl aber aktiv z.B. mittels Steuern die rein materielle Schuld eines Staates abtragen helfen. Somit wäre aber die Schuld, insofern man sie genau beziffern kann, nach Bezahlung auch gesühnt und man wäre somit auch die Verantwortung los. Die moralische Schuld ist weder vererbbar noch übertragbar, ansonsten diese Schuldübernehmung beispielsweise von allen Eltern, deren Kinder Sexualmörder sind gefordert werden könnte.
Wenn Du also mit den Begriffen „erben“ und Erbe argumentierst, dann kannst Du ja nicht gleichzeitig sagen, dass sich eine Haftung durch den Tod der Opfer erledigt.
Verantwortung tragen kann man auch (vermutlich sogar besser), wenn man moralisch unschuldig ist und dies scheint mir längerfristig wichtiger als sich diese Verantwortlichkeit mit der Schuldfrage zu "erkaufen".
__________________________________________________ *Das Tier taugt zu allem, was es soll, vollkommen. Der Mensch zu nichts recht, als was er lernt, liebt und übt. (Johann Heinrich Pestalozzi 1746-1827)*
Zitat von R.KantAuch wenn ich mich wiederhole: Ich betrachte es wie einen Erben, der auch die Schulden des Erblassers zu übernehmen hat. Er kann sich nicht nur die Rosinen aus dem NAchlaß herauspicken. Anderenfalls muß er das Erbe (die deutsche Staatsbürgerschaft) ausschlagen.
Meiner Meinung hinkt dieser Vergleich etwas, da Schulden sich materiell beziffern lassen was bei einer moralischen Schuld jedoch nicht möglich ist. Eine moralische Schuld kann man sich nicht durch eine Staatbürgerschaft automatisch aneignen,
Der Vergleich hinkt m. E. nicht, denn es geht mir nicht um moralische Schuld. Es geht mir um die Haftung für die Folgen dessen, daß das Deutsche Volk und die von ihm gewählte Staatsführung 1933 versagt haben. Ich habe wiederholt meine Auffassung dargelegt, daß es keine Kollektivschuld usw. gibt und daß die Nachgeborenen keine Schuld tragen. Aber so, wie man keine moralische Schuld für die Verbrechen des Erblassers trägt, so hat man doch für dessen Schulden aufzukommen, wenn man das Erbe antritt. Jedem, der dafür nicht aufkommen will, steht es frei, die Staatsbürgerschaft aufzugeben und das Land zu verlassen. Wenn man jedoch die Vorteile dieser Staatsbürgerschaft in Anspruch nehmen will, muß man auch für die Nachteile geradestehen, mit denen das Land belastet ist.
Zitat von R.KantEs geht mir um die Haftung für die Folgen dessen, daß das Deutsche Volk und die von ihm gewählte Staatsführung 1933 versagt haben. ....so hat man doch für dessen Schulden aufzukommen, wenn man das Erbe antritt.
Ich verstehe Dich schon obwohl Du den einen, für Deinen Fall wichtigen Punkt, nicht konkret nennst, nämlich den allfälligen (fehlenden) Geldbetrag dieser Schuld respektive wie dieser zu eruieren wäre.
Ich vertrete eher den Standpunkt, man sollte sich gegenüber der Geschichte verantwortlich fühlen und eine Sensibilisierung entwickeln, die dafür sorgt, dass sich gewisse Dinge nie mehr wiederholen.
Finanzielle Entschädigungen vermögen weder Unrecht rückgängig zu machen noch sind sie gerecht. Ich würde sogar behaupten, dass sie teilweise sogar neue Ungerechtigkeiten schaffen.
Die Problematik in der UN um die Indigenen Völker beispielsweise zeigt auf, dass solch einer Sensibilisierung noch ein langer Weg bevorsteht.
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Zitat von R.KantEs geht mir um die Haftung für die Folgen dessen, daß das Deutsche Volk und die von ihm gewählte Staatsführung 1933 versagt haben. ....so hat man doch für dessen Schulden aufzukommen, wenn man das Erbe antritt.
Zitat von Fenris Ich vertrete eher den Standpunkt, man sollte sich gegenüber der Geschichte verantwortlich fühlen und eine Sensibilisierung entwickeln, die dafür sorgt, dass sich gewisse Dinge nie mehr wiederholen. Finanzielle Entschädigungen vermögen weder Unrecht rückgängig zu machen noch sind sie gerecht. Ich würde sogar behaupten, dass sie teilweise sogar neue Ungerechtigkeiten schaffen.
