Zitat von Jakobgutbewohner im Beitrag #23Auch du hältst "wissenschaftlich" offenbar für eine Art Lichtbegriff, der selbstverständlich zweifelfrei positiv zu werten sei. Eigentlich hätte, meine ich, schon klarwerden können, daß ich das so nicht teile.
Nun, manche Menschen meinen halt, dass die harten Errungenschaften der Aufklaerung (auf Englisch "Enlightenment", um mal das Licht aufzugreifen), weitgehend aufgeraeumt haben mit Methoden der "Wissensfindung", die gar nicht das leisten koennen, was sie vorgeben zu leisten. Als solche sollte man auch nicht dahinter zurueckgehen.
Und was Deine Aufforderung zum "Dialog" angeht: fass Dich mal an Deine eigene Nase. Du hast bis jetzt keinen Grund genannt, warum die von Dir propagierte Methodik in irgendeiner Art wissenschaftlich ist oder warum wir auf solche mittelalterlichen Denkweisen zurueckfallen sollten. Und im Gegensatz zu Deiner Anschuldigung geht es mir exakt um das Threadthema, naemlich was als Beweis gilt und was nicht. Dass es Dir hier hauptsaechlich um Polemik anstelle von Dialog geht, sieht man doch schon am Threadtitel.
Zitat von Jakobgutbewohner im Beitrag Seriöse und unseriöse TheologieIch denke, wenn soetwas wie wirkamerer Dialog stattfinden soll, dann wäre es zweckmäßig auch mal halbwegs aufzunehmen, was ich mitteile. Dann würde es vielleicht auch für dich nachvollziehbarer, was ich so meine. Wobei ich schoneinmal die starke Vermutung äußere, daß die Vorstellungen von konstruktiverer Gesprächsführung sich wohl auch stärker unterscheiden könnten. Ich würde es aber vorziehen, daß in diesem Thread nun beim eigentlichen Thema geblieben würde.
Noch einmal, wo soll der "Dialog" denn hinfuehren? Deiner Vorstellung von Theologie steht es doch frei, genau das zu machen, was ihr vorschwebt, und sie tut das doch auch, z.B. an vielen evangelikalen Colleges, an denen die Professoren jedes Jahr aufs Neue unterschreiben muessen, dass sie an die woertliche Unfehlbarkeit der Bibel glauben und dies zur Grundlage aller ihrer Forschungen machen. Dass die universitaere Theologie die "Ergebnisse" von diesen Colleges groesstenteils ignoriert, ist richtig, aber das muss sie bei solchen methodischen Fehlern auch.
Was bleibt, ist, was ich bereits genannt habe: die narzisstische Kraenkung, dass niemand anerkennen will, dass solche Vorschlaege eine gute Idee sein sollen. Buhu...
Zitat von JakobgutbewohnerWobei es vorher auch um "Wunder" gegangen war, sie pauschal als eine Art Märchenanteil in uralten Schriften abgetan wurden.
Mündliche Überlieferungen kumulieren Missverständnisse und Übertragungsfehler. Eigene 'Korrekturen' der Erzähler kommen noch hinzu. Du kennst doch bestimmt auch das Stille-Post-Spiel der Kinder. Genauso lief das mit den mündlichen Überlieferungen höchstwahrscheinlich auch! Und unsere Altvorderen glaubten eh schnell an 'Wunder', weil sie sich bestimmte Phänomene einfach nicht besser erklären konnten.
Zitat Ja, das wird nach meinem Eindruck in diesem Forum sehr deutlich. ;)
Nimm Ulan ernst. Verhöhne ihn nicht. Von dem kann man echt was lernen. Er ist einer der besten und informiertesten Argumentierer, die das RF in seinen 19 Jahren je hatte.
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Zitat von Jakobgutbewohner im Beitrag #23Ich möchte nocheinmal darauf hinweisen, daß die zwei eingangs zitierten Menschen davon sprechen, wie von "Beweisfordernden" auch heutige oder geschichtlich relativ zeitnahe Ereignisse nach Belieben gerne abgetan werden (hier werden sie bisher eher einfach ganz als Thema ignoriert, was wie ich finde schon manches zur Ernsthaftigkeit von auch hier anderswo erhobenen Beweisforderungen aussagt).
Zitat von Gysi im Beitrag #27Mündliche Überlieferungen kumulieren Missverständnisse und Übertragungsfehler. Eigene 'Korrekturen' der Erzähler kommen noch hinzu. Du kennst doch bestimmt auch das Stille-Post-Spiel der Kinder.
Aber ich will zudem sagen, dass das zivile Diskussionsniveau, das von Ulan UND von Jakobgutbewohner gehalten wird, im Vergleich zu vielen anderen Diskussionen früher hier im RF weit überdurchschnittlich gut ist! Also: Auch an Jakobgutbewohner ein Dankeschön!
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