In Antwort auf:oder dass sie sich ziemlich unwürdiger Schreibknechte bedient haben...
Nee, nee, das lag sicher am damaligen Arbeitsamt. Die haben einfach keine Schulungen für "Empfang göttlicher Inspirationen" angeboten. Ist ja klar, dass dann manches in die Hose ging.
In Antwort auf:Nee, nee, das lag sicher am damaligen Arbeitsamt. Die haben einfach keine Schulungen für "Empfang göttlicher Inspirationen" angeboten.
Das wird's sein - die haben damals überhaupt entsetzlich geschlampt. Ein großer Teil des gegenständlichen Berichts soll ja von einem gewissen Mose verfasst worden sein, einer höchst fragwürdigen Gestalt, von dem weder Herkunft, Schulbildung, Versicherungs- noch Passnummer bekannt sind - sogar die Staatsbürgerschaft, ja selbst seine historische Existenz ist völlig ungeklärt... Auch die Auskünfte, die er über sich selbst [in der dritten Person übrigens] gibt, wirken einigermaßen befremdlich Dabei wären am ägyptischen Königshof zu dieser Zeit gut ausgebildete und staatlich autorisierte Schreibkräfte im Überfluss zur Verfügung gestanden. Es steht zu vermuten, dass bei der Besetzung dieser Stelle persönliche Einflussnahme von höherer Stelle nicht ausgeschlossen werden kann...
___________________________ Nichts bedarf so sehr der Reform wie die Meinungen anderer Leute. [Mark Twain]
In Antwort auf:sogar die Staatsbürgerschaft, ja selbst seine historische Existenz ist völlig ungeklärt...
Na ja ganz so arg ist es denn doch nicht.
Falvius Josephus zitiert Manetho, eine ägyptischen Priester, der über die Anwesenheit der Israeliten in Ägypten, sowie Moses als ihren Anführer berichtet. Chäremon, der ebenfalls von Josephus zititer wird, berichtet desweiteren, dass Joseph und Moses glecihzeitig aus Ägypten vertrieben worden seien (aus: Gegen Apion 1. Buch Abs. 26, 32 33, 34).
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Wohl gibt es zwei Arten von Freunden und es sind diese: Käufliche und Unbezahlbare
Wo Wahrheit ist, ist Bescheidenheit (K.H.Deschner)
Wir wissen nur so viel, wie wir fragen (Wessel Gansfort, 1419-1489)
Nun, ich bin kein Fachmann, aber zwischen der Moses-Geschichte und Flavius Josephus liegen doch ca. 1½ Jahrtausende... Von welchem Joseph ist die Rede? Dass die Gestalt Moses nicht historisch gesichert wäre, habe ich aus Vorlesungen an der kath. theologischen Fakultät - und die waren wohl auch nicht gerade sehr interessiert daran, die Geschichte zu bestreiten...
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In Antwort auf:Nun, ich bin kein Fachmann, aber zwischen der Moses-Geschichte und Flavius Josephus liegen doch ca. 1½ Jahrtausende... Von welchem Joseph ist die Rede?
Deswegen zitiert Josephus ja auch "nur". Klar, persönlich wird er Moses nicht begegnet sein.
In Antwort auf:habe ich aus Vorlesungen an der kath. theologischen Fakultät - und die waren wohl auch nicht gerade sehr interessiert daran, die Geschichte zu bestreiten...
Sicher wäre ich mir da nicht. Das "Glaubensgebäude" der katholischen Kirche bröckelt sichtlich an allen Ecken und Enden. Um des lieben Einfluss Willen geht man da auch nicht grade zimperlich mit den biblischen Aussagen um. Kurzerhand wird dann mal Nachträglich die Hölle gelöscht und der Nimbus in der bisher erklärten Form abgeschafft. Das waren sowieso Irrlehren aus Sicht der Bibel, aber sie hielten die menschen schön in ihrem Gedankengefängnis gefangen. Darauf wurde seit jeher geachtet. Heute sind die Mittel andere, der Zweck - nämlich der Machterhalt - ist geblieben.
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In Antwort auf:Um des lieben Einfluss Willen geht man da auch nicht grade zimperlich mit den biblischen Aussagen um.
Hm - das ist zwar möglich, aber m.E. doch ein eher weniger überzeugender Vorwurf. Wenn es so wäre, würde man wohl kaum diese Aussagen intern - in den Seminaren - lehren und in der öffentlichen Verkündigung verschweigen. So sieht's aber wirklich aus - dass die biblischen Aussagen historisch-kritisch hinterfragt werden, ist in die kirchliche Praxis noch kaum vorgedrungen. Interessieren würde mich, welcher Joseph gleichzeitig mit Mose aus Ägypten vertrieben worden sein soll.
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In Antwort auf:Interessieren würde mich, welcher Joseph gleichzeitig mit Mose aus Ägypten vertrieben worden sein soll.
Der Auszug, der mir aus der Apologie des Josephus vorliegt, geht auf diese Frage nicht näher ein. Bis jetzt kann ich also nichts genaueres sagen.
In Antwort auf:Wenn es so wäre, würde man wohl kaum diese Aussagen intern - in den Seminaren - lehren und in der öffentlichen Verkündigung verschweigen.
Warum nicht? Verschwiegen wird in der kirchlichen Lehre so einiges.
In Antwort auf:dass die biblischen Aussagen historisch-kritisch hinterfragt werden, ist in die kirchliche Praxis noch kaum vorgedrungen
Darum geht es der kirche wohl auch nicht. Es wird sich meist damit auseinandergesetzt, wie man kirchliche Lehren dem Zeitgeist der Gesellschaft anpassen kann.
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In Antwort auf:Warum nicht? Verschwiegen wird in der kirchlichen Lehre so einiges.
Ganz einfach - weil das Lehren von kritischen Auffassungen in den eigenen Ausbildungsstätten ebenso kontraproduktiv wäre wie das Schweigen darüber in der Öffentlichkeit, wo es immer wieder von Anderen thematisiert wird - jedenfalls unter dem Aspekt einer bloßen pragmatischen 'Anpassung an den Zeitgeist'...
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In Antwort auf:weil das Lehren von kritischen Auffassungen in den eigenen Ausbildungsstätten ebenso kontraproduktiv
Was verstehst du unter kontraproduktiv. bzw welche Auswirkungen meinst du? Die unterschiedlichsten Auffassungen auch und gerade innerhalb der kirche kommen wohl nicht von ungefähr.
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