Reue zu zeigen und dafür Sorge zu tragen, daß sich "gewisse Dinge" nicht wiederholen ist ja auch erheblich preiswerter zu haben als "ungerechte finanzielle Enschädigung" zu leisten, die "teilweise" sogar neue Ungerechtigkeiten schaffen würde.
Um es mal auf allgemeine Art zu sagen: Du vertrittst den Standpunkt, der Mörder bzw. diejenigen, welche sein Vermögen geerbt haben, sollten selbst darüber entscheiden, ob sie den Opfern ihre Lebenssituation erleichtern und verbessern (von Entschädigung und "Wiedergutmachung" kann man hier sowieso nicht sprechen).
Für mich bist Du (entschuldige, daß ich es mal so klar und deutlich ausdrücke) ein Heuchler, der sich um die Haftung drücken will und dafür Scheinargumente heranzieht, bis hin zu den "indigenen Völkern".
Ich empfehle Dir, Dich in einem Land niederzulassen, das sich nicht für das Versagen der Väter oder Großväter verantwortlich fühlt.
Zitat von R.KantFür mich bist Du (entschuldige, daß ich es mal so klar und deutlich ausdrücke) ein Heuchler, der sich um die Haftung drücken will und dafür Scheinargumente heranzieht, bis hin zu den "indigenen Völkern".
Ich drücke mich nicht um die Haftung (?) ich sage klar und deutlich, diese Art von Haftung, die Du vertritts lehne ich grundsätzlich ab. Sie ist nicht gerecht! Das Problem um die Indigenen Völker ist für Dich ein Scheinargument aber mich nennst Du Heuchler! Ein guter Jurist wird Deine Idee von Haftung so lange herauszögern, bis alle Opfer tot sind und damit verfällt jeglicher Entschädigungsanspruch. Da alle Opfer des Indogenen Genozids tot sind, haben sie natürlich für Dich auch keinen Anspruch auf Entschädigung mehr, bist wohl in der Versicherungsbranche gross geworden?
Ich drücke mich nicht um die Haftung, fordere aber für ALLE Opfer die gleichen Entschädigungen und keine exemplarische Wiedergutmachenung an Einzelnen!!
Zur Summe willst Du Dich wohl nicht festlegen?
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Seltsam, gerade heute Nachmittag kam mir diese Frage auch in den Sinn. Nun, ich bin 1934 geboren. Ich habe keine Juden verfolgt, und ich konnte nichts gegen ihre Verfolgung tun. Ich lehne es rundweg ab, für diese Taten irgendwie haften zu sollen oder irgendwie eine Schuld begleichen zu müssen. Was dagegen äußerst wichtig ist: Das darf nie vergessen werden! Wir haben jeglicher Form von Rassismus energisch entgegenzutreten. Das ist unsere Verpflichtung aus dieser Vergangenheit!
_____________________________________ Glaubst du noch oder denkst du schon?
Du bist deshalb ein Heuchler, Fenris, und Dein letzter Kommentar bestätigt mich in dieser Meinung, weil es Dir gar nicht um "gleiche Entschädigung für ALLE Opfer" geht. Du führst nur einen Popanz mit Scheinargumenten auf, um Deiner eigentlichen Absicht, nämlich Ablehnung jeder finanziellen Haftung für den Völkermord an Juden und anderen, unter gleichzeitiger Überbetonung der Sorge für alle anderen Übel dieser Welt, Gewicht zu verleihen.
Verantwortung ist für Dich nur eine leere Worthülse, solange anderswo auf der Welt noch andere Übel (Völkermorde) existieren. Solange die Täter nicht auch ALLE gleichmäßig zur Verantwortung gezogen werden, lehnst Du eine finanzielle Haftung für Mordtaten während der Nazizeit ab. Aber klar, in großspuriger Weise wird die geschichtliche Verantwortung betont - Sprechblasen kosten ja auch nichts ("Ich vertrete eher den Standpunkt, man sollte sich gegenüber der Geschichte verantwortlich fühlen und eine Sensibilisierung entwickeln, die dafür sorgt, dass sich gewisse Dinge nie mehr wiederholen.").
Billig, sehr billig, und deshalb auch leicht durchschaubar. Kommt mir so ähnlich vor, wie ein Autofahrer, der eine Haftung für den von ihm verursachten Unfallschaden mit der Begründung ablehnt, daß zunächst mal all die Unfallflüchtigen zur Verantwortung gezogen werden müßten.
Zitat von AhrimanSeltsam, gerade heute Nachmittag kam mir diese Frage auch in den Sinn. Nun, ich bin 1934 geboren. Ich habe keine Juden verfolgt, und ich konnte nichts gegen ihre Verfolgung tun. Ich lehne es rundweg ab, für diese Taten irgendwie haften zu sollen oder irgendwie eine Schuld begleichen zu müssen.
"Rundweg", jaja, ohne darüber nachzudenken. Als Erbe haftest Du für die Schulden des Erblassers, sonst schlage die Erbschaft aus und suche Dir eine andere Staatsbürgerschaft.
Zitat von Ahriman Was dagegen äußerst wichtig ist: Das darf nie vergessen werden! Wir haben jeglicher Form von Rassismus energisch entgegenzutreten. Das ist unsere Verpflichtung aus dieser Vergangenheit!
Wir haben vor allem denjenigen entgegenzutreten, die Demokratie, Menschenrchte, Gleichberechtigung der Geschlechter, Religionsfreiheit, Toleranz, kurz die demokratische Grundordnung bekämpfen und abschaffen wollen. Gleichzeitig haben wir uns vor denen zu hüten, welche ihr tagespolitisches Süppchen mit Sprechblasen wie "Verpflichtungen aus der Vergangenheit" kochen.
In Antwort auf:Als Erbe haftest Du für die Schulden des Erblassers, sonst schlage die Erbschaft aus und suche Dir eine andere Staatsbürgerschaft.
Was den vollkommenen Unsinn einer solchen Einstellung ja klar aufzeigt! Welche Staatsbürgerschaft bietest du mir denn an? Mir müsste dann gerechterweise auch eine andere Staatsbürgerschaft zustehen.
Aber es ist halt wie immer: Nur wer genügen Geld hat ist frei von Schuld... Die wirklich Schuldigen können sich leicht davonstehlen und den dummen Rest die Suppe auslöffeln lassen.
__________________________________________________ Wenn du es nicht wagst, den Sinnen zu trauen, stürzen die Pfeiler des Lebens ein. De nihilo nihil. Aus Nichts wird nichts. Zu soviel Unheil hat schon die Religion die Menschen verleitet. (Lukrez)
Bruder Spaghettus
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01.04.2007 09:38
#62 RE: Deutschland - Israel, ist die Schuld beglichen?
Zitat von R.KantVerantwortung ist für Dich nur eine leere Worthülse, solange anderswo auf der Welt noch andere Übel (Völkermorde) existieren. Solange die Täter nicht auch ALLE gleichmäßig zur Verantwortung gezogen werden, lehnst Du eine finanzielle Haftung für Mordtaten während der Nazizeit ab. Aber klar, in großspuriger Weise wird die geschichtliche Verantwortung betont - Sprechblasen kosten ja auch nichts
Entschuldige bitte, aber wer sich erlaubt, andere nur nach wenigen Diskussionsbeiträgen so einseitig zu beurteilen, ist für mich als moralische Instanz völlig unbrauchbar. Du schaffst es noch nicht mal zwischen einer Meinung und dem Träger der selben zu differenzieren. Warum sollten wir da annehmen, du wärst in der Lage solche komplexen Vorgänge und Zusammenhänge zu erfassen wie die, über die wir hier diskutieren?
Nein, Schadensersatzforderungen der Juden gehen mich nichts an. Dafür sind die zuständig, die diesen "Schaden" angerichtet haben. Was haben wir, die wir 1945 beim Zusammenbruch des Deutschen Reiches minderjährig waren, denn geerbt? Einen einzigen großen Trümmerhaufen! Kant, diese Erbschaft konnte damals keiner von uns ausschlagen und sich eine andere Staatsbürgerschaft suchen. Man hätte uns ausgelacht. Ich war elf Jahre alt, die Volljährigkeit lag damals bei 21, ich mußte noch zehn Jahre lang warten, bis ich auch zur Wahlurne gehen und gegen die CDU/CSU stimmen durfte. Und da waren die alten Nazis alle schon weg, untergetaucht, etliche davon saßen sogar im Bundestag. Willst du mir eine Teilschuld daran anlasten? Dann spinnst du aber.
_____________________________________ Glaubst du noch oder denkst du schon?
In Antwort auf:Als Erbe haftest Du für die Schulden des Erblassers, sonst schlage die Erbschaft aus und suche Dir eine andere Staatsbürgerschaft.
Was den vollkommenen Unsinn einer solchen Einstellung ja klar aufzeigt! Welche Staatsbürgerschaft bietest du mir denn an?
Das Leben ist halt ungerecht, Lukrez. So wie man vielleicht in eine Familie hineingeboren wird, die man nicht aushält, so wird man in ein Volk oder einen Staat hineingeboren. In beiden Fällen mit allen Konsequenzen! Also, so wenig Du Dir einen nichtschlagenden Vater oder eine nicht vernachlässigende Mutter aussuchen kannst, so wenig kannst Du Dir das Volk aussuchen und dessen Geschichte. Das leuchtet Dir sofort ein, oder?
Aber jetzt kommt\\'s: Wenn Du erwachsen bist, kannst Du Dich aus dieser Familie lösen. Du kannst Anstrengungen unternehmen, das Schicksal, das sich Dir mitgeteilt hat, zu verändern. Es ist allein Deine Sache, Deine Zuständigkeit, Deine Verantwortung.
Wenn es Dir wirklich so viel wert wäre, nicht für die Schulden Deiner Väter zu haften, dann würdest Du die entsprechenden Bemühungen unternehmen, Dich aus dieser Zahlungspflicht zu befreien. Zigtausende von Deutschen verlassen (aus anderen Gründen) jährlich dieses Land und emigrieren. Und Dir sollte das nicht gelingen? Klar, bei solch verquerem Denken wie, in Deinem folgenden Satz zum Ausdruck kommt, wird\\'s natürlich schwierig. Aber dafür bist allein Du verantwortlich:
Zitat von Lukrez Mir müsste dann gerechterweise auch eine andere Staatsbürgerschaft zustehen.
Warum? "Zustehen"? Auch noch "gerechterweise"? Das soll wohl ein Witz sein? Du hast eine Staatsbürgerschaft vom Schicksal zugeteilt bekommen. Diese ist mit Schulden belastet, so wie ein Familienschicksal belastet ist. Aber ich wiederhole mich, nur finde ich Deinen Satz so besonders bemerkenswert.
Zitat von Lukrez Aber es ist halt wie immer: Nur wer genügen Geld hat ist frei von Schuld... Die wirklich Schuldigen können sich leicht davonstehlen und den dummen Rest die Suppe auslöffeln lassen.
Und jetzt zum Schluß auch noch Plattitüden? Im übrigen unlogisch: Denn wer nichts hat, der kann auch nichts zahlen.
Zitat von AhrimanNein, Schadensersatzforderungen der Juden gehen mich nichts an. Dafür sind die zuständig, die diesen "Schaden" angerichtet haben. Was haben wir, die wir 1945 beim Zusammenbruch des Deutschen Reiches minderjährig waren, denn geerbt?
Du meinst, das Erbe sei nichts wert gewesen? Da denke doch bitte nochmal drüber nach. Du hast im übertragenen Sinne das Land geerbt und die Möglichkeit in diesem Land in Frieden leben zu können (wie wichtig das ist, siehst Du an Israel, dessen Existenzberechtigung zwar von allen UN-Mitgliedern [bis auf zwei] anerkannt wurde, aber dessen Status dennoch ständig in Frage gestellt wird). Du hast die Kultur, die Arbeitskraft und die Innovationskraft dieses Volkes geerbt. Du hast eine vom Staat finanzierte Ausbildung bekommen.
Ist das etwa nichts? War dieses Erbe etwa wertlos?
Die Städte lagen zwar in Trümmern, aber das Humankapital dieses Volkes war (wenn auch arg vermindert) immer noch vorhanden, ebenso wie der Lebenswille und die Lebenskraft. War das nichts?
Zitat von Ahriman Und da waren die alten Nazis alle schon weg, untergetaucht, etliche davon saßen sogar im Bundestag. Willst du mir eine Teilschuld daran anlasten? Dann spinnst du aber.
Kennst Du Paul Watzlawick? Dann lies mal die Geschichte vom Nachbarn und dem Hammer.
In Antwort auf:Du hast eine Staatsbürgerschaft vom Schicksal zugeteilt bekommen. Diese ist mit Schulden belastet, so wie ein Familienschicksal belastet ist.
Da könnte man auch behaupten, dass der Holocaust den Juden vom Schicksal zugewiesen wurde! Deine Argumentation ist vollkommener Blödsinn! Krank im wahrsten Sinne... Was willst du eigentlich - Sippenhaft? Dieses Denken sollte eigentlich überholt sein! Bei solchem Denken kann es natürlich niemels Ruhe geben und mich wundert da inzwischen nichts mehr.
In Antwort auf:Im übrigen unlogisch: Denn wer nichts hat, der kann auch nichts zahlen.
Wir sehen es doch tagtäglich: Wer genug hat, der braucht nie zu zahlen.
In Antwort auf:Das Leben ist halt ungerecht, Lukrez. So wie man vielleicht in eine Familie hineingeboren wird, die man nicht aushält, so wird man in ein Volk oder einen Staat hineingeboren. In beiden Fällen mit allen Konsequenzen! Also, so wenig Du Dir einen nichtschlagenden Vater oder eine nicht vernachlässigende Mutter aussuchen kannst, so wenig kannst Du Dir das Volk aussuchen und dessen Geschichte. Das leuchtet Dir sofort ein, oder?
Was für eine Argumentation! Man muss also den Prügelvater als Schicksal hinnehmen? Und nach deiner Vorstellung muss die Gesellschaft und das Kind das halt so akzeptieren?
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Zitat von R.KantDu bist deshalb ein Heuchler..... und deshalb auch leicht durchschaubar.
Dass man allerlei Titel verleiht bekommt, wenn man bei gewissen Themen eine etwas differenziertere Meinung hat, bin ich gewohnt, belustigt oder irritiert bin ich manchmal höchstens über die gewählten Bezeichnungen. Inwiefern Dein Kampf für die Entschädigung der Juden moralisch, emotional einerseits oder lediglich opportunistisch und oberflächlich andererseits motiviert ist, lässt sich nicht feststellen. Eine Entschädigung, die lediglich einem Teil der Opfer eines Konflikts zukommt, vermag, besonders wenn man ständig die Geschichte bemüht, nicht mal ansatzweise mein Empfinden von Gerechtigkeit zu befriedigen. Klar ist jedoch, dass für mich Geschichte eine wesentlich grössere Epoche umfasst als das bei Dir der Fall ist, da Du offensichtlich ausser den Opfern des Holocaust keine weiteren, völkerrechtlichen Notwendigkeiten von Wiedergutmachung sprich Entschädigung, an Deinem historischen Horizont ausmachst. Dir geht es aber weder um Geschichte noch um Gerechtigkeit, was Dein Einwand zur Problematik der Indigenen Völker verdeutlicht, sondern primär und ausschliesslich um die Entschädigungsforderungen, nicht die der Opfer um auch das korrekt zu unterscheiden, sondern derjenigen der jüdischen Organisationen. Der Konflikt und das Gezanke innerhalb der jüdischen Gemeinschaften um Verwendung und Auszahlungsmodalitäten der bereits bezahlten Gelder wäre ein weiteres, anderes Thema. Auch da könnte ich vermutlich zu einigen Ehren von Deiner Seite kommen.
In Antwort auf:nämlich Ablehnung jeder finanziellen Haftung für den Völkermord an Juden und anderen,
Was für „andere“ werden denn Deiner Meinung nach noch angesprochen respektive welche „anderen“ werden von Dir noch so vehement verteidigt? Pech anscheinend für diejenigen, die an Deiner Definition von Volk* und damit dem Völkermord scheiterten.
In Antwort auf:* so wenig kannst Du Dir das Volk aussuchen und dessen Geschichte. Das leuchtet Dir sofort ein, oder?
Ein Volk und eine Geschichte, diese Definition ist mir aus anderer Quelle geläufig, solches aber auf Deutschland, Europa oder andere Staaten anzuwenden zu wollen erstaunt erneut. Man ist Mitglied einer Nation, innerhalb deren momentanen politischen Grenzen man geboren wird, dadurch wird man aber noch lange nicht Mitglied dieses Volkes oder dessen Geschichte!
Daraus ergibt sich aber die Frage, wer eigentlich Deine -DEUTSCHEN- denn überhaupt sind?
PS: Die Gesamtsumme aller Entschädigungsleistungen belief sich bis Ende 2005 auf 63,224 Milliarden Euro (Quelle Bundesfinanzmisterium) Damit hast Du mindestens einen Betrag für Deine Opfer=Zahlung=Erledigung's Theorie!
__________________________________________________ *Das Tier taugt zu allem, was es soll, vollkommen. Der Mensch zu nichts recht, als was er lernt, liebt und übt. (Johann Heinrich Pestalozzi 1746-1827)*
Zitat von R.KantIch empfehle Dir, Dich in einem Land niederzulassen, das sich nicht für das Versagen der Väter oder Großväter verantwortlich fühlt.
Da kann ich Dich übrigens beruhigen, ich hatte das Glück in ein Volk geboren zu werden, das sich voll Stolz, Bewunderung und ohne schlechtes Gewissen im Vermächtnis seiner Väter sonnt. Weder die Österreicher, die Habsburger noch die Burgunder vermochten uns zu unterjochen und noch heute ist unser Wille Vorbild für Viele, die Steuervorteile ein Paradies für die Meisten und der Lebensstandart Wunsch fast Aller.
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the swot
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03.04.2007 12:16
#70 RE: Deutschland - Israel, ist die Schuld beglichen?
__________________________________________________ *Das Tier taugt zu allem, was es soll, vollkommen. Der Mensch zu nichts recht, als was er lernt, liebt und übt. (Johann Heinrich Pestalozzi 1746-1827)*
Während der NS Herrschaft sind jüdische Vermögenswerte in der Größenordnung von mehreren hundert Millionen Dollar in die Schweiz gebracht - transferiert worden. Nach dem Ende des 2ten WK meldeten u.a. die Erben der ermordeten ihre Ansprüche an und wurden (und werden) mit der zynischen Bemerkung abgeweiesen: ohne ofiziellen Totenschein sei die Herausgabe dieser Werte nicht gestattet.
Ein offizieller Totenschein aus den Vernichtungslagern -
Auch ansonsten "wusch" die Schweiz das sog. Beutegold der Nazis und tireb lukrativen Handel mit dem III.Reich
All diese Stories kennt man hier zur Genüge und wer noch glaubt, es gehe aussschliesslich und allein um Gerechtigkeit, der möchte es halt so sehen oder ist ein wenig naiv
Jüngstes Beispiel (März 2007):
Washington - Nach der Auszahlung von umgerechnet rund 226 Millionen Euro an knapp 50.000 Empfänger sind die Entschädigungsverfahren für Versicherungspolicen von Holocaust-Opfern für abgeschlossen erklärt worden. "Keine Zahlung kann die Leiden durch den Holocaust ungeschehen machen", erklärte der Präsident der Internationalen Kommission für Versicherungsansprüche aus der Holocaust-Zeit (ICHEIC), der frühere US-Außenminister Lawrence Eagleburger, bei der Abschlussitzung des Gremiums heute in Washington. Dennoch sei durch die Entschädigungen "all jenen ein kleines Maß an Gerechtigkeit zuteil geworden, denen diese so lange verwehrt worden war". http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,472868,00.html
Mit einem neuen Gesetz wollen Abgeordnete des US-Kongresses den Weg zu Schadenersatzklagen in Milliardenhöhe für Versicherungspolicen von Holocaust-Opfern öffnen. Der am Mittwoch (Ortszeit) im Repräsentantenhaus eingebrachte Entwurf würde es Opfern des Holocaust und ihren Nachkommen erlauben, vor US-Gerichten auf Schadenersatz für all jene Versicherungspolicen zu klagen, die im nationalsozialistischen Deutschland vor allem jüdischen Versicherten entzogen worden waren. Außerdem soll das Gesetz Versicherungsunternehmen, die in den USA tätig sind, zur Offenlegung der Namen aller Versicherten während der Zeit des Holocaust verpflichten. http://de.news.yahoo.com/29032007/286/ku...n-ns-opfer.html
Wie gesagt, schlechtes Gewissen (?), Fehlanzeige.
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Zitat von jazzAnsprüche an und wurden (und werden) mit der zynischen Bemerkung abgeweiesen: ohne ofiziellen Totenschein sei die Herausgabe dieser Werte nicht gestattet.
Statt irgendwelche populistische Meinungen herausposaunen, solltest Du Dich vielleicht etwas detaillierter informieren…
